Die Wetterwoche im Schnellcheck Tiefs bringen Regen, Sturm- und Hochwassergefahr
12.11.2023, 14:08 Uhr Artikel anhören
Blick über Oberschwaben - durch die Föhnwetterlage zeigen sich die über einhundert Kilometer entfernten Alpen.
(Foto: dpa)
Selbst auf dem Brocken ist bereits Schnee gefallen. Doch eine Zukunft hat der nicht - Tief "Jasper" bringt milde Luft und Regen nach Deutschland. Damit steigt gebietsweise auch die Hochwassergefahr. Erst zum Wochenende gibt es Hoffnung auf einen Wetterwechsel.
Zuletzt sah es noch so aus, als ob sich zur Mitte der Wetterwoche endlich mal ein Hoch für unser Wetter stark machen würde. Inzwischen sind die Chancen dafür aber äußerst gering. Stattdessen haben die Computermodelle weiterhin den Fokus auf die Tiefdruckgebiete gerichtet. Den Anfang macht Tief "Jasper", das Deutschland am Montag mit neuem Regen und milderer Luft erreicht. Damit wird auch dem Schnee auf den Mittelgebirgen der Garaus gemacht. Immerhin sind beispielsweise am Schwarzwald zum Teil um die 20 Zentimeter Winterweiß zusammengekommen.
Zum Tauwasser der kleinen Schneeschmelze kommen in den Prognosen aber noch ganz andere Wassermengen im Süden und Südwesten hinzu: Gemäßigte Ansätze sehen Richtung Südschwarzwald und Allgäu bis einschließlich Mittwoch um die 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Die mittelprächtigen Vertreter unter den Wettermodellen sehen um 100 bis 150, die intensivsten Vorhersagen bis zu 250 Liter je Quadratmeter voraus. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Jahresniederschlag von Berlin liegt bei um die 550 Liter je Quadratmeter.
Da gleichzeitig die Böden aufgrund der regenreichen Vorgeschichte oft schon sehr nass beziehungsweise übersättigt sind, steigt damit die Hochwasser- und Überflutungsgefahr deutlich an. Das betrifft zunächst vor allem Wiesen- und Auenbereiche sowie kleinere Bäche und Flüsse - letztere insbesondere im Einzugsgebiet von Hoch- und Oberrhein. Eine große Hochwasserlage an den Strömen ist derzeit nicht zu befürchten.
Und das liegt unter anderem daran, dass sich die teilweise sehr intensive Wetterlage zum Ende der Woche etwas entspannen dürfte. Immerhin kredenzen uns die Computervorhersagen endlich mal nachlassenden Wind, weniger Regen und allgemein wechselhaftes Wetter, in dem die Sonne zwischendrin Chancen haben dürfte. Hier die Details:
Nacht zum Montag: Neuer Regen und Tauwetter
Mit Tief "Jasper" breitet sich aus Westen kommend teilweise kräftiger und länger anhaltender Regen bis auf eine Linie Niederrhein-Bayerischer Wald aus. Die Schneefallgrenze steigt rasch auf etwa 2000 Meter Höhe. Das spiegeln die Tiefstwerte wider: Bei einem auffrischenden Südwestwind liegen sie oft schon bei 11 bis 7 Grad.
Im Norden und Osten bleibt es unterdessen meist trocken und die Wolken lockern häufiger auf - örtlich bildet sich aber Nebel. Dementsprechend gehen die Temperaturen deutlicher auf 4 bis 0, an der Nordsee auf 6 Grad zurück.
Montag: Osten und Nordosten am längsten schön
Die neue Woche startet oftmals nass, teils erwartet uns auch länger anhaltender Regen, der sich langsam in den zuvor noch trockenen Osten und Nordosten ausbreitet. Im Süden und Westen weht hierbei ein starker, in Böen stürmischer Wind. Auf den Bergen sind sogar schwere Sturmböen bis um die 100 km/h drin. Die Temperaturen sind in der Aufwärtsbewegung mit 7 bis 11 Grad im Nordosten und 11 bis 15 Grad im Südwesten. Rund um Freiburg sind sogar bis zu 17 Grad möglich.
Dienstag: Milde Regenschelle
Es bleibt oft trüb und zeitweise regnerisch. Einzig über der Mitte des Landes zeigen sich ab und zu ein paar Wolkenlücken. Die sucht man indes am Alpenrand vergebens. Denn im Süden setzt ergiebiger Dauerregen ein. Das Ganze bei weiterhin sehr windigen und milden 9 bis 15 Grad.
Mittwoch und Donnerstag: Grusel-Herbst reloaded
Die Wolken dominieren und statt wärmender Sonne prasselt der nächste Regen nieder. Der Wind ist ebenfalls lebhaft bis stürmisch und bringt uns etwas kühlere Luft mit Höchstwerten von 5 bis 9 Grad im Nordosten und 9 bis 13 Grad im großen Rest Deutschlands.
Freitag: Schneefallgrenze sinkt
Der wilde Wetter-Mix arbeitet erneut kühlere Luft ein und damit mischen sich in den Lagen bis um die 1000 Meter Höhe erneut Schneeflocken unter. Ansonsten bleibt es durchwachsen bis nass bei maximal 4 bis 10 Grad.
Wochenende: Mini-Wetterbesserung in Sicht
Auch am Samstag und Sonntag erwartet uns noch recht unbeständiges Wetter. Dennoch haben die Trends fürs Wochenende positive Aspekte: Der Wind lässt nach, der Regen wird immer weniger und zwischendurch steigen die Chancen auf sonnige Momente. Hierbei geht es mit den Temperaturen erneut aufwärts. 5 bis 9 Grad werden es in der Nordosthälfte und 10 bis 14 Grad im Süden und Westen.
Quelle: ntv.de