Seit Fährunglück flüchtig Sewol-Reeder tot aufgefunden

Der Untergang der Fähre "Sewol" kostet im April fast 300 Menschen das Leben. Der wegen Fahrlässigkeit angeklagte Reeder ist seither flüchtig, ein hohe Belohnung wird auf seine Ergreifung ausgesetzt. Jetzt wird Yoo Byung Eun tot auf einem Feld gefunden.
Der nach dem schweren Fährunglück in Südkorea geflüchtete Patriarch der "Sewol"-Eignerfamilie ist tot. Die Polizei erklärte, dass es sich bei einer im Juni entdeckten Leiche um die sterblichen Überreste des 73-jährigen Unternehmers Yoo Byung Eun handele. Seine Identität sei durch einen DNA-Test sowie einen Fingerabdruck bestätigt worden.
Die Leiche wurde nach Angaben der Ermittler bereits am 12. Juni im etwa 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul gelegenen Suncheon entdeckt. Die Todesursache ist noch nicht geklärt. Medienberichten zufolge war die auf einem Feld geborgene Leiche stark verwest.
Der Familie Yoos gehört die Chonghaejin Marine Co., zu deren Flotte die "Sewol" zählte. Nach Yoo wurde nach dem Fährunglück landesweit gefahndet. Die Behörden setzten eine halbe Million Dollar Belohnung für Hinweise auf seinen Verbleib aus.
Die "Sewol" war Mitte April mit 476 Menschen an Bord gekentert, mindestens 292 Menschen starben dabei. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Der Großteil der Crew rettete sich rechtzeitig, ihnen wird deshalb unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. 15 leitenden Crewmitgliedern und vier Managern der Reederei Chonghaejin Marine wird in getrennten Verfahren der Prozess gemacht. Die Reederei soll die Fähre aus Profitgier regelmäßig überladen haben.