Berlin kriegt es nicht hin 15.000 Flüchtlinge wohnen noch provisorisch
06.05.2017, 15:08 Uhr
Im Sommer 2015 wurden viele Flüchtlinge zunächst in Zelten untergebracht. Später gab es Container und Turnhallen.
(Foto: dpa)
Fast zwei Jahre ist die große Fluchtwelle nach Deutschland her. In den meisten Bundesländern sind die Migranten inzwischen vernünftig untergebracht. Nur in Berlin leben noch immer Tausende in Notunterkünften, einige unter prekären Bedingungen.
Rund eineinhalb Jahre nach dem Zustrom Hunderttausender Migranten leben hierzulande noch 15.000 Flüchtlinge in Notunterkünften - und das zu 90 Prozent in Berlin. Dies hat eine "Spiegel"-Umfrage in den 16 Ländern ergeben. Demnach haben es die meisten Bundesländer mittlerweile geschafft, ihre Notquartiere zu schließen und die Menschen besser unterzubringen.
Die mit Abstand meisten notdürftigen Sammelunterkünfte betreibt noch die Hauptstadt Berlin, in der Wohnraum seit Jahren immer knapper wird. Dort leben laut "Spiegel" 13.400 Flüchtlinge in solchen Sammelunterkünften - 2100 von ihnen nach Angaben der Behörden "prekär", also mit eingeschränkter Privatsphäre, etwa in Hallen mit Trennwänden. Im viel größeren Nordrhein-Westfalen sind es lediglich 1600, im Stadtstaat Hamburg 600.
Deutschland hat 2016 rund 280.000 Flüchtlinge aufgenommen, 2015 waren es 890.000. Laut Bundesregierung haben 2016 mindestens 80.000 Menschen Deutschland freiwillig verlassen, teils mit finanzieller Hilfe der Behörden. In diesem Jahr soll die Zahl der ausreisepflichtigen Asylbewerber auf rund 485.000 steigen.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa