Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:17 Selenskyj bestätigt geplante Wiederaufnahme von US-Waffenlieferungen +++

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben von den USA und den europäischen Verbündeten neue Waffenlieferungen in Aussicht gestellt bekommen. "Allen Berichten nach sind die (gestoppten) Waffenlieferungen wieder aufgenommen worden", sagt der Staatschef in einer Videobotschaft. Kommende Woche seien Gespräche zur militärischen Unterstützung unter anderem mit dem US-Sondergesandten Keith Kellog geplant. "Wir bereiten auch neue europäische Rüstungspakete vor", sagt Selenskyj. Zudem erwarte er "starke Schritte" bezüglich neuer Sanktionen gegen Russland. Die USA hatten vergangene Woche für kurze Zeit einen Teilstopp bereits zugesagter Waffenlieferungen verhängt.

+++ 20:38 Bericht: Deutschland unterstützt Ukraine mit weitreichenden Waffen +++
Deutschland wird einem Medienbericht zufolge die Ukraine mit einer hohen dreistelligen Zahl weitreichender Raketen unterstützen. Die ersten Systeme sollten Ende Juli geliefert werden, sagte Generalmajor Christian Freuding dem ZDF. Die Bundesrepublik finanziere eine entsprechende Vereinbarung zwischen der ukrainischen Industrie und dem Verteidigungsministerium in Kiew. "Wir haben heute hier vor Ort einer Unterzeichnung beiwohnen können", sagte der General. Die Ukraine benötige Waffensysteme, "die weit auch in die Tiefe des russischen Raumes reichen".

+++ 19:58 Ukraine soll Pipeline-Explosion in Sibirien verursacht haben +++
Ukrainischen Geheimdienstkreisen zufolge steckt die Ukraine hinter einer Explosion an einer wichtigen Gaspipeline im russischen Langepas in Westsibirien, etwa 3.000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Das berichtet die "Kyiv Independent" unter Berufung auf eine Quelle im Militärgeheimdienst HUR. Der Quelle zufolge wurde bei dem Vorfall ein Abschnitt der wichtigsten Pipeline zerstört, die russische militärisch-industrielle Einrichtungen in den Oblasten Tscheljabinsk, Orenburg und Swerdlowsk versorgt. Der Schaden soll bei rund 77 Millionen Dollar liegen. Die Explosion habe ein Feuer ausgelöst, Reparaturen könnten wegen des sumpfigen Geländes bis zu einem Monat dauern. Bereits am 5. Juli war eine ähnliche Pipeline im fernen Wladiwostok beschädigt worden. Auch dort seien militärische Einrichtungen betroffen gewesen. Eine unabhängige Bestätigung gibt es bislang nicht.

+++ 19:14 Jäger: Trumps Russland-Politik ist "Wirrwarr und Knäuel" +++
US-Präsident Donald Trump kündigt eine neue Linie im Umgang mit Russland an. Nach Einschätzung von Politikwissenschaftler Thomas Jäger ist das auch dringend nötig, schließlich sei die derzeitige US-Außenpolitik gleich in mehrfacher Hinsicht unklar.

+++ 18:38 Russland schließt polnisches Konsulat in Kaliningrad +++
Zwei Monate nach der Schließung des russischen Konsulats im polnischen Krakau kündigt Russland seinerseits die Schließung des polnischen Konsulats in der Exklave Kaliningrad an. Zur Begründung nennt das russische Außenministerium "ungerechtfertigte und feindselige Handlungen der polnischen Seite". Warschau erklärt, es werde auf die Entscheidung Moskaus "angemessen" reagieren. Polen hatte die Schließung des russischen Konsulats in Krakau im Mai bekanntgegeben und sie mit Sabotagevorwürfen gegen Moskau begründet. Die polnische Regierung macht russische Geheimdienste für den Brand eines Einkaufszentrums in Warschau im Mai 2024 verantwortlich, bei dem rund 1400 Läden zerstört wurden. Die Brandstiftung wurde nach Aussage von Regierungschef Donald Tusk von "russischen Spezialdiensten" angeordnet.

