Panorama

Raubkatze an Menschen gewöhnt? Tierärztin: Betäubung von Löwin gefährliche Phase

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Bei der Suche in Berlin sind auch Hunde im Einsatz.

Bei der Suche in Berlin sind auch Hunde im Einsatz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Noch ist die Berliner Polizei auf der Suche nach einem Raubtier. Falls sie es findet, dürfte es für die Einsatzkräfte laut einer Expertin brenzlig werden. Schließlich fällt eine Löwin selbst beim Treffer mit einem Narkosemittel nicht einfach um.

Beim Einfangen des im Süden von Berlin gesuchten Raubtieres - nach Einschätzung der Polizei womöglich eine Löwin - könnten sich gefährliche Phasen ergeben. Wenn ein Tier in freier Wildbahn gefangen werden sollte, werde Tele-Injektion mit einem Narkosegewehr eingesetzt, sagte May Hokan von der Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF) in Berlin. Das könnten am besten etwa Zootierärzte, die mit solchen Situationen auch unter Stress gut umgehen könnten.

Die Tierärztin schilderte mögliche Probleme: "Wenn man so einen Löwen trifft, fällt der nicht direkt um und schläft ein. Es gibt eine Stressphase, er hat diesen Pfeil im Hintern, wird erst mal losrennen und Radau machen." Dies dauere einige Minuten, auch abhängig von der Art des Narkosemittels. "Wir haben dann eine schwierige Phase, bevor das Tier einschläft und man sich dem Tier nähern kann." Theoretisch denkbar wäre auch ein Abschuss. "Je nachdem wie die Situation wahrscheinlich von Tierarzt und Polizei eingeschätzt wird, wird das Tier in solchen Situationen auch erschossen. Dabei muss natürlich die Sicherheit gegeben sein, dass da keine Menschen in der Nähe sind. Das ist auch nicht so einfach."

Expertin: Löwe hat wohl keine Angst vor Menschen

Das Raubtier sieht die Expertin gerade in einer besonderen Situation. "Das Tier ist nicht in seiner natürlichen Umgebung. Es ist gerade ein unglaublicher Stress." Es sei wahrscheinlich noch nie so frei unterwegs gewesen. "Wenn ich in Afrika in der Savanne rumlaufen würde und mir ein Löwe begegnet, der gerade gefressen hat, ist es gar nicht mal so dramatisch oder so gefährlich wie jetzt hier."

Hinzu kommt für Hokan ein weiterer Faktor. "Es ist ein Löwe, der wahrscheinlich von Menschen großgezogen wurde. Das bedeutet, der Mensch ist ihm bekannt und er hat keine Angst vor Menschen. Er ist es gewohnt, Menschen zu sehen. Oder sie - wenn es eine Löwin ist - hat keine Angst vor Menschen. Darum macht es das auch noch mal gefährlicher."

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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