Panorama

Demos in vielen Städten Tausende protestieren gegen Corona-Regeln

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Die geplante Impfpflicht und verschärfte Kontaktbeschränkungen sorgen für Unmut. Gegner der Corona-Maßnahmen rufen erneut zu "Montagsspaziergängen" und anderen Protesten auf. In vielen Städten folgen Menschen dem Aufruf. In einer Stadt kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.

In zahlreichen deutschen Städten sind Tausende Menschen gegen Corona-Schutzmaßnahmen auf die Straße gegangen. Vor allem im Osten Deutschlands hatten die Demonstrationen großen Zulauf. Im Süden Brandenburgs waren es an 16 Orten insgesamt rund 9000 Teilnehmer. Davon waren es allein in Cottbus nach Polizeiangaben rund 3000 Menschen. 300 Gegner von Corona-Maßnahmen zählte ein Protestzug in der Landeshauptstadt Potsdam.

In zahlreichen Städten wie in Stralsund (Bild) bringen Menschen ihren Unmut über die Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht zum Ausdruck.

In zahlreichen Städten wie in Stralsund (Bild) bringen Menschen ihren Unmut über die Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht zum Ausdruck.

(Foto: dpa)

In Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich am Abend trotz Kälte und glatten Wegen nach Polizeiangaben etwa 2700 Menschen, um ihren Unmut gegen die andauernden Einschränkungen und Pläne der Bundesregierung für eine Impfpflicht deutlich zu machen. Auch in Rostock versammelten sich mehrere Tausend Demonstranten. Die Beamten zählten in der Spitze etwa 6500 Teilnehmer. Es wurden neun Strafanzeigen wegen Widerstand, Körperverletzung, Sachbeschädigung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen aufgenommen.

In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg zogen nach Polizeiangaben rund 5000 Menschen vom Domplatz aus durch die Stadt. In Halle sprach ein Polizeisprecher von rund 1500 Demonstranten, in Wittenberg von 1900 und in Bitterfeld von 1100 Demonstranten.

Außerdem wurde in zahlreichen Thüringer Orten wieder demonstriert: Allein in Gera gingen am Abend rund 2000 Menschen auf die Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte. Im benachbarten Altenburg waren es 1300 Menschen. In weiteren Städten kamen mehrere Hundert Menschen zu Demonstrationen.

Polizei in Bautzen "massiv" mit Feuerwerk und Flaschen attackiert

In Freiberg in Sachsen gingen mehrere Hundert Menschen in verschiedenen Gruppierungen auf die Straße. Im Leipziger Stadtteil Engelsdorf sei ein Aufzug mit 250 Personen gestoppt worden, sagte ein Sprecher der dortigen Polizei. Allein im Raum Leipzig und in Nordsachsen hatte es demnach rund 30 Aufrufe zu Corona-Protesten gegeben.

Besonders rabiat gingen die Demonstrierenden in Bautzen vor. Dort wollten Einsatzkräfte einen Aufzug von etwa 100 Personen stoppen. Dabei seien sie mit Flaschenwürfen und Pyrotechnik sowie körperlicher Gewalt angegriffen worden, schilderte der Polizeisprecher am späten Abend. Auf Twitter sprach die Polizei von "massiven" Angriffen. Die Beamten hätten Reizgas und Schlagstöcke eingesetzt. Die verletzten Polizisten hätten in der Regel ein Knalltrauma erlitten. Insgesamt seien etwa 500 bis 600 Menschen an den Demonstrationen in der Stadt beteiligt gewesen. Im vorderen Drittel der Demonstrationszüge seien "Personen eher dem extremistischen Spektrum zuzuordnen", so die Polizei. Letztlich sei es gelungen, zunächst etwa 100 Menschen festzusetzen und deren Identität aufzunehmen. Später seien etwas entfernt weitere rund 30 Personen gestoppt worden..

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Im saarländischen Saarbrücken nahmen rund 3000 Menschen an einem Protestmarsch und einer Kundgebung teil. In Rheinland-Pfalz zogen in Kaiserslautern etwa 1500 Gegner der Corona-Maßnahmen durch die Innenstadt, wie die Polizei mitteilte. In Pirmasens waren demnach rund 300 Menschen zu sogenannten Spaziergängen unterwegs. Dort wurden bei Angriffen auf die Einsatzkräfte nach Polizeiangaben drei Beamte leicht verletzt. Rund 150 waren es in der Landeshauptstadt Mainz.

In Fulda in Hessen demonstrierten nach Polizeiangaben jeweils rund 1000 Menschen. Protestmärsche gab es in weiteren Städten von Hessen und Baden-Württemberg. In Niedersachsen gingen an verschiedenen Orten mehrere Hundert Menschen auf die Straßen. Die meisten waren es in Braunschweig mit 1700 und in Wolfsburg mit rund 800 Teilnehmern.

Quelle: ntv.de, joh/dpa/AFP

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