+++ 18:06 Kommandeur und Stabschef russischer Elite-Brigade bei Angriff getötet +++
Mindestens zwei hochrangige Offiziere der russischen 155. Garde-Marineinfanteriebrigade sind Berichten zufolge bei einem ukrainischen Angriff ums Leben gekommen. Wie der ukrainische Militärblog In Factum meldet, starben der Kommandeur der Brigade, Oberst Sergei Iljin, und sein Stabschef, Oberst Leonid Baschkardin, am 2. Juli in der russischen Grenzregion Kursk. Den Tod von Iljin meldete unter anderem auch der russische Propagandist Kirill Fedorow unter Berufung auf die Behörden des Verwaltungsbezirks Umarski in der russischen Teilrepublik Tschuwaschien. Bei dem Raketenangriff auf das Hauptquartier der Brigade in der Siedlung Korenewo wurde auch der Vizechef der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, getötet. Russische Behörden bestätigten seinen Tod bereits vergangene Woche. Berichten zufolge soll auch sein Stellvertreter, Oberst Nariman Schichalijew, unter den Toten sein.

+++ 17:21 Ukraine meldet Angriff auf russisches Kampfjet-Werk +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein Flugzeugwerk in Luchowizy unweit von Moskau mit Drohnen angegriffen - ein Zweig des MiG-Konzerns, der Kampfflugzeuge für die russische Armee produziert. Das teilt der ukrainische Generalstab mit. Auf dem Gelände des Voronin Aviation Plant seien Explosionen und ein Feuer registriert worden. Zusätzlich meldet die Ukraine einen Angriff auf eine Einrichtung in der Stadt Tula knapp 200 Kilometer südlich von Moskau, in der Raketen für russische Luftabwehrsysteme produziert. Auch hier wurden Detonationen, Rauch und zahlreiche Einsatzfahrzeuge vor Ort beobachtet.

+++ 16:49 Wiegold: Neuer Schildkrötenpanzer "sieht nach Materialmangel aus" +++
Russlands Schildkrötenpanzer würde bei der Bundeswehr als "Truppenlösung" bezeichnet, erklärt Militärexperte Thomas Wiegold. Er weist auch darauf hin, dass die Ukraine zurzeit mehr Probleme im Hinterland hat, als an der Front und blickt auf das "Geschacher" mit den US-Amerikanern.

+++ 16:12 US-Gesandter Kellogg reist zu einwöchigem Besuch in die Ukraine +++
Der US-Sonderbeauftragte Keith Kellogg beginnt am Montag einen weiteren offiziellen Besuch in der Ukraine. Das teilt der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums mit. Der Besuch soll ukrainischen Medien zufolge eine Woche dauern. Kellogg hatte am Donnerstag in Rom an der internationalen Ukraine-Wiederaufbaukonferenz teilgenommen. US-Präsident Donald Trump hatte am vergangenen Montag angekündigt, wieder mehr Waffen in die Ukraine zu liefern. Zudem zeigte er sich zunehmend frustriert über mangelnde Fortschritte in den Gesprächen mit Moskau über eine Waffenruhe in der Ukraine.

+++ 15:33 US-Investoren stecken Millionen in ukrainischen Militärroboter-Hersteller +++
Die US-ukrainische Investmentfirma MITS Capital investiert 3,74 Millionen Dollar in das ukrainische Rüstungs-Start-up Tencore, wie beide Unternehmen am Rande der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom mitteilen. Es ist eine der größten öffentlich bekannten Investitionen in ein ukrainisches Verteidigungsunternehmen seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Tencore stellt den TerMIT-Roboter her - ein unbemanntes Bodenfahrzeug nach NATO-Standards, das bereits an der Front gegen russische Truppen im Einsatz ist. Es kann Verwundete evakuieren, Minen räumen, Nachschub transportieren und Feuerunterstützung leisten. Über 800 Einheiten wurden bislang gebaut, bis Jahresende sollen es 2.000 sein. Internationale Investitionen in ukrainische Verteidigungstechnologie haben sich 2024 vervierfacht und erreichten rund 40 Millionen Dollar.

Der TerMIT-Roboter wird bereits an der Front eingesetzt.

