Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 06:30 Nato-Chef warnt: Europas Sicherheit hängt an Ukraine +++

23.12.2025, 00:17 Uhr

Nato-Generalsekretär Mark Rutte ruft zur weiteren Unterstützung der Ukraine auf - und warnt zugleich vor Sicherheitsrisiken für europäische Bündnisstaaten. Um zu verhindern, dass Kremlchef Wladimir Putin einen Angriff auf einen Nato-Verbündeten wagt, müsse man dafür sorgen, dass die Ukraine stark bleibe, sagt er. Zudem gelte es, wie beim Nato-Gipfel in Den Haag beschlossen, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. "Wenn wir diese beiden Dinge tun, sind wir stark genug, uns zu verteidigen, und Putin wird es niemals versuchen", sagt Rutte mit Blick auf einen möglichen Angriff. Die Aufrüstung muss aus Sicht des Nato-Chefs allerdings rasch erfolgen. Nach unterschiedlichen Geheimdienst-Einschätzungen könnte es sonst ab 2027, 2029 oder 2031 gefährlich werden, sagt er.

+++ 06:16 Gouverneur: "Massive Drohnenangriffe" verursachen Stromausfälle in Region Sumy +++

In der Region Sumy im Norden der Ukraine kommt es zu Stromausfällen in Folge der jüngsten russischen Angriffe. Das teilt Gouverneur Oleg Grigorov mit. Er spricht von "massiven Drohnenangriffen" russischer Streitkräfte. "Dabei wurden zivile Infrastruktur in der Region Schostka und auch in der Region Konotop angegriffen. Es gab keine Verletzten. Stromausfälle sind aufgetreten. Die genauen Folgen der Angriffe werden derzeit ermittelt."

+++ 05:52 In gesamter Ukraine gibt es Luftalarm +++

In der gesamten Ukraine gibt es am Morgen Luftalarm. In Teilen des Landes dauert dieser bereits seit Stunden an, während Russland neue Angriffe durchführt. Die Luftstreitkräfte der Ukraine warnen in sozialen Medien vor mehreren Drohnengruppen. Am Morgen heißt es zudem, ein Marschflugkörper im Nordosten der Region Sumy steuere auf die Region Tschernihiw zu.

+++ 04:29 Drohnen treffen Petrochemie-Anlage in Russland +++

Ukrainische Drohnen haben die Petrochemie-Anlage Stavrolen angegriffen. Das meldet der Gouverneur der im Nordkaukasus gelegenen Region Stawropol. Über Verletzte sei nichts bekannt. Fotos und Videos in den sozialen Medien zeigen Flammen und Rauchwolken über der Anlage aufsteigen. Stavrolen ist eine Tochtergesellschaft des russischen Lukoil-Konzerns und produziert petrochemische Produkte wie Polyethylen und Benzol. Die Anlage war schon im November angegriffen worden. Der ukrainische Generalstab teilte damals mit, in dem Industriekomplex würden auch Komponenten für Drohnen produziert.

+++ 03:12 Selenskyj: Russische Truppen verschleppen Dorfbewohner an der Grenze +++

Der ukrainische Präsident Selenskyj wirft Russland vor 52 Menschen aus dem Grenzdorf Hrabowske verschleppt zu haben. Unter den Verschleppten seien auch 13 ukrainische Soldaten. Die ukrainischen Streitkräfte hätten nicht auf das Dorf geschossen, um die Zivilisten zu schützen, erklärt Selenskyj.

+++ 01:52 Fitch stuft Kreditwürdigkeit der Ukraine hoch +++

Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit der Ukraine für langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten auf "CCC" von "RD" (eingeschränkter Zahlungsausfall) hoch. Die Agentur begründet den Schritt mit der Normalisierung der Beziehungen zu den meisten externen kommerziellen Gläubigern nach einer Umschuldungsvereinbarung.

+++ 00:29 Kreml: Kein Durchbruch bei Gesprächen in Miami +++

Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow sollten die Gespräche zwischen Russland und den USA in Miami über Wege zur Lösung des Konflikts in der Ukraine nicht als Durchbruch gewertet werden. Man erwarte eine Fortsetzung der Gespräche auf Ebene von Experten, zitiert die russische Zeitung Iswestija Peskow. Priorität Russlands sei es, von den USA Details über die Gespräche Washingtons mit den Europäern und Ukrainern zu erfahren. Moskau werde dann beurteilen, inwieweit dies mit dem "Geist von Anchorage" übereinstimme, sagt Peskow mit Blick auf das Treffen des russischen Präsidenten Putin mit US-Präsident Trump im August in Alaska. In Miami hatten sich die USA zu bilateralen Gesprächen mit Russland einerseits und mit der Ukraine und Europäern andererseits getroffen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff bezeichnete die Gespräche als "produktiv und konstruktiv", obwohl zentrale Fragen wie Territorium und Sicherheitsgarantien weiterhin strittig sind.

