93 Corona-Fälle an Bord Tausende sollen US-Flugzeugträger verlassen
02.04.2020, 02:25 Uhr
"USS Theodore Roosevelt"
(Foto: REUTERS)
US-Verteidigungsminister Esper sträubt sich gegen eine Evakuierung des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt", auf dem dutzende Besatzungsmitglieder mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind. Nun kommt aber die Kehrtwende.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus an Bord des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" verlassen 2700 Besatzungsmitglieder das Schiff. Rund 1000 Soldaten seien bereits von Bord gegangen, in den kommenden Tagen sollen es insgesamt 2700 sein, sagte der amtierende Marineminister Thomas Modly im US-Verteidigungsministerium. Es werde weiterhin nach Möglichkeiten gesucht, wo die Soldaten außerhalb des Schiffs untergebracht werden könnten, um sie zu isolieren. Der Flugzeugträger liegt derzeit vor der Pazifikinsel Guam vor Anker.
93 Besatzungsmitglieder seien positiv auf das Virus getestet worden, sagte Modley. 86 von ihnen zeigten Symptome, müssten aber nicht stationär behandelt werden. Nach und nach soll die gesamte Mannschaft auf das Virus Sars-CoV-2 getestet werden.
Ursprünglich bestand die Besatzung aus rund 5000 Mitgliedern. Modly machte erneut deutlich, dass es nicht möglich sei, das hochgerüstete und nuklearbetriebene Schiff komplett zu evakuieren. Der Plan sei stets gewesen, so viele Crewmitglieder wie möglich von Bord gehen zu lassen, wie es die Sicherheit des Schiffs zulasse. Es sei wichtig zu verstehen, dass der Flugzeugträger nicht mit einem Kreuzfahrtschiff verglichen werden könne, "nur weil er groß ist und schwimmt und viele Leute an Bord hat", sagte Modly. Der Chef der Marineoperationen, Michael Gilday, sagte, etwa 1000 Soldaten müssten an Bord bleiben, um die Sicherheit und den Betrieb zu gewährleisten.
Quelle: ntv.de, bad/AFP/dpa