Nach Rassismus-Vorwürfen "Uncle Ben's" erhält neuen Namen und Logo
23.09.2020, 20:17 Uhr
Das Bild eines älteren Schwarzen auf der Packung, das an von Sklaven bearbeitete Reisplantagen erinnern könnte, wird entfernt.
(Foto: dpa)
Auf jeder Packung von "Uncle Ben's" ist ein älterer schwarzer Mann zu sehen. Aus Sicht von Kritikern hat das eine abwertende Symbolik, die an die Sklaverei erinnert. Zum kommenden Jahr soll nicht nur der alte Markenname aus den Supermarktregalen verschwinden.
Der US-Lebensmittelkonzern Mars benennt seine Reismarke "Uncle Ben's" in "Ben's Original" um. Das teilte das Unternehmen mit. Die ursprüngliche Bezeichnung war im Zuge der öffentlichen Debatte um Rassismus und mangelnde Gleichberechtigung in die Kritik geraten. Mars hatte deshalb bereits im Juni Änderungen angekündigt.
Das Markenzeichen des Produkts, das den Kopf eines älteren schwarzen Mannes mit weißen Haaren zeigt, wird aus dem Logo gestrichen. Die Bezeichnung "Uncle" und die Bebilderung stießen Kritikern als dienerhafte und abwertende Symbolik auf, die an die Ära der Sklaverei in den Vereinigten Staaten erinnere. "Wir verstehen die Ungerechtigkeiten, die mit dem Namen und Gesicht der vorherigen Marke in Verbindung gebracht wurden", erklärte Mars-Managerin Fiona Dawson. Der Konzern habe zuvor wochenlang die Meinung von "Tausenden Verbrauchern, Mitarbeitern und anderen Betroffenen weltweit" eingeholt.
Die Änderungen sollen ab 2021 gelten. Mars kündigte darüber hinaus die Finanzierung von Programmen zur Unterstützung von afroamerikanischen Gemeinschaften in Greenville im US-Bundesstaat Mississippi an, wo die Reismarke seit mehr als 40 Jahren produziert wird.
Mars ist nur eines von etlichen Unternehmen, die im Zuge der Proteste gegen Rassismus unter Druck gerieten. Der US-Lebensmittelkonzern Pepsi etwa kündigte im Sommer ebenfalls an, seiner über 130 Jahre alten Marke "Aunt Jemima" einen neuen Anstrich zu geben. Auch hier sind der Name und das Logo umstritten, das klischeehaft eine schwarze Frau als Maskottchen im Stil einer freundlichen Dienerin abbildet. Zudem kündigten mehrere Lebensmittelhersteller wie Knorr, Homann und Bautz'ner an, ihre "Zigeunersauce" umzubenennen.
Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa