Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 19:21 Selenskyj diskutiert mit US-Vertretern Sicherheitsgarantien +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat per Videoschalte mit hochrangigen US-Vertretern über Sicherheitsgarantien für sein Landgesprochen. Zu den Gesprächspartnern gehörten demnach Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und der Sondergesandte des Weißen Hauses, Steve Witkoff. Die Ukraine müsse wissen, wie ihre Partner auf einen neuen russischen Angriff nach einem Friedensabkommen reagieren würden, teilt Selenskyj mit.
+++ 18:58 Selenskyj nennt Bedingungen für Zustimmung zu Friedensplan +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat laut der ukrainischen Zeitung "Prawda" angemerkt, dass die Ukraine einen Waffenstillstandsvorschlag der USA möglicherweise nicht annehmen werden. "Wenn man uns einen Kompromiss vorschlägt, muss man auch einen fairen Kompromiss anbieten", sagte Selenskyj demnach. Er bestand auf einen Rückzug beider Seiten aus einer möglichen Pufferzone. Er merkte außerdem an, dass das ukrainische Volk die Frage der Territorien entweder durch Wahlen oder durch ein Referendum beantworten solle.
+++ 18:36 Ukraine nennt erste Punkte aus überarbeitetem Friedensplan +++
Die Ukraine hat den USA am Mittwoch eine überarbeitete Fassung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump übermittelt. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Der Entwurf umfasse 20 Punkte. Trumps ursprünglicher Vorschlag enthielt 28. Teil der neuen Vorschläge seien Sicherheitsgarantien, die einen erneuten Angriff Russlands verhindern sollen, so Selenskyj. Zudem sei der Wiederaufbau seines kriegszerstörten Landes Teil der neuen Vorschläge. Vorgesehen sei, die Truppenstärke der Armee auf maximal 800.000 Soldaten zu beschränken. Weitere Details nannte Selenskyj zunächst nicht.
+++ 18:13 Russland meldet Einnahme von Siwersk +++
Russland hat nach eigenen Angaben die ostukrainische Stadt Siwersk eingenommen. Sie liegt rund 30 Kilometer östlich der strategisch bedeutsamen ukrainischen Städte Kramatorsk und Slowjansk. Siwersk sei "befreit" worden, sagte Generalstabschef Waleri Gerassimow in einem im Staatsfernsehen übertragenen Gespräch mit Präsident Wladimir Putin. Der der ukrainischen Armee nahestehende Online-Kartendienst Deepstate zeigte Siwersk als zur Hälfte unter russischer Kontrolle und zur anderen Hälfte als noch umkämpft an. Russland gewinnt dort demnach allmählich die Oberhand.
+++ 17:41 USA wollen laut Selenskyj entmilitarisierte Wirtschaftszone in Ostukraine +++
Bei den Verhandlungen zu einer Beilegung des Ukraine-Kriegs sprechen sich die USA nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für eine entmilitarisierte Sonderwirtschaftszone im Osten der Ukraine aus. "Sie stellen sich vor, dass die ukrainischen Streitkräfte das Gebiet der Region Donezk verlassen. Der vorgesehene Kompromiss besteht darin, dass russische Streitkräfte nicht in dieses Gebiet einmarschieren (...), das sie bereits als 'freie Wirtschaftszone' bezeichnen", sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew.
Wie Selenskyj weiter sagte, soll die russische Armee nach den Vorstellungen der USA nicht verpflichtet worden, sich aus den Regionen Donezk, Cherson und Saporischschja zurückzuziehen. Den Plänen zufolge sei aber ein russischer Truppenrückzug aus den Regionen Dnipropetrowsk, Charkiw und Sumy vorgesehen.
+++ 17:33 Bericht: Ukraine soll Pufferzone freiräumen, Russland nicht +++
Die USA erhöhen nach einem Bericht der "Financial Times" den Druck auf die Ukraine. Sie soll Truppen aus etwa einem Viertel der Provinz Donezk und einem kleinen Teil der benachbarten Provinz Luhansk abziehen. Ein Gebiet, das bisher Kiews "Festungsgürtel" gegen die russische Invasion war. Die Zeitung bezieht sich auf einen hochrangigen ukrainischen Beamten, der den jüngsten Friedensplan der USA einsehen konnte: Der Plan sehe nicht vor, dass Russland seine Truppen von der Ostgrenze der demilitarisierten Zone abzieht. Trumps erster Aufschlag, sein 28-Punkte-Plan, sah vor, dass im Donbass eine "neutrale, entmilitarisierte Pufferzone" entsteht. Diese Zone sollte "international als Territorium der Russischen Föderation anerkannt" werden.
