Nahost-Krise im Liveticker +++ 03:25 China will mit Saudi-Arabien zusammenarbeiten +++
China ist seinem Außenminister Wang Yi zufolge bereit, mit Saudi-Arabien zusammenzuarbeiten, um eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Das habe Wang seinem saudiarabischen Amtskollegen in einem Telefonat gesagt, meldet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. China wisse den Nachdruck Saudi-Arabiens zu schätzen, das Problem des Angriffs auf die iranische Botschaft in Syrien auf diplomatischem Wege zu lösen. Der saudiarabische Außenminister Faisal bin Farhan bin Abdullah habe erklärt, sein Land hege hohe Erwartungen, dass China eine aktive und wichtige Rolle dabei spiele, die eskalierte Situation im Nahen Osten wieder auf den Weg der Normalität zu bringen.
+++ 02:29 Peking: Iran kann die Lage meistern +++
Der Iran ist nach Einschätzung Chinas in der Lage, "die Situation gut zu meistern und der Region weitere Instabilität zu ersparen". Zugleich könne der Iran seine Souveränität und Würde wahren. Das habe der chinesische Außenminister Wang Yi in einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian gesagt, meldet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Amir-Abdollahian habe in dem Gespräch erklärt, dass der Iran zur Zurückhaltung bereit sei und nicht die Absicht habe, die Lage zu eskalieren. China ist einer der wichtigsten Handelspartner des Irans und bezieht von dort vor allem Erdöl.
+++ 01:37 IAEA fürchtet israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zeigt sich besorgt, dass Israel bei einem Vergeltungsschlag gegen den Iran dessen Atomanlagen angreifen könnte. "Wir sind immer besorgt über diese Möglichkeit", antwortet er in New York vor der Presse auf eine entsprechende Frage. Grossi ruft zu äußerster Zurückhaltung auf. Der Iran habe aus "Sicherheitserwägungen" seine Atomanlagen am Sonntag geschlossen, sagt Grossi weiter. Obwohl die Anlagen am Montag wieder geöffnet worden seien, habe er die IAEA-Inspektoren ferngehalten, bis man sehe, dass die Lage völlig ruhig sei. "Wir werden morgen wieder anfangen", sagt er. "Dies hat keine Auswirkungen auf unsere Inspektionstätigkeit."
+++ 01:01 Biden würdigt Rolle des Irak +++
Inmitten der sich zuspitzenden Lage im Nahen Osten würdigt US-Präsident Joe Biden die Zusammenarbeit mit dem Irak. Bei einem Besuch des irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani im Weißen Haus sagt Biden: "Unsere Partnerschaft ist von zentraler Bedeutung für unsere Nationen, für den Nahen Osten und, wie ich glaube, auch für die Welt." Mit Blick auf den iranischen Angriff gegen Israel sprach Biden von einer beispiellosen militärischen Anstrengung zur Verteidigung Israels. "Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir diesen Angriff abgewehrt."
+++ 00:11 Washington will möglichen Gegenschlag Israels nicht kommentieren +++
Die US-Regierung möchte sich nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff nicht öffentlich zu einem möglichen Gegenschlag Israels äußern. "Wir werden den Israelis das Wort überlassen", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt. Ähnlich äußerte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Auf die Frage, ob die USA besorgt seien, dass ein israelischer Vergeltungsschlag amerikanische Streitkräfte in der Region gefährden könne, sagt er: "Ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht auf Hypothesen eingehen." Es liege an Israel, zu entscheiden, ob es auf den iranischen Angriff reagieren werde oder nicht.
+++ 23:34 Weißes Haus: Irans Angriff "peinlicher Fehlschlag" +++
Der massive iranische Luftangriff auf Israel war nach Ansicht des Weißen Hauses ein "spektakulärer und peinlicher Fehlschlag", der so nicht geplant war. "Ich habe Berichte gesehen, wonach die Iraner absichtlich scheitern wollten, wonach dieser spektakuläre und peinliche Fehlschlag beabsichtigt war", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. "Ich habe auch gehört, dass der Iran eine Frühwarnung herausgegeben habe, um Israel zu helfen, seine Verteidigung vorzubereiten und Schaden zu begrenzen", fügt er hinzu. All dies sei kategorisch falsch, sagt Kirby. "Der Angriff scheiterte, weil Israel, die USA und eine Koalition anderer Partner ihn vereitelt haben".
+++ 23:10 "Iran soll nervös warten": Netanjahu setzt auf "kluge" Reaktion +++
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einem Bericht des Rundfunksenders Kan zufolge bei einem privaten Treffen mit Ministern seiner Likud-Partei betont, auf den Raketenangriff des Irans müsse eine kluge Reaktion folgen. Der Iran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel vor dem Angriff am späten Samstagabend ergangen sei. Der Sender berichtet unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten, Israel habe zugesichert, die USA vor einem Gegenschlag zu informieren. Damit solle US-Truppen in der Region Zeit gegeben werden, sich auf iranische Vergeltungsmaßnahmen vorzubereiten.
+++ 22:35 Israels Armee: Tote von Damaskus waren Terrorhelfer +++
Die Toten des Angriffs auf das iranische Konsulat in Syrien sind nach Angaben der israelischen Armee an "Terrorismus gegen Israel" beteiligt gewesen. "Nach meinem Wissen waren diejenigen, die in Damaskus getötet wurden, Mitglieder der Kuds-Brigaden", sagt Militärsprecher Daniel Hagari auf eine Frage bei einer Pressekonferenz. "Das waren Leute, die sich am Terrorismus gegen den Staat Israel beteiligt haben", fügt er hinzu. Es handelt sich um die erste offizielle Äußerung zum Angriff in Damaskus am 1. April. "Unter diesen Terroristen befanden sich Hisbollah-Mitglieder und iranische Helfer. Dort war nicht ein einziger Diplomat, soweit ich weiß. Ich weiß von keinem Zivilisten, der bei dem Angriff getötet wurde", fährt Hagari fort.
+++ 22:13 Pentagon: Zusätzliche US-Militäreinheiten bleiben im Nahen Osten +++
Zusätzliche US-Militäreinheiten, die vor dem iranischen Angriff auf Israel in den Nahen Osten verlegt wurden, bleiben vor Ort. Dies sagte Pentagon-Sprecher Generalmajor Pat Ryder, wie CNN berichtet. "Wie (Verteidigungsminister Lloyd Austin) sowohl öffentlich als auch privat gesagt hat, wollen wir keine Eskalation, aber wir werden natürlich die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Streitkräfte in der Region zu schützen, und wie am Wochenende gezeigt wurde, werden wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um Israel zu verteidigen", sagte Ryder.
+++ 21:56 Israels Verteidigungsminister diskutiert weiteres Vorgehen in Rafah +++
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat mit Vertretern seines Ministeriums und der für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständigen israelischen Cogat-Behörde das weitere Vorgehen in Rafah erörtert. Nach Angaben der Regierungspressestelle ging es auf dem Treffen vor allem um die Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt im Süden des Gazastreifens und die Ausweitung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen. Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. Vor dem iranischen Großangriff mit Raketen und Drohnen auf Israel hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu in der vergangenen Woche angekündigt, es gebe bereits einen Termin für eine Offensive in Rafah. Galant hatte dem jedoch kurz darauf widersprochen.
+++ 21:30 Nahost-Expertin: "Diese Unterstützung sollte Israel nicht verspielen" +++
Iran schickt mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel. Schaden verursachen sie aber nicht - dank internationaler Unterstützung bei der Abwehr. Das sei auch gar nicht die Absicht gewesen, meint Nahost-Expertin Helberg. Der Iran habe ein Signal setzen wollen, aber "kein Interesse an einem Krieg mit Israel und den USA".
+++ 21:10 USA: Berichte über konkrete Warnungen des Irans sind "Quatsch" +++
Der Iran hat die US-Regierung nach Darstellung aus Washington nicht über den Zeitpunkt, Ablauf und Umfang seines Angriffs auf Israel informiert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, wies entsprechende Berichte entschieden zurück. "Die Vereinigten Staaten haben weder vom Iran noch von irgendjemand anderem Nachrichten erhalten, die Aufschluss über einen bestimmten Zeitpunkt, bestimmte Ziele oder Waffentypen, die sie abfeuern würden, gaben", sagte er. Berichte darüber, dass das "spektakuläre und peinliche Scheitern" des Iran beabsichtigt gewesen sei und der Iran eine Frühwarnung abgegeben habe, um Israel bei der Vorbereitung seiner Verteidigung zu helfen und den potenziellen Schaden zu begrenzen, seien alle "kategorisch falsch". "Das ist Quatsch", betonte Kirby.
+++ 20:35 Israelischer Generalstabschef kündigt Reaktion auf iranischen Angriff an +++
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat eine Reaktion auf den iranischen Raketen- und Drohnenbeschuss vom Wochenende angekündigt. Israel berate noch über seine nächsten Schritte, doch auf den iranischen Großangriff werde es eine Antwort geben, sagte Halevi auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim, der bei den Attacken leicht beschädigt worden war.
+++ 20:17 Iran veröffentlicht Daten über Raketen und Drohnen von Großangriff +++
Irans Staatsmedien haben nach dem Großangriff auf Israel Informationen über die dabei verwendeten Raketen veröffentlicht. Nach Informationen der Staatsagentur Irna kamen unter anderem Mittelstreckenraketen vom Typ "Emad" und "Cheibarschekan" zum Einsatz. Letztere hat in der modernen Version eine Reichweite von gut 1800 Kilometern. Die Raketen vom Typ "Emad" verfügen über einen Sprengkopf mit gut 750 Kilogramm und fliegen mindestens 1700 Kilometer weit. Sie werden laut Irna auch aus unterirdischen Raketensilos gestartet. Die Strecke vom Westen Irans bis Israel beträgt etwa 1000 Kilometer. Bei der Operation mit dem Titel "Aufrichtiges Versprechen" hatten Irans Revolutionsgarden dem Bericht zufolge auch Marschflugkörper vom Typ "Paweh" auf Israel abgefeuert. Sie sollen laut der Staatsagentur bis zu 900 Kilometer pro Stunde fliegen können. Die bei dem Vergeltungsschlag eingesetzten Drohnen waren vom Typ Shahed 136. Dabei handelt es sich um dieselben Kamikazedrohnen, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt.
+++ 19:54 Thiele: Israelische Reaktion "muss folgen" +++
Nach dem iranischen Angriff auf Israel hält Militärexperte Ralph Thiele einen israelischen Gegenschlag für unausweichlich. "Ich rechne fest mit einer Reaktion Israels", sagt der Oberst a.D. Mit der erfolgreichen Abwehr das Angriffs durch das israelische Militär könne es nicht getan sein - dies käme einer Ermutigung "weiterzumachen" gleich. Israel werde seine Optionen nun "kühl berechnen", sagt Thiele. Die Appelle des Westens, den Konflikt nicht weiter zu eskalieren, werden in der Entscheidungsfindung keinen allzu großen Stellenwert haben, fügt er hinzu.
+++ 19:34 Bericht: Netanjahu neigt zu Angriffen auf Iran +++
Nach der Sitzung des Kriegskabinetts in Israel ist eine Entscheidung über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Großangriff noch unklar. Eine Quelle, die mit den Diskussionen vertraut ist, sagte gegenüber Haaretz, dass das Sicherheitsestablishment auf eine militärische Antwort dränge. Premierminister Benjamin Netanjahu neige ebenfalls dazu, Angriffe auf den Iran zu unterstützen, heißt es weiter. Allerdings habe der starke internationale Druck auf Israel die Entscheidungsfindung stark beeinflusst, zitiert Haaretz die Quelle.
+++ 19:16 Biden: Sind der Sicherheit Israels verpflichtet +++
Im Zuge des Treffens mit dem irakischen Premierminister Mohammed Shia al-Sudani hat sich US-Präsident Joe Biden erstmals öffentlich zu dem Angriff des Irans auf Israel geäußert. "Die Vereinigten Staaten sind der Sicherheit Israels verpflichtet. Wir setzen uns für einen Waffenstillstand ein, der die Geiseln nach Hause bringt und verhindert, dass sich der Konflikt weiter ausbreitet als bisher", sagte Biden im Weißen Haus. "Wir engagieren uns auch für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Partner in der Region, einschließlich des Irak", sagte Biden. "Die Partnerschaft zwischen dem Irak und den Vereinigten Staaten ist von entscheidender Bedeutung".
+++ 19:01 Sunak: Werde mit Netanjahu über Deeskalation sprechen +++
Der britische Premierminister Rishi Sunak hat Gespräche mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt. Er werde bald mit seinem israelischen Amtskollegen darüber sprechen, wie eine Eskalation in Nahost nach dem iranischen Großangriff verhindert werden kann, sagte Sunak im britischen Parlament. "Der Iran hat mit diesem Angriff einmal mehr sein wahres Gesicht gezeigt", kritisierte Sunak. Er warf dem Iran vor, die Region weiter destabilisieren zu wollen. "Unser Ziel ist es, Stabilität und Sicherheit zu fördern, weil es das Richtige für die Region ist und - auch wenn der Nahe Osten Tausende Meilen entfernt ist - es eine direkte Auswirkung auf unsere Sicherheit und unseren Wohlstand zu Hause hat. Wir arbeiten mit unseren Alliierten eilig daran, die Situation zu deeskalieren und weiteres Blutvergießen zu verhindern." Alle Seiten müssten sich in Zurückhaltung üben, fügte Sunak hinzu.
+++ 18:45 Fathollah: Iran steht auf Israels Agenda nicht ganz oben +++
Ob und wie Israel auf den iranischen Großangriff reagieren wird, ist noch unklar. Allerdings liege die Priorität des israelischen Militärs woanders, sagt der deutsch-iranische Politikwissenschaftler Ali Fathollah-Nejad. Hinsichtlich der sicherheitspolitischen Agenda liege der Fokus der Armee auf der Bekämpfung der libanesischen Hisbollah an der Nordfront. Der Experte spricht von einem enormen Eskalationspotenzial.
+++ 18:30 Auch Belgien und Frankreich bestellen iranische Botschafter ein +++
Auch die Außenministerien in Belgien und Frankreich haben die iranischen Botschafter einbestellt, um den iranischen Angriff auf Israel zu verurteilen. "Er wurde mit größter Entschiedenheit an die Verurteilung des Angriffs durch Frankreich erinnert", heißt es in einer Erklärung aus Paris. "Dieser Angriff gefährdet die regionale Stabilität und die Bevölkerung und bringt uns weiter vom Frieden weg. Ich rufe alle Parteien auf, größte Zurückhaltung zu üben", sagte die belgische Außenministerin Hadja Lahbib in einer Erklärung.
+++ 18:15 Iran: Reagieren stärker als bisher, wenn Israel Vergeltung übt +++
Im Gespräch mit seinem britischen Amtskollegen hat der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian betont, dass der Iran die Lage in Nahost nicht weiter eskalieren möchte. Dies berichten iranische Staatsmedien. Gleichzeitig drohte er jedoch, das Land werde sofort und stärker als bisher reagieren, wenn Israel Vergeltung für den iranischen Großangriff verüben sollte.
+++ 17:50 Blinken: Arbeiten seit 36 Stunden an diplomatischer Antwort +++
Die USA arbeiten weiter an einer Lösung, um eine Eskalation in Nahost zu verhindern. Washington habe die letzten 36 Stunden damit verbracht, "eine diplomatische Antwort zu koordinieren, um eine Eskalation zu verhindern", sagte Außenminister Antony Blinken zu Beginn eines Treffens mit dem stellvertretenden irakischen Premierminister Mohammed Ali Tamim. "Stärke und Klugheit müssen zwei Seiten derselben Medaille sein", fügte er hinzu. Blinken betonte, dass er mit seinen Amtskollegen in der Region in Kontakt stehe "und dies auch in den kommenden Stunden und Tagen tun wird".
+++ 17:30 Kreml "extrem besorgt" - Moskau ruft zur Zurückhaltung auf +++
Nach der jüngsten Eskalation im Nahen Osten hat Moskau "alle Länder in der Region" zur Zurückhaltung aufgerufen. Der Kreml sei "extrem besorgt" über die Situation, sagte Sprecher Dmitri Peskow. "Eine weitere Eskalation ist in niemandes Interesse. Deshalb treten wir natürlich dafür ein, dass alle Meinungsverschiedenheiten ausschließlich mit politischen und diplomatischen Mitteln gelöst werden", sagte er.
+++ 17:10 Reisner: Auch Israels Luftabwehr kann überwunden werden +++
Oberst Markus Reisner vom Generalstab des österreichischen Bundesheeres geht davon aus, dass der Großangriff Irans auf Israel am vergangenen Wochenende "sehr genau überlegt" war. Allerdings sei der Angriff in seiner Ausprägung "nicht all in" gewesen - andernfalls hätten vom Iran unterstützte terroristische Gruppierungen sich an dem Angriff beteiligt, erklärt Reisner. Die Frage sei, ob Israel die Abwehr weiterer Angriffe ähnlicher Größenordnungen gelinge.
+++ 16:50 Kriegskabinett beendet Sitzung - Optionen über "schmerzhaften" Vergeltungsschlag erörtert +++
Das israelische Kriegskabinett hat seine Sitzung beendet, in der die Reaktion Israels auf den iranischen Angriff erörtert wurde. Das berichtet der Fernsehsender "Channel 12". Demnach wurden mehrere Optionen erörtert. Laut dem "Guardian" wäre jede der diskutierten Reaktionen ein "schmerzhafter" Vergeltungsschlag gegen den Iran - allerdings würden sie keinen regionalen Krieg auslösen. Das Kriegskabinett wolle auch eine Antwort wählen, die nicht von den USA blockiert werde, berichtet "Channel 12".
+++ 16:26 Israelische Regierung: Entscheidung über Reaktion "noch nicht gefallen" +++
Israel setzt seine Diskussionen über die nächsten Schritte nach dem iranischen Angriff fort. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen ist demnach trotz Sitzung des Kriegskabinetts noch nicht getroffen worden, wie ein Sprecher der israelischen Regierung gegenüber der BBC erklärte. Israel werde die Situation weiter im Auge behalten. "Wie jede souveräne Demokratie werden wir über die beste Vorgehensweise entscheiden", sagte er dem Sender. "Diese Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber ich möchte Sie daran erinnern, dass wir es waren, die am Samstagabend in die Luftschutzbunker gerannt sind, es waren unsere Kinder, an die wir uns geklammert haben, als die Raketen über unseren Köpfen explodiert sind", fügt er hinzu.
+++ 16:08 Grüne danken Bundeswehr für Einsatz bei Iran-Raketenabwehr +++
Grünen-Co-Parteichef Omid Nouripour dankt den Bundeswehrangehörigen, die "bei der defensiven Operation" zur Abwehr des Drohnen- und Raketenangriffs auf Israel mitgewirkt hätten. "Wir schauen (...) mit großer Sorge auf das, was im Nahen Osten geschehen ist und was dort gerade passiert", sagt Nouripour weiter. Die Grünen verurteilten den massiven Angriff und die iranische Agression auf das Schärfste und stünden solidarisch an der Seite Israels.
+++ 15:44 Hisbollah: Sprengkörper nach Grenzübertritt israelischer Soldaten gezündet +++
Die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben nach einem Grenzübertritt israelischer Soldaten "Sprengkörper" gezündet. Die Hisbollah teilt mit, Hisbollah-Kämpfer hätten "Sprengsätze im Gebiet Tal Ismail" in der Nähe der israelischen Grenze platziert, die explodiert seien, als israelische Soldaten "die Grenze überquerten". Die israelische Armee erklärte, vier ihrer Soldaten seien in der Nacht "im Einsatz in einem Gebiet an der Nordgrenze" verletzt worden. Einer von ihnen sei "nach einer Explosion unklarer Herkunft schwer verletzt". Die israelische Armee machte keine Angaben dazu, auf welcher Seite der Grenze die Soldaten verletzt wurden. Es ist das erste Mal, dass die proiranische Miliz einen derartigen Vorfall meldete. Zeitgleich mit dem iranischen Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende hatte die Hisbollah nach eigenen Angaben zwei Salven von Katjuscha-Raketen auf israelische Militärstützpunkte auf den besetzten Golanhöhen abgefeuert.
+++ 15:30 Bericht: Israel verschiebt Rafah-Offensive wegen iranischen Angriffs +++
Israel hat seine Pläne, diese Woche mit der Bodenoffensive in Rafah zu starten, Medienberichten zufolge verschoben. Hintergrund sei die weitere Diskussion über eine Antwort auf den iranischen Angriff, erklärten zwei israelische Quellen gegenüber CNN. Demnach hatte die israelische Luftwaffe bereits den Abwurf von Flugblättern auf Rafah, wo derzeit mehr als eine Million Menschen Zuflucht suchen, geplant. Ein israelischer Beamter sagte, Israel sei nach wie vor entschlossen, eine Bodenoffensive in der südlichen Stadt durchzuführen, auch wenn der Zeitplan für die Evakuierung der Zivilbevölkerung derzeit noch unklar sei. Die Zukunft des Krieges in Gaza und eine bevorstehende Bodenoffensive in Rafah spielen auch eine Rolle in der Debatte des Kriegskabinetts über eine mögliche Reaktion auf den iranischen Angriff.
+++ 15:15 ntv-Reporter: Russen witzeln über Iran-Angriff +++
Russland stellt sich ntv-Reporter Rainer Munz zufolge nach dem Angriff auf die Seite des Irans und warnt vor einer weiteren Eskalation. Damit wende sich Moskau an Israel, sagt Munz. Israel werde "aufgefordert, keinen Gegenschlag auszuführen". Derweil machen sich russische Kriegsblogger lustig über die Intensität des iranischen Angriffs. Diese würden einem "Friedensangebot" gleichen, zitiert Munz die Blogger.
+++ 14:58 EU-Außenbeauftragter Borrell: Stehen am Rande der Klippe +++
Die USA, Großbritannien und die Europäische Union fordern von Israel mit Blick auf eine mögliche Vergeltung für den iranischen Angriff Zurückhaltung. "Wir stehen am Rand der Klippe und müssen uns von dort wegbewegen", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im spanischen Radiosender Onda Cero. "Wir müssen auf die Bremse treten und den Rückwärtsgang einlegen." Bundeskanzler Olaf Scholz sagte am Rande seines China-Besuchs, auch Israel müsse jetzt zur Deeskalation beitragen. Ähnlich äußerten sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Außenminister David Cameron.
+++ 14:39 Israelischer Oppositionspolitiker attackiert Netanjahu +++
Der israelische Oppositionspolitiker Jair Lapid hat Benjamin Netanjahu scharf attackiert. Unter Netanjahus seit Ende 2022 regierendem Kabinett unter Beteiligung rechtsextremer Politiker habe Israel einen "vollständigen Verlust" seiner militärischen Abschreckungsfähigkeit erlebt, schreibt der Liberale Lapid auf X. Netanjahu habe Israel "Trümmerhaufen von Beeri bis Kirjat Schmona" beschert, heißt es in dem Post weiter. Lapid macht Netanjahu zudem für die Zunahme der Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland verantwortlich. Unter der Verantwortung des Regierungschefs sei die "Gewalt jüdischer Terroristen (...) außer Kontrolle geraten". Lapid schreibt weiter: "Wenn wir diese Regierung nicht aus dem Amt kriegen, wird uns das in den Ruin treiben."
+++ 14:22 Ex-NATO-Analyst: Iranischer Angriff drängt USA zurück "in israelische Umlaufbahn" +++
Der ehemalige NATO-Analyst Patrick Bury sieht nach dem Angriff des Irans auf Israel eine Annäherung zwischen den USA und Israel. Infolge des Gazakrieges habe sich die Kluft zwischen den Vereinigten Staaten und Israel vertieft, sagte er im Interview mit der BBC. In dieser Hinsicht sei der Angriff des Irans ein "Gewinn" für Israel, da er die USA wieder "mehr in die israelische Umlaufbahn gedrängt" habe.
+++ 13:58 London widerspricht Teheran: Iran hat Israel nicht 72 Stunden vorher gewarnt +++
Großbritannien weist die Behauptung des Irans zurück, es habe Israel vor dem Angriff informiert, sagte ein Sprecher des britischen Premierministers Rishi Sunak laut dem "Guardian". Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian sagte am Sonntag, der Iran habe seine Nachbarländer und Israels Verbündete 72 Stunden im Voraus über den Angriff informiert. Der Sprecher von Sunak sagte Reportern demnach: "Ich würde diese Darstellung zurückweisen. Und ganz allgemein verurteilen wir den direkten Angriff auf Israel auf das Schärfste."
