Panorama

Nach Mega-Blackout Stromnetze in Spanien und Portugal wieder "perfekt stabilisiert"

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Wieder in voll beleuchteter Pracht: Der Platz der Restauratoren in Lissabon.

Wieder in voll beleuchteter Pracht: Der Platz der Restauratoren in Lissabon.

(Foto: AFP)

Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromnetze in Portugal und Spanien sind über Nacht weitergegangen. Mit Erfolg: In beiden Ländern fließt wieder der Strom. Doch noch ist unklar: Was war die Ursache für den Blackout?

Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal normalisiert sich die Lage für Millionen Menschen auf der Iberischen Halbinsel. Gegen 6 Uhr waren etwa 99,16 Prozent der Stromversorgung wiederhergestellt, meldete der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X. Auch im Nachbarland Portugal gab es wieder Elektrizität in den meisten Haushalten, wie der Sender RTP unter Berufung auf den Netzbetreiber E-Redes berichtet: Rund 95 Prozent der rund 6,5 Millionen Kunden würden inzwischen wieder versorgt, hieß es dort gegen Mitternacht.

Auch in Portugal hat sich die Lage normalisiert. Das Stromnetz sei "perfekt stabilisiert", teilte der Betreiber REN am Morgen mit. "Alle Schaltanlagen des nationalen Übertragungsnetzes sind wieder hergestellt", sagte ein Sprecher von REN. "Wir können bestätigen, dass das Netzwerk perfekt stabilisiert wurde."

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte in einer Fernsehansprache am Vorabend eine Rückkehr zum Normalzustand für diesen Dienstag in Aussicht gestellt. Eine Ursache für den Blackout nannte Sánchez nicht. Man schließe keine Möglichkeit aus, sagte er. Spanien stehe "vor einer langen Nacht mit viel Arbeit" - auch wenn es laut Red Eléctrica am späten Abend sowohl in der Hauptstadt Madrid als auch in Regionen wie Katalonien, Aragonien, dem Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Valencia wieder großflächige Stromversorgung gab.

Wegen des großflächigen Blackouts hatten am Montag in Portugal und Spanien unzählige Menschen in Zügen, U-Bahnen und Aufzügen festgesessen, Urlauber strandeten an Flughäfen, auch Internet und Telefonnetze gingen nicht. Ampeln fielen aus, Krankenhäuser mussten auf Notbetrieb mit Stromgeneratoren umschalten, viele Spanier und Portugiesen auf dem Festland konnten faktisch nicht arbeiten. In der Hauptstadt Madrid, die neun Stunden lang ohne Strom war, musste auch das internationale Masters-1000-Tennisturnier mit Topspielern wie dem deutschen Profi Alexander Zverev unterbrochen werden.

Jubelschreie aus Fenstern

Laut der spanischen Zeitung "El País" betraf der massive Blackout nur das Festland, nicht aber die zu Spanien gehörenden Kanaren und Balearen. Die Hauptstadt Madrid war mehr als neun Stunden lang fast komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Als die Lichter lange nach Einbruch der Dunkelheit plötzlich wieder angingen, jubelten Anwohner lautstark auf der Straße, aus den Fenstern und von den Balkonen. Freudenschreie wie "Siii" (Jaaa) und "Vivaaa!" (Hurraaa) waren aus fahrenden Autos zu hören, andere Menschen sangen begeistert das berühmte Lied "Y Viva España".

Die Probleme in Portugal seien durch eine Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, die auf ein "seltenes atmosphärisches Phänomen" zurückzuführen sei, berichteten RTP und der britische Sender Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Netzbetreiber REN. Der Betrieb werde schrittweise wiederhergestellt, die vollständige Normalisierung des Netzes könne "aufgrund der Komplexität des Phänomens" aber eine Woche dauern. Das portugiesische Verteidigungsministerium rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP

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