Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:19 Selenskyj stellt Militärführung um nach russischem Schlag +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Veränderungen an der Spitze der Militärführung vorgenommen. So sei der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj von Organisationsaufgaben wie der Mobilmachung, dem Training und der Vorbereitung von Rekruten befreit worden, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Drapatyj wird sich als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschließlich auf Gefechtsfragen konzentrieren, damit er sich zu 100 Prozent der Front widmen kann." Der Kompetenzbeschneidung war ein fataler russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen. Drapatyj selbst hatte als Konsequenz aus dem Fiasko, bei dem seinen Angaben nach zwölf Soldaten ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden, vor zwei Tagen per Telegram seinen Rücktritt angeboten. Doch der 42-Jährige gilt als einer der fähigsten ukrainischen Generäle. Zuletzt stabilisierte er die Lage vor der umkämpften Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Beobachter gehen davon aus, dass Selenskyj nicht auf seine Führungsqualitäten an der Front verzichten wollte.
+++ 22:11 EU-Kommission stellt Plan für Ukraine-Flüchtlinge vor +++
Die EU-Kommission will am Mittwoch ihren Plan zum künftigen Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen vorstellen. Der zuständige Kommissar Magnus Brunner sowie der ukrainische Vize-Ministerpräsident Oleksiy Chernyshov werden ihre Vorschläge gemeinsam in Brüssel erläutern, wie eine Sprecherin der Kommission mitteilte. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Aktuell ist der Status ukrainischer Flüchtlinge über die EU-Richtlinie für vorübergehenden Schutz bestimmt, also nicht über das reguläre Asylsystem. Dies gilt noch bis März nächsten Jahres. Nach Zahlen des Bundesinnenministeriums aus dem Februar finden in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer Schutz. Vor Polen und Tschechien ist die Bundesrepublik damit das EU-Land mit den meisten aufgenommenen Flüchtlingen.
+++ 21:07 Selenskyj kündigt Änderungen in militärischer Führung an +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Änderungen in der militärischen Führung der Ukraine angekündigt: Mykhailo Drapatiy wird Kommandeur der Gemeinsamen Streitkräfte sein. Außerdem übernimmt Apostol Oleg Orestovich das Kommando über die Luftangriffstruppen und Robert Iosifovich Brovdi (Magyar) wird Kommandeur der unbemannten Systeme.
+++ 19:53 Nato bestätigt Einladung der Ukraine zum Gipfel in Den Haag +++
Die Nato hat nach eigenen Angaben die Ukraine zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der Allianz Ende Juni eingeladen. Er könne bestätigen, "dass die Ukraine mit uns in Den Haag sein wird", sagte ein Nato-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Tagesordnung des Nato-Gipfels werde "zu gegebener Zeit" veröffentlicht, fügte er hinzu. Über die Teilnahme der Ukraine an dem Gipfel in Den Haag wurde zuletzt viel diskutiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte an den beiden vergangenen Gipfeln in Vilnius und Washington teilgenommen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte sich zuletzt allerdings nicht klar über eine mögliche Einladung Selenskyjs geäußert.
+++ 19:08 IAEA: Kein schneller Neustart des AKW Saporischschja +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sieht keine Chance auf einen schnellen Neustart des Atomkraftwerks Saporischschja, das in der Ukraine liegt, aber von Russland kontrolliert wird. Die Voraussetzungen für ein Wiederanfahren seien derzeit nicht gegeben, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi in Kiew der Nachrichtenagentur Reuters. Es mangele an Kühlwasser und es gebe keine stabile Stromversorgung. Das AKW hat vor dem Krieg 20 Prozent des gesamten in der Ukraine benötigten Stroms produziert. Im März 2022 wurde es von Russland besetzt - kurz nach Beginn des russischen Einmarsches in das Nachbarland. Seit drei Jahren ist das Kraftwerk außer Betrieb.
+++ 18:23 Ukraine korrigiert Zahl zerstörter russischer Bomber +++
Mehrere Stunden nach seinen ersten Angaben hat der ukrainische Generalstab die Zahl der bei einer Geheimdienstoperation in Russland zerstörten russischen Flugzeuge deutlich nach oben korrigiert. "Die Gesamtverluste der Besatzer belaufen sich auf 41 Militärflugzeuge, darunter strategische Bomber und andere Arten von Kampfflugzeugen", schrieb der Stab bei Facebook. Die Korrektur sei nach der "Verarbeitung zusätzlicher Informationen aus unterschiedlichen Quellen und ihrer Überprüfung" erfolgt. Das habe eine gewisse Zeit benötigt. Am Morgen hatte der Generalstab noch von nur zwölf vernichteten Flugzeugen geschrieben und damit dem Geheimdienst SBU widersprochen, der für seine Operation eine Zahl von 41 zumindest beschädigten Fliegern angegeben hatte.
+++ 17:46 Ukraine-Kontaktgruppe trifft morgen in Brüssel zusammen +++
Vor dem Hintergrund anhaltender harter Kämpfe in der Ukraine kommt am Mittwoch im Nato-Hauptquartier in Brüssel die Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) im sogenannten Ramstein-Format zusammen. Zu dem Treffen haben der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Kollege John Healey eingeladen. Thema der Gespräche wird die weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg sein. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wird nach Angaben von Nato-Diplomaten nicht am UDCG-Treffen teilnehmen, sondern erst zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Donnerstag anreisen. Die UDCG war im April 2022 von Hegseths Vorgänger Lloyd Austin aus der Taufe gehoben worden. Nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump zogen die USA sich aus der Führung des Formats zurück.
+++ 17:07 SBU: Krim-Brücke ist einsturzgefährdet +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben mit einer Sprengstoffexplosion unter Wasser einen Pfeiler der russischen Krim-Brücke ernsthaft beschädigt. "Faktisch ist die Brücke einsturzgefährdet", teilte der Geheimdienst mit. Zum Einsatz gekommen seien 1.100 Kilogramm TNT, die über mehrere Monate platziert wurden. Die Behörde betonte, dass bei der Explosion am Morgen keine Zivilisten zu Schaden gekommen seien. Als Beleg wurde ein Video veröffentlicht, das die Explosion zeigen soll. Zu sehen sind aufspritzendes Wasser und Rauch. Die Aufnahme stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Brückenbasis und ist nach Einschätzung der dpa aktuell, lässt aber nicht erkennen, ob der Pfeiler tatsächlich beschädigt wurde.
+++ 16:26 Medwedew schließt Kompromiss-Frieden mit der Ukraine aus +++
Einen Tag nach den direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen hat der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, Zugeständnisse nahezu ausgeschlossen. "Bei den Istanbuler Gesprächen geht es nicht darum, einen Kompromissfrieden zu den wahnwitzigen Bedingungen eines anderen zu schließen, sondern darum, unseren schnellen Sieg und die vollständige Zerstörung des Neonazi-Regimes sicherzustellen", schrieb der Vertraute von Präsident Wladimir Putin im Kurznachrichtendienst Telegram mit Blick auf die Regierung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
+++ 15:43 Kreml will sich nicht weiter zu ukrainischen Drohnenangriffen äußern +++
Nach außergewöhnlich umfangreichen ukrainischen Drohnenangriffen auf Russland will die russische Regierung vorerst keine weiteren Einzelheiten dazu bekanntgeben. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rief dazu auf, die "Ergebnisse einer Untersuchung" abzuwarten, und verwies auf eine Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Die Ukraine hatte am Sonntag Angriffe auf Flugplätze des russischen Militärs geflogen, darunter auch Einrichtungen, die tausende Kilometer von der Frontlinie entfernt sind. Das ukrainische Militär hatte in den vergangenen Monaten regelmäßig russisches Gebiet mit Drohnen angriffen. Die Vorgehensweise bei dem Angriff am Sonntag war aber neuartig: Nach Angaben aus ukrainischen Geheimdienstkreisen wurden Drohnen nach Russland geschmuggelt und von dort aus am Sonntag gestartet.
+++ 15:22 In Saporischschja läuft Stromversorgung wieder an +++
Nach dem Angriff der Ukraine auf die Stromversorgung in dem russisch-besetzten Teil der Region Saporischschja sind die dortigen von Russland eingesetzten Behörden nach eigenen Angaben dabei, die Bewohner nach und nach wieder ans Stromnetz anzuschließen. Rund ein Fünftel der mehr als 600.000 vom Stromausfall betroffenen Menschen werde inzwischen wieder mit Elektrizität versorgt, teilt der Statthalter Russlands in Saporischschja, Jewgeni Balizky, mit. Von der Ukraine liegt zunächst keine Stellungnahme vor.