+++ 17:10 Politologe sieht Fünf-Jahres-Fenster für militärische Ertüchtigung Europas +++
Ein "Fenster von vier, fünf Jahren" räumt der Politologe Klemens Fischer den europäischen Staaten ein, um sich militärisch zu ertüchtigen, eine überzeugende Abschreckung aufzubauen. In etwa so lange werde die Ukraine die russischen Kräfte noch binden, selbst, wenn der Krieg enden sollte. Ganz ohne die USA werde dieser Aufbau aber nicht funktionieren, mahnt Fischer.
+++ 16:40 Estnisches Gericht verurteilt prorussischen Politiker zu 14 Jahren Haft +++
In Estland ist der prorussische Politiker Aivo Peterson des Verrats für schuldig befunden worden. Ein Gericht in Tallinn verurteilte den Chef der kremlfreundlichen politischen Gruppierung Koos zu einer Haftstrafe von 14 Jahren. Zwei weitere Angeklagte in dem Fall müssen für jeweils 11 Jahre ins Gefängnis. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Peterson und seine beiden Mitstreiter wissentlich Russland bei Informationsaktivitäten und Einflussoperationen gegen das baltische EU- und Nato-Land unterstützt haben. Die beiden Männer bestreiten die Vorwürfe.
+++ 16:18 EU einigt sich: Russisches Geld soll unbefristet eingefroren bleiben +++
Deutschland und andere EU-Staaten haben sich darauf verständigt, per Mehrheitsentscheidung eine rechtliche Grundlage zur Nutzung von russischem Staatsvermögen für die Ukraine zu schaffen. Demnach soll in einem ersten Schritt beschlossen werden, eine Rückübertragung von in der EU festgesetzten Mitteln nach Russland unbefristet zu verbieten. Das teilte die dänische EU-Ratspräsidentschaft mit.
+++ 16:15 Ukrainische Drohnen legen Moskauer Flugverkehr lahm +++
Ukrainische Drohnenangriffe haben den Flugverkehr in Moskau nach russischen Angaben zeitweise lahmgelegt. Laut russischer Luftfahrtbehörde mussten die vier Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski vorübergehend schließen. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen den Abschuss von 287 ukrainischen Drohnen. 32 davon richteten sich demnach gegen Ziele in Moskau. Es war einer der größten nächtlichen Angriffe seit Beginn der großangelegten russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022.
+++ 15:55 Koalition will laut Klingbeil "Treiber" bei Nutzung eingefrorener russischer Gelder sein +++
Vor dem EU-Gipfel kommende Woche hat die Koalitionsrunde ausführlich über die umstrittene Nutzung eingefrorener russischer Vermögen zur weiteren Finanzhilfe für die Ukraine diskutiert. Finanzminister Lars Klingbeil von der SPD sagte, man habe verabredet, Deutschland solle in Brüssel "Treiber sein, damit wir eine Lösung finden". Ihm zufolge nahmen die Ukraine-Gespräche "einen großen Teil des Abends ein". Womöglich auch, weil die weitere Unterstützung durch die USA ungewiss ist. Deutschland und Europa müssen eventuell größere Lasten tragen.
+++ 15:39 Munz: "Davon haben schon die Sowjetführer geträumt" +++
Das US-amerikanische Strategiepapier lässt das Zerwürnis mit den Europäern offen zutagetreten. Damit werde ein lange gehegter Wunsch Russlands Wirklichkeit, sagt ntv-Korrespondent Rainer Munz. Er zitiert die Reaktion eines russischen Moderators, der sagte, er hätte nie zu hoffen gewagt, das noch zu seinen Lebzeiten zu erleben.
