Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 06:09 Blinken nennt Moskaus Behauptung zu radioaktiver Bombe falsch +++
US-Außenminister Antony Blinken weist Russlands Behauptung zurück, die Ukraine wolle auf ihrem eigenen Gebiet eine "schmutzige Bombe" zünden. Die Vorwürfe seien falsch, twittert Blinken. Er habe darüber mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba gesprochen und ihm die weitere Unterstützung der USA zugesagt. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte nach Angaben seines Ministeriums gegenüber den europäischen Atommächten Großbritannien und Frankreich behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Auch der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar bekam demnach einen Anruf Schoigus. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagt nach seinem Telefonat mit Schoigu, er habe die Behauptungen zurückgewiesen und gemahnt, solche Vorwürfe sollten nicht als Vorwand für eine weitere Eskalation genutzt werden.
+++ 02:35 Generalstaatsanwaltschaft: 430 Kinder seit Kriegsbeginn in der Ukraine getötet +++
Laut der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft sind seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 430 Kinder getötet und mehr als 820 verletzt worden. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet, soll es mit 419 verletzten oder getöteten Kindern die meisten im Oblast Donezk geben. In der Oblast Charkiw wurden 260 und in der Oblast Kiew116 Kinder getötet oder verletzt. Die tatsächliche Zahl dürfte noch höher sein: Wie die Zeitung schreibt, beinhaltet die Statistik der Generalstaatsanwaltschaft nicht die Zahl der Opfer in den von Russland besetzten Gebieten und noch umkämpften Gebieten. Seit Beginn der russischen Invasion wurden dem Bericht zufolge 326 Bildungseinrichtungen in der Ukraine vollständig zerstört und 2.663 beschädigt.
+++ 00:41 Shmyhal: Ukraine hat genug Gas für den Winter +++
Nach Angaben von Denys Shmyhal verfügt die Ukraine mit über 14,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas über genug Reserven, um durch den Winter zu kommen. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". "Die Ukraine hat genug Erdgas, um den Winter zu überstehen", zitiert das Blatt den ukrainischen Ministerpräsidenten. Nachdem das russische Truppen vermehrt die ukrainische Infrastruktur mit Raketen beschossen hat, kämpft das Land mit Stromausfällen und Versorgungsproblemen.
+++ 23:22 Iran liefert 40 Gasturbinen an Russland +++
Der Iran kündigt an, Russland mit 40 Gasturbinen zu beliefern, um die russische Gasindustrie aufgrund westlicher Sanktionen zu unterstützen. Das berichtet die britische Zeitung "Guardian" unter Berufung auf lokale iranische Medien. Die industrielle Erfolge des Irans seien nicht auf die Herstellung von Raketen und Drohnen beschränkt, wird Reza Noushadi, der CEO der Iranian Gas Engineering and Development Company, laut einer Mitteilung des iranischen Ölministeriums zitiert. "Derzeit werden 85 Prozent der von der Gasindustrie benötigten Anlagen und Ausrüstungen im Land gebaut", so Noushadi, "und kürzlich wurde ein Vertrag über den Export von 40 im Iran hergestellten Turbinen nach Russland unterzeichnet." Er gibt jedoch nicht an, wann der Vertrag unterzeichnet wurde und wann die Turbinen geliefert werden sollen.
+++ 22:50 Medienbericht: Iranische Drohnenausbilder in Belarus gesichtet +++
Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf eine Spezialeinheit der Ukraine berichtet, seien iranische Drohnenausbilder in Belarus gesichtet worden. Nach Angaben der ukrainischen Einheit bilden Ausbilder der Islamischen Revolutionsgarde russische Streitkräfte in Belarus aus und koordinieren den Start von im Iran hergestellten Drohnen.
+++ 21:27 Russischer Propagandist in der Ukraine verwundet +++
Der russische Kriegsblogger und Propagandist Semyon Pegow ist laut Angaben seines Online-Projekts "WarGonzo" in der Ukraine verwundet worden. Pegow sei bei dem Dorf Vodyanoye in der Region Donezk durch eine sogenannte "Schmetterlingsmine" am Bein verletzt worden, heißt es auf dem Telegram-Kanal "WarGonzo". Sein Leben sei nicht in Gefahr.
+++ 20:42 Selenskyj: Russland bereitet etwas Schmutziges vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Weltgemeinschaft zu entschlossenem Widerstand gegen eine weitere Eskalation des Krieges durch Russland auf. Wenn Moskau der Ukraine vorwerfe, eine sogenannte schmutzige Bombe werfen zu wollen, bereite es selber irgendetwas Schmutziges vor. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er sprach von einem "Telefonkarussell" des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu mit den Ministern der Nato-Staaten Frankreich, Großbritannien, der Türkei und den USA. Schoigu hatte darin vor angeblichen Plänen der Ukraine mit einer nuklear verseuchten Bombe gewarnt. "Wenn jemand in unserem Teil Europas Atomwaffen einsetzen kann, dann ist das nur einer - und dieser eine hat dem Genossen Schoigu befohlen, dort anzurufen", sagte Selenskyj unter Anspielung auf Russlands Staatschef Wladimir Putin. Die Welt müsse klarstellen, dass sie nicht bereit sei, diesen "Schmutz" zu schlucken.
