Barmer-Versicherte befragt Zahl der Organspender steigt leicht
03.06.2023, 14:25 Uhr Artikel anhören
Entnommene Organe müssen möglichst schnell vom Spender zum Empfänger transportiert werden.
(Foto: imago/Science Photo Library)
Obwohl in Umfragen wieder mehr Menschen Bereitschaft zur Organspende angeben, steigt die Zahl derer, die einen ausgefüllten Organspendeausweis haben, nicht. Die höchste Spendenbereitschaft gibt es unter Barmer-Versicherten in zwei Altersgruppen.
Der Anteil der Menschen, die zu einer Organspende bereit sind, ist nach einer Erhebung der Barmer-Krankenkasse im vergangenen Jahr gestiegen. 39 Prozent erklärten in einer Umfrage unter 1000 Versicherten, dass sie "bestimmt" zur Organspende nach ihrem Tod bereit wären, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Tag der Organspende berichtet. Bei der Erhebung im Vorjahr lag dieser Wert demnach bei 34 Prozent.
Der Anteil der Befragten, die für sich eine Organspende sicher ausschließen, beträgt unverändert neun Prozent, wie es in dem Bericht weiter hieß. Die restlichen Befragten antworteten mit "wahrscheinlich ja" (18 Prozent, 2022: 20 Prozent), "wahrscheinlich nicht" (9 Prozent, 2022: 13 Prozent) oder "eventuell" (25 Prozent, 2022: 24 Prozent).
Die Barmer ist mit fast neun Millionen Versicherten die zweitgrößte gesetzliche Kasse in Deutschland. Die Umfrageergebnisse lassen sich daher auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands beziehen.
Zwei Altersgruppen sind besonders spendenbereit
Mit 41 Prozent ist die Spendenbereitschaft in der Altersgruppe der 51- bis 64-Jährigen am größten. Bei den 18- bis 25-Jährigen ist sie laut aktueller Umfrage mit 40 Prozent ähnlich hoch. Am niedrigsten liegt die Spendenbereitschaft bei den 39- bis 50-Jährigen mit 36 Prozent. Weiterhin deutliche Unterschiede gibt es bei Männern und Frauen. Bei den Frauen ist die Spendenbereitschaft von 40 Prozent im Jahr 2022 auf jetzt 44 Prozent gestiegen. Bei den Männern ist ein Anstieg von 27 auf 33 Prozent zu verzeichnen. Dabei lassen sich die Männer stärker von Organspende-Skandalen der vergangenen Jahre beeinflussen. 14 Prozent gaben an, ihr Vertrauen sei dadurch negativ beeinflusst worden. Bei den Frauen waren es zehn Prozent.
Kaum gewachsen ist laut der Umfrage der Anteil der Versicherten mit einem Organspendeausweis. Während im vergangenen Jahr 38 Prozent und damit mehr als jeder Dritte angab, einen solchen Ausweis zu besitzen, liegt die Quote aktuell bei 39 Prozent.
Barmer-Chef Christoph Straub warb dafür, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. "Es gibt gute Gründe für oder gegen eine Organspende. In jedem Fall sollte diese sehr persönliche Entscheidung aber auf Grundlage von verlässlichen und ausgewogenen Informationen getroffen werden", sagte er dem RND.
Quelle: ntv.de, jaz/AFP