Mehr als ein Dutzend Verletzte Zwei Züge in Niederösterreich kollidiert
22.12.2017, 19:24 Uhr
Kurz vor Weihnachten kommt es im österreichischen Kritzendorf zu einem schweren Unglück: Zwei Züge stoßen aus bisher ungeklärter Ursache zusammen. 13 Menschen werden verletzt. Rettungskräfte müssen eingeschlossene Passagiere aus den Waggons befreien.
Beim Zusammenstoß zweier Personenzüge in der Nähe von Wien sind nach Polizeiangaben drei Menschen schwer und zehn weitere leicht verletzt worden. Alle Passagiere konnten aus den Waggons geborgen und in Sicherheit gebracht werden, sagte ein Sprecher der Polizei Niederösterreich am Abend. Die Züge waren nach ersten Ermittlungen in gleicher Richtung unterwegs gewesen. Über die Unfallursache konnte der Polizeisprecher zunächst keine Angaben machen. Die Ermittlungen laufen.
Gegen 18 Uhr seien die beiden Züge nahe dem Bahnhof von Kritzendorf aufeinander geprallt, berichtete der österreichische Rundfunk ORF unter Berufung auf einen Feuerwehrsprecher. Eine S-Bahn und ein Regionalzug waren seitlich aneinander gestoßen. Ein Waggon war aus den Schienen gesprungen, stand aber noch aufrecht, wenn auch zur Seite geneigt. Zwei weitere Waggons waren ganz umgestürzt und lagen auf der Seite.
Retter waren im Großeinsatz - darunter auch Einsatzteams mit zwei Rettungshubschraubern. Einige der Verletzten wurden nach ersten Berichten mit Kopfverletzungen in Krankenhäuser gebracht. Im Interview mit n-tv sagte der Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen, Roman Hahslinger, es seien zum Unglückszeitpunkt rund 150 Personen in den Zügen gewesen.
"Heilfroh, dass es keine Toten gibt"
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) ging bei der Unfallursache von menschlichem Versagen aus. "Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist", sagte er. Es deute nichts auf eine technische Ursache hin. "Wir sind alle heilfroh, dass es offenbar keine Todesopfer bei dem Unglück gegeben hat."
Ein Bahnabschnitt zwischen Klosterneuburg-Weidling und St. Andrä Wördern wurde gesperrt, wie die österreichische Bahn mitteilte. Eine S-Bahn konnte nicht verkehren. "Planen Sie in diesem Bereich derzeit 90 Minuten mehr Reisezeit ein", teilten die ÖBB auf ihrer Website mit. Österreichische Medien berichteten, es sei zusätzlich ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden.
Quelle: ntv.de, jug/dpa