Panorama

Bandenkrieg in Schweden Sprengsatz explodiert in Mehrfamilienhaus

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Die Sprengladung war im Treppenhaus deponiert. Einige Bewohner wurden leicht verletzt.

(Foto: via REUTERS)

Immer wieder erschüttern Anschläge krimineller Gangs das als so sicher geltende Schweden. Auch im neuen Jahr geht die Serie von Explosionen weiter. Am Morgen trifft es Norrköpping südlich von Stockholm. Fraglich, ob die Polizei die Täter fasst.

In einem Mehrfamilienhaus in dem rund 160 Kilometer südlich von Stockholm gelegenen Norrköping ist am Morgen eine Sprengladung explodiert, die im Treppenhaus deponiert war. Einige Bewohner wurden nach Angaben der Polizei leicht verletzt. Zuvor waren am Dienstag in zwei Wohnblöcken in den Stockholmer Stadtteilen Husby und Kista Sprengsätze hochgegangen. Dabei wurde eine Person leicht verletzt.

Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit einem Anschlag in Östermalm vorige Woche, wo eine heftige Explosion ein Mehrfamilienhaus beschädigt hatte. Die Ermittler bezeichneten es als Glücksfall, dass niemand verletzt wurde.

Bandenkrieg: Bomben sollen Gegner einschüchtern

Schweden gehört zu den reichsten Ländern der Welt und weist eine niedrige Kriminalitätsrate auf. Allerdings erlebt das Land seit dem vergangenen Jahr einen rapiden Anstieg an vorsätzlich herbeigeführten Explosionen. So hat die Bandenkriminalität stark zugenommen, häufig in Zusammenhang mit Drogenhandel. Neben Schießereien, bei denen Dutzende Menschen getötet und verletzt werden, zünden rivalisierende Gruppen regelmäßig Sprengsätze, um ihre Gegner einzuschüchtern. Die Täter werden nur in Ausnahmefällen gefasst. In schwedischen Medien wird nicht über die Herkunft von Tätern geschrieben. Berichten zufolge stammen die meisten aus der zweiten oder dritten Generation von Migrantenfamilien. Nur selten werden sie gefasst.

Erst letzten Montag waren Bomben in einem Wohnhaus im Zentrum Stockholms und in einem Nachtklub in Uppsala, rund 70 Kilometer nördlich von Stockholm, explodiert. Im vergangenen November hatte eine Explosion eine Schule im südschwedischen Helsingborg erschüttert. In der Stadt waren in den Wochen zuvor bereits mehrere Sprengsätze detoniert, deren Hintergründe die Polizei im Bandenmilieu vermutet. Im vergangenen Juni explodierte ein Sprengsatz in der schwedischen Stadt Örebro rund 170 Kilometer westlich von Stockholm. Auch in diesem Fall sprach die Polizei von Verbindungen ins kriminelle Milieu. Verletzt wurden in beiden Fällen niemand. Anfang 2018 starb in Stockholm ein 60-jähriger Radfahrer, als er eine Handgranate vom Boden aufhob.

Quelle: ntv.de, swa/dpa/AFP

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