Panorama

Bis zu 34 Grad Erst Heißluftschelle mit Unwettern - dann der Temperatursturz

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Wie hier über Bayern bleibt es bis Sonntag gewittrig.

Wie hier über Bayern bleibt es bis Sonntag gewittrig.

(Foto: dpa)

Die Hitze drückt in vielen Teilen Deutschlands - und sie wird dies auch noch am Wochenende tun. Gewitter, die sich unwetterartig entladen, lindern das erst einmal nur wenig. Echte Abkühlung bringt dann erst der Montag.

ntv: Es ist Siebenschläfer-Tag, gleichzeitig gibt es Hitze- und Unwetterwarnungen. Ein schlechtes Omen für den weiteren Verlauf des Sommers?

Björn Alexander: Erst einmal nicht. Denn die Singularität des Siebenschläfers hat zwar insbesondere im Süden unseres Landes eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit. Aber sie bezieht sich eben auf den Zeitraum von Ende Juni bis ins erste Julidrittel. Und da haben wir ja noch Zeit.

Was sagt die Bauernregel vom Siebenschläfer genau aus?

Dass sich eine stabile Wetterlage wie ein starkes Skandinavien-Hoch mit sehr entspannten Aussichten bei uns in diesem Zeitraum über Wochen halten kann. Andersherum gilt ebenfalls häufig, dass auch instabile und wechselhafte Entwicklungen längerfristigen Bestand haben.

Vor möglichen Weichenstellungen für den Juli: Wie ist es um die aktuelle Unwettersituation bestellt?

Bis einschließlich Sonntag bleibt die Lage über Deutschland teilweise äußerst angespannt. Denn nachdem jetzt Tief "Zoe" mit einer unwetterwilligen Gewitterlinie längs über Deutschland liegt, folgt am Freitag die Kaltfront von Tief "Yana". Doch leider ist damit die Explosivität der Luft noch nicht entschärft. Am Wochenende wird es mit der nächsten schwülwarmen Heißluftschelle und dem vorläufigen Höhepunkt der Hitze mit bis zu 34 Grad am Samstag nochmals sehr brenzlich bis gefährlich.

Mit welchen Gefahren müssen wir rechnen?

In der zum Teil enorm schwülen Luftmasse sitzt enorm viel Energie, was uns teilweise sehr blitzintensive Gewitter mit Unwettercharakter beschert. Auch wenn noch nicht klar ist, wo die Schwerpunkte genau liegen, so ist doch das Potenzial klar zu umreißen. Insbesondere der Starkregen steht hierbei zuerst im Fokus der Gefahren. Binnen kurzer Zeit sind punktuell Mengen von 50 Litern je Quadratmeter und mehr mit Überflutungsgefahr möglich. Aber auch Hagel und Sturmböen sind denkbar. Selbst großer Hagel und Orkanböen wären nach einigen Wettermodellen nicht auszuschließen.

Lässt sich das zeitlich und räumlich eingrenzen? Sprich: Gibt es einen Unwetter-Fahrplan?

Die Nacht zum Freitag bringt insbesondere im Nordosten zuerst noch Gewitter, die später nachlassen. Dann erwarten uns abermals schlaffeindliche, weil zum Teil tropische Werte. In den Ballungsräumen, am Oberrhein sowie in Berlin teils mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad. Am Freitag tagsüber ist das Unwetterpotenzial insbesondere im Süden und Osten erhöht. Hier mit Spitzen bis 30 Grad, während es im Nordwesten und Westen windige und frischere 21 bis 25 Grad werden.

Wie ist die Unwetter-Lage am Wochenende?

Am Samstag geht es zunächst sonnig und teilweise sehr heiß mit bis zu 34 Grad weiter. Später steigt dann im Südwesten und Westen das Unwetterpotenzial. Für Details ist es zu früh. Aber es könnte eine sehr gefährliche Entwicklung werden, die wir im Auge behalten sollten und die einen ungemütlichen Sonntag mit Gewittern und teils ergiebigem Dauerregen einleitet. Dazu wird es windig und von Westen her kühler. Ein Trend, der in der nächsten Woche bestehen bleibt - dafür lässt die Unwettergefahr rasch nach.

Keine Hitze, keine Blitze, aber auch kein Freibadwetter mehr, oder?

So sieht es aus. Bereits am Montag ist die Sommerluft passé und nach den 20 bis 34 Grad am Samstag und den 18 bis 30 Grad am Sonntag sind maximal noch 17 bis 23 Grad drin. Dabei ist es bis mindestens Mittwoch wiederholt unbeständig, zum Teil auch grau und nass bei einer ähnlichen Temperaturspanne.

Wann besteht wieder Hoffnung auf Sonne und Wärme?

Je nach Modell wäre ein Sommer-Comeback ab Donnerstag oder Freitag denkbar. Ob es der große Wurf in Sachen Dauersommer wird, ist allerdings noch offen. Zumindest aber gibt es in der experimentellen Langfrist Prognosen, die uns einen normalen bis leicht zu trockenen Juli versprechen. Damit könnten wir - wenn es tatsächlich so kommt - mit rund 230 Sonnenstunden, einigen sommerlichen Abschnitten und leicht überdurchschnittlichen Temperaturen rechnen.

Quelle: ntv.de

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