+++ 14:56 Verkehr auf Krim-Brücke unterbrochen +++
Der Straßenverkehr auf der Brücke, die Russland mit der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet, ist nach Angaben russischer Behörden vorläufig unterbrochen. Sie teilen dies auf dem Onlinedienst Telegram mit. Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte zuvor mitgeteilt, er habe am frühen Morgen unter Wasser einen Sprengstoffangriff auf die Straßen- und Eisenbahnbrücke verübt. Dabei seien Pfeiler beschädigt worden. Die Brücke bildet eine der wichtigsten Versorgungsrouten für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.
+++ 14:48 Selenskyj: Angriff auf Sumy war "vorsätzlicher Angriff" auf Zivilisten +++
Nach russischen Raketenangriffen auf die Stadt Sumy mit drei Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau den vorsätzlichen Beschuss von Zivilisten vorgeworfen. Russland habe "direkt" auf die Stadt gezielt, schrieb Selenskyj in einem Onlinenetzwerk. "Es war ein vorsätzlicher Angriff auf Zivilisten", fügte er hinzu. Bei den russischen Angriffen auf die Stadt im Nordosten der Ukraine starben mindestens drei Menschen. Bei den russischen Angriffen in Sumy seien fast 20 Menschen verletzt worden, erklärte der Leiter der Stadtverwaltung, Oleh Grygorow, am Dienstag in Onlinediensten. Dazu seien "eine medizinische Einrichtung, Autos und Häuser" beschädigt worden.
+++ 14:32 Zeit laut Kreml nicht reif für Putin-Trump-Selenskyj-Gipfel +++
Die russische Regierung hält ein baldiges Dreiertreffen von Kremlchef Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump für unwahrscheinlich. Putin sei zu Kontakten auf höchster Ebene bereit, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow in Moskau nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. "Doch er unterstreicht, dass solche Kontakte das Ergebnis von Vereinbarungen sein sollten, die vorher auf technischer Ebene getroffen wurden." Trump hat in seinem Bemühen um ein Ende des seit mehr als drei Jahren dauernden Ukraine-Krieges einen solchen Dreiergipfel ins Gespräch gebracht.
+++ 14:00 Mehrheit der Deutschen gegen Taurus-Lieferung an Ukraine +++
Die Mehrheit der Bundesbürger hat sich dagegen ausgesprochen, dass Deutschland der Ukraine sogenannte Taurus-Marschflugkörper liefert. Laut einer Forsa-Umfrage ist weniger als ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands dafür (31 Prozent). Eine Mehrheit von 63 Prozent spricht sich wie bei der letzten Erhebung weiter dagegen aus. Von den Ostdeutschen wird die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern noch häufiger abgelehnt (82 Prozent) als von den Westdeutschen (59 Prozent). Mehrheitlich für eine Taurus-Lieferung sind nur die Anhänger der Grünen (58 Prozent). Die Anhänger der SPD (58 Prozent), der Linkspartei (63 Prozent) und vor allem die der AfD (94 Prozent) lehnen eine Taurus-Lieferung mehrheitlich ab. Die Anhänger der Union sind in dieser Frage gespalten.
Nach den Gesprächen von Bundeskanzler Merz und Präsident Selenskyj in der vergangenen Woche steht auch eine mögliche gemeinsame Produktion weitreichender Waffen durch Deutschland und die Ukraine im Raum. 40 Prozent der Bundesbürger hielten es der Forsa-Umfrage zufolge für richtig, wenn Deutschland künftig gemeinsam mit der Ukraine weitreichende Waffensysteme produzieren würde, mit denen auch Ziele in Russland angegriffen werden können. 55 Prozent hielten das für falsch. Dieser Vorschlag stößt bei einer Mehrheit der Anhänger von Union und Grünen auf Akzeptanz, während er von den AfD-Anhängern (und den Ostdeutschen) am vehementesten abgelehnt wird. Eher gespalten sind in dieser Frage die Anhänger der SPD und der Linkspartei.
