Panorama

Daten sollen sicher sein Smudo verteidigt Luca-App gegen Kritiker

Rapper Smudo hat die Luca-App mitentwickelt. In 13 Bundesländern wird sie zurzeit genutzt.

Rapper Smudo hat die Luca-App mitentwickelt. In 13 Bundesländern wird sie zurzeit genutzt.

(Foto: imago images/Stephan Wallocha)

Nach einem Vorfall in Mainz, wo die Polizei unerlaubt die Daten nutzte, steht die Luca-App in der Kritik. Netzpolitiker von Grünen und FDP rufen dazu auf, die App zu löschen. Nun meldet sich Mitentwickler Smudo zu Wort.

Rapper Smudo hat die Kritik an seiner Luca-App zur Corona-Kontaktverfolgung wegen möglicher Sicherheitslücken zurückgewiesen. Der Mitentwickler sagte der "Bild"-Zeitung, dass man nur Zugriff auf die Daten erhalte, wenn Nutzer, Gesundheitsamt und das Lokal gemeinsam ihre Schlüssel teilen. "Der Nutzer macht dies nach der Corona-Verordnung beim Betreten des Lokals, der Betreiber nur auf Anfrage eines Gesundheitsamtes. Wir als Luca-System sind außen vor und können in dem Prozess keine Daten lesen."

Bei Ermittlungen zu einem Todesfall hatte die Polizei Mainz unrechtmäßig auf Daten von Besuchern einer Gaststätte aus der Luca-App zugegriffen, um mögliche Zeugen zu ermitteln. In der Folge hatten Netzpolitiker der FDP und Grünen dazu aufgerufen, die App zu löschen.

"Ich halte es für verantwortungslos, dass ein Aufruf von ein bis zwei mir bisher nicht bekannter Politiker dazu führen könnte, dass mitten in der pandemischen Lage Menschen die Luca-App löschen. Und das auch in Regionen wie in meiner Wahlheimat Hamburg, wo Luca gegenwärtig jeden Tag effektiv hilft, Infektionsketten zu unterbrechen, gerade mit Blick auf Omikron", sagte der Rapper aus der Band Die Fantastischen Vier der Zeitung.

Die Luca-App soll dabei helfen, Corona-Kontakte nachzuverfolgen. Die Software digitalisiert die Kontaktdaten, die Besucher beim Check-in in Restaurants oder auch Veranstaltungsstätten erfassen. Das soll den Betreibern der Einrichtungen helfen, die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der Besucher ohne Zettelwirtschaft zu erledigen.

Im Gegensatz zur bundesweit eingesetzten Corona-Warn-App wird Luca nicht in allen Bundesländern eingesetzt. Die App-Betreiber haben bislang mit 13 Landesregierungen einen Vertrag abgeschlossen, Sachsen-Anhalt überdenkt derzeit, diesen zu verlängern. "Falls sich ein Bundesland dagegen entscheidet, rechtfertigt das nicht einen deutschlandweiten Aufruf", erklärte Smudo. Das sei schlichtweg verantwortungslos. "Wer im Steilhang hängt, wirft doch kein Seil weg. Statt mit Verboten zu poltern, sollten wir alle Instrumente konsequent einsetzen, die uns zur Verfügung stehen, um flexibel zu sein gegen einen immer wieder Haken schlagenden Virus."

Quelle: ntv.de, mba

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