+++ 20:17 Neuer ukrainischer Botschafter Makeiev tritt morgen offiziell sein Amt an +++
Der bisherige ukrainische Regierungsbeauftragte für die Sanktionen gegen Russland, Oleksii Makeiev, tritt morgen offiziell sein Amt als neuer Botschafter seines Landes in Deutschland an. Gegen 16 Uhr will Makeiev Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in dessen Amtssitz Schloss Bellevue in Berlin sein Beglaubigungsschreiben und das Abberufungsschreiben seines Vorgängers Andrij Melnyk überreichen. Erst nach diesem Zeremoniell ist der bisherige designierte Botschafter Makeiev formell im Amt.
+++ 19:35 Von der Leyen und Scholz wollen "Marshallplan" für die Ukraine +++
Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordern einen "Marshallplan" für den Wiederaufbau der Ukraine. Dabei handele es sich um "eine Generationenaufgabe, die jetzt beginnen muss", schreiben von der Leyen und Scholz in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Mit dem Marshallplan hatten die USA zwischen 1948 und 1952 mit Milliarden US-Dollar den Wiederaufbau in Deutschland und anderen europäischen Staaten finanziert. Europa falle bei der Unterstützung der Ukraine eine besondere Rolle zu, weil das Land EU-Beitrittskandidat sei: "Der Weg des Wiederaufbaus ist daher auch der Pfad der Ukraine in die Europäische Union", so Scholz und von der Leyen.
+++ 19:14 Regierung: Ukraine hat 90 Prozent ihrer Windkraft verloren +++
Die Ukraine hat durch den russischen Angriffskrieg etwa 90 Prozent ihrer Windkraft-Kapazitäten verloren. Bei Solarenergie betrage der Verlust 40 bis 50 Prozent, sagte Energieminister Herman Haluschtschenko im ukrainischen Fernsehen. Er machte keine Angaben, wie groß die installierten Kapazitäten waren. Die Ukraine habe die erneuerbaren Energien aber in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, sagte er. Vor dem Krieg habe ihr Anteil zehn bis elf Prozent an der Energieproduktion betragen. Nach dem Krieg solle der Ausbau umso schneller fortgesetzt werden. Das angegriffene Land ist damit noch stärker auf fossile Brennstoffe und Atomkraft angewiesen als bislang. Die russische Armee hat in den vergangenen Tagen mit Luftangriffen die ukrainische Strom- und Wärmeversorgung schwer beschädigt.
+++ 18:43 Kuleba: Moskaus Behauptungen über "schmutzige Bomben" sind absurd +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba weist Moskaus Behauptungen über angebliche "schmutzige Bomben", die die Ukraine angeblich bald einsetzen könnte, als "absurd" zurück. Die "russischen Lügen über die Ukraine" seien "ebenso absurd wie gefährlich", schreibt Kuleba bei Twitter. Sein Land verfüge weder über 'schmutzige Bomben' noch plane die Regierung, solche zu erwerben. Als "schmutzige Bombe" werden konventionelle Sprengsätze bezeichnet, die auch radioaktives Material verstreuen. "Erstens ist die Ukraine ein engagiertes NVV-Mitglied", so der ukrainische Politiker im Hinblick auf den Atomwaffensperrvertrag, den die Ukraine Mitte der 1990er Jahre ratifiziert hatte (Nuklearer Nichtverbreitungsvertrag, NVV). "Zweitens werfen Russen oft anderen vor, was sie selbst vorhaben."
+++ 18:17 Schoigu telefoniert erneut mit US-Verteidigungsminister Austin +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe heute in seinem zweiten Telefonat innerhalb von drei Tagen mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin gesprochen. Das teilt das US-Verteidigungsministerium in einer Erklärung mit. Auch von russischer Seite wurde das zweite Gespräch bestätigt. Keine Seite macht bislang weitere Angaben zu Inhalt und Ergebnis des Gesprächs. Schoigu und sein US-amerikanischer Amtskollege sprachen bereits am Freitag - ihr erstes Gespräch seit Mai. Zuvor führte Schoigu heute bereits Gespräche mit den britischen, französischen und türkischen Verteidigungsministern. (siehe Eintrag um 16:41 Uhr)
+++ 17:53 SPD-Fraktionschef fordert mehr diplomatische Initiative +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ist dafür, die diplomatischen Anstrengungen zu verstärken. Es gelte, eine Balance zwischen dem Selbstverteidigungsrecht der Ukraine und diplomatischen Initiativen herzustellen, sagt er im ZDF. Meinungsumfragen belegten, dass eine Mehrheit in der Bevölkerung mehr diplomatische Initiativen wolle, so Mützenich. Dies sei auch an die Adresse von Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen gerichtet: "Sie ist nun mal die höchste Diplomatin derzeit in Deutschland."
+++ 17:27 Mit Russland kollaboriert? Kiew nimmt zwei Vertreter von Flugindustrie-Zulieferer fest +++
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben zwei führende Vertreter des ukrainischen Flugindustrie-Zulieferers Motor Sitsch unter dem Verdacht der Zusammenarbeit mit Russland festgenommen. Der Geheimdienst SBU erklärt, gegen den Präsidenten des Motor-Sitsch-Konzerns bestehe der Verdacht, er habe mit der Russischen Föderation zusammengearbeitet. Auch der Chef der Abteilung für Außenwirtschaft wurde demnach festgenommen. Die Namen der Festgenommenen nannte der SBU nicht. Bei den Festnahmen geht es laut SBU um eine strafrechtliche Ermittlung zu "illegalen Lieferungen militärischer Güter von Motor Sitsch für russische Angriffsflugzeuge". Die Festgenommenen stünden im Verdacht der "Kollaboration" und der "Hilfe für den Angreiferstaat".
+++ 17:02 Kuleba fordert erneut Länder zu Sendeverbot für RT auf +++
In Deutschland und der EU ist der russische Fernsehsender "Russia Today" (RT) verboten, aber in einigen anderen Ländern ist Putins Propagandamaschine weiter auf Sendung. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert nun erneut Länder auf der ganzen Welt auf, den russischen Staatssender zu verbieten. Seinen Appell veröffentlichte er bei Twitter zusammen mit einem Clip aus dem RT-Programm. Darin ist der Rundfunkdirektor des Senders, Anton Krasovsky, zu sehen, wie er zu einer Reihe von Gewaltverbrechen gegen Ukrainerinnen und Ukrainer aufruft. "Regierungen, die RT immer noch nicht verboten haben, müssen sich diesen Ausschnitt ansehen", schreibt Kuleba. Das sei die Seite, auf der die Regierungen stehen, wenn sie RT erlauben, in ihren Ländern zu senden. "Aggressive Anstiftung zum Völkermord (wir werden diese Person dafür vor Gericht stellen), die nichts mit Meinungsfreiheit zu tun hat. RT weltweit verbieten!" Unter dem Tweet des ukrainischen Außenministers gibt es viele Kommentare, in denen Kuleba Zuspruch erhält. Einige Kommentatoren argumentieren, dass Fehlinformationen und Propaganda, wie sie regelmäßig auf RT geteilt werden, einen zentralen Bestandteil der russischen Kriegsanstrengungen darstellen und daher nicht von der Pressefreiheit abgedeckt werden sollten.
+++ 16:41 Russischer Verteidigungsminister telefoniert mit Paris und London über "schmutzige Bombe" +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat in Telefonaten mit den Verteidigungsministern Frankreichs, der Türkei und Großbritanniens über die Lage in der Ukraine gesprochen. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilt, sprach Schoigu zunächst mit dem französischen Minister Sébastien Lecornu über die Situation, "welche die ständige Tendenz hin zu einer weiteren, unkontrollierten Eskalation" habe. Lecornu bestätigte das Gespräch in einer Mitteilung, nach der er erklärt habe, Frankreich wolle nicht in eine Eskalation des Konflikts hineingezogen werden, insbesondere was nukleare Optionen betreffe. Gegenüber Schoigu habe er bekräftigt, dass Frankreich eine friedliche Lösung des Konflikts anstrebe und er bald mit dem ukrainischen Verteidigungsminister sprechen wolle. Nach diesem Gespräch hat Schoigu laut Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums mit seinem türkischen Amtskollegen Hulusi Akar telefoniert. In diesen Gesprächen sowie in dem Telefonat mit dem britischen Verteidigungsminister Ben Wallace habe er seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Ukraine eine sogenannte "schmutzige Bombe" einsetzen könnte, heißt es in einer weiteren Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums.
+++ 16:23 Bürgermeister: Energodar droht "humanitäre Katastrophe" +++
Die von russischen Truppen besetzte ukrainische Stadt Energodar steht wegen mangelnder Energie- und Wasserversorgung am Rande einer "humanitären Katastrophe", sagt Bürgermeister Dmytro Orlov. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Ukrainska Pravda". Demnach sagt Orlov, dass der ständige russische Beschuss die zivile Infrastruktur und Stromnetze zerstört habe. Den Menschen in der Stadt fehle es deshalb an Strom und Wasser. "Gas ist in den meisten Teilen der Stadt seit fast sechs Monaten nicht mehr verfügbar", so der Bürgermeister. Energodar liegt in der Region Saporischschja am Südufer des Flusses Dnipro, der derzeit die Grenze zwischen ukrainisch und russisch kontrolliertem Gebiet markiert. Orlov fügte hinzu, dass Energodar ein zentrales Heizsystem habe, das seit dem Frühjahr nicht mehr funktioniert habe.
+++ 15:55 "Unfälle vermeiden" - Netzbetreiber kündigt geplante Stromausfälle in Kiew an +++
Der Betreiber des Stromnetzes von Kiew hat nach den russischen Angriffen auf wichtige Infrastruktur eine Reihe von Stromausfällen angekündigt, die der Stabilisierung des Stromnetzes dienen sollen. Mehr als eine Million Haushalte waren nach russischem Raketenbeschuss auf Energieanlagen in der ganzen Ukraine zwischenzeitlich ohne Strom. In einer Erklärung auf seiner Website teilt das Energieunternehmen DTEK mit, der nationale Netzbetreiber Ukrenergo habe die kontrollierten Stromausfälle in der Hauptstadt eingeführt, um "Unfälle zu vermeiden". Die Stromausfälle begannen um 11.13 Uhr Ortszeit, wobei die Haushalte in Kiew in drei Gruppen eingeteilt wurden, die laut DTEK "für einen bestimmten Zeitraum getrennt" würden. Der Mitteilung zufolge sollen die Stromausfälle "nicht länger als vier Stunden" dauern, aber "aufgrund des Ausmaßes der Schäden am Stromversorgungssystem" länger sein könnten. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Bevölkerung gestern aufgefordert, auf den Energieverbrauch zu achten und die Verwendung von Geräten mit hohem Stromverbrauch einzuschränken.
+++ 15:27 Kretschmer erntet Kritik für Aussage zu russischen Gaslieferungen +++
Für seine Aussagen zu neuerlichen Gaslieferungen aus Russland nach Kriegsende erntet Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU Kritik. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil reagierte skeptisch auf die Worte Kretschmers. "Das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland ist, so fürchte ich, auf Jahre zerrüttet. Ich sehe derzeit leider nicht, dass das durch den brutalen Krieg zerstörte Vertrauen in absehbarer Zeit wiederhergestellt werden kann", sagte der SPD-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch wenn sich alle "so schnell wie möglich" Frieden für die Ukraine wünschten, liege die Zukunft der deutschen Energieversorgung nicht im Gas, sondern in erneuerbare Energien. Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki kritisiert Sachsens Landeschef und bezeichnete seinen Vorstoß als "ziemlich untauglichen Versuch, unser kurzfristiges Energieproblem zu lösen". Der Bundestagsvizepräsident rief stattdessen dazu auf, auch die heimischen Öl- und Gasvorkommen zu nutzen. "Ich erinnere daran, dass es entsprechende Regelungen zu den Öl- und Gasfeldern in der Nord- und Ostsee im Koalitionsvertrag gibt" sagte er den Funke-Zeitungen. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch spricht sich hingegen für neuerliche Gaslieferungen nach der Zeit von Russlands Präsident Wladimir Putin aus.
+++ 15:08 Russischer Kampfjet stürzt bei Testflug in sibirischer Großstadt ab +++
Zwei Piloten sind beim Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet der sibirischen Großstadt Irkutsk gestorben. "Das Flugzeug vom Typ Su-30 ist während eines Testflugs abgestürzt", teilte der russische Zivilschutz der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Die Maschine ist zwar in einem Wohngebiet zerschellt, nach ersten Behördenangaben gibt es aber keine weiteren Opfer am Boden. Das Feuer konnte demnach inzwischen gelöscht werden, die Aufräumarbeiten halten an. Die Höhe des Sachschadens wird noch ermittelt. In dem betroffenen Wohngebiet stehen vor allem kleingeschossige Privathäuser. Erst vor wenigen Tagen war ein Kampfjet im Süden Russlands in ein Wohnhaus gekracht. Die Zahl der zivilen Opfer dort beläuft sich inzwischen auf 15 Tote.
+++ 14:49 Russische Armee meldet Zerstörung von ukrainischem Treibstofflager +++
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben ein ukrainisches Treibstofflager in der Zentralukraine zerstört. Ein Depot, "das mehr als 100.000 Tonnen Flugzeugbenzin für die ukrainischen Luftstreitkräfte beherbergte, wurde nahe des Ortes Smila in der Region Tscherkassy zerstört", teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Demnach wurden überdies mehrere Munitionslager sowie ein Benzin-Reservoir für ukrainische Militärfahrzeuge beschädigt.
+++ 14:13 Mindestens drei Tote nach Brand in russischer Munitionsfabrik +++
In einer russischen Munitionsfabrik hat es regionalen Medien zufolge gebrannt. Mindestens drei Menschen seien bei dem Brand in Perm am Ural ums Leben gekommen, teilt das Portal 59.ru unter Berufung auf die Notrufzentrale mit. Zudem gebe es Verletzte. Die Großstadt Perm ist mehr als 1500 Kilometer von der Frontlinie in der Ukraine entfernt. Es ist nicht der erste tödliche Zwischenfall in der staatlichen Munitionsfabrik seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Am 1. Mai waren bei einer Explosion drei Mitarbeiterinnen ums Leben gekommen. Ein Strafverfahren wegen Missachtung der Sicherheitsvorschriften läuft. Im Zuge der russischen Teilmobilmachung hatte Präsident Wladimir Putin auch die Rüstungsindustrie zu einer Steigerung der Produktion aufgefordert. In der Fabrik werden unter anderem Geschosse für die Raketenwerfer "Grad" und "Smertsch" sowie Treibladungen für Luft-Luft-Raketen hergestellt.
+++ 13:46 Kreml: Ukraine könnte radioaktive Bombe einsetzen +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat in einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Schoigu habe "seine Besorgnis über mögliche Provokationen der Ukraine mit Hilfe einer "schmutzigen Bombe" übermittelt", teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Als "schmutzige Bombe" werden konventionelle Sprengsätze bezeichnet, die auch radioaktives Material verstreuen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti behauptet, dass Kiew die Fertigstellung einer kleinen taktischen Atombombe faktisch abgeschlossen habe und bereit sei, diese auf eigenem Boden zu zünden, "um eine starke antirussische Kampagne zu starten, die das Vertrauen zu Moskau untergraben soll". Die Ukraine, die nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Atomwaffen abgegeben hat, unterstellt ihrerseits Russland, den Abwurf einer solchen Bombe zu planen.
+++ 12:15 Ukrainischer Autor Schadan mit Friedenspreis geehrt +++
Zum Abschluss der Buchmesse in Frankfurt am Main wird der ukrainische Schriftsteller, Dichter und Musiker Serhij Schadan in der Paulskirche mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Der 48-Jährige erkunde in seinen Werken, wie die Menschen in der Ukraine trotz aller Gewalt versuchten, ein unabhängiges, von Frieden und Freiheit bestimmtes Leben zu führen, heißt es vom Stiftungsrat des Friedenspreises. "Immer ist er mitten unter seinen Leuten, er spricht und schreibt sozusagen aus deren Lunge heraus", sagt die Schriftstellerin Sasha Marianna Salzmann in ihrer Laudatio über Schadan.
+++ 11:51 Ukraine: Mehr als 67.400 russische Soldaten getötet +++
Seit Russland in die Ukraine eingefallen ist, sollen mehr als 67.400 russische Soldaten getötet worden sein. Nach Angaben der ukrainischen Armee starben zuletzt etwa 400 russische Soldaten innerhalb eines Tages. Unabhängig überprüfen lässt sich das jedoch nicht.
+++ 11:25 ISW rechnet mit humanitärer Tragödie im Winter +++
Die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) wertet die russischen Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur als Versuch, den Kampfeswillen der Ukrainer zu brechen. Außerdem wolle Moskau Kiew dazu zwingen, zusätzliche Ressourcen dafür zu verwenden, die Bevölkerung und die Energie-Infrastruktur zu schützen, anstatt die Ressourcen in die Gegenoffensiven zu stecken. Die Denkfabrik hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass der Kampfeswille dadurch geschwächt wird. Das Leiden in der Bevölkerung jedoch dürfte angesichts der Stromausfälle und der beschädigten Gebäude im Winter weiter steigen. Die russischen Attacken auf die Energie-Infrastruktur verursachten eine humanitäre Tragödie, ohne dass es auf dem Schlachtfeld große Veränderungen gebe, heißt es in einer ISW-Einschätzung. Etwa 30 Prozent der Energie-Infrastruktur der Ukraine seien beschädigt.
+++ 10:16 London: Russische Verteidigungsanlage wohl Vorbereitung auf Gegenoffensive +++
Der britische Geheimdienst vermutet, dass Russland die Verteidigungsanlage in der Region Luhansk errichtet, um sich für eine mögliche Gegenoffensive der Ukrainer zu wappnen. Der Chef der Söldnereinheit "Wagner", Jewgeni Prigoschin, habe Mitte Oktober online angekündigt, mit seinen Teams eine abgesicherte "Wagner-Linie" aufzubauen, um die besetzte Region Luhansk zu verteidigen. Den Angaben Prigoschins zufolge sei es wahrscheinlich, dass auch der Fluss Siwerskyj Donez in diese Verteidigungszone integriert werden solle, heißt es von den Briten. Auf veröffentlichten Bildern sei ein Abschnitt mit neu errichteten Panzerabwehrsystemen und Gräben südöstlich der Stadt Kreminna zu sehen. Satellitenbilder des Anbieters Maxar zeigen unter anderem Betonpyramiden nahe der Stadt Hirske - etwa 50 Kilometern südöstlich von Kreminna. Die Hindernisse, die sich derzeit weit hinter der Frontlinie befinden, sollen mutmaßlich Panzer und andere Fahrzeuge aufhalten. CNN berichtet, bisher sei die Verteidigungsanlage etwa zwei Kilometer lang. Somit könnten ukrainische Panzer die Anlage umfahren. Weitere Bauarbeiten seien derzeit nicht zu erkennen.