+++ 13:39 CNN: Kriegskabinett führt hitzige Debatte +++
Das israelische Kriegskabinett führt laut Informationen von CNN eine hitzige Debatte darüber, wie und wann auf den Angriff des Irans auf das Land am Wochenende reagiert werden soll. Das Kriegskabinett ist nach wie vor entschlossen, auf den Angriff des Irans zu reagieren. Doch die Mitglieder diskutieren weiterhin über den Zeitpunkt und den Umfang einer solchen Reaktion. Zusätzlich zu einer möglichen militärischen Reaktion erwägt das Kriegskabinett auch diplomatische Optionen, um den Iran auf der Weltbühne weiter zu isolieren. Benny Gantz, ein wichtiges Mitglied des Kriegskabinetts, hat auf eine schnellere Reaktion auf den iranischen Angriff gedrängt, so zwei israelische Beamte.
+++ 13:21 Teheran: Westliche Länder sollen keine Anschuldigungen erheben +++
Teheran hat die westlichen Staaten aufgefordert, die Zurückhaltung des Irans gegenüber Israel zu würdigen. "Anstatt Anschuldigungen gegen den Iran zu erheben, sollten sich die [westlichen] Länder selbst die Schuld geben und sich vor der öffentlichen Meinung für die Maßnahmen verantworten, die sie gegen die ... Kriegsverbrechen Israels im Gaza-Krieg ergriffen haben", zitiert die BBC den Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani. Kanani fügte hinzu, dass die westlichen Länder "die Zurückhaltung des Irans in den letzten Monaten würdigen sollten".
+++ 13:04 Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein +++
Die Bundesregierung hat den iranischen Botschafter in Berlin wegen der Angriffe auf Israel einbestellt. Das teilt ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Das Gespräch finde "zur Stunde" statt.
+++ 12:46 Jäger: "Israel hat jetzt einen ganz großen Handlungsspielraum" +++
Können die westlichen Partnerländer den viel besprochenen Flächenbrand im Nahen Osten verhindern? Politologe Thomas Jäger betont, dass Deutschland international kein gewichtiger sicherheitspolitischer Akteur ist. Viel bedeutender sind die Signale aus Washington.
+++ 12:33 Bundeswehr betankte französische Kampfjets bei Abwehr +++
Die Bundeswehr hat bei der Abwehr der iranischen Angriffe auf Israel drei französische Kampf-Jets aufgetankt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigt in Berlin entsprechende Informationen des "Spiegel". Die Tankvorgänge seien im Rahmen des mandatierten Einsatzes "Inherent Resolve" erfolgt und mandatskonform gewesen, betont der Sprecher. Der internationale Einsatz "Inherent Resolve" dient dem Kampf gegen die radikal-islamische Organisation Islamischer Staat vor allem im Irak. Die Bundeswehr ist an dem Einsatz beteiligt.
+++ 12:14 Scholz: Iran und Israel dürfen nicht eskalieren +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sowohl Iran als auch Israel gemahnt, nicht weiter zu einer Eskalation im Nahen Osten beizutragen. Vor allem mahnt der Kanzler bei seinem China-Besuch den Iran, keine weiteren Angriffe zu starten. Das Land habe eine "schlimme Eskalation" durch seine Aggression ausgelöst. Scholz fügt auf Nachfragen nach Israel hinzu: Es sei beeindruckend, wie Israel und die internationalen Partner die Angriffe abgewehrt hätten. "Das ist ein Erfolg, der vielleicht nicht verschenkt werden sollte. Deshalb auch unser Ratschlag, selbst zur Deeskalation beizutragen", fügt er mit Blick auf Spekulationen hinzu, Israel könnte einen Vergeltungsschlag planen.
+++ 11:57 Expertin: Israelischer Gegenangriff könnte "Büchse der Pandora" öffnen +++
Ein israelischer Angriff auf den Iran als Reaktion auf die Ereignisse vom Wochenende könnte "die Büchse der Pandora für einen breiteren Konflikt" im Nahen Osten öffnen, sagt die Direktorin des Programms für den Nahen Osten und Nordafrika bei Chatham House, Sanam Vakil, gegenüber Sky News. Der Ball liege nun "ganz klar bei Israel". Israelische Beamte würden nun abwägen, ob sie einen Gegenschlag starten oder eine Pause einlegen, um über die nächsten Schritte nachzudenken" und einen strategischeren und vielleicht schrittweisen Ansatz zu wählen, um gegen den Iran zurückzuschlagen." Ihrer Einschätzung nach ist es unwahrscheinlich, dass Israel die nuklearen Fähigkeiten Teherans angreifen würde. Es könnte stattdessen nach Zielen suchen, wo es keine zivilen oder weiteren infrastrukturellen Schäden verursachen würde - wie etwa militärischen Geländen.
+++ 11:41 Vier israelische Soldaten bei Einsatz an Nordgrenze verwundet +++
Wie das israelische Militär mitteilt, wurden bei einem nächtlichen Einsatz nahe der Nordgrenze des Landes vier Soldaten verwundet. Einer von ihnen schwer, teilte das Militär mit. Zwei Soldaten erlitten mittelschwere Verletzungen und ein weiterer Soldat wurde durch eine Explosion unbekannter Herkunft leicht verwundet, hieß es.
+++ 11:22 Quelle im Büro von Netanjahu: Israel kann einen so großen Angriff auf Israel nicht unbeantwortet lassen +++
Ein israelischer Beamter aus dem Büro des Premierministers äußerte sich zu der Frage, wie Israel auf den iranischen Angriff reagieren würde laut dem US-Sender NBC New folgendermaßen: "Israel wird sich mit all seinen Partnern beraten, aber letztendlich ist es Israels Entscheidung, wie die Antwort aussehen wird". Der Beamte fügte hinzu, dass "Israel einen so großen Angriff über Israel nicht ohne irgendeine Art von Antwort zulassen kann, sei sie nun klein oder groß", und dass "es jetzt am Kriegskabinett liegt, zu entscheiden."
+++ 11:01 Kaim: "Habe bei Iran-Angriff zwei Sieger gesehen" +++
Der Iran greift Israel an - und beide Seiten sind Gewinner, meint Markus Kaim. Wie das zu verstehen ist, welche Konsequenzen vor allem Israel daraus ziehen sollte und warum er keine Gefahr eines "Flächenbrandes" im Nahen Osten sieht, erklärt der Politikwissenschaftler im ntv-Gespräch.
+++ 10:45 Israels Kriegskabinett berät wieder am Nachmittag +++
Das israelische Kriegskabinett soll Regierungskreisen zufolge am Nachmittag erneut über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Angriff beraten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe für 13 Uhr (14 Uhr Ortszeit) eine weitere Sitzung einberufen, sagt ein Regierungsvertreter. Das Kriegskabinett, dem neben Netanjahu, auch Verteidigungsminister Joaw Gallant, Ex-Verteidigungsminister Benny Gantz und mehrere Berater angehören, hatte bereits am Sonntagabend beraten.
+++ 10:24 Israels Heimatschutz hebt Beschränkungen wieder auf +++
Der israelische Heimatschutz hat Beschränkungen für die Zivilbevölkerung, die vor dem iranischen Großangriff verhängt worden waren, wieder aufgehoben. Es gebe keine Einschränkungen mehr für Bildungsaktivitäten, am Arbeitsplatz oder bei Versammlungen, teilte der Heimatschutz am Montag auf seiner Webseite mit. Ausnahmen gelten weiterhin für die sogenannten Konfliktzonen, etwa am Rande des Gazastreifens und an der Grenze zum Libanon. Dort dürfen sich draußen nur bis zu 30 Menschen und drinnen nur bis zu 300 Menschen versammeln. Die Bürger sind dort auch dazu angehalten, bei Aktivitäten darauf zu achten, dass sie im Notfall rasch Schutzräume aufsuchen können.
+++ 10:13 Großbritannien erwägt weitere Sanktionen gegen Iran +++
Großbritannien erwägt nach dem iranischen Angriff auf Israel weitere Sanktionen gegen die Islamische Republik. Auf die Frage, ob die Regierung in London weitere Strafmaßnahmen gegen den Iran in Betracht ziehe, sagt Außenminister David Cameron der BBC: "Ja, absolut." Großbritannien habe bereits 400 Sanktionen gegen den Iran verhängt und Ende vorigen Jahres ein neues Sanktionssystem eingeführt, das sich als sehr wirksam erweise. Auch die iranische Revolutionsgarde sei mit Sanktionen belegt worden. "Wir werden weiterhin prüfen, welche weiteren Schritte wir unternehmen können", sagt Cameron. Dazu gehöre auch ein Verbot der Revolutionsgarde in Großbritannien.
+++ 09:49 Israelische Botschaft in London: Iran hat "Krieg gegen Israel begonnen"+++
Mit dem Luftangriff hat laut der Sprecherin der israelischen Botschaft in London, Orly Goldschmidt, Teheran "einen Krieg gegen Israel begonnen". Israel wolle "dafür sorgen, dass sie abgeschreckt werden", sagt sie gegenüber "Sky News". Der Iran versuche seit 45 Jahren, Israel über Stellvertreter anzugreifen. Teheran sehe "Israel als ein westliches Land, das zerstört werden muss", so Goldschmidt. Israel werde auf Verbündete hören und berücksichtigen, was sie sagen, "aber am Ende des Tages müssen wir uns gegen diese iranische Bedrohung verteidigen". Auf die Frage, wie eine Antwort auf den Angriff aussehen könnte, weicht Goldschmidt aus. Es würden alle Optionen diskutiert. "Das Kriegskabinett wird entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für eine Verteidigung ist."
+++ 09:36 Kleim: "Drängen von Biden war nicht immer erfolgreich" +++
Die kriegerischen Eskalationen rund um Israel kommen für Biden zur Unzeit, eine Beteiligung der US-Streitkräfte an einem Gegenschlag lehnt der Präsident daher entschieden ab. Israel könnte deshalb auf "versteckte Angriffe" setzen, vermutet ntv-Korresponent Peter Kleim.
+++ 09:18 Flugsicherheitsbehörde EASA rät weiterhin zur Vorsicht +++
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) rät weiterhin zur Vorsicht im israelischen Luftraum sowie in einem Umkreis von rund 100 Seemeilen um das Land. Auch im iranischen Luftraum rät sie dazu, Vorsicht walten zu lassen. Sie beobachte die Lage im Nahen Osten genau, erklärt die EASA, fügt aber hinzu, dass zu keinem Zeitpunkt eine Überfluggefahr für die zivile Luftfahrt bestanden habe.
+++ 08:56 Cameron: Teheran hat "doppelte Niederlage" erlitten +++
Der britische Außenminister David Cameron bezeichnete den Angriff als "leichtsinnig und gefährlich für den Iran". Teheran habe eine "doppelte Niederlage" erlitten, da es Israel keinen Schaden zugefügt habe und "der Welt gezeigt habe, dass es ein böser Einfluss in der Region sei". Seiner Einschätzung zufolge sei Israel "vollkommen berechtigt", auf den Iran zu reagieren, da es angegriffen worden sei. Das Land müsse aber vorsichtig sein und "mit dem Kopf und nicht mit dem Herzen denken". Er fügte hinzu, dass er es für richtig hält, die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen und sich auf die Hams zu konzentrieren, die Menschen als Geiseln halten.
+++ 08:34 Macron: "Wir sind alle besorgt über eine mögliche Eskalation" +++
Frankreich wird alles tun, um eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran im Nahen Osten zu vermeiden, sagte Präsident Emmanuel Macron. "Wir sind alle besorgt über eine mögliche Eskalation", sagte Macron in einem Interview mit BFM TV und RMC Radio.
+++ 08:16 "In Israels Kriegskabinett ist man geteilter Meinung" +++
Ob und wie Israel auf das jüngste Bombardement reagiert, hängt laut ntv-Korrespondentin Raschel Blufarb wesentlich von den USA ab. Denn das Land kann sich militärisch nicht allein gegen den Iran verteidigen und ist auf strategische Allianzen angewiesen.
+++ 07:51 Russischer Außenminister Lawrow telefoniert mit iranischem Kollegen +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat am Sonntag mit seinem iranischen Kollegen Hossein Amirabdollahian telefoniert. "Eine weitere Eskalation der Situation in der Region und gefährliche neue provokative Handlungen könnten zu einer Zunahme der Spannungen führen", hieß es in einem Bericht des russischen Außenministeriums über das Gespräch. Die israelische Botschafterin in Russland, Simona Halperin, wurde von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA mit den Worten zitiert, Israel erwarte, dass Russland die Angriffe des Iran verurteile.
+++ 07:36 Bericht aus dem Libanon: Israel greift Ziele im Süden des Landes an +++
Nach einem Bericht des mit der Hisbollah verbundenen Nachrichtensenders Al Mayadeen greift Israel Ziele am Rande der Städte Al-Dahira und Naqoura im Südlibanon an.
+++ 07:23 Iranische Flughäfen nehmen Betrieb wieder auf +++
Wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtet, haben die Flughäfen in der Hauptstadt Teheran heute um 6.00 Uhr morgens Ortszeit den Flugbetrieb wieder aufgenommen. Am Sonntag hatten beide Teheraner Flughäfen, der Imam-Khomeini-Flughafen und der Mehrabad-Flughafen, ihre Flüge eingestellt, nachdem der iranische Angriff auf Israel die regionalen Spannungen verschärft hatte.
+++ 07:09 Guterres fordert im UN-Sicherheitsrat "maximale Zurückhaltung +++
Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres von allen Seiten "maximale Zurückhaltung" gefordert. "Weder die Region noch die Welt können sich weiteren Krieg leisten", sagte Guterres bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates, bei der sich die UN-Botschafter Israels und Irans einen heftigen Schlagabtausch lieferten. Auch einen Tag nach dem Angriff ging die israelische Armee am Montag unterdessen weiter gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen vor.
+++ 06:58 Israel fängt weitere Drohne ab +++
Der israelischen Armeesprecher Avichay Adraee schreibt auf X, dass Israel eine weitere Drohne abgefangen hat. Seinem Post zufolge haben Flugzeuge der israelischen Luftwaffe eine Drohne abgefangen, die von Osten her in israelisches Gebiet einflog. Adraee schreibt, dass sie keine Bedrohung darstellte. Wer hinter dem Angriff steckt, lässt er offen.
+++ 06:39 ABC-Bericht: Neun Raketen schlugen auf zwei israelischen Luftwaffenstützpunkten ein +++
Nach Informationen von ABC News schlugen mindestens neun iranische Raketen, die die israelische Luftabwehr durchbrachen, auf zwei israelischen Luftwaffenstützpunkten ein. Nennenswerte Schäden wurden demnach aber nicht gemeldet. Fünf ballistische Raketen schlugen auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim ein und beschädigten ein C-130-Transportflugzeug, eine ungenutzte Landebahn und leere Lagereinrichtungen, so ein US-Beamter. Vier weitere ballistische Raketen trafen den Luftwaffenstützpunkt Negev, aber es gab keine Berichte über nennenswerte Schäden, fügte er hinzu.
+++ 06:24 WSJ: Hälfte der iranischen Raketen hat Ziel verfehlt +++
Laut einem Bericht des "Wall Street Journals" ist die Hälfte der iranischen ballistischen Raketen entweder gar nicht erst gestartet oder hat ihr Ziel nicht erreicht. "So viel zu den gepriesenen ballistischen Raketenfähigkeiten Irans", zitiert das Blatt einen US-Beamten.
+++ 06:13 Frankreich erhöht Sicherheitsmaßnahmen vor jüdischen Einrichtungen +++
Frankreich erhöht nach dem iranischen Angriff auf Israel landesweit die Sicherheitsvorkehrungen rund um jüdische Einrichtungen. Laut einer Erklärung seines Ministeriums fordert der französische Innenminister Gérald Darmanin die Behörden auf, ab heute verstärkt Polizisten vor Synagogen, jüdischen Schulen und "besonders sensiblen und symbolträchtigen" Gebäuden zu postieren. Dies geschehe insbesondere mit Blick auf das jüdische Pessach-Fest Ende April, an dem mit mehr Besuchern bei Gottesdiensten und weiteren Veranstaltungen zu rechnen sei. Die Präfekten werden demnach angewiesen, vor den Eingängen jüdischer Schulen eine "dauerhafte und sichtbare" Polizeipräsenz sicherzustellen.
+++ 05:36 Israel öffnet heute die Schulen wieder +++
Nach der erfolgreichen Abwehr des iranischen Angriffs öffnet Israel ab heute in den meisten Teilen des Landes wieder die Schulen. Nach einer Bewertung der Lage sei beschlossen worden, "die Bildungsaktivitäten im ganzen Land ab Montag wieder aufzunehmen", allerdings mit "Einschränkungen" im Grenzgebiet zum Libanon und in Ortschaften nahe des Gazastreifens, teilt Armeesprecher Daniel Hagari im Onlinedienst X mit.
+++ 04:20 Bericht: Hamas legt Gegenvorschlag für Geiseldeal vor +++
Bei den indirekten Verhandlungen im Gaza-Krieg soll die islamistische Hamas den Vermittlern einen Gegenvorschlag für einen Geisel-Deal vorgelegt haben. Dieser sehe erst nach Ablauf einer 42-tägigen Feuerpause die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie einen schrittweisen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen vor, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" in der Nacht unter Berufung auf palästinensische und arabische Quellen.
+++ 03:52 Israels Kriegskabinett zögert mit Entscheidung über Vergeltungsschlag +++
Israels Staatsführung hat Medienberichten zufolge noch nicht entschieden, wie sie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren soll. Das Kriegskabinett habe bei mehr als dreistündigen Beratungen keinen Beschluss über das weitere Vorgehen gefasst, berichtet die Zeitung "Times of Israel". In den kommenden Tagen sollten weitere Gespräche geführt werden, meldet auch das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Bei der Sitzung seien mehrere Optionen für einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag erörtern worden.
+++ 03:20 Sechs Raketen, 80 Drohnen: US-Militär präsentiert Abschussbilanz +++
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben mit Unterstützung von Zerstörern des US European Command am Samstag und Sonntag mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen mit Ziel Israel abgefangen und zerstört. Die Geschosse seien vom Iran und Jemen aus abgefeuert worden, teilt das US Central Command (Centcom) auf X mit. "Centcom ist weiterhin bereit, Israels Verteidigung gegen diese gefährlichen Aktionen des Irans zu unterstützen. Wir werden weiterhin mit allen unseren regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die regionale Sicherheit zu erhöhen."