+++ 15:05 Ukraine legt USA überarbeiteten Friedensplan vor +++
Die Ukraine hat der US-Regierung eine überarbeitete Fassung des Plans für ein Ende des russischen Angriffskrieges übermittelt. Laut Kiew berücksichtigt der überarbeitete Plan "die Sichtweise der Ukraine". Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte am Donnerstag in Berlin, der Plan enthalte auch Vorschläge zu "territorialen Zugeständnissen" der Ukraine. US-Präsident Donald Trump sprach unterdessen von "Meinungsverschiedenheiten" mit den wichtigsten europäischen Verbündeten der Ukraine.
+++ 14:45 Ukraine meldet zwei Tote nach Gleitbombenangriff +++
In der nordukrainischen Region Sumy sind bei einem russischen Angriff mit Gleitbomben zwei Menschen getötet worden. Die Attacke traf nach Angaben des Militärgouverneurs Oleh Hryhorow ein Geschäft in der Ortschaft Welyka Pyssariwka. Eine Verkäuferin und eine Anwohnerin seien dabei ums Leben gekommen, zwei weitere Personen seien verletzt worden.
+++ 14:14 Rutte warnt: "Wir sind Russlands nächstes Ziel" +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte erwartet, dass es der russische Präsident Wladimir Putin nicht bei dem Krieg gegen die Ukraine belassen will. "Wir sind Russlands nächstes Ziel", sagte er in einer Rede in Berlin. Für die Nato gehe es nun darum, einen Krieg zu stoppen, bevor dieser beginne. "Dafür müssen wir uns über die Bedrohung völlig im Klaren sein", sagte er. Man sei bereits in Gefahr. Zu viele Alliierte spürten nicht die Dringlichkeit und glaubten, die Zeit arbeite für einen. Das tue sie aber nicht, sagte er.
+++ 14:00 Nato-Chef: Deutsche Führung "unerlässlich" +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die Bedeutung Deutschlands für das Verteidigungsbündnis hervorgehoben. Die "deutsche Führung ist für unsere kollektive Verteidigung unerlässlich", sagt Rutte in einer Grundsatzrede in Berlin. Die geplanten deutschen Investitionen in die Bundeswehr seien "außergewöhnlich". Das Land verändere seine Einstellung zu Verteidigung und Industrie "grundlegend", steigere die Rüstungsproduktion und sei damit eine "treibende Kraft" in der Nato.
+++ 13:34 IEA: Russlands Einnahmen aus Ölexporten sinken auf niedrigsten Stand seit 2022 +++
Die Einnahmen Russlands aus Ölexporten sind nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) auf den niedrigsten Stand seit dem Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 gefallen. Im November hätten die Einnahmen mit elf Milliarden Dollar (rund 9,4 Milliarden Euro) um 3,6 Milliarden Dollar unter dem Vorjahresniveau gelegen, teilt die IEA am Donnerstag in Paris mit. Grund dafür ist demnach, dass die Exportmengen und -preise gesunken sind. Dies habe "die Exporteinnahmen auf den niedrigsten Stand seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 gedrückt", erklärt die IEA. Der russische Energiesektor steht unter dem Druck westlicher Sanktionen, die darauf abzielen, die Finanzierung des Krieges in der Ukraine zu erschweren. Zudem hat die ukrainische Armee ihre Angriffe auf russische Raffinerien und Infrastruktur der Ölbranche seit dem Sommer verstärkt.
+++ 12:58 Munz: So reagiert der Kreml auf Selenskyjs Vorschlag +++
Russland zieht die Daumenschrauben im eigenen Land an: Ein junger Mann muss sich für das Suchen von "terroristischen Inhalten" verantworten. ntv-Korrespondent Rainer Munz schildert den Fall und beschreibt, wie der Kreml auf den jüngsten Vorstoß von Wolodymyr Selenskyj antwortet.
+++ 12:24 Kreml nach Bericht über US-Plan offen für Investitionen +++
Russland zeigt sich nach einem Medienbericht über einen US-Friedensplan für die Ukraine offen für ausländische Investitionen. "Wir sind an einem Zufluss ausländischer Investitionen interessiert", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Moskau werde sich jedoch nicht an einer "Megafon-Diskussion" über irgendwelche Pläne beteiligen. Die Zeitung "Wall Street Journal" hatte berichtet, der von der Regierung von US-Präsident Donald Trump ausgearbeitete Plan sehe Investitionen in den russischen Sektor für seltene Erden und Energie vor. Zudem solle die Wiederherstellung der russischen Energielieferungen nach Europa vorgeschlagen werden.
