Kinder für Urlaub in Deutschland Zwei Brüder nach Badeunfall in NRW gestorben
26.08.2022, 11:49 Uhr
Polizisten stehen nach dem tödlichen Badeunfall am Wasser.
(Foto: picture alliance/dpa)
In einem Naturfreibad bei Aachen kommt es zu einer Tragödie. Zwei Kinder aus Großbritannien sind plötzlich nicht mehr auffindbar. Dann entdeckt ein Helfer die Vermissten leblos im Wasser. Trotz Reanimierung kommt für sie jede Hilfe zu spät.
Nach einem Badeunfall im nordrhein-westfälischen Simmerath bei Aachen sind zwei Kinder gestorben. Das teilte eine Sprecherin der Polizei am Morgen mit. Die sieben und neun Jahre alten Brüder waren laut Polizei am frühen Donnerstagabend am Naturfreibad am Rursee in Simmerath von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden. Nachdem das Technische Hilfswerk sowie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) alarmiert wurden, habe ein Ersthelfer die Kinder leblos im Wasser gefunden. Nach noch unbestätigten Berichten konnten die Kinder nicht schwimmen.
Rettungskräfte konnten sie zunächst reanimieren und flogen sie mit einem Hubschrauber in Krankenhäuser. Dort starben sie. Wieso es zu dem Unfall kam, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft Aachen hielten sich die Jungen als britische Touristen in Deutschland auf. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob der Verdacht einer Straftat besteht. Dies könne eine Form der Fahrlässigkeit sein, sagte eine Sprecherin. "Wir haben da keinen Bestimmten im Fokus, sondern wir machen einfach unsere Arbeit", betonte sie.
Erst vor vier Wochen war es in dem Naturfreibad zu einem tödlichen Unglück gekommen. Ein 16 Jahre alter Junge war in Begleitung eines Zehnjährigen laut Polizei in das Gewässer gesprungen. Beide waren offenbar Nichtschwimmer und drohten unterzugehen. Ersthelfern gelang es, das jüngere Kind zu retten. Der Jugendliche wurde zwei Stunden später von Tauchern leblos aus dem Wasser geborgen.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind bereits mindestens 199 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. Das seien 15 Opfer mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr, teilte die DLRG mit. Stichtag für die Zählung war der 20. Juli. Demnach passierten die meisten Unfälle im Binnenland an unbewachten Gewässern. In Freigewässern wie Flüssen und Seen ertranken 180 Menschen, das entspricht 90 Prozent der Fälle.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP