Panorama

Umstrittenes Bauvorhaben Tausende Unterschriften gegen Porsche-Privattunnel übergeben

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Baustelle an der ehemaligen Villa des Autors Stefan Zweig.

Baustelle an der ehemaligen Villa des Autors Stefan Zweig.

(Foto: picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com)

Wolfgang Porsche möchte einen Tunnel zu seinem Anwesen auf dem Kapuzinerberg in Salzburg bauen - aus Bequemlichkeit. Aktivisten haben Tausende Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. In der Politik der österreichischen Stadt gibt es bislang aber wohl nur wenige Mitstreiter.

Mehr als 16.000 Menschen haben nach Angaben einer Aktivistin eine Petition gegen den Bau eines privaten Tunnels zur Villa von Wolfgang Porsche im österreichischen Salzburg unterschrieben. "Superreiche sollten aufgrund ihres Vermögens keine besonderen Privilegien bekommen", sagte die Initiatorin des Online-Protestschreibens, Gisela Zeindlinger.

Die Salzburger hätten von dem Projekt keinen Nutzen, sondern nur Nachteile wie Lärm, Schmutz und Erschütterungen durch den Tunnelbau, sagte Zeindlinger. Sie überreichte die Unterschriftenliste an Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auinger. Wann der zuständige Ausschuss des Gemeinderates über das umstrittene Projekt entscheidet, ist noch unklar.

Der 82-jährige Aufsichtsratschef der Porsche Automobil Holding und der Porsche AG besitzt auf dem Salzburger Kapuzinerberg ein historisches Anwesen, wo vor rund 100 Jahren der Autor Stefan Zweig ("Schachnovelle") wohnte. Der oberirdische Zufahrtsweg gilt als schmal und unpraktisch. Nach Angaben von Stadtpolitikern plant Wolfgang Porsche deshalb eine rund 500 Meter lange unterirdische Zufahrt und eine große Garage.

Porsche hat sich bislang nicht öffentlich zu der Kontroverse geäußert. Das habe er vielleicht auch nicht nötig, heißt es aus Salzburger Gemeinderats-Kreisen: Denn neben Bürger-Aktivisten habe sich bislang nur eine Minderheit aus Kommunisten und Grünen offen gegen den Tunnel positioniert. Im April fanden Protestaktionen gegen das Projekt statt.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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