Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 06:29 Koordinaten an Moskau übermittelt: Ukrainischer Geheimdienst fasst zwei russische Agenten +++
Spionageabwehrbeamte des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU haben zwei russische Geheimdienstagenten festgenommen. Wie der SBU mitteilt, hatten die beiden Männer im Auftrag des russischen Militärgeheimdienstes GRU russische Angriffe in der Region Donezk koordiniert. Der SBU bestätigt die Festnahmen in einer Erklärung auf seiner Website und veröffentlicht auch Fotos der Festgenommenen. Es handelt sich demnach um zwei 49 und 66 Jahre alte Männer. Nach ihrer Rekrutierung operierten die beiden Männer einzeln, spionierten verschiedene Frontgebiete aus und gaben die Informationen an ihre Auftraggeber via anonyme Chats weiter. Die Festgenommenen bleiben in Haft und müssen mit einer lebenslangen Haftstrafe sowie der Beschlagnahme ihres Eigentums rechnen.
+++ 06:07 Bericht: USA wollen Ukraine Geheimdienstinformationen für Raketenangriffe liefern +++
Die USA wollen die Ukraine laut einem Medienbericht mit Geheimdienstinformationen für Angriffe mit Langstreckenraketen auf die russische Energieinfrastruktur unterstützen. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erwäge zudem, Kiew leistungsstarke Waffen zu liefern, die weitere Ziele in Russland in Reichweite bringen könnten. Dem Bericht zufolge bitten US-Regierungsvertreter die Nato-Verbündeten um eine ähnliche Unterstützung.
+++ 05:31 Stubb: Es ist nur die Frage, "wie groß Trumps Peitsche sein wird" +++
Der finnische Präsident Alexander Stubb glaubt, dass Donald Trump in seinen Bemühungen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, von Überzeugungsarbeit zu Druck übergeht. "Präsident Trump arbeitet, wenn nicht rund um die Uhr, so doch zumindest jeden Tag daran, den Krieg zu beenden", sagt Stubb vor einer Gruppe europäischer Medienvertreter in Helsinki. "Da er gesehen hat, dass Zuckerbrot bei den Russen selten funktioniert, ist er zur Peitsche übergegangen - und jetzt ist es nur noch eine Frage, wie groß die Peitsche sein wird", sagt er. Stubb fügt in Analogie zum Golfsport, den Trump liebt, hinzu: "Er hat 14 Schläger in seiner Tasche." Diese "Maßnahmen", so der finnische Präsident, reichen von sekundären Sanktionen und höheren Zöllen über eine "kreativere Nutzung" eingefrorener russischer Vermögenswerte bis hin zur Lieferung von US-amerikanischen Waffen an die Ukraine, die tief in russisches Gebiet vordringen können. "Man muss nicht 'The Art of the Deal' gelesen haben, um zu verstehen, wie Präsident Trump verhandelt", so Stubb. "Es ist unkonventionell, aber sehr ergebnisorientiert." Sollte der russische Präsident Wladimir Putin weiterhin Zivilisten ins Visier nehmen, fügt er hinzu, "wird Präsident Trump zu Recht reagieren".
+++ 04:26 Macron spricht von unterschätzter Gefahr durch Kreml +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eindringlich vor der wachsenden Bedrohung Europas durch Russland gewarnt. "Neben dem Terrorismus ist Russland die größte strukturelle Bedrohung für die Europäer", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Das Land gefährde die kollektive Sicherheit durch Eingriffe in Wahlkämpfe, Cyberattacken, die Ermordung von Oppositionellen und durch Migrationsströme, die als Druckmittel eingesetzt würden. Russland teste überdies die Luftabwehr europäischer Staaten und habe seine Nukleardoktrin geändert. Es wird nach seinen Worten auch unterschätzt, wie sehr die Russen die öffentliche Meinung durch die Verbreitung von Unwahrheiten beeinflussen, "bis hin zu den Geschichten über eine Bettwanzenplage in Frankreich". Er warnte: "Unsere offenen Gesellschaften sind anfällig für Informationskriege. Wir sind naiv, wenn wir verkennen, dass sich die russische Geheimarmee in unseren Demokratien ausbreitet. Sie besteht aus diesen kleinen, gesichtslosen Kriegern, die man digitale Bots nennt." Diese manipulierten die Demokratie in Frankreich, Deutschland und Europa.
+++ 03:21 EU gibt Ukraine weitere Finanzspritze aus eingefrorenen russischen Geldern +++
Die Europäische Union überweist nach Angaben aus Kiew der Ukraine eine weitere Kredit-Tranche in der Höhe von vier Milliarden Euro. "Die Tranche wurde von Einnahmen aus eingefrorenen Geldern der russischen Zentralbank in der EU finanziert", schreibt die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko bei Telegram. Es sei ein wichtiges Signal Europas, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu erhöhen. Swyrydenko dankt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis für ihre Unterstützung. In einer Mitteilung schreibt das Finanzministerium in Kiew, dass die Kreditgelder für Ausgaben in den Bereichen Soziales und Wiederaufbau, aber auch im Militärbereich verwendet werden können. Die Nutzung eingefrorener russischer Mittel für den Bedarf der Ukraine stehe weiter auf der Tagesordnung bei Treffen mit europäischen Vertretern, sagt Finanzminister Serhij Martschenko gemäß der Mitteilung. Der Kreml hatte dies erst kürzlich als "Diebstahl" bezeichnet.