Der TerMIT-Roboter wird bereits an der Front eingesetzt.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

+++ 14:57 Bericht: Mindestens 118.000 russische Soldaten gestorben +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Recherchen der BBC, der unabhängigen Plattform "Mediazona" und freiwilliger Helfer mindestens 118.139 russische Soldaten gefallen. Die Zahl basiert auf öffentlich zugänglichen Quellen wie Nachrufen, Gerichtsdokumenten oder Mitteilungen lokaler Behörden - die tatsächlichen Verluste dürften deutlich höher liegen. Laut dem neuen Bericht sind unter den Toten 523 ausländische Kämpfer aus 28 Staaten, die keine russische Staatsbürgerschaft zum Zeitpunkt ihrer Vertragsunterzeichnung hatten. Viele von ihnen wurden aus russischen Gefängnissen rekrutiert - häufig durch die Söldnergruppe Wagner.

+++ 14:29 Kreml: Warten auf Trumps "wichtige Erklärung" +++
Russland wartet Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow zufolge auf eine von US-Präsident Donald Trump für Montag angekündigte "wichtige Erklärung". "Wir warten darauf und wollen verstehen, was er gemeint hat", sagt Peskow vor der Presse in Moskau. Trump hat eine Erklärung zu Russland angekündigt, Einzelheiten aber nicht genannt. "Ich denke, ich werde am Montag eine wichtige Erklärung zu Russland abgeben müssen", sagte er dem Sender NBC News. In den vergangenen Tagen hat sich Trump frustriert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Russlands Krieg gegen die Ukraine geäußert.

+++ 13:57 Malteser: "Gibt kein Kind mehr, das von diesem Krieg nicht betroffen ist" +++
Der ukrainische Malteser-Hilfsdienst beklagt die Folgen des Krieges für die Kinder im Land. "Es gibt kein Kind mehr, das von diesem Krieg nicht betroffen ist", sagt der Leiter der ukrainischen Malteser, Pavlo Titko. "Gerade die Kinder tragen zum Teil schwerste seelische Wunden mit sich und brauchen psychosoziale Unterstützung." Auch im Hinblick auf einen Wiederaufbau der Ukraine sei dies wichtig. So gelinge der Aufbau besser mit Menschen, deren Traumata behandelt worden seien. "Wir müssen bereits jetzt an die Zukunft denken und an eine Zeit nach dem Krieg", sagt Titko. Über Wiederaufbau zu sprechen, bedeutet nach Ansicht der Hilfsorganisation jetzt auch, die Kinder vom grausamen Alltag in einem Krieg zu entlasten und sie zu stabilisieren.

+++ 13:29 Russland erwartet von Kiew Terminvorschläge für weitere Gespräche +++
Russland erwartet dem Präsidialamt in Moskau zufolge von der Ukraine Vorschläge zu Terminen für neue Gespräche über eine Lösung des Kriegs. Russland und die Ukraine hatten die Verhandlungen nach einer Unterbrechung von mehr als drei Jahren wieder aufgenommen. Am 16. Mai und am 2. Juni trafen Delegationen der beiden Länder in Istanbul zusammen. Die Gespräche führten zum Austausch von Kriegsgefangenen und zur Übergabe von Leichen gefallener Soldaten.

+++ 13:00 Mehr F-35-Kampfjets? Berlin dementiert Bericht +++
Die Bundesregierung dementiert einen Medienbericht, wonach Deutschland mehr F-35-Kampfflugzeuge vom US-Konzern Lockheed Martin kaufen will als bisher geplant. Es gebe derzeit keine Pläne, weitere F35 zu beschaffen, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums zum Bericht des Portals Politico. Demnach sollte die Größe der geplanten deutschen F-35-Flotte von 35 auf 50 anwachsen. Die Maschinen sollten die alternden Tornado-Kampfjets ersetzen, die ausgemustert werden sollen (Siehe Eintrag um 10:54).

+++ 12:28 Selenskyj wirft Russland absichtliche Angriffe auf Zivilisten vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft dem russischen Militär vor, bewusst auf Zivilisten zu zielen. Bei Angriffen auf Charkiw seien neun Menschen verletzt worden, schreibt er auf Telegram, unter ihnen Frauen in einer Entbindungsklinik. Glücklicherweise seien zumindest keine Kinder bei diesem Angriff verletzt worden. Seinen Angaben nach gab es auch Angriffe auf die Gebiete Dnipropetrowsk, Mykolajiw, Sumy und am Morgen im Gebiet Odessa. Russland werde keine Ruhe geben und weiter mit Bomben, Raketen und Drohnen attackieren. Daher sei die Stärkung der Flugabwehr oberstes Gebot.

+++ 11:55 Russische Drohne trifft Entbindungsklinik +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw wird nach Behördenangaben auch eine Entbindungsklinik getroffen. Die Patientinnen seien in Angst und Schrecken versetzt worden, als die Fensterscheiben zerbrochen und Glassplitter auf ihre Betten gefallen seien. Familien hätten eilig versucht, ihre Neugeborenen in Sicherheit zu bringen. Drei Frauen und drei Neugeborene litten unter akutem Stress und erhielten medizinische Hilfe, teilt die Staatsanwaltschaft der gleichnamigen Region Charkiw mit. Ein Arzt berichtet, bei dem Angriff sei die Seite des Gebäudes beschädigt worden, auf der sich der Kreißsaal und der Operationssaal befänden.

+++ 11:22 Lawrow reitet auf Nazi-Parolen herum +++
Moskaus Außenminister Sergej Lawrow wirft Bundeskanzler Friedrich Merz vor, antirussische Losungen wie zu Nazi-Zeiten für eine Militarisierung Deutschlands zu nutzen. Es sei "völliger Unsinn", Russland als Gefahr zu bezeichnen, sagte Lawrow in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. "Ich hoffe, dass jeder Politiker mit einem gesunden Menschenverstand das begreift." Merz habe sich für einen Kurs der Militarisierung Deutschlands entschieden, sagte der Minister und kritisierte, dass der Kanzler keine "Mittel der Diplomatie" gegenüber Moskau mehr sehe. "Wenn Herr Merz der Meinung ist, dass die friedlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, muss er beschlossen haben, sich auf Kosten seines Volkes ganz der Militarisierung Deutschlands zu widmen, um dann wieder auf Nazi-Parolen herumzureiten - für eine Abwehr der Bedrohungen, die von Russland ausgingen", sagt Lawrow.

+++ 10:54 Deutschland will mehr F35-Kampfjets kaufen +++
Deutschland will einem Medienbericht zufolge mehr F-35-Kampfflugzeuge vom US-Konzern Lockheed Martin kaufen als bisher geplant. Dies berichtete das Portal Politico unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach soll die Größe der geplanten deutschen F-35-Flotte von 35 auf 50 anwachsen. Die Maschinen werden die alternden Tornado-Kampfjets ersetzen, die ausgemustert werden sollen. Aus Militärkreisen verlautet, die Zahl von 15 zusätzlichen F-35 sei Teil früherer Überlegungen gewesen. Die Zahlen müssten jedoch angepasst werden, nachdem die Nato kürzlich neue Ziele für Waffen und Truppenstärken vereinbart habe. Angesichts dieser Ziele sei es unwahrscheinlich, dass die ursprüngliche Zahl realistisch sei.

+++ 10:22 Tschetschenen-Führer sucht Nachfolger - Putin blockt ab +++
Auf Wladimir Putin kommt womöglich schon bald eine innenpolitische Baustelle zu: Der Gesundheitszustand des tschetschenischen Diktators Ramsan Kadyrow hat sich laut des US-Auslandssenders Radio Free Europe in den vergangenen Wochen erheblich verschlechtert. Er sei mittlerweile sogar auf Krücken angewiesen. Offiziell bestätigt ist Kadyrows Krankheit nicht, aber bereits 2019 hatte die "Nowaja Gaseta" berichtet, der Präsident der russischen Teilrepublik sei schwer an der Bauchspeicheldrüse erkrankt. Aus diesem Grund arbeitet Kadyrow offenbar an seiner Nachfolge - und hat laut "New York Times" seinen erst 17 Jahre alten Sohn Adam als Favoriten auserkoren. Davon soll Putin aber wenig begeistert sein. Nachdem Kadyrow seinen Rücktrittsgedanken im Mai öffentlich gemacht hatte, überzeugte ihn der Kremlchef, so lange wie möglich an der Macht zu bleiben. "Je früher Ramsan Kadyrow zurücktritt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Adam sein Nachfolger wird. Der Kreml schätzt Stabilität mehr als familiäre Bindungen", prognostiziert die Politikwissenschaftlerin Katarzyna Skiert-Andrzejuk im polnischen Fernsehsender TVP.

