Panorama

Die Hälfte ist rum Was hat das Wetter in diesem Sommer noch zu bieten?

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In den kommenden Wochen besteht die Möglichkeit von 30 Grad plus, aber ausgemacht ist das nicht.

In den kommenden Wochen besteht die Möglichkeit von 30 Grad plus, aber ausgemacht ist das nicht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bullenhitze und Sauwetter: Der Sommer 2025 hat bislang alles andere als eine klare Linie. In der zweiten Sommerhälfte dürfe es wohl ähnlich unbeständig weitergehen. Statt langer Sonnenwochen besteht das Risiko heftiger Regenfälle.

Mit dem 15. Juli ist die Hälfte des meteorologischen Sommers vorbei. Zur Halbzeit schauen wir nach vorn. Die Wetteraussichten könnten spannender nicht sein. Wird sich nochmal ein stabiles Hoch durchsetzen oder droht der Schaukel- oder sogar Unwettersommer?

Bisher wie erwartet: zu warm und oft zu trocken

Wenn wir in diesen Zeiten beim Wetter Bilanz ziehen, ist eine Aussage fast schon gesetzt: "Es war zu warm." Das gilt auch für die erste meteorologische Sommerhälfte, also vom 1. Juni bis jetzt zum 15. Juli. Verglichen zum Klimamittel von 1961 bis 1990 sehen wir ein noch recht verhaltenes Plus von 1 bis 2 Grad im Norden, aber meist 3 bis über 4 Grad im Süden - macht im Deutschlandschnitt etwa +2,7 Grad. Der bis Anfang Juli eher kühle Sommer in Skandinavien traf über unseren Köpfen auf den Hitzesommer Südeuropas. Letzterer brachte uns vor nicht allzu langer Zeit nahe 40 Grad.

Und gleichzeitig sehen wir in vielen Regionen ein deutliches Minus in der Regenbilanz. Auch wenn die kräftigen Regenfälle des Wochenendes im Osten die Bilanz nach oben verschoben haben, in der großen Mitte Deutschlands klafft ein Regenloch, in dem verbreitet nur 30 bis 20, teils nur 15 Prozent des üblichen Regens gefallen sind. Zur Halbzeit wären 50 Prozent das Soll. Gleicht das die zweite Sommerhälfte aus?

Atlantik schickt Regen- und Gewitter-Tiefs

Schon in den kommenden Tagen und Wochen könnte sich die Regenbilanz tatsächlich deutlich nach oben verschieben. Immer wieder rauschen Tiefs von Westen mit viel Feuchtigkeit zu uns und bringen Schauer und Gewitter. Die Luft kühlt dabei aber nur kurz ab. Zum Wochenende kommt beispielsweise schon wieder die nächste sehr warme Phase mit Werten, die häufig um 30 Grad liegen. Hitze plus Feuchtigkeit, das kann dann aber auch schnell zu unwetterartigen Gewittern führen.

Wenn wir über das Wochenende hinausschauen, dann sehen wir neue Tiefs auf uns zu ziehen, die je nach Zugbahn sogar sehr viel Regen bringen könnten. Mittelfristig wird es also kein Sommermärchen geben - aus Sicht der Natur ist das allerdings auch besser so. Denn bis auf regionale Ausnahmen sind die Böden zu trocken und die Wasserstände in den Flüssen zu niedrig.

Hundstage: Mega-Hitze oder vielleicht Mega-Regen?

Die heißesten Tage des Jahres kommen statistisch gesehen erst noch. Vom 23. Juli bis zum 23. August warten die Hundstage auf uns. Der Blick in die Wettermodelle zeigt durchaus die Möglichkeit von 30 Grad plus, aber derzeit keine akute Gefahr einer Mega-Hitze von 40 Grad und mehr. Ganz auszuschließen ist das trotzdem nicht. In Spanien kommt man in den nächsten Tagen wieder richtig ins Schwitzen mit eben genau solchen Werten jenseits der 40-Grad-Marke. Positioniert sich ein Tief vor den südwestlichen Küsten Europas, kann diese Hitze theoretisch auch zu uns kommen.

Bei der derzeit sehr dynamischen Wetterlage mit mehreren Tiefs, die vom Atlantik über Europa und uns hinwegziehen, besteht eher ein anderes Risiko. Im Wettersystem steckt mehr Feuchte als üblich, vor allem durch das deutlich zu warme Mittelmeer. Rutscht mal ein Tief von Westen über Norditalien zu uns, dann könnte das für uns übel ausgehen und uns sehr große Regenmengen bringen. Diese Gefahr ist nicht unbegründet, da einzelne Wettermodelle solche Entwicklungen mit hunderten Litern Regen in kurzer Zeit schon berechnet haben.

Happy End mit stabilem Spätsommer-Wetter?

Unterm Strich können wir trotz aller Unsicherheiten derzeit festhalten: Nein, ein stabiles Sommerhoch mit mehreren sonnigen und warmen Tagen für alle ist derzeit nicht in Sicht. Es wird wohl eher wild hin und her gehen - mit den Gefahren, die solch eine unwetteranfällige Wetterlage zu bieten haben.

Um das Ganze aber nicht zu schwarzzusehen: Ja, natürlich gibt es auch die Phasen dazwischen mit Sonnenschein und Wärme. Außerdem bleibt die Hoffnung auf den Spätsommer. Nicht selten zeigte sich der späte August plötzlich sehr versöhnlich. Und selbst der September ist in den letzten Jahren immer mehr zum Sommermonat geworden.

Quelle: ntv.de

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