+++ 02:45 Israels UN-Vertreter betont Recht auf Vergeltung +++
Bei der Debatte im UN-Sicherheitsrat kündigt Israels UN-Vertreter Gilad Erdan Konsequenzen an. Der Iran habe "jede rote Linie überschritten" und sein Land habe nun wiederum das Recht, Vergeltung zu üben. "Wir sind kein Frosch im kochenden Wasser. Wir sind ein Land der Löwen. Nach so einer massiven und direkten Attacke auf Israel darf die ganze Welt - und Israel am allermeisten - nicht tatenlos bleiben. Wir werden unsere Zukunft verteidigen", sagt Erdan. Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani sagt, die Islamische Republik habe ihr Recht auf Selbstverteidigung ausgeübt: "Diese Aktionen waren notwendig und verhältnismäßig."
+++ 02:10 "USA wollen keine Eskalation": Blinken spricht mit Außenministern Saudi-Arabiens, Ägyptens und Jordaniens +++
US-Außenminister Antony Blinken hat nach dem iranischen Angriff auf Israel mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten beraten. Auch mit dem türkischen Außenminister habe Blinken telefoniert, erklärt das US-Außenministerium. In den getrennten Gesprächen habe Blinken bekräftigt, dass die USA keine Eskalation wollten. Er habe zugleich wiederholt, dass die USA Israel bei seiner Verteidigung weiterhin unterstützen würden. Mit seinem ägyptischen Amtskollegen Sameh Schukry habe Blinken zudem darüber gesprochen, die humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen auszuweiten.
+++ 01:10 UN-Generalsekretär Guterres verlangt Zurückhaltung +++
UN-Generalsekretär António Guterres warnt bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage im Nahen Osten eindringlich vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran. "Weder die Region noch die Welt können sich weiteren Krieg leisten", sagt Guterres. "Der Nahe Osten steht am Abgrund. Die Menschen in der Region sind mit der realen Gefahr eines verheerenden, umfassenden Konflikts konfrontiert." Es sei jetzt an der Zeit, den Konflikt "zu entschärfen und zu deeskalieren", mahnt Guterres und fordert von allen Seiten "maximale Zurückhaltung".
+++ 00:19 Frankreich bestellt Irans Botschafter ein +++
Frankreich bestellt nach dem iranischen Angriff auf Israel Teherans Botschafter ein. Der französische Außenminister Stéphane Séjourné kündigt an, dem iranischen Botschafter bei der Unterredung am Montag "eine Botschaft der Entschlossenheit" zu übermitteln. Teheran trage die volle Verantwortung für die Eskalation, sagt Séjourné im Sender France 2. "Es waren die Iraner, die Israel angegriffen haben", stellt er klar.
+++ 23:47 Außenminister Irans und Saudi-Arabiens telefonieren +++
Die Außenminister der Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran haben nach Angaben der staatlichen saudiarabischen Nachrichtenagentur telefoniert. Prinz Faisal bin Farhan bin Abdullah sei am späten Abend von seinem Kollegen in Teheran, Hossein Amir-Abdollahian, angerufen worden, heißt es. In ihrem Gespräch sei es um die jüngsten Entwicklungen in der Region nach dem iranischen Angriff auf Israel gegangen. Den Staatsmedien von Katar zufolge fand ebenfalls ein Telefonat des katarischen Außenministers mit Amir-Abdollahian statt. Eine Stellungnahme der Regierung in Teheran liegt zunächst nicht vor.
+++ 23:14 Israels Außenminister: Iran muss "Preis bezahlen" +++
Der israelische Außenminister Israel Katz hat nach Gesprächen mit seinem britischen Kollegen David Cameron und Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné betont, der Iran müsse einen Preis für seinen Angriff auf Israel zahlen. Er habe ihnen gesagt, dass es für sie an der Zeit sei, das iranische Regime zu schwächen, schreibt Katz auf X. Darunter zähle er die Einstufung der Iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation und scharfe Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm.
+++ 22:44 Irans Sicherheitsrat warnt "zionistisches Regime" +++
Irans Nationaler Sicherheitsrat hat Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge gewarnt. "Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal größer ist als der jüngste Angriff", zitiert das Portal Nur News unter Berufung auf eine Mitteilung des Rats. Iran habe die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert, heißt es in der Mitteilung weiter.
+++ 22:19 Politiker fordern Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg +++
In der Debatte um eine angemessene Reaktion Deutschlands auf den iranischen Angriff gegen Israel ist das umstrittene Islamische Zentrum Hamburg (IZH) erneut in den Fokus gerückt. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Bundestag, Konstantin von Notz, forderte eine Schließung des IZH. Das Zentrum habe es über Jahre versäumt, sich von Extremisten klar zu distanzieren, sagte er der "Welt". "Ich erwarte deswegen, dass jetzt alle rechtsstaatlichen Mittel umgehend ausgeschöpft werden, um das IZH endlich zu verbieten und jegliche Aktivitäten zu unterbinden." Auch der CDU-Politiker Jürgen Hardt und auch die Linken-Politikerin Martina Renner forderten als Reaktion auf den iranischen Angriff eine Schließung des IZH.
+++ 22:15 Video: Stimmung in Jerusalem am Tag danach +++
Am Tag nach dem iranischen Angriff herrscht in der israelischen Hauptstadt Jerusalem vor allem eine Meinung vor: "Niemand hier will einen großen Krieg".
+++ 22:02 Einziges Opfer in Israel: Beduinenmädchen in Lebensgefahr +++
Die einzige Verletzte bei dem Großangriff des Irans auf Israel ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein siebenjähriges Mädchen. Es handelt sich um eine Beduinin aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste. Wie israelische Medien berichten, lebt Amina al-Hassouni mit ihrer Familie in einem vom Staat nicht anerkannten arabischen Beduinendorf. In solchen Dörfern gibt es weder Elektrizität, Wasserversorgung und noch Sirenen und Schutzräume. Demzufolge sei die Familie, als sie Explosionen der Abwehrraketen hörte, ins Freie gelaufen. Amina sei von einem Raketenteil getroffen worden. Familienangehörige brachte sie mit dem Auto ins nächste Krankenhaus. Nach Angaben einer Rettungsdienstsprecherin ist das Mädchen weiterhin in Lebensgefahr. Es habe schwere Kopfverletzungen erlitten, sagte sie.
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Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP/rts/AP