Generalstreik in Venezuela 16-Jähriger stirbt durch Kopfschuss
28.07.2017, 02:57 Uhr
Die blutigen Proteste in Venezuela dauern bereits mehrere Monate an.
(Foto: REUTERS)
Seit Monaten kämpfen Regierungsgegner in Venezuela um die Absetzung ihres Präsidenten. Bei einem zweitägigen Generalstreik bezahlt ein 16-Jähriger seinen Protest mit dem Leben. Die USA holen wegen der unsicheren Lage ihre Staatsbürger nach Hause.
Bei Protesten gegen die Regierung in Venezuela ist ein weiterer Demonstrant getötet worden. Ein 16-Jähriger sei am Donnerstag gestorben, nachdem er einen Kopfschuss erlitten habe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Jugendliche ist das fünfte Todesopfer während des zweitägigen Generalstreiks in dem südamerikanischen Land.
Bereits am Mittwoch waren bei den Protesten der Regierungsgegner drei Menschen getötet worden, am Donnerstag kam zudem ein 49-jähriger Demonstrant ums Leben. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Protestwelle gegen Staatschef Nicolás Maduro Anfang April erhöhte sich somit auf 108. Für Freitag plant die Opposition erneut einen großen Protestmarsch in Caracas.
USA holen Bürger nach Hause
Die rechtsgerichtete Opposition kämpft seit Monaten für eine Amtsenthebung Maduros. Sie macht ihn für die Wirtschaftskrise im ölreichen Venezuela verantwortlich, die sich durch den Fall des Preises für Erdöl auf dem Weltmarkt verschärft hat.
Trotz der Massenproteste hält Maduro bisher an der für Sonntag geplanten verfassunggebenden Versammlung fest. Seine Gegner werfen ihm vor, er wolle das Gremium mit eigenen Anhängern besetzen, um sich "diktatorische Vollmachten" zu sichern.
Wegen der angespannten Sicherheitslage forderte die US-Regierung Familien von Diplomaten auf, das Land zu verlassen. Das Außenministerium teilte mit, dass Regierungsmitarbeiter die Möglichkeit hätten, freiwillig auszureisen. Das Außenministerium warnte zugleich vor Reisen in das Krisenland.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa