Auftragskiller angeheuert?Stadtplan-Erbe Falk festgenommen

Im Jahr 2010 wird ein Anwalt in Frankfurt von Unbekannten niedergeschossen und schwer verletzt. Den Mordversuch soll der Unternehmer Alexander Falk in Auftrag gegeben haben, weil der Jurist eine millionenschwere Zivilklage gegen ihn vorbereitet hatte.
Im Zusammenhang mit Schüssen auf einen Frankfurter Rechtsanwalt vor acht Jahren hat die Polizei in Hamburg einen 49-jährigen Mann festgenommen. Ihm wird versuchte Anstiftung zu einem Tötungsdelikt im Jahr 2010 vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main mitteilte. Bei dem Beschuldigten soll es sich um den Unternehmer Alexander Falk handeln, Erbe des ehemaligen Stadtplan-Imperiums Falk, berichtet die "Bild"-Zeitung. Offiziell bestätigt wurde der Name des Verdächtigen von der Staatsanwaltschaft nicht.
Das Opfer ist dem Blatt zufolge ein Frankfurter "Star-Anwalt" Dr. Wolfgang J., der von einem Unbekannten am 7. Januar 2010 niedergeschossen und am Bein schwer verletzt worden sei. Der Anwalt habe offenbar eine millionenschwere Zivilklage gegen den Unternehmer vorbereitet. Weitere Details wollte die Staatsanwaltschaft Frankfurt zu dem Fall nicht nennen. Gegen den 49-Jährigen liege ein Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg vor.
Alexander Falks Vater Gerhard gründete das Familienunternehmen bereits 1945 und verkaufte patentierte Stadtpläne. Alexander Falk und seine Geschwister verkauften die Firma 1996 für rund 25 Millionen Euro. Er gründete daraufhin mehrere Firmen, darunter auch die Ision AG, die Falk im Jahr 2000 für 812 Millionen Euro an das britische Unternehmen Energis verkaufte.
Für Energis folgte kurz darauf die Pleite. Den Kaufpreis seines Unternehmens hatte Falk zuvor mit Scheinrechnungen in die Höhe getrieben. Ein Gericht verurteilte ihn 2008 zu vier Jahren Haft wegen Betrugs und Bilanzfälschung. In einer Verhandlung des Hamburger Landgerichts wurde Energis eine Schadensersatzzahlung durch Falk über 209 Millionen Euro zugesprochen. Seit 2011 war der 49-Jährige wieder auf freiem Fuß.