Weitere Einzelheiten zur Lage in Tschetschenien hören Sie in der aktuellen Folge des ntv-Podcasts "Wieder was gelernt".

+++ 09:58 "Economist": Bei derzeitigem Tempo bräuchte Russland 89 Jahre für die Eroberung der Ukraine +++
Trotz der Sommeroffensive und Verzögerungen bei den Waffenlieferungen aus Amerika hat Russland laut einem Bericht des "Economist" derzeit wenig vorzuweisen. Die derzeitige Offensive bringe immer noch nur 15 Quadratkilometer pro Tag ein – was etwa der Größe des Flughafens von Los Angeles enspreche. Selbst bei dem schnelleren Tempo der letzten 30 Tage würde es weitere 89 Jahre dauern, um die gesamte Ukraine zu erobern. Die Eroberung der unbesetzten Teile der vier Regionen, die Putin bereits für sich beansprucht – Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja – würde bis Februar 2029 dauern. Laut dem Magazin sind die russischen Opferzahlen horrend: "Unsere Zahlen deuten darauf hin, dass seit Beginn der Sommeroffensive am 1. Mai bisher etwa 31.000 Russen getötet worden sein könnten", heißt es. Seit Kriegsbeginn zwischen 900.000 und 1,3 Millionen russische Opfer gegeben haben – unter ihnen etwa 190.000 bis 350.000 Tote.

+++ 09:29 Russische Drohnen nehmen auch westliche Regionen der Ukraine ins Visier +++
Bei massiven russischen Angriffen auf die Ukraine werden mindestens zwei Menschen getötet und 28 verletzt. Wie "Kyiv Independent" berichtet, gibt es Explosionen in der Hauptstadt und das Summen von Shahed-Drohnen ist zu hören. Eine große Anzahl von Drohnenfliegt demnach über dem Stadtteil Pechersk, einem historischen Viertel im Stadtzentrum. Der Luftalarm endet erst gegen 7 Uhr morgens in der Region Kiew. Der Angriff löste Brände in Wohnhäusern in den Kiewer Stadtteilen Schewtschenkivskyj und Darnytskyj aus, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Auch Tankstellen und Garagen stünden in Flammen, sagte er, und Sanitäter seien zum Einsatzort geschickt worden. Die ukrainische Luftwaffe gibt über Nacht mehrere Warnungen heraus, dass Gruppen russischer Drohnen Regionen im ganzen Land ins Visier genommen hätten, darunter auch die westlich gelegenen Regionen Ternopil und Riwne.

+++ 08:53 Putin soll unbeeindruckt sein von Trumps Worten +++
Kremlchef Wladimir Putin lässt sich offenbar von US-Präsident Donald Trump nicht einschüchtern und verschärft seinen Krieg gegen die Ukraine. Wie die "New York Times" am Donnerstag unter Berufung auf Kremlkreise schreibt, sei Putin überzeugt, dass Moskaus Überlegenheit auf dem Schlachtfeld wachse und dass die Verteidigung der Ukraine in den kommenden Monaten zusammenbrechen könne. Angesichts der anhaltenden Offensive Russlands sei es für Putin undenkbar, die Kämpfe jetzt ohne umfangreiche Zugeständnisse der Ukraine einzustellen. "Er wird seine Ziele in der Ukraine nicht opfern, um die Beziehungen zu Trump zu verbessern", zitiert die Zeitung Tatiana Stanovaya, Senior Fellow am Carnegie Russia Eurasia Center. Trump hatte kürzlich erklärt: "Wir bekommen von Putin eine Menge Blödsinn aufgetischt." Er sei die ganze Zeit sehr nett, "aber es stellt sich heraus, dass es bedeutungslos ist".

+++ 08:24 Kein Kreml-Kranz für Starowoit +++
Nur wenige Stunden nach der Trauerfeier für den ehemaligen russischen Verkehrsminister Roman Starowoit am Donnerstag widerruft der Kreml Berichte, wonach Präsident Wladimir Putin einen Trauerkranz geschickt habe. Dies hatte zuvor die staatliche Agentur Nowosti berichtet - "irrtumlich", wie sie später schrieb. Auf einer Pressekonferenz am selben Tag erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut dem oppositionellen Portal "Meduza", Putin habe nicht an Starowoits Trauerfeier teilgenommen, weil er "heute einen anderen Terminplan hatte". Der russische Präsident nehme "nicht immer an solchen traurigen Trauerfeiern teil" . Auf die Frage, ob Putin tatsächlich einen Trauerkranz geschickt habe, antwortete er laut Interfax: "Ja, der Präsident schickt natürlich traditionell seine eigenen Kränze." Die Audioaufnahme von Peskows Äußerungen zum Kranz wurde dem Bericht zufolge jedoch später aus dem Telegram-Kanal des staatlichen Radiosenders Mayak gelöscht.

+++ 07:59 Gouverneur: Toter nach ukrainischem Drohnenangriff auf Tula +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Oblast Tula wird nach Angaben des dortigen Gouverneurs Dmitri Miljajew ein Mensch getötet. Ein weiterer Zivilist sei verletzt worden. Flugabwehreinheiten des russischen Verteidigungsministeriums hätten während der nächtlichen Kampfhandlungen zum Schutz des Luftraums 13 Drohnen zerstört, teilt Miljajew auf Telegram mit. Tula liegt rund 200 Kilometer südlich von Moskau. Die meisten der insgesamt 155 abgefangenen ukrainischen Drohnen wueden laut Verteidigungsministerium über Kursk, Belgorod und Brjansk abgefangen. Diese Oblaste grenzen an die Ukraine. Russland gibt lediglich die Zahl der abgeschossenen ukrainischen Drohnen an, nicht ihre Gesamtzahl.

+++ 07:28 Moskau sieht "positiven Trend" in Beziehungen zu den USA +++
Nach russischer Darstellung hält die gute Entwicklung in den Beziehungen zwischen Russland und den USA trotz des Zickzack-Kurses der US-Regierung an. "Nein, ich stimme nicht zu, dass der positive Trend in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington nachlässt", sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. "Ich denke, dass die derzeitige US-Regierung in dieser und vielen anderen Fragen im Zickzack-Kurs agiert. Ich würde nicht sagen, dass sie ein für alle Mal einem festgelegten Kurs folgt. Wir dramatisieren das nicht."

+++ 06:57 Heftige Angriffe auf die Stadt und Region Charkiw +++
In der Nacht greifen die Russen ukrainischen Berichten zufolge die Stadt Chuhuiv in der Region Charkiw mit sieben Drohnen an. Eine medizinische Einrichtung und Wohngebäude werden demnach beschädigt, auf einem Industriegelände bricht ein Feuer aus. Mehrere Verletzte werden gemeldet. Wie der Leiter der Militärverwaltung von Charkiw, Oleh Syniehubov, weiter auf Telegram mitteilt, ist auch in der Stadt Charkiw eine Explosion zu hören: "Die Gefahr weiterer Angriffe besteht weiterhin. Charkiw und der Bezirk Charkiw – in Deckung!" Laut dem Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, wird im Zentrum der Stadt eine Wohnsiedlung getroffen, mehrere Menschen werden verletzt.

+++ 06:16 Trump kündigt "wichtige Erklärung zu Russland" an +++
US-Präsident Donald Trump will sich in der kommenden Woche näher zu Russland äußern. "Ich denke, ich werde am Montag eine wichtige Erklärung zu Russland abgeben", sagt er in einem Interview mit dem US-Sender NBC News. Auf die Art der Erklärung geht er nicht näher ein. Zum Krieg in der Ukraine sagt Trump allerdings: "Ich bin von Russland enttäuscht, aber wir werden sehen, was in den nächsten Wochen passiert."