+++ 12:04 Festnahme von Archäologen: Russland wirft Polen "juristische Willkür" vor +++
Russland wirft Polen nach der Festnahme eines russischen Archäologen "juristische Willkür" vor. "Wir werden selbstverständlich über diplomatische Kanäle das Recht einfordern, die Interessen unseres Bürgers zu schützen", erklärt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die Festnahme in Warschau war auf Ersuchen der Ukraine erfolgt, wie das russische Außenministerium mitteilt. Die Ukraine wirft dem Mitarbeiter des Museums Eremitage in St. Petersburg vor, bei Ausgrabungen auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim Kulturerbe zerstört zu haben, was die Regierung in Moskau zurückweist.
+++ 11:40 Lawrow besteht auf Sicherheitsgarantien auch für Russland +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow pocht in den Gesprächen mit den USA über eine Beendigung des Ukrainekrieges auf Sicherheitsgarantien für sein Land. "Wir bestehen auf einer Reihe von Vereinbarungen für einen dauerhaften, nachhaltigen Frieden mit Sicherheitsgarantien für alle beteiligten Länder. Unsere Gespräche mit dem US-Präsidenten (Donald Trump) und seinem Team konzentrieren sich genau darauf, eine langfristige Lösung zu finden, um die eigentlichen Ursachen dieser Krise zu beseitigen", erklärt Lawrow. Moskau gehe davon aus, dass Trump es ernst meine mit seinen Bemühungen um eine Einigung, betont Lawrow zugleich.
+++ 11:10 Merz: Werden Europa "mit aller Kraft behaupten" +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine die Einheit Europas beschworen. Ein einiges und starkes Europa müsse daran arbeiten, einen möglichen Frieden in der Ukraine herzustellen, sagt Merz bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Berlin. "Wir werden es mit aller Kraft behaupten", betont Merz. Europa werde sich "von nichts und niemandem spalten lassen".
+++ 10:46 Zoll darf Schattenflotten-Tanker "Eventin" vorerst nicht einziehen +++
Der Zoll darf den als Schiff der russischen Schattenflotte gelisteten Öltanker "Eventin" samt Ladung vorläufig nicht einziehen und verwerten. Der Bundesfinanzhof (BFH) sieht "begründete Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Einziehungsmaßnahmen", wie das Gericht mitteilt. Das havarierte Schiff liegt seit fast einem Jahr vor Rügen. Es sei rechtlich unklar, ob das Schiff trotz EU-Sanktionsregeln nicht wegen einer für Notfälle geltenden Ausnahme samt Ladung in das EU-Gebiet ein- und auslaufen dürfe.
Im Januar waren an Bord der "Eventin" alle Systeme ausgefallen. Stundenlang war das Schiff manövrierunfähig in der Ostsee vor Mecklenburg-Vorpommern getrieben. Rettungsteams gelang es schließlich, auf See Schleppverbindungen zum Tanker herzustellen .Da die nun ergangene Entscheidung des BFH Ergebnis eines einstweiligen Rechtsschutzverfahrens ist, könnte das juristische Tauziehen um das Schiff in einem Hauptsacheverfahren noch weitergehen.
+++ 10:22 Russische Ölplattform im Kaspischen Meer offenbar angegriffen +++
Die Ukraine hat Insiderangaben zufolge erstmals eine russische Ölplattform im Hunderte Kilometer entfernten Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen. Die Öl- und Gasförderung der Anlage sei eingestellt worden, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus ukrainischen Geheimdienstkreisen. Dem Insider zufolge handelt es sich um die Ölplattform Filanowski, die dem russischen Ölkonzern Lukoil gehört. Es seien mindestens vier Treffer registriert worden. Von Lukoil ist zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
+++ 09:50 Russland gibt Abschuss von 287 ukrainischen Drohnen bekannt +++
Russland hat in der Nacht nach eigenen Angaben 287 ukrainische Drohnen abgeschossen. Wie das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram mitteilte, steuerten 32 der 287 Drohnen, die von der russischen Luftabwehr "abgefangen und abgeschossen" wurden, auf die Hauptstadt Moskau zu. Es handelte sich damit um einen der größten ukrainischen Drohnenangriffe seit Beginn der großangelegten russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022.
+++ 09:25 Klingbeil: Wollen Treiber bei Ukraine-Hilfe sein +++
Bei der Unterstützung der Ukraine ist sich die Koalition nach Worten von Finanzminister Lars Klingbeil einig, "dass wir als Deutschland dort Treiber sein wollen" mit Blick auf die Nutzung von eingefrorenem russischem Vermögen. Es habe im Koalitionsausschuss dazu keinen Beschluss gegeben. "Aber das hat gestern einen großen Teil des Abends eingenommen."
+++ 08:47 Magura V7 mit Raketen - Ukraine-Eigenbau jetzt Hightech +++
Das ukrainische Militär entwickelt seine als improvisierte Eigenbauten gestarteten Seedrohnen immer weiter und stattet etwa die Magura V7 mit Raketenwerfern aus. Die kleinen Boote sind effektiv, um russische Kriegsschiffe anzugreifen und zurückzudrängen. Auch Kampfjets und Hubschrauber zählen zu den Zielen.
+++ 08:07 Großer Drohnenangriff Kiews legt Moskaus Flughäfen lahm +++
Zahlreiche russische Flughäfen, darunter auch die vier Moskauer Airports, mussten offiziellen Angaben zufolge in der Nacht den Betrieb wegen eines großen ukrainischen Drohnenangriffs schließen. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawijazija mussten allein in Moskau mehr als 130 Flüge umgeleitet, verzögert oder gestrichen werden. Insgesamt seien die Hauptstadtflughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski mehr als sieben Stunden außer Betrieb gesetzt worden.
+++ 07:40 Rüstungsunternehmer fordert mehr Vorräte kritischer Materialien für die Waffenproduktion +++
Das Rüstungsunternehmen MBDA fordert von der Bundesregierung, größere Vorräte kritischer Materialien für die Waffenproduktion anzulegen. "Wir müssen die notwendigen Grundstoffe für den Ernstfall vorhalten", sagt MBDA-Geschäftsführer Thomas Gottschild dem "Tagesspiegel". Anders als aktuell, da auch eine steigende Produktionsmenge über weltweite Einkäufe abgedeckt werden könne, müsse im Kriegsfall "mit einer Verzwanzigfachung der benötigten Sprengstoffmenge und unterbrochenen Lieferketten" gerechnet werden: "Dafür haben wir noch nicht gut genug vorgesorgt." Dies sei nach Angaben Gottschilds in der vergangenen Woche auch Thema beim Rüstungsindustrie-Gipfel mit Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU gewesen: "Beide haben versprochen, das Problem anzugehen."
+++ 07:04 Bericht: Trumps Ukraine-Plan sieht russische Energie für Europa vor +++
Der Ukraine-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump sieht einem Medienbericht zufolge die Wiederherstellung von russischen Energielieferungen nach Europa vor. Zudem seien US-Investitionen in strategische Bereiche Russlands wie Seltene Erden geplant, berichtet das "Wall Street Journal". Demnach sollen auch eingefrorene russische Vermögenswerte in Höhe von 200 Milliarden Dollar für Projekte in der Ukraine genutzt werden, darunter ein neues Rechenzentrum, das vom derzeit von russischen Streitkräften kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja mit Strom versorgt werden soll. Ein namentlich nicht genannter europäischer Vertreter habe die vorgeschlagenen Energiegeschäfte zwischen Russland und den USA mit einer wirtschaftlichen Version der Konferenz von Jalta von 1945 verglichen. Damals teilten die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs - die Sowjetunion, Großbritannien und die USA - ihre Einflussbereiche in Europa auf.
+++ 06:25 Massive Luftangiffe auf Krementschuk +++
Russland hat in der Nacht zahlreiche Luftangriffe auf Krementschuk im Süden der Ukraine gestartet. Die Luftwaffe warnte vor mehreren Drohnenwellen. Außerdem sollen mindestens drei ballistische Raketen auf die Stadt abgefeuert worden sein. Später wurden mehrere Explosionen gemeldet. Über Schäden und mögliche Opfer ist bislang nichts bekannt. Russland hatte erst vor wenigen Tagen bei massiven Angriffen mehrere Energieanlagen in Krementschuk beschädigt.
