Panorama

Pyrotechnik und Steine in Rostock Vermummte stürmen Polizeirevier

Im November 2009 musste die Polizei mit Wasserwerfern eingreifen.

Im November 2009 musste die Polizei mit Wasserwerfern eingreifen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Vor dem Fußball-Duell zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli greifen mehrere Vermummte das Polizeihauptquartier in Rostock an. Es entsteht Sachschaden. Die Beamten vermuten einen Zusammenhang mit dem Fußballspiel.

In der Nacht vor dem brisanten Nordduell in der zweiten Fußball-Bundesliga zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli ist das Rostocker Polizeihauptrevier von Vermummten angegriffen worden. Mehrere Personen warfen nach Polizeiangaben Steine und zündeten Pyrotechnik. Die Polizei vermutet einen Racheakt: Am Freitag war ein Gewalttäter der Rostocker Fanszene nach einer "richterlichen Entscheidung zur Verhinderung von Straftaten" in Gewahrsam genommen worden, hieß es in einer Mitteilung.

Verletzt wurde bei dem Angriff niemand, allerdings entstand unter anderem durch zerstörte Fensterscheiben ein Sachschaden in Höhe von 5000 Euro. Die Angreifer versuchten nach Polizei-Angaben zudem, mit einer Fackel einen Müllcontainer auf dem Gelände des Reviers anzuzünden. Anschließend seien die Vermummten geflüchtet. Eine Fahndung blieb bislang erfolglos.

Keine Randale vor dem Spiel

Derweil sind die befürchteten Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Fanlagern aus Rostock und Hamburg zumindest vor dem Anpfiff ausgeblieben. Etwa eine Stunde vor Spielbeginn hatte die Polizei alle Gästefans ohne große Zwischenfälle ins Stadion begleitet. 1800 von insgesamt 2400 Pauli-Fans waren mit dem Zug nach Rostock angereist. "Bislang läuft alles gut", sagte Erika Krause-Schöne, Sprecherin der Bundespolizei Rostock.

Am Spieltag gilt eine polizeiliche Allgemeinverfügung, die die Mitnahme von pyrotechnischen Produkten und Glasflaschen verbietet. Im Stadion wird verschärft videoüberwacht, es gilt ein Alkoholverbot. Außerdem sind Sprengstoffspürhunde im Einsatz.

In der Vergangenheit war es bei Begegnungen beider Clubs . Bei der bislang letzten Partie in Rostock am 2. November 2009 wurden nach dem Spiel 38 Personen verletzt, darunter 26 Polizisten. Zehn Privatautos und ein Streifenwagen wurden beschädigt, als etwa 500 Hansa-Anhänger versuchten, eine Polizei-Sperre zu durchbrechen.

"Lasst uns gemeinsam alles dafür tun, dass es ein spektakuläres und hochspannendes Fußballspiel wird, mit einer tollen, friedlichen Atmosphäre auf den Rängen", forderten beide Vereine in einer gemeinsamen Erklärung ihre Fans zu einem respektvollen Umgang miteinander auf.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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