+++ 05:44 Trump verspricht Waffenlieferungen an die Ukraine über die Nato +++
Die USA werden der Ukraine künftig Waffen über die Nato liefern. Das Bündnis bezahle die Waffen vollständig, sagt US-Präsident Donald Trump dem Sender NBC News. "Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten." Erstmals seit seiner Rückkehr ins Amt will Trump Waffen in die Ukraine schicken. Dafür soll eine besondere präsidentielle Vollmacht genutzt werden, wie zwei mit der Entscheidung vertraute Personen erklären. Diese erlaubt es dem Präsidenten, auf Bestände des US-Militärs zurückzugreifen. Das Paket könnte einen Wert von rund 300 Millionen Dollar haben und Patriot-Abwehrraketen sowie Mittelstreckenraketen umfassen.

+++ 04:49 Zahl der Kriegsdienstverweigerer wächst +++
Eine wachsende Zahl von Menschen stellt einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung. Beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, das über die Anträge entscheidet, gingen in diesem Jahr bis Ende Juni 1363 Anträge zur Anerkennung auf Kriegsdienstverweigerung ein, wie eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagt. Im gesamten vergangenen Jahr lag die Zahl bei 2241 Anträgen, 2023 bei 1079 und 2022 bei 951 Anträgen. Der politische Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Michael Schulze von Glaßer, sagt dem RND: "Die steigende Zahl der Kriegsdienstverweigernden zeigt die berechtigte Sorge vieler Menschen vor einem neuen Zwangsdienst. Es ist ein klares Zeichen gegen die Reaktivierung der Wehrpflicht."

+++ 03:49 Hauptquartier der Koalition der Willigen wird Paris +++
Paris soll das neue Hauptquartier der sogenannten Koalition der Willigen werden, um die Ukraine im Falle einer Waffenruhe zu unterstützen. Pläne für eine künftige Koordinierungszelle in Kiew seien bereits in Arbeit, teilt Großbritannien mit. Nach einem dreitägigen Staatsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Großbritannien erklärt die britische Regierung, die Vorbereitungen für eine Waffenruhe in der Ukraine sollten "auf einer dauerhaften, üblichen Basis fortgesetzt werden, um sicherzustellen, dass in den Tagen nach der Einstellung der Feindseligkeiten eine Truppe eingesetzt werden kann". Macron und der britische Premierminister Keir Starmer nahmen virtuell an der Konferenz in Rom zum Wiederaufbau der Ukraine teil. Sie einigten sich darauf, dass das Hauptquartier in Paris angesiedelt und von Großbritannien und Frankreich geleitet wird, um alle taktischen und operativen Abläufe zu überwachen. Nach den ersten zwölf Monaten wird das Hauptquartier nach London verlegt.

+++ 02:45 Selenskyj berät mit US-Senatoren über Luftverteidigung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berät mit zwei US-Senatoren über eine verbesserte Luftverteidigung und schärfere Sanktionen gegen Russland. Bei dem Treffen in Rom mit dem Republikaner Lindsey Graham und dem Demokraten Richard Blumenthal gehe es vor allem um die Abwehr eines befürchteten russischen Angriffs mit 1000 Drohnen, teilt Selenskyj auf Telegram mit. Die Stärkung der Luftverteidigung habe Priorität. Besonders wichtig seien Investitionen in Abfangdrohnen. Zudem sei über fortgesetzte Lieferungen aus den USA und eine gemeinsame Waffenproduktion gesprochen worden..

+++ 01:45 EU kündigt neues Finanzpaket für die Ukraine in Höhe von 2,3 Milliarden Euro an +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt ein neues Finanzpaket für die Ukraine in Höhe von 2,3 Milliarden Euro an. Mit dem Geld sollen Investitionen von mehr als zehn Milliarden Euro für "Wachstum, Erholung und Wiederaufbau" mobilisiert werden, wie von der Leyen bei der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Rom sagt. Die EU plane zudem einen 220 Millionen Euro schweren "Europäischen Flaggschifffonds", um private Investitionen zu fördern. Das Paket von 2,3 Milliarden Euro umfasst Kreditgarantien in Höhe von 1,8 Milliarden Euro und mehr als 500 Millionen Euro an Zuschüssen. Der Fonds soll Investitionen in Energie und Transport ankurbeln. Nach EU-Angaben sollen so bis zum nächsten Jahr bis zu 500 Millionen Euro mobilisiert werden.