+++ 05:40 Selenskyj trifft europäische Verbündete +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj will heute erneut mit Vertretern europäischer Unterstützerstaaten zusammenkommen. Diese Woche könne Neuigkeiten für alle und für ein Ende des Blutvergießens bringen, schreibt er in sozialen Medien. Die entscheidenden Fragen seien, wie Russland dazu gebracht werden könne, das Töten zu stoppen und wie es von einer erneuten Invasion abgehalten werden könne. Zu den Unterstützerstaaten, der sogenannten Koalition der Willigen, zählen neben EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich auch Nicht-EU-Länder wie Großbritannien und Norwegen.
+++ 03:20 Russland: Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt +++
Russland hat einen Angriff mit 31 Drohnen auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt. Das teilt der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, mit. An allen Moskauer Flughäfen wurde der Betrieb vorübergehend eingestellt, Flüge wurden nach St. Petersburg umgeleitet. Angaben über Schäden oder Verletzte gibt es bislang nicht. Bereits am Mittwochnachmittag war eine Drohne abgeschossen worden.
+++ 02:22 US-Verteidigungshaushalt: Truppen sollen in Europa bleiben +++
Das US-Repräsentantenhaus hat den neuen Verteidigungshaushalt im Umfang von fast einer Billion Dollar beschlossen. Der Entwurf würde den erwarteten Truppenabzug in Europa begrenzen. Er sieht unter anderem vor, dass die US-Regierung die Zahl der US-Soldaten in Europa nicht längerfristig unter 76.000 senken kann. Nun geht die Vorlage in den Senat. Nach Angaben des Pentagon waren zuletzt rund 100.000 US-Soldatinnen und -Soldaten in Europa stationiert. Davon waren gut 65.000 fest im Einsatz, der Rest wurde rotierend entsandt. Der Entwurf sieht 800 Millionen Dollar für die Ukraine vor. Die baltischen Staaten bekommen 175 Millionen Dollar für ihre Verteidigung. Die Zusammenarbeit mit Taiwan wird mit einer Milliarde Dollar unterstützt.
+++ 00:24 Rutte trifft Merz und hält Grundsatzrede +++
Kanzler Friedrich Merz empfängt an diesem Donnerstag Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Berlin. Am Vormittag wollen die beiden gemeinsam vor die Presse treten. Rutte wird laut Nato zudem am Nachmittag eine Grundsatzrede bei einer Veranstaltung der Münchner Sicherheitskonferenz halten. Die Nato muss sich mit der unvorhersehbaren Außen- und Sicherheitspolitik von Mitglied und Schutzmacht USA unter der Regierung von US-Präsident Trump auseinandersetzen und will daher den europäischen Teil der Nato stärken. Die Bundesregierung hatte zuletzt deutlich die neue US-Sicherheitsstrategie kritisiert, in der Washington unter anderem Russland nicht als Bedrohung einschätzt, wohl aber die EU mit Vorwürfen überhäuft'.
+++ 23:09 Trump: Habe Friedensplan "in ziemlich deutlichen Worten" mit Europäern diskutiert +++
Die USA sind nach den Worten von US-Präsident Trump zu einem Treffen am Wochenende in Europa eingeladen, bei dem auch der ukrainische Präsident Selenskyj anwesend sein soll. Ob die USA das Treffen wahrnehmen - und wenn ja, auf welcher Ebene - lässt Trump bislang offen. Er werde auf Grundlage dessen entscheiden, was vorgelegt werde. Bei einem Telefonat mit europäischen Staats- und Regierungschefs sei in ziemlich deutlichen Worten über den Friedensplan diskutiert worden, so der US-Präsident. Selenskyj hatte den ursprünglich 28 Punkte umfassenden US-Plan gemeinsam mit Kanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und den britischen Premier Starmer überarbeitet und auf 20 Punkte reduziert.