+++ 13:40 Explosion nahe Pfeiler: Ukrainischer Inlandsgeheimdienst meldet Anschlag auf Krim-Brücke +++
Der Inlandsgeheimdienst der Ukraine (SBU) hat nach eigenen Angaben einen dritten Angriff auf die Krim-Brücke durchgeführt. Dabei sollen die Unterwasserstützen der Brücke vermint und beschädigt worden sein, meldet der SBU auf seinem Telegram-Kanal. Die Operation habe mehrere Monate gedauert. Agenten des SBU wollen die Stützen "dieses illegalen Bauwerks" vermint haben, heißt es dort. Die Krim-Brücke wurde nach der illegalen Besetzung der Krim durch Russland im Jahr 2014 errichtet und ist für die russischen Streitkräfte eine wichtige Versorgungs- und Transportroute in die besetzten ukrainischen Gebiete.
+++ 13:23 Kreml erwartet keinen raschen Durchbruch bei Verhandlungen mit Ukraine +++
Einen Tag nach dem Treffen von Vertretern Russlands und der Ukraine in Istanbul hat der Kreml erklärt, dass nicht mit einem raschen Durchbruch bei den Gesprächen über eine Waffenruhe zu rechnen sei. "Es wäre falsch, sofortige Lösungen und Fortschritte zu erwarten", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Die Frage einer Einigung sei "äußerst komplex" und umfasse "zahlreiche Abstufungen", fügte er hinzu. In Istanbul hatten am Montag Unterhändler der Ukraine und Russlands beraten. Sie vereinbarten zwar einen neuerlichen Gefangenenaustausch, konnten sich aber nicht auf eine Waffenruhe einigen.
+++ 13:02 Hochrangige Delegation aus der Ukraine für Gespräche in Washington angekommen +++
Eine Delegation hochrangiger ukrainischer Regierungsmitglieder ist für Gespräche mit der US-Regierung in Washington eingetroffen. "Wir haben vor, über Unterstützung bei der Verteidigung, die Lage auf dem Schlachtfeld und eine Stärkung der Sanktionen gegen Russland zu sprechen", erklärt der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, in Onlinediensten. Neben Jermak reisten auch die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko und Vertreter des ukrainischen Verteidigungsministeriums in die USA. Die Delegation aus Kiew wird nach Angaben Jermaks Vertreter der Republikaner und der Demokraten sowie "das Team von US-Präsident Donald Trump" treffen. Bei den Treffen solle ebenfalls die angestrebte Rückkehr ukrainischer Kinder besprochen werden, die Russland entführt habe oder in russisch besetzten Gebieten in der Ukraine festhalte. In Istanbul hatten am Montag Unterhändler der Ukraine und Russlands beraten. Sie vereinbarten zwar einen neuerlichen Gefangenenaustausch, konnten sich aber nicht auf eine Waffenruhe einigen.
+++ 12:40 Trump gratuliert Nawrocki zum Wahlsieg in Polen +++
US-Präsident Donald Trump hat dem rechtskonservativen Karol Nawrocki zum Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Polen gratuliert. "Trump-Verbündeter gewinnt in Polen und schockiert ganz Europa", zitiert Trump auf seiner Plattform Truth Social eine Schlagzeile des ultrakonservativen Senders Newsmax. "Herzlichen Glückwunsch Polen, ihr habt einen Gewinner gewählt", schreibt er weiter. Der parteilose Nawrocki, der für die rechtskonservative PiS ins Rennen gegangen war, hatte die Präsidentenwahl knapp gegen den proeuropäischen Kandidaten Rafal Trzaskowski gewonnen. Vor der Wahl hatte Nawrocki die Nähe zu Trump gesucht und diesen Anfang Mai im Weißen Haus besucht. Nawrocki warnt etwa vor der Abgabe von Kompetenzen an die EU und hat sich gegen einen Beitritt der von Russland angegriffenen Ukraine zur Nato ausgesprochen. Dies weicht von der bisherigen Linie der polnischen Regierung ab.
+++ 12:18 Ukrainischer Energieminister: Großes Kraftwerk von Rakete getroffen +++
Bei einem russischen Raketenangriff wurde in der Nacht ein großes Kraftwerk getroffen, teilt der ukrainische Energieminister German Galuschenko mit. Er lässt offen, um welche Anlage es sich handelt. Russland greift regelmäßig die Energieinfrastruktur in der Ukraine an. Neben Kraftwerken sind auch Umspannwerke und andere Teile des Stromnetzes betroffen.
+++ 11:40 Kiews Aktion "Spinnennetz": Generalstab meldet zwölf getroffene Flugzeuge +++
Aus neuen Angaben des ukrainischen Generalstabs geht hervor, dass die russischen Streitkräfte bei der ukrainischen Geheimoperation "Spinnennetz" mit Drohnenattacken gegen russische Militärflughäfen zwölf Flugzeuge eingebüßt haben sollen. Flugzeugtypen nannte der Stab nicht. Später korrigierte der Generalstab die Zahl dann auf 41 hoch (siehe Eintrag von 18:23 Uhr). Der Geheimdienst SBU hatte zuvor von 41 zumindest beschädigten Flugzeugen gesprochen, darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50, Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160. Die Ukraine hatte die Drohnenangriffe auf Flughäfen im Gebiet Irkutsk und Murmansk im Zuge der so bezeichneten Operation Spinnennetz als beispiellosen Schlag gegen die russische Luftwaffe gefeiert. Nach SBU-Angaben wurden mehr als 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge getroffen - etwa 34 Prozent der russischen Bomber, die in der Lage sind, Marschflugkörper abzusetzen.
+++ 11:15 "Unverschämte" Leute: Selenskyj droht Moskau mit "noch ein paar mehr Maßnahmen" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einem Gespräch mit Journalisten zur russischen Delegation in Istanbul geäußert. Ihm zufolge verhielt diese sich beim zweiten Zusammenkommen mit den Ukrainern in der Türkei in diesem Jahr "bescheidener" und "etwas ruhiger", aber immer noch "unverschämt". Beim ersten Gespräch in Istanbul im Mai sollen die russischen Diplomaten den Ukrainern unter anderem mit einem langen Krieg und dem damit verbundenen Tod von Verwandten gedroht haben. "Vielleicht brauchen wir noch ein paar mehr Maßnahmen, bis sie versuchen werden, sich wie Menschen zu verhalten", sagt Selenskyj laut der Nachrichtenagentur Unian. Die Ukraine hatte am Vortag der Verhandlungsrunde einen massiven Angriff mit nach Russland gebrachten Drohnen auf russische Militärflughäfen durchgeführt. 41 Flugzeuge sollen dabei laut Inlandsgeheimdienst zerstört oder beschädigt worden sein.
+++ 11:01 Ukraine meldet Tote und Verletzte durch russische Attacken auf Sumy +++
Bei russischen Angriffen auf die nordostukrainische Stadt Sumy sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Etwa 16 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter mindestens ein Kind, teilt die regionale Militärverwaltung mit. Den Berichten zufolge hat Russland Sumy mit mehreren Raketenwerfern fünfmal angegriffen. Viele Opfer wurden von den Behörden als schwer verletzt gemeldet. Zwei Autos sollen in Brand gesetzt und vollständig zerstört worden sein. Eine medizinische Einrichtung und Wohngebäude sollen ebenfalls beschädigt worden sein, heißt es.
+++ 10:33 Medwedew droht Ukraine mit Vergeltung +++
Russland droht der Ukraine mit Vergeltung für ihre Angriffe auf russische Stützpunkte der strategischen Bomberflotte. "Vergeltung ist unvermeidlich", erklärt Dmitri Medwedew auf Telegram. Offensichtlich reagiert der Vize-Vorsitzende des nationalen Sicherheitsrates damit auf die ukrainischen Angriffe vom Wochenende. Mit Blick auf die Gespräche zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation am Montag in der Türkei erklärt Medwedew: "Bei den Istanbuler Gesprächen geht es nicht darum, einen Kompromissfrieden zu den wahnhaften Bedingungen eines anderen zu schließen, sondern darum, unseren schnellen Sieg und die vollständige Zerstörung des Neonazi-Regimes sicherzustellen."
