Panorama

Im geschützten Wildgehege Unbekannte enthaupten weißen Hirschen

Sie dringen in das Gehege ein und töten das Tier mit einem Schuss. Dann trennen sie den Kopf ab und verschwinden. Möglicherweise handelt es sich bei den Tätern um Trophäenjäger - viel bringen dürfte die "Beute" allerdings nicht.

Der weiße Hirsch ist sehr selten und war eines der Aushängeschilder des Geheges.

Der weiße Hirsch ist sehr selten und war eines der Aushängeschilder des Geheges.

(Foto: dpa)

Unbekannte haben in der Silvesternacht den seltenen weißen Hirsch im Wildgehege Moritzburg bei Dresden getötet und enthauptet. Pfleger fanden am Neujahrsmorgen nur den Körper des 14 Jahre alten Tieres. Der Kopf mit dem mächtigen 22 Enden-Geweih fehlt. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Die Täter verschafften sich am 31. Dezember gewaltsam Zutritt zu dem Gehege, "zwischen 22 und 23 Uhr", wie der Leiter des Forstbezirks Dresden, Markus Biernath, sagte. Der kapitale Hirsch sei mit einem Schuss getötet worden. "Nach dem Verenden wurde der Kopf abgetrennt, unwaidmännisch und unprofessionell."

Bei der Untersuchung des Kadavers wurde keine Einschussstelle gefunden, so die Polizei. Auch die Spurensicherung lieferte keinen Beweis etwa in Form von Patronenhülsen dafür. "Ein Zeuge berichtete aber von einem Gewehrschuss." Die Behörden vermuten, dass Trophäenjäger am Werk waren. Nach Angaben der Polizei gibt es einen Markt dafür. Gegen den Verkauf der "Beute" spreche aber, dass der Hirsch "ziemlich brachial" und nicht fachgerecht geköpft worden sei, sagte der Polizeisprecher.

Forstbezirksleiter Biernath vermutet persönliches Interesse hinter der Tat. Ein Dritter könne mit der Trophäe wenig anfangen, weil das individuelle Jagderlebnis fehle, erklärte er. Bei legalem Abschuss würden aber schon einige tausend Euro für einen Hirschkopf gezahlt. "Es ist ein großer Verlust", sagte Biernath. Mit dem Prachthirsch fehle eines der Aushängeschilder des 40 Hektar großen Wildgeheges, in dem etwa 30 heimische Tierarten von Luchs bis Elch leben.

Quelle: ntv.de, sko/dpa

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