+++ 09:28 "Durch 'Wagner-Linie' findet Täter-Opfer-Umkehr statt" +++
Satellitenbilder zeigen den Ausbau der jüngst durch die russischen Truppen errichtete Verteidigungslinie in der ukrainischen Region Luhansk. In Anlehnung an die berüchtigte Söldner-Truppe wird sie "Wagner-Linie" genannt. Was die Befestigungsanlage militärisch bedeutet, erläutert ntv-Reporter Jürgen Weichert.
+++ 09:03 Moskau zieht doch längere Kooperation auf ISS in Betracht +++
Russland erwägt, trotz der Spannungen mit dem Westen infolge des Ukrainekriegs die Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation (ISS) bis 2028 weiterzuführen. "Wir halten es für möglich, die Nutzung der ISS in Minimalkonfiguration bis zum Aufbau einer russischen Raumstation fortzusetzen, das heißt bis 2028", sagt Russlands Industrieminister Denis Manturow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Nur so könne das Know-how im technischen und industriellen Bereich, aber auch das Image und die Unabhängigkeit Russlands als Weltraumnation gesichert werden. Zuvor hatte es Drohungen aus Moskau gegeben, die Weltraumkooperation nach Ablauf des gültigen Vertrags 2024 zu beenden. Aus Branchenkreisen hieß es, dass erste Teile für eine Raumstation 2028 ins All geschickt werden können.
+++ 08:28 Ukraine meldet Tote und Verletzte in Region Donezk +++
Ukrainischen Angaben zufolge hat die russische Armee in der Oblast Donzek zwei weitere Zivilisten getötet. Gouverneur Pavlo Kyrylenko schreibt bei Telegram, es gebe jeweils ein Todesopfer in den Dörfern Klischtschijiwka und Torske. Neun weitere Zivilisten in der Oblast seien gestern verletzt worden. Russland hat größere Teile von Donezk, sowie der Regionen Luhansk, Cherson und Saporischschja besetzt und nach mehreren Scheinreferenden völkerrechtswidrig annektiert.
+++ 07:46 Spezialkräfte der Bundespolizei wappnen sich für möglichen Blackout +++
Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine dehnen Spezialkräfte der Bundespolizei hierzulande ihre Sicherheitsvorkehrungen aus. "Wir haben unsere Durchhaltefähigkeit erhöht", sagt der Präsident der Bundespolizeidirektion 11, Olaf Lindner. Unter der Direktion 11 in Berlin sind die GSG 9 sowie alle anderen Spezialkräfte der Bundespolizei mit insgesamt sechs Dienststellen an 40 Standorten zusammengefasst. "Es geht zum Beispiel darum, bei einem etwaigen Cyberangriff auf die Stromversorgung in Berlin möglichst lange handlungsfähig zu bleiben." Denn wenn der Strom ausfalle, funktioniere beispielsweise auch die Zapfsäule an der Tankstelle nicht mehr. "Wir haben unsere Reserven noch mal massiv erhöht." Lindner betont aber, Risiken für die kritische Infrastruktur seien schon immer ein Thema gewesen. Neu sei nur, dass es durch die Pandemie, die Flutkatastrophe im Ahrtal, den Krieg in der Ukraine und die jüngsten Sabotage-Akte gegen Pipelines und die Bahn "eine ganz neue politische Aufmerksamkeit" gebe.
+++ 07:14 Schule und Kindergarten laut Gouverneur beschädigt +++
Aus dem Nordosten der Ukraine werden zahlreiche Angriffe gemeldet. Der Gouverneur der Oblast Sumy, Dmytro Zhyvytskyi, spricht von insgesamt 143 Angriffen auf mehrere Gemeinden innerhalb eines Tages. Der Gouverneur berichtet unter anderem von Artillerie- und Mörserbeschuss in der Oblast. Bei den Angriffen am Samstag sei eine Frau verletzt worden. Beschädigt wurden demnach unter anderem zwei Wohnhäuser, eine Schule, ein Kindergarten, eine Stromleitung und ein Wasserturm.
+++ 06:38 G7 verurteilen Entführung von AKW-Mitarbeitenden +++
Die führenden sieben Industriestaaten (G7) fordern Russland auf, sich komplett aus dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja zurückzuziehen. In einem Statement verurteilt die Gruppe "die wiederholten Entführungen" von Mitarbeitenden und der Führungsspitze des AKW sowie andere Formen der Druckausübung auf die im Kraftwerk verbliebenen ukrainischen Mitarbeitenden. Dies halte Schlüsselpersonal davon ab, unverzichtbaren Aufgaben nachzugehen und verschlechtere die Sicherheitslage in Saporischschja weiter.
+++ 05:27 Russische Region Belgorod meldet Tote nach Beschuss +++
Einmal mehr beklagt die russische Grenzregion Belgorod Beschuss von ukrainischer Seite. Zwei Menschen seien dabei am Samstag in der Grenzstadt Schebekino getötet worden, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Elf Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen schwer. Gladkows Angaben zufolge wurde bei dem Beschuss auch Energie-Infrastruktur getroffen. Details nannte er nicht. Rund 15.000 Menschen seien zeitweilig ohne Strom, Heizung und Wasser gewesen. Das Gebiet Belgorod beklagt mit anderen Grenzregionen wie etwa Kursk und Brjansk schon seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine immer Feuer von der Gegenseite. Eingeräumt hat die Ukraine die Vorwürfe nicht.