+++ 09:51 ntv-Reporter beschreibt schweren Beschuss auf Odessa: Ausharren in fensterlosen Räumen +++
Reporter Jürgen Weichert berichtet aktuell für ntv aus Odessa, wo er hautnah miterlebt, wie trotz Friedensgesprächen die Waffen keineswegs schweigen. Deshalb herrsche vor Ort auch Desillusion, was die Verhandlungen in Istanbul betrifft.
+++ 09:22 Nach Chelsea-Verkauf: London droht Abramowitsch mit Klage +++
Die britische Regierung droht dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch wegen der Verwendung der Milliarden aus dem Verkauf des Fußballclubs FC Chelsea mit einer Klage. Wie britische Medien übereinstimmend berichten, sind 2,5 Milliarden Pfund (rund drei Milliarden Euro) weiterhin nicht wie beim Abschluss des Deals 2022 gefordert in der von Russland angegriffenen Ukraine angekommen. Die Tür für Verhandlungen sei weiterhin offen, teilen Finanzministerin Rachel Reeves und Außenminister David Lammy laut BBC und Sky in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Regierung sei aber bereit, die Abmachung auch vor Gericht durchzusetzen. Die Milliarden aus dem Verkauf gingen vor drei Jahren nicht an den von der Regierung und der EU sanktionierten Russen, sondern wurden eingefroren. Das war die Voraussetzung für die Genehmigung des Verkaufs. Rechtlich gehört das Geld aber weiterhin Abramowitsch. Den Medienberichten zufolge will er die Summe über eine Stiftung allen Opfern des Krieges zugutekommen lassen, also auch russischen.
+++ 08:33 Munz: "Ukraine wird nicht kapitulieren, hat sie auch nicht nötig" +++
Schon vor Beginn des nur einstündigen Gesprächs zwischen Russland und der Ukraine haben sich Vertreter der Länder getroffen, weiß ntv-Korrespondent Rainer Munz zu berichten. Wirklich weitergekommen ist man jedoch auch diesmal nicht. Auch ein Dreiergipfel unter US-Beteiligung ist unwahrscheinlich.
+++ 08:05 Trump "offen" für Dreier-Treffen mit Putin und Selenskyj in Türkei +++
US-Präsident Donald Trump hat sich nach der ausgebliebenen Einigung russischer und ukrainischer Unterhändler in Istanbul auf eine Waffenruhe in der Ukraine zu einem Dreier-Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin bereiterklärt. Trump sei "offen", einer Einladung des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einem Treffen mit Putin und Selenskyj zu folgen, sagt seine Sprecherin Karoline Leavitt. Er dränge Putin und Selenskyj, "an einen Tisch zu kommen", um über eine Waffenruhe zu verhandeln. In Istanbul hatten am Montag Unterhändler der Ukraine und Russlands beraten. Sie vereinbarten zwar einen umfassenderen Gefangenenaustausch, konnten sich aber nicht auf eine Waffenruhe einigen. Ein US-Vertreter hatte nach Angaben eines US-Außenministeriumssprechers nicht an den Gesprächen teilgenommen.
+++ 07:38 Kiew veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen für die russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 990.800 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 1100. Dem Bericht aus Kiew zufolge soll Russland unter anderem seit Beginn des Großangriffs 10.881 Panzer, 28.623 Artilleriesysteme, 384 Flugzeuge, 336 Hubschrauber, 38.748 Drohnen, 28 Schiffe und ein U-Boot verloren haben.
+++ 07:14 Ukraine meldet Todesopfer und mehrere Verletzte bei russischen Angriffen +++
Bei neuen russischen Luftangriffen auf die Ukraine ist nach Angaben regionaler Behörden ein Mensch getötet worden. In der Kleinstadt Balaklija in der an Russland grenzenden nordöstlichen Region Charkiw wurde der dortigen Militärverwaltung zufolge bei einem massiven Drohnenangriff ein Firmengebäude getroffen. Ein Mitarbeiter sei dabei ums Leben gekommen, mehrere weitere seien verletzt worden. In der nördlichen Großstadt Tschernihiw stürzten Drohnen auf Straßen und Wohngebäude und lösten mehrere Brände aus, wie die dortige Militärverwaltung auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mitteilt. Vier Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden. Weitere 20 Menschen, darunter acht Kinder, seien vor Ort medizinisch versorgt worden. In der südlichen Hafenstadt Odessa wurden laut Bürgermeister Hennadij Truchanow bei russischen Luftangriffen in der Nacht Wohngebäude und zivile Infrastruktur beschädigt. Es habe aber keine Verletzten gegeben. Das volle Ausmaß der nächtlichen russischen Angriffe auf die Ukraine ist bisher noch unklar.