+++ 00:47 Prorussische Hacker greifen Sachsen-Anhalts Landesportal an +++
In Sachsen-Anhalt waren mehrere Internetseiten von Ministerien am Vormittag kurzzeitig nicht aufrufbar. Grund sei ein anhaltender Cyberangriff auf das Landesportal, teilt ein Sprecher des Digitalministeriums auf Anfrage mit. Demnach ist das Landesportal Ziel eines sogenannten DDoS-Angriffs der prorussischen Hackergruppe "NoName057(16)". Der Zugriff auf die Seiten ist mittlerweile wieder möglich. Beim sogenannten DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) wird ein Server gezielt mit massenhaften Anfragen überlastet, sodass er zeitweise nicht mehr erreichbar ist.

+++ 23:55 Merz: Russland muss für Schäden von 500 Milliarden Euro in Ukraine aufkommen +++
Russland muss nach Ansicht von Kanzler Friedrich Merz für die beim Überfall auf die Ukraine verursachten Schäden aufkommen. "Wir gehen von rund 500 Milliarden Euro Sachschäden aus", sagt Merz am Rande der Wiederaufbaukonferenz in Rom. "Russland muss für diesen Schaden aufkommen. Bis dies geschehen ist, darf Russland und wird Russland auch keinen Zugang zu den eingefrorenen russischen Vermögenswerten erhalten", kündigt Merz an. Das Staatsvermögen in dreistelliger Milliardenhöhe, das vor allem in der EU liegt, werde weiter eingefroren bleiben.

+++ 22:50 Paris und London koordinieren Atom-Abschreckung +++
Frankreich und Großbritannien haben eine engere Zusammenarbeit bei Atomwaffen vereinbart. "Wir haben heute die 'Northward'-Erklärung unterzeichnet und damit zum ersten Mal bestätigt, dass wir unsere unabhängige nukleare Abschreckung koordinieren", sagt der britische Premierminister Keir Starmer an der Seite des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. "Von heute an werden unsere Widersacher wissen, dass jede extreme Bedrohung dieses Kontinents eine Reaktion unserer beiden Nationen hervorrufen würde." Man schließe "die Koordinierung der jeweiligen Abschreckung nicht aus", sagt Macron. "Das ist eine Botschaft, die unsere Partner und Gegner hören müssen."

+++ 22:05 Selenskyj: Haben US-Zeitplan für Waffenlieferungen +++
Der Ukraine liegt Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge ein Zeitplan für die Wiederaufnahme von US-Waffenlieferungen vor. Zudem seien nun Einzelheiten bekannt, sagt Selenskyj nach Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump. Diese bezeichnet Selenskyj als konstruktiv. Er lobt zudem die Teilnahme von US-Vertretern an einem Treffen mit Ländern, die die Ukraine unterstützen. Die USA stellten nach eigenen Angaben zwischenzeitlich Munitionslieferungen an die Ukraine ein. Dies geschah zu einer Zeit, in der Russland seine Luftangriffe verstärkte.

+++ 21:34 Litauen meldet Luftraumverletzung durch aus Belarus kommende Drohne +++
In Litauen ist eine aus Belarus kommende Drohne abgestürzt. Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sagt im Rundfunksender LRT, die Gerbera-Drohne sei von Belarus aus kurzzeitig in den litauischen Luftraum eingedrungen. Drohnen dieses Typs werden auch von Russland, einem engen Verbündeten von Belarus, genutzt. In Litauen hatte es bereits seit dem Morgen Berichte über den Absturz eines Flugobjekts nahe der Grenze zu Belarus gegeben. Sakaliene sagt, die Armee habe das Objekt bemerkt, bevor es in den litauischen Luftraum eingedrungen sei. In Litauen stationierte Nato-Flugzeuge seien nicht angefordert worden. Die Drohne sei "sehr schnell abgestürzt" und habe keine Bedrohung dargestellt. Litauische Medien hatten zuvor berichtet, der litauische Regierungschef und der Parlamentspräsident seien wegen der Drohne in einen Schutzraum gebracht worden.

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Quelle: ntv.de, uzh/ghö/mau/dpa/rts/AFP

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