Panorama

Vom Killer zum Youtuber Serienmörder "Killer Petey" erschossen

Ein Blaulicht leuchtet unter der Frontscheibe eines Einsatzfahrzeugs der Polizei.

Als Teenager tötete Pedro Rodrigues Filho über 70 Menschen, später gab er sich geläutert.

(Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild)

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Mit 14 Jahren wird Pedro Rodrigues Filho zum ersten Mal zum Mörder. Mit 19 hat er über 70 Menschen umgebracht - Akte der Selbstjustiz, wie er behauptet. Jetzt stirbt Brasiliens bekanntester Serienmörder selbst einen gewaltsamen Tod.

Ein ehemaliger brasilianischer Serienmörder, der zur Selbstjustiz griff und nach eigenen Angaben mehr als hundert vorwiegend Kriminelle getötet hat, ist erschossen worden. Pedro Rodrigues Filho sei am Sonntag in der Stadt Mogi das Cruzes mit mehreren Schüssen getötet worden, teilte die Behörde für öffentliche Sicherheit des Bundesstaats São Paulo mit. Die Täter konnten demnach flüchten.

Rodrigues - genannt "Killer Petey" - hatte wegen Mordes 42 Jahre in Haft verbracht, bevor er 2018 freigelassen wurde. Den ersten Menschen hatte er als 14-Jähriger getötet. Wenig später stieg er zum Führer einer Straßengang auf. Als seine schwangere Freundin von einer rivalisierenden Gang getötet wurde, übte er Revanche, indem er alle Mitglieder ermordete. Mit 19 Jahren kam er zum ersten Mal ins Gefängnis, wo er den Großteil seines Lebens als Erwachsener verbringen sollte. Insgesamt wurde er für 71 Morde verurteilt, er selbst sprach von mehr als hundert Taten.

Motiv: Selbstjustiz

Berühmt wurde der 68-Jährige durch eine Reihe von Interviews in den brasilianischen Medien, in denen er behauptete, er habe seine Opfer wegen ihrer kriminellen Vergangenheit getötet. Zu seinen Opfern zählte er vor allem Drogenhändler, Vergewaltiger, Diebe und andere Kriminelle. Seine Taten brachten ihm den Ruf des "größten Serienmörders" in der Geschichte Brasiliens ein.

Nach seiner Freilassung begann Rodrigues ein neues Leben als Youtube- und Tiktok-Star, der Hunderttausende Anhänger mit Geschichten aus seinem Leben faszinierte, spektakuläre Verbrechen kommentierte und junge Leute davor warnte, in die Kriminalität abzurutschen. Die Kriminologin Ilana Casoy beschrieb ihn als charismatisch und intelligent. Er habe die Menschen in Brasilien in seinen Bann gezogen - einem Land, in dem nur zehn Prozent der Morde tatsächlich geahndet würden, sagte sie der Zeitung "Folha de São Paulo".

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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