+++ 06:52 Kiew wirft Moskau Spiel auf Zeit vor +++
Nach einer neuen Verhandlungsrunde zwischen Moskau und Kiew wirft der ukrainische Verhandlungsführer Russland vor, auf Zeit zu spielen. Auf Facebook bezichtigt der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow Moskau, die von Kiew angestrebte 30-tägige Feuerpause als Grundlage für weitere Friedensgespräche weiter abzulehnen. "Russland lehnt selbst den Gedanken an eine Einstellung des Tötens ab", schreibt Umjerow. Russland habe sein Memorandum für die Gespräche bewusst bis zum Beginn des Treffens in Istanbul zurückgehalten und damit eine Nebelwand aufgebaut. Während die Ukraine ihr Memorandum mit den Vorstellungen über einen Weg zum Frieden schon Tage vor dem Treffen übergeben hatte, wartete Russland bis zum Auftakt der neuen Verhandlungsrunde. "Es hat den Anschein, dass die Russen erneut eine Verzögerungstaktik verfolgen und versuchen, den Vereinigten Staaten ein "Bild der Diplomatie" zu vermitteln, ohne wirklich etwas zu unternehmen", führt Umjerow weiter aus.
+++ 06:17 Neuer Wehrdienst: Kommandeur sieht Bundeswehr an Grenzen der Freiwilligkeit stoßen +++
Der Kommandeur der Heimatschutzdivision der Bundeswehr, Generalmajor Andreas Henne, rechnet nicht damit, dass der Neue Wehrdienst auf Dauer ohne ein Pflichtelement auskommt. "Für den Schutz verteidigungskritischer Infrastruktur brauche ich einfach mehr Soldatinnen und Soldaten, als ich zurzeit bekommen kann", sagt er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Die Planung ist, dass wir so viele Freiwillige bekommen, dass man zunächst kein Pflichtelement braucht. Aber je mehr Soldatinnen und Soldaten wir brauchen, desto wahrscheinlicher wird es, dass man an die Grenzen der Freiwilligkeit stößt." Auf die Frage, wann die ersten freiwillig Wehrdienstleistenden einberufen würden, erwidert Henne: "Das wird noch in diesem Jahr geschehen. Darauf sind wir eingestellt."
+++ 05:41 CDU-Politiker Kiesewetter fordert Ausweisung weiterer russischer Diplomaten +++
Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter hat angesichts einer deutlichen Zunahme von russischen Cyberangriffen und Sabotageaktionen mehr Konsequenzen gefordert. "Wir sollten noch vorhandene Agenten und Diplomaten ausweisen", sagte der Vize-Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestags dem "Handelsblatt" am Dienstag einem Vorabbericht zufolge. Schon im April 2022 hatte die Bundesregierung 40 Diplomaten der russischen Botschaft ausgewiesen. Laut Kieswetter sollte auch das "Russische Haus" in Berlin und weitere Einrichtungen geschlossen werden. Das "Russische Haus" bietet unter anderem Kulturveranstaltungen und Sprachkurse an. Betrieben wird es von einer russischen Regierungsagentur, die zum Moskauer Außenministerium gehört. Die Agentur befindet sich bereits auf der Sanktionsliste der EU.
+++ 04:42 Zwei Tote durch russischen Beschuss bei Kupjansk +++
Bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk sind zwei Frauen durch russischen Beschuss getötet worden. Der Vorfall habe sich in der Siedlung Kiwschariwka ereignet, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Charkiw bei Telegram mit. Der Ort befindet sich knapp sieben Kilometer von der Frontlinie entfernt. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.
+++ 03:38 SPD-Fraktionsvize: Istanbul-Gespräche "kleiner Schritt in die richtige Richtung" +++
Nach dem Ende der zweiten Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul hat sich SPD-Fraktionsvize Siemtje Möller vorsichtig optimistisch gezeigt. "Grundsätzlich begrüße ich es, dass überhaupt Gespräche zwischen der Ukraine und Russland stattgefunden haben", sagt Möller dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Inmitten des andauernden Kriegs sei jedes diplomatische Gespräch "ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", sagt sie. "Die Ukraine verteidigt weiterhin ihre Souveränität und unsere gemeinsame Friedensordnung in Europa. Sie verdient unsere volle Unterstützung – militärisch, finanziell und politisch", betonte die Sozialdemokratin. "Deshalb muss der Druck auf Putin weiterhin konsequent hochgehalten und gemeinsam mit unseren Partnern bereits jetzt weitere Sanktionen vorbereitet werden", fordert sie.
+++ 02:25 US-Senat will Gesetzentwurf zu Russland-Sanktionen erarbeiten +++
Dem republikanischen Mehrheitsführer im US-Senat, John Thune, zufolge will die Kammer noch in diesem Monat mit der Arbeit an einem Gesetzentwurf über Sanktionen gegen Russland beginnen. Thune sagte, die Regierung von US-Präsident Donald Trump hoffe immer noch auf eine Einigung zur Beendigung des Krieges, aber der Senat sei bereit, den Druck auf Moskau zu erhöhen. "Wir sind auch bereit, Präsident Trump mit allen Instrumenten auszustatten, die er braucht, um Russland dazu zu bringen, sich endlich an den Verhandlungstisch zu setzen", sagte Thune in einer Rede zur Eröffnung des Senats. Anschließend erklärte Thune gegenüber Reportern, dass er die Sanktionsgesetze mit dem Weißen Haus erörtert habe. Die Maßnahme würde Länder, die russisches Öl, Gas, Uran und andere Exporte kaufen, mit einem Zoll von 500 Prozent belegen. Auf China und Indien entfallen etwa 70 Prozent der internationalen Energiegeschäfte Russlands, die zur Finanzierung der Kriegsanstrengungen des Landes beitragen. Um in Kraft zu treten, muss das Gesetz den Senat und das Repräsentantenhaus passieren und von Trump unterzeichnet werden.
+++ 00:45 Russland: Stromausfall in Saporischschja nach ukrainischem Angriff +++
Im gesamten von Russland kontrollierten Teil der ukrainischen Region Saporischschja ist laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen der Strom ausgefallen. Grund seien Angriffe ukrainischer Truppen. "Durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte wurden im nordwestlichen Teil der Region Saporischschja Hochspannungsanlagen beschädigt", meldete die Agentur RIA unter Berufung auf den von Russland eingesetzten Verwaltungsleiter in Saporischschja, Jewgeni Balizki. "In der gesamten Region gibt es keinen Strom." Das Atomkraftwerk Saporischschja sei aber nicht beeinträchtigt, berichtete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen offiziellen Vertreter des AKWs.
+++ 23:25 Ukraine: Mindestens fünf Tote durch russische Angriffe +++
Aus verschiedenen Teilen der Ukraine werden erneut russische Angriffe gemeldet. Mindestens fünf Menschen seien durch russischen Beschuss im Osten des Landes in verschiedenen Frontgebieten getötet worden, teilen Behördenvertreter mit.
+++ 22:18 Selenskyj fordert von Trump weitere Sanktionen gegen Russland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump dazu aufgefordert, Russland mit weiteren Sanktionen zu einer Waffenruhe zu "drängen". Er erwarte "starke Schritte" von Trump, sagte Selenskyj am Montag vor Journalisten, nachdem Gespräche zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul ohne Einigung auf eine Waffenruhe zu Ende gegangen waren. Washington solle "die Russen mit starken Sanktionen zu einer Waffenruhe drängen", fügte Selenskyj hinzu. Der ukrainische Präsident bezeichnete einen Vorschlag Russlands über eine zwei- bis dreitägige Waffenruhe lediglich als "kurze Pause" und warf Moskau ein "Spiel der Rhetorik" vor.
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Quelle: ntv.de, gut/toh/dpa/rts/AFP