Panorama

Gewitter und Starkregen Unwetter über Deutschland - Steinmeier bricht Bürgerfest ab

Unter anderem über Berlin zogen die Gewitter.

Unter anderem über Berlin zogen die Gewitter.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vor allem über dem Osten entladen sich derzeit teils schwere Gewitter mit ergiebigen Regenschauern. Bislang ist wenig über etwaige Schäden bekannt. In der Hauptstadt werden reihenweise Freiluft-Veranstaltungen abgesagt.

Über Teile Deutschlands sind wie erwartet Unwetter mit Hagel und Starkregen hinweggezogen. Für mehrere Regionen warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor extremen Unwettern - es galt die Warnstufe vier von vier. "Im Osten und in der Mitte schwere Gewitter mit extrem heftigem Starkregen und Hagel (Unwetter)", hieß es. Bis auf den Westen Deutschlands erwartete der DWD starke Gewitter und Unwetter. Im Nordosten, Osten und Süden sei mit schweren Gewittern zu rechnen. Am Nachmittag rief die Feuerwehr in Berlin den Notstand aus. Die Einsätze werden nun nach ihrer Schwere abgearbeitet.

Zwar dürften sich viele Menschen nach der langen Trockenheit über den Regen gefreut haben. Doch manchem hat er auch das Freitagabend-Programm verhagelt: Das Staatsballett Berlin musste eine geplante Schiffstour auf der Spree verschieben. Die Band Die Ärzte sagte ein Konzert auf dem Tempelhofer Feld in Berlin kurzfristig ab - aus Sicherheitsgründen. Am Wochenende sind zwei weitere Konzerte geplant, die "nach aktuellem Stand wie geplant" stattfinden, wie es heißt. Auch Rapper Marteria musste seinen Auftritt in der Berliner Waldbühne streichen. Das Konzert soll nach Veranstalterangaben am 4. September nachgeholt werden.

Steinmeier bricht Bürgerfest ab

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender haben ihr Bürgerfest am Abend sicherheitshalber abgebrochen. "Der Deutsche Wetterdienst hat angekündigt, dass es über Berlin kreisende Gewitter gibt", sagte Steinmeier seinen rund 1500 Gästen im Park von Schloss Bellevue und sprach von einer "bitteren Nachricht". Er versprach den Gästen, die für ihr ehrenamtliches Engagement eingeladen worden waren, dass sie im kommenden Jahr alle erneut eingeladen würden.

Am Hauptstadtflughafen BER wurden die Arbeiten auf dem Vorfeld vorübergehend unterbrochen. Für rund zwei Stunden lief die Abfertigung wegen eines Unwetters eingeschränkt, sagte ein Flughafensprecher. Mit weiteren Verzögerungen im Flugverkehr aufgrund der gestörten Abläufe sei aber zu rechnen, hieß es.

Laut RBB verursachten Unwetter im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin Überschwemmungen. Die Feuerwehr habe nach Angaben der Leitstelle innerhalb kürzester Zeit zu rund 30 Einsätzen ausrücken müssen. So stünden etliche Straßen unter Wasser. Zudem seien Keller vollgelaufen. Es seien auch Bäume umgestürzt und Äste abgeknickt.

Auch im Erzgebirge, in Südwestsachsen und Teilen der Sächsischen Schweiz wurden nach Angaben des MDR Straßen überflutet. In mehreren Orten mussten Feuerwehren Gullys freiräumen und Keller auspumpen.

Bei einem heftigen Gewitter im Ortsteil Gleidingen in Laatzen bei Hannover schlug ein Blitz in das Dach eines Einfamilienhauses eingeschlagen. Die drei Bewohner und zwei Katzen erlitten keine Verletzungen, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Löscharbeiten gestalten sich aber schwierig, sagte ein Sprecher. Die Dämmung im Dach habe gebrannt, die Photovoltaikanlage sei aber unbeschädigt. Einige umliegende Häuser hatten den Angaben zufolge zeitweilig keinen Strom.

Auch Samstag mit vielen Unwettern

Durch starken Regen liefen in Pinneberg in Schleswig-Holstein schon am Vormittag zahlreiche Straßen, Keller und Tiefgaragen voller Wasser. Ab etwa 11 Uhr löste die Feuerwehr Pinneberg Vollalarm aus, um die vielen Einsätze bei dem Unwetter zu bewältigen, wie ein Feuerwehr-Sprecher mitteilte. Auch Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden mussten den Angaben zufolge bei den mehr als 120 betroffenen Kellern und Straßenzügen zu Hilfe kommen.

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Während es in Teilen Deutschlands stark regnete, blieb vor allem der Westen verschont. "Der landesweit flächendeckende Landregen bleibt jedoch aus! Ganz im Gegenteil sogar, während es am einen Ort wie aus Eimern schüttet, bleibt es im Ort nebenan teils komplett trocken", sagte DWD-Meteorologe Marcel Schmid.

Auch am Samstag drohe im Süden und Osten erhöhtes Unwetterpotenzial. Im Westen und Nordwesten komme die Sonne immer wieder zum Zuge. Laut den Prognosen werden aber nirgendwo mehr 30 Grad erreicht. Für Sonntag werden für den Süden erneut einzelne Schauer und Gewitter, teils auch mit Starkregen, vorausgesagt. Im Nordosten kann es anfangs noch schauerartiger Regen geben. Die Höchstwerte liegen bei 20 bis 28 Grad.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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