+++ 22:12 Kiew: Sind uns mit Washington "völlig einig" bei Wiederaufbau +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit hochrangigen US-Vertretern Pläne zum Wiederaufbau seines Landes besprochen. An den Gesprächen nahmen demnach US-Finanzminister Scott Bessent, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, und Blackrock-Chef Larry Fink teil. Im Mittelpunkt habe ein "Wirtschaftsdokument" gestanden. "Die Prinzipien des Wirtschaftsdokuments sind völlig klar und wir sind uns mit der amerikanischen Seite völlig einig", sagt Selenskyj.
+++ 21:50 Selenskyj zu Forderungen nach Wahlen: "Druck ist nicht das, was wir brauchen" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die USA und andere Länder, keinen Druck in der Frage möglicher Wahlen auszuüben. Er habe mit dem Parlament über die rechtlichen und sonstigen Fragen im Zusammenhang mit einer Wahl gesprochen, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Wenn Partner wie Washington auf Wahlen unter Kriegsrecht drängten, müsse die Abstimmung rechtlich einwandfrei ablaufen. Es müsse Antworten auf jede Frage und jeden Zweifel geben. "Druck in dieser Frage ist jedoch nicht das, was wir brauchen."
+++ 21:23 Ukrainer berichten von Angriffen russischer Konvois in Pokrowsk +++
Die ostukrainische Stadt Pokrowsk ist ungeachtet russischer Siegesmeldungen nach Angaben aus Kiew weiterhin heftig umkämpft. Die russische Armee greife mit starken mechanisierten Einheiten an, meldet die ukrainische Armee. "Die Russen setzten gepanzerte Fahrzeuge, Autos und Motorräder ein. Die Konvois versuchten, von Süden her in den nördlichen Teil der Stadt durchzubrechen." Der mechanisierte Angriff sei jedoch gestoppt worden. Die Verteidigungskräfte würden weiterhin den nördlichen Teil kontrollieren, schreibt die Operation Task Force "East" auf Facebook. In Armeekreisen erfährt Reuters, Russland habe rund 30 Fahrzeuge eingesetzt. Dies sei der bisher größte Angriff dieser Art innerhalb der Stadt. Nicht unabhängig verifizierte Aufnahmen, die von der Ukraine veröffentlicht wurden, zeigen schwere Fahrzeuge im Schnee und Schlamm sowie Drohnenangriffe auf russische Truppen sowie Explosionen und brennende Wrackteile. Anfang Dezember hatte der Kreml die Einnahme von Pokrowsk verkündet.
+++ 20:40 Polen will bei Drohnenabwehr mit Deutschland kooperieren +++
Zur Bekämpfung von Drohnen will Polen auch bei bodengestützten Abwehrsystemen stärker mit Deutschland zusammenarbeiten. Die Regierung in Warschau werde dazu das Luftverteidigungssystem SAM auf die Beine stellen, sagt der polnische Verteidigungsstaatssekretär Pawel Zalewski bei einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Nils Schmid auf dem Militärflugplatz Malbork. "Wir möchten gerne die deutschen Erfahrungen auf diesem Gebiet nutzen und in Anspruch nehmen", sagt Zalewski. "Es geht jetzt darum, wirklich auf eine billigere, kostengünstige Art und Weise die Drohnen abzuschießen oder unschädlich zu machen", sagt er. Der Einsatz billiger Drohnen habe die Wirtschaftlichkeit des Gefechtsfeldes wesentlich verändert. Das eigene Luftverteidigungssystem müsse gestärkt und effizienter gestaltet werden.
+++ 20:09 Litauen kauft selbstfahrende Haubitzen +++
Zur Stärkung seiner Verteidigungsfähigkeiten wird Litauen französische Radhaubitzen vom Typ Caesar Mk II kaufen. Das Verteidigungsministerium in Vilnius unterzeichnet dazu einen Vertrag mit der Rüstungsfirma KNDS France im Wert von rund 252 Millionen Euro. Dabei handele es sich um die zweite Anschaffung dieser selbstfahrenden Artilleriegeschütze mit einem Kaliber von 155 Millimeter und das bisher größte Rüstungsgeschäft des baltischen EU- und Nato-Landes mit Frankreich, teilt das Ministerium mit. Demnach gehören die Haubitzen zu den modernsten ihrer Art weltweit und sind bereits unter realen Kampfbedingungen in der Ukraine erprobt worden. Zur Anzahl an bestellten Haubitzen werden keine Angaben gemacht.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.