+++ 23:02 Selenskyj rechnet mit schweren russischen Angriffen über Weihnachten +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet nach eigenen Angaben ein Weihnachtsfest mit massiven russischen Angriffen auf sein Land. Es liege in der Natur der Russen, dass sie ausgerechnet an Weihnachten massive Schläge gegen das Land ausführen könnten, sagt Selenskyj. Die Lage sei schwierig, weil es an Flugabwehrsystemen fehle. Die Ukraine feiert anders als in früheren Jahren Weihnachten offiziell gemäß dem Wunsch der Führung in Kiew nach westlichem Brauch. Viele ukrainische Christen halten sich aber weiter an die orthodoxe Tradition, Weihnachten wie in Russland zum 7. Januar zu feiern.

+++ 22:10 Prager Granaten-Initiative für Ukraine steht auf der Kippe +++

Tschechiens nationaler Sicherheitsrat soll am 7. Januar über die Zukunft der Munitionsinitiative des Landes für die Ukraine entscheiden. Das kündigt der neue Regierungschef Andrej Babis nach einer Kabinettssitzung in Prag an. Prinzipiell sei die Munitionsinitiative eine gute Sache gewesen, aber es stelle sich die Frage, ob alles ohne Korruption und Amtsmissbrauch abgelaufen sei, sagt der 71-Jährige. Der Milliardär und Chef der rechtspopulistischen Partei ANO hatte das Projekt bereits im Wahlkampf wiederholt kritisiert. Das Verteidigungsministerium sei angewiesen, Unterlagen für eine Beendigung seiner Rolle bei dem Projekt vorzubereiten, teilte Parlamentspräsident Tomio Okamura mit. Im Zuge der Initiative wurden der Ukraine in diesem Jahr nach offiziellen Angaben mehr als 1,8 Millionen Schuss großkalibriger Munition geliefert. Seit Beginn waren es bereits mehr als vier Millionen Schuss. Die Granaten stammen aus Drittstaaten. Zu den größten Geldgebern des Projekts zählen Deutschland, Dänemark und die Niederlande.

+++ 21:35 EU verhängt Sanktionen gegen russische Justizmitglieder +++

Wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen können zwei Mitglieder der russischen Justiz künftig nicht mehr in die EU einreisen oder in der EU vorhandene Vermögenswerte nutzen. Der Rat der Mitgliedsstaaten verhänge Sanktionen gegen Dmitri Gordejew und Ljudmila Balandina, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Sie seien für schwere Menschenrechtsverletzungen, die Unterdrückung der Zivilgesellschaft und der demokratischen Opposition sowie die Untergrabung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Russland verantwortlich. Neben der Einreise- und Vermögenssperre ist es zudem EU-Bürgern sowie Unternehmen untersagt, den beiden Gelder zur Verfügung zu stellen.

+++ 20:57 Pistorius lässt Bundeswehr-Beteiligung an Ukraine-Friedenstruppe offen +++

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eine Beteiligung der Bundeswehr an einer möglichen Friedenstruppe in der Ukraine offen gelassen. Das seien "hypothetische Überlegungen", sagt der Minister der "Zeit". Schließlich sei Russlands Präsident Wladimir Putin noch nicht einmal zu einem Waffenstillstand bereit. Die Europäer hätten aber bereits ihre grundsätzliche Bereitschaft zu einer von Europa geführten Truppe erklärt. Damit seien jetzt die USA am Zug. Sie müssten sich maßgeblich an Sicherheitsgarantien beteiligen.

+++ 20:18 Ukrainischer Offizier: Deutschland ist nicht vorbereitet für Drohnenkrieg +++

Deutschland sieht der ukrainische Offizier Oleksandr Yabchanka nicht vorbereitet für den Drohnenkrieg der Zukunft, dafür seien die Mechanismen viel zu kompliziert, während sich die Innovationen alle sechs Monate rasant verändern. Der Ukraine wiederum fehlt es an Ressourcen, um weiterhin gegen Russlands Rüstungshochlauf zu bestehen. Dabei geht es nicht allein um Geld: Für ihre Produktion ist die Ukraine auch von chinesischen Bauteilen abhängig. An anderer Stelle gibt es Engpässe auf dem Markt, etwa bei Radargeräten, die für das Abfangen von entscheidender Bedeutung sind. Aber auch personelle Engpässe werden immer mehr zum Problem - ein unterschätzter Faktor. "Denn wir brauchen sehr schnell sehr viele Menschen mit diesem Know-how."

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