Panorama

"Beine überspringen fünf Prozent" Suding kann über "Beineschwenk" scherzen

Katja Suding will gewinnen - aber nicht wegen ihrer Beine.

Katja Suding will gewinnen - aber nicht wegen ihrer Beine.

(Foto: dpa)

Wer am Abend die ARD-"Tagesschau" sah, konnte ausgiebig die Beine der FDP-Politikerin Suding bewundern. Die Nachrichtenmacher entschuldigen sich - und bieten der Hamburger Spitzenkandidatin die Gelegenheit zu einer Pointe.

Katja Suding, Hamburgs FDP-Chefin und Spitzenkandidatin bei der bevorstehenden Bürgerschaftswahl, hat mit Humor auf einen ausgiebigen Kameraschwenk der "Tagesschau" über ihre Beine reagiert. "Jetzt weiß jeder, dass ich mit meinen sportlichen Beinen die Fünf-Prozent-Hürde mit Sicherheit überspringen werde, ganz locker", sagte sie. "Jeder weiß aber auch, dass man mit schönen Beinen keine Wahlen gewinnt, sondern mit guter Politik, und die machen wir."

Suding begrüßte zugleich, dass "ARD aktuell"-Chefredakteur Kai Gniffke erkannt habe, dass diese Art der Kameraführung nicht die Zukunft des deutschen Fernsehnachrichtenjournalismus sein könne. Als sexistisch wollte sie die Aufnahmen vom Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart aber nicht bezeichnen.

Die "Tagesschau" hatte sich für die Szene in der Sendung vom Dienstag entschuldigt. "Es ist einer dieser Schwenks, die wir in den 80er- und frühen 90er-Jahren noch gesehen haben", schrieb Gniffke im "Tagesschau"-Blog und reagierte damit auf Kritik in sozialen Netzwerken. "Der Beine-Schwenk gehört auf den Index. Tut mir leid, Frau Suding."

Ein langer Kameraschwenk, ein tiefer Blick

In Stuttgart hatten die Liberalen mit einem neuen Logo, neuen Farben und einer Kampfansage punkten wollen. Doch die "Tagesschau"-Kamera hatte vor allem Augen für die Beine der Hamburger Spitzenkandidatin. Ein langer Kameraschwenk, ein tiefer Blick - Suding sitzt auf dem Podium und hört einer Rede zu. Die Einstellung fokussiert die Beine der Politikerin, fährt dann ganz langsam hoch, um dann doch auf ihrem Gesicht zu verweilen.

Die Bilder hätten nicht verwendet werden dürfen, entschuldigte sich der Chefredakteur. "Und das nicht, weil feministische Gäule mit mir durchgehen, sondern schlicht deshalb, weil diese Einstellung dazu angetan ist, einen Teil unserer Zuschauerinnen und Zuschauer zu empören", schrieb Gniffke.

Die Hamburger FDP hatte im Dezember ihren Wahlkampf mit einem Plakat gestartet, auf dem allein Sudings Porträt zu sehen war, daneben der Spruch: "Unser Mann für Hamburg". Am Mittwoch präsentierte sie neue Plakate zur Wahl am 15. Februar, auf denen sie zusammen mit einer Straßenszene, Containern und einem Klassenzimmer zu sehen ist, verbunden jeweils mit einer inhaltlichen Aussage.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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