+++ 01:06 Selenskyj wirft Russland gezielten Angriff bei Tschernobyl vor +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Moskau am Mittwoch einen Angriff auf die Stadt Slawutytsch inszeniert, der die Stromzufuhr zum nahegelegenen stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl drei Stunden lang unterbrochen habe. Moskau habe bei dem "vorsätzlichen Angriff" mehr als 20 Drohnen eingesetzt, teilt Selenskyj auf Telegram mit. "Den Russen konnte nicht unbekannt gewesen sein, dass ein Angriff auf Anlagen in Slawutytsch solche Folgen für Tschernobyl haben würde." In dem stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl lagern große Mengen abgebrannter Brennelemente.
+++ 23:37 EU-Kommissarin: "Europa kann ohne stabile Ukraine nicht sicher sein" +++
Der Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union wird die Sicherheit des gesamten Kontinents stärken und gleichzeitig ein Schlüsselelement für umfassendere Sicherheitsgarantien für die Ukraine in der Zukunft darstellen. Dies erklärt die EU-Kommissarin für die Erweiterung der Union, Marta Kos, in einem Interview mit Ukrinform. "Wenn ich über die Sicherheit in Europa spreche, meine ich, dass Europa ohne eine stabile und demokratische Ukraine nicht sicher sein kann", sagt Kos und fügt hinzu, dass die EU-Mitgliedschaft der Ukraine ein "politischer Anker für Sicherheitsgarantien" sein werde. Sie merkt an, dass sich die Mitgliedstaaten in der Vorkriegszeit, während der früheren EU-Erweiterungsrunden, hauptsächlich von wirtschaftlichen Erwägungen leiten ließen. "Wir hatten in der EU vergessen, selbst als mein Land Slowenien 2004 Mitglied wurde, dass es bei dem Projekt der Europäischen Union um Frieden, Freiheit und Wohlstand geht. Ich gebe zu, als wir 2004 der EU beitraten, haben wir unsere Mitgliedschaft vor allem durch die wirtschaftliche Brille gesehen: Wie viel Geld werden wir bekommen, wie viel besser werden wir leben? […] Aber jetzt, aufgrund des Krieges in Ihrem Land, hat sich die Geopolitik völlig verändert", so Kos.
+++ 22:16 Kiew wütend: Ungarn sperrt Empfang von zwölf ukrainischen Medien +++
Ungarn sperrt am Montag den Zugang zu zwölf ukrainischen Medien, darunter die "Ukrainska Pravda". Als Reaktion wirft der Nationale Rat für Fernsehen und Rundfunk der Ukraine Budapest eine schwerwiegende Verletzung des Rechts auf Information vor. Nach Ansicht des Nationalrats untergräbt diese Entscheidung das Recht der Bürger auf freien Zugang zu verlässlichen Informationen ohne russische Propaganda, für die Moskau sehr viel Geld ausgibt. Im Jahr 2025 plante Russland laut Detector Media, eine Rekordsumme von etwa 1,64 Milliarden Dollar für staatliche Propaganda auszugeben. Da Moskau die Ukraine auf dem Schlachtfeld nicht besiegen könne, habe es sich zum Hauptziel gesetzt, die westliche Unterstützung zu verringern, insbesondere während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump, so der Nationale Rat. Die ungarischen Behörden bezeichnen die Sperrung ukrainischer Medien dagegen als "Spiegelreaktion", nachdem die Ukraine Anfang September 15 ausländische Medien eingeschränkt hatte. Diese Quellen, darunter News Front, Bal-Rad, Demokrata, Origo, Pravda Romania, Flux24 und Sputnik, verbreiteten jedoch russische Desinformation, so der ukrainische Nationalrat.
+++ 21:34 Satellitenbilder: Russische Drohnenstartplätze immer näher an der Grenze zur Ukraine +++
Flugplätze sind nach wie vor Russlands wichtigste Startplätze für Kampfdrohnen, aber in den Jahren 2024 und 2025 beginnen die Streitkräfte zunehmend, provisorische Drohnenstartplätze auf offenen Feldern einzurichten. Ein solcher Standort ist nun in der Nähe der Stadt Navlya in der russischen Region Brjansk entstanden - nur 75 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Satellitenbilder zeigen, dass das Gebiet, in dem sich der Startplatz heute befindet, 2022 nichts weiter als eine unbefestigte Straße und eine Lichtung zwischen Baumreihen war. Bilder vom September 2025 zeigen jedoch zwei neue Einrichtungen. Die erste ist ein mobiler Startplatz, der von Fahrzeugen aus betrieben wird. Der zweite Standort wurde vom Dnipro-OSINT-Projekt eingehend analysiert. Die Analysten identifizierten 18 neue Strukturen, die Drohnengaragen ähneln, sowie zwei stationäre Abschussrampen. Der Bericht stellt fest, dass diese zweite Anlage - insbesondere die festen Abschussplattformen - auf eine kürzlich erfolgte Erweiterung hindeutet. Durch die Nähe der Startplätze und der Infrastruktur zur ukrainischen Grenze verkürzt sich die Zeit, die Shahed-Drohnen benötigen, um ihre Ziele in der Ukraine zu erreichen. Dies wiederum verkürzt das Reaktionsfenster für die ukrainische Luftabwehr.
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Quelle: ntv.de, joh/toh/dpa/rts/AFP