+++ 03:55 Schulze: Ukraine braucht "mehr als nur Waffen" +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze ruft vor der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine zu einer weltweiten Kraftanstrengung auf. Es gehe "um eine Generationenaufgabe, bei der so viele Länder wie möglich ihre Kräfte bündeln müssen", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das geht weit über Europa hinaus, wir brauchen im Grunde die gesamte zivilisierte Staatengemeinschaft." Die Hilfe sei auch nicht nur Regierungssache, fügt sie hinzu. "Wir brauchen auch Wirtschaft und Zivilgesellschaft dafür." Die Ukraine brauche "mehr als nur Waffen, nämlich auch Geld und Solidarität", sagt Schulze. "Die Wirtschaft ist im Krieg eingebrochen, jetzt kommt es entscheidend darauf an, dass der Staat seine wesentlichen Funktionen aufrechterhalten kann." So müsse er etwa die Angestellten wie Lehrerinnen, Erzieher oder Polizistinnen bezahlen können.
+++ 02:53 Ex-Chef von ukrainischem Turbinenhersteller festgenommen +++
Der ehemalige Chef des ukrainischen Turbinenherstellers Motor Sitsch wurde nach Angaben von verschiedenen ukrainischen Medien in Saporischschja festgenommen. Wjatscheslaw Boguslajew wird den Berichten zufolge Hochverrat vorgeworfen, weil er mit dem russischen Militär kooperiert haben soll. Wie die Medien aus Sicherheitskreisen erfahren haben wollen, brachen Ermittler Boguslajews Haustür auf und untersuchten sein Anwesen. Er selbst werde nun nach Kiew gebracht. Die ukrainische Journalistin Iryna Romaliyska schreibt auf Facebook, der Ex-Chef des Turbinenherstellers sei für seine pro-russischen Ansichten bekannt und stehe unter Verdacht, Russland mit Teilen für Hubschrauber und Flugzeuge beliefert zu haben. Motor Sitsch gilt weltweit als einer der größten Triebwerkhersteller für Flugzeuge und Hubschrauber.
+++ 01:51 Giffey: Kapazitäten für Flüchtlinge fast ausgeschöpft +++
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sieht die Hauptstadt am Rande ihrer Möglichkeiten bei der Aufnahme von Geflüchteten. "Gerade wir Stadtstaaten und besonders Berlin als Hauptanziehungspunkt haben unsere Kapazitäten (...) mittlerweile nahezu ausgeschöpft", sagt sie der "Bild am Sonntag". So seien 340.000 Ukrainer in Berlin erstversorgt worden, 100.000 hätten ihren Wohnsitz inzwischen in der Hauptstadt. Giffey fordert: "Wir brauchen dringend weitere Immobilien des Bundes, um Menschen gut unterzubringen, finanzielle Unterstützung für die immensen Kosten und eine gerechte Verteilung im Bundesgebiet."
+++ 00:38 Selenskyj sieht eigene Truppen trotz Russlands Raketen auf Vormarsch +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Truppen seines Landes trotz der massiven russischen Raketenangriffe weiter auf dem Vormarsch in den von Moskau besetzten Gebieten. Die ukrainischen Streitkräfte kämen jeden Tag an der Front voran, die Schläge gegen die Infrastruktur von russischer Seite könnten sie nicht aufhalten, sagte Selenskyj in seiner am Abend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. "Die Ukrainer sind vereint und wissen genau, dass Russland keine Chance hat, diesen Krieg zu gewinnen", so Selenskyj.
+++ 23:50 Kretschmer für Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach Kriegsende +++
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach dem Krieg. "Wir brauchen langfristige Verträge für Flüssiggaslieferungen aus den USA, Katar und anderen arabischen Ländern", sagt Kretschmer der "Bild am Sonntag". "Außerdem müssen wir endlich eigenes Erdgas in der Nordsee erschließen. Und wenn der Krieg vorbei ist, sollten wir auch wieder Gas aus Russland nutzen."
+++ 22:54 Selenskyj: Werden künftig mehr Drohnenattacken abwehren +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben große Teile der Infrastruktur des Landes angegriffen, wird daran aber künftig mehr und mehr gehindert werden können. Russland habe zuletzt vor allem in der westlichen, zentralen und südlichen Ukraine angegriffen, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Natürlich haben wir nicht die technischen Möglichkeiten, 100 Prozent der russischen Raketen und Kampfdrohnen auszuschalten", fügt er hinzu. Er sei sich aber sicher, "dass wir dies mit Hilfe unserer Partner schrittweise erreichen werden. Schon jetzt schießen wir einen Großteil der Marschflugkörper und Drohnen ab."
