Panorama

Opfer des Germanwings-Absturzes Trauer-Jet erreicht Düsseldorf

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Zweieinhalb Monate nach dem Absturz von Flug 4U925 auf dem Weg von Barcelona nach Deutschland schwebt eine Sondermaschine der Lufthansa am Düsseldorfer Flughafen ein. An Bord: Die sterblichen Überresten der Opfer.

Ein wichtiges, schwieriges Kapitel der Trauerarbeit kann endlich beginnen: Auf dem Düsseldorfer Flughafen ist am späten Dienstagabend eine Sondermaschine der Lufthansa mit den sterblichen Überresten von insgesamt 44 Opfern des Germanwings-Unglücks gelandet. Es war der erste von mindestens zwei Überführungsflügen von Frankreich nach Deutschland. Für die Angehörigen markiert die Ankunft der Särge den Einstieg in eine weitere Phase der Trauer: Fast ein Vierteljahr nach der ersten schrecklichen Gewissheit stehen nun die Beerdigungen in der Heimat an.

Die Sondermaschine im Anflug auf den Düsseldorfer Flughafen.

Die Sondermaschine im Anflug auf den Düsseldorfer Flughafen.

(Foto: picture alliance / dpa)

An Bord der ersten Maschine waren dem Vernehmen nach auch die Särge von 16 Schülern und zwei Lehrerinnen eines Gymnasiums in Haltern am See. Sie waren nach einem Schüleraustausch auf dem Rückweg aus Spanien, als Flug 4U925 abstürzte. Das Flugzeug war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit 150 Menschen an Bord in den französischen Alpen zerschellt. Bislang deutet alles darauf hin, dass der Copilot den Sinkflug absichtlich eingeleitet hat. Die Ermittlungen dauern an.

Zeitgleich mit dem Überführungsflug nach Düsseldorf sollten auch die ersten Särge mit Opfern anderer Nationen in ihre jeweilige Heimat gebracht werden. Die Deutsche Lufthansa, Mutterkonzern der betroffenen Fluglinie Germanwings, bemühte sich um Diskretion und eine möglichst würdevolle Überführung der Spezialsärge.

Nach der Landung wurde die Maschine in eine nicht einsehbare Halle geschoben. Ob Angehörige der Opfer am Flughafen anwesend waren, ließ die Fluggesellschaft offen. Am Gedenkort für die Opfer am Flughafen standen Blumen und Pinnwände mit Zetteln, auf denen Menschen ihre Anteilnahme mit den Angehörigen ausdrücken konnten.

Trauereskorte nach Haltern

In Düsseldorf sollen die Särge am Mittwoch in einer eigens eingeplanten Zeremonie an die Angehörigen übergeben werden. Die Leichen der Schüler werden anschließend in einem Konvoi mit Polizeieskorte nach Haltern gebracht. Die Fahrzeuge sollen an dem Gymnasium der Schüler vorbeifahren.

In den Straßen der Stadt werden viele Menschen erwartet. Ende der Woche werden dann die ersten Opfer beerdigt. Am Donnerstag treffen Angehörige der Opfer in Paris den leitenden französischen Ermittler Brice Robin. Der Staatsanwalt von Marseille will sie unter anderem über den Stand der Ermittlungen informieren.

Die meisten Opfer des Flugzeugabsturzes kamen aus Deutschland und Spanien. Die Liste der Toten umfasst jedoch auch Namen von Menschen aus den USA, aus Argentinien und der Elfenbeinküste. Bei dem Unglück starben alle 150 Menschen an Bord, unter ihnen 72 Deutsche.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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