Panorama

Vorfall bei Abrissarbeiten Zwölf Verletzte an deutschem Atomkraftwerk

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Ein Bild aus vergangenen Zeiten. Die beiden Kühltürme stehen schon seit einigen Monaten nicht mehr.

Ein Bild aus vergangenen Zeiten. Die beiden Kühltürme stehen schon seit einigen Monaten nicht mehr.

(Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Das Zeitalter der Atomkraft in Deutschland ist vorbei, an mehreren Orten läuft der Rückbau der Anlagen. In Bayern kommt es dabei zu einem Unfall mit mehreren Verletzten. Radioaktivität soll nicht ausgetreten sein.

Bei Abrissarbeiten am stillgelegten Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in Unterfranken sind laut Polizei zwölf Arbeiter verletzt worden. Vier der Verletzten hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, teilten die Polizei und Betreiber des Kraftwerks Preussenelektra mit. Gefahrstoffe oder radioaktives Material drangen bei dem Brand den Angaben zufolge nicht nach außen. Somit sei die Bevölkerung nicht in Gefahr. Bei Abbrucharbeiten ein Zelt in Brand geraten.

Preussenelektra sprach von einem "Kleinbrand an Lüftungsschläuchen einer mobilen Luftfilteranlage". Feuerwehrleute hätten das Feuer binnen weniger Minuten gelöscht. Dennoch seien Arbeiter der Abbruchfirma leicht verletzt worden. Die Kripo Schweinfurt ermittelte zur genauen Brandursache. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde sei informiert worden, teilte Preussenelektra mit.

Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld liegt im Landkreis Schweinfurt und wurde 1981 in Betrieb genommen. 2015 wurde die Anlage im Zuge des Atomausstiegs abgeschaltet. Der Rückbau des Atomkraftwerks begann im April 2018. Seit Dezember 2020 ist kein Brennstoff mehr im Kraftwerk. Im August 2024 wurden die markantesten Bauwerke der Anlage, die beiden Kühltürme, erfolgreich gesprengt.

In Deutschland sind seit April 2023 keine Kernkraftwerke mehr am Netz. Die letzten drei wurden damals abgeschaltet. CDU und CSU hatten sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, sie wieder ans Netz zu bringen. Betreiber wie Preussenelektra lehnten solche Vorstöße ab und sprachen sich für den Rückbau aus. Dieser dauert bei einem Atomkraftwerk rund zehn Jahre oder auch deutlich länger.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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