+++ 22:19 Selenskyj ruft Ukrainer zum Energiesparen auf +++
Angesichts der russischen Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine ruft die ukrainische Regierung die Bevölkerung zum Energiesparen auf. "Die Stabilität der Energiewirtschaft unseres ganzen Staates hängt von jeder Stadt und jedem Bezirk der Ukraine ab", schreibt Selenskyj bei Telegram. Zugleich appelliert der ukrainische Regierungschef an die Bevölkerung, gemeinsam zu zeigen, "dass das ukrainische Leben nicht gebrochen werden kann". Mitteilungen von russischer Seite, dass Angriffe gegen die Infrastruktur die Aktionen des ukrainischen Militärs verlangsamen oder die Verteidigung verhindern würden, weist Selenskyj als Lüge zurück. "Unsere Verteidigungskräfte bekommen alles, was sie brauchen, um das Land zu schützen, und kommen jeden Tag voran - ich betone: jeden Tag."
+++ 22:03 Skiverband FIS schließt Athleten aus Russland und Belarus weiter aus +++
Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus bleiben auch in der jetzt angelaufenen Saison 2022/23 bei offiziellen internationalen Ski-Wettbewerben gesperrt. "Der FIS-Rat hat beschlossen, mit Rücksicht auf die Integrität der FIS-Wettbewerbe und die Sicherheit aller Teilnehmer (...) seine Politik fortzusetzen, russischen und weißrussischen Teams und Athleten die Teilnahme an allen FIS-Wettbewerben zu verweigern", teilt der Internationale Skiverband FIS mit. Bislang waren sie bis zum Ende der Saison 2021/22 ausgeschlossen gewesen. Laut FIS steht die Entscheidung im Einklang mit den Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
+++ 21:38 Italiens Regierungschefin Meloni positioniert sich klar gegen russischen Angriffskrieg +++
Nach ihrem Amtsantritt positioniert sich Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni klar gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Rechtsaußenpolitikerin erneuerte in ihrer Antwort auf eine Glückwunschbotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihr Bekenntnis. Italien stehe auf der Seite "des tapferen Volkes der Ukraine, dass für seine Freiheit und einen gerechten Frieden kämpft", twitterte die 45-Jährige. "Ihr seid nicht alleine." An der Treue der von Meloni angeführten Rechtsregierung zur EU und NATO bestehen allerdings erhebliche Zweifel. Melonis Koalitionspartner Matteo Salvini und Silvio Berlusconi haben sich immer wieder freundlich über den russischen Staatschef Wladimir Putin geäußert.
+++ 20:57 Ukrainer Serhij Zhadan erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels +++
Der ukrainische Schriftsteller, Übersetzer und Musiker Serhij Zhadan wird morgen in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach Angaben des Stiftungsrats des Friedenspreises wird der 48-Jährige für sein herausragendes künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung geehrt, mit der er sich den Menschen im Ukraine-Krieg zuwende und ihnen unter Einsatz seines Lebens helfe. Er wolle den Krieg nicht als literarisches Mittel benutzen, sagte Zhadan bei einer Podiumsdiskussion. Sein Buch "Himmel über Charkiw" ist aus vielen seiner Social Media-Posts zusammengefasst worden. "Ich sehe mich nicht als einen klassischen Autor. Ich habe anfangs überhaupt nicht daran gedacht, dass aus diesen Facebook-Einträgen ein Buch werden könnte", sagte er.
+++ 20:31 Scholz-Besuch in Bayern: Demonstranten fordern mehr schwere Waffen für Ukraine +++
Anlässlich des Besuchs von Kanzler Olaf Scholz in München haben sich Demonstranten zu einer "Anti-Kriegs-Kundgebung" mit dem Titel "Gemeinsam gegen den Krieg" versammelt. Das berichtet der Bayerische Rundfunk. Demnach forderten die Demonstranten, darunter auch gebürtige Ukrainer, mehr Unterstützung für Kiew, unter anderem eine schnelle Lieferung von schweren Waffen. Als die Kolonne des SPD-Politikers auf dem Weg zum Parteitag der bayerischen Sozialdemokraten an den Demonstranten vorbeifuhr, riefen die etwa 70 Menschen dem Bericht zufolge: "Danke Deutschland" und "mehr Waffen für die Ukraine". Wie auf Fotos zu sehen ist, hatten sie auf ihre Plakate Slogans geschrieben wie: "Genozid stoppen", "Close the Sky" oder "Der Sieg der Ukraine ist Europas Sicherheit".
+++ 19:50 Ukrainisches Militär: Russen aus Siedlungen in Cherson vertrieben +++
"Kyiv Independent" berichtet unter Berufung auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte, dass das ukrainische Militär die russischen Soldaten aus den Siedlungen Charivne und Chkalove im Oblast Cherson vertrieben habe. Zudem berichtet der Generalstab demzufolge, dass russische Streitkräfte weiterhin die besetzten Teile der Region verlassen und Plünderungen und Raubüberfälle häufiger geworden seien.
Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, joh/lve/rts/AFP/dpa