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Deutliche Warnung an Moskau Macron und Starmer koordinieren Atomwaffen

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Gegen Russland vertreten Starmer und Macron die Devise: Doppelt hält besser.

Gegen Russland vertreten Starmer und Macron die Devise: Doppelt hält besser.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die europäischen Atommächte Frankreich und Großbritannien stellen ihre nukleare Abschreckung breiter auf. Mit einem Vertrag besiegeln der französische Präsident Macron und der britische Premier Starmer, dass ein Angriff auf Europa doppelt beantwortet werden kann.

Die Atommächte Großbritannien und Frankreich wollen ihr Abschreckungspotenzial stärker gemeinsam zur Geltung bringen. Darauf einigten sich beide Länder bei einem gemeinsamen Regierungsgipfel unter der Leitung von Premier Keir Starmer und Präsident Emmanuel Macron in London.

Erstmals werde in einer Erklärung festgeschrieben, dass die Atomwaffen beider Länder zwar unabhängig voneinander seien, aber miteinander koordiniert werden könnten, sagte Starmer bei einer Pressekonferenz im britischen Militärhauptquartier Northwood in London. "Von heute an werden unsere Feinde wissen, dass jegliche extreme Bedrohung für diesen Kontinent eine Antwort unserer beider Nationen hervorrufen würde", so der Labour-Politiker. Die Formulierung dürfte eine deutliche Warnung an Moskau sein. Macron betonte, beide Länder blieben unabhängig und souverän. Man müsse zusammenarbeiten, um einem "deutlich bedrohlicheren Umfeld" gerecht zu werden, so der Franzose.

Großbritannien und Frankreich sind die einzigen westlichen europäischen Länder mit Atomwaffen. Das britische Arsenal ist jedoch von US-Trägerraketen abhängig und eng in die Abschreckung der Nato eingebunden. Derzeit können die Waffen nur von U-Booten abgefeuert werden. London kündigte vor Kurzem an, F-35-Kampfjets zu bestellen, die ebenfalls mit US-Nuklearwaffen bestückt werden können. Frankreichs Atomwaffenarsenal ist sowohl Luft- als auch U-Boot-gestützt und unabhängig von der Nato und den USA.

Nachfolger für Marschflugkörper Storm Shadow

Auch bei konventionellen Waffen wollen Paris und London stärker zusammenarbeiten. So sollen mehr der gemeinsam entwickelten Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow bestellt werden, wie es weiter hieß. Der Storm Shadow wird auch von der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion eingesetzt. Gleichzeitig solle an einem Nachfolger für die Marschflugkörper gearbeitet werden.

Enger zusammenarbeiten wollen die beiden Nachbarländer auch bei der Entwicklung von Hochfrequenzwaffen, mit denen etwa Drohnen abgefangen werden können. Auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz soll stärker kooperiert werden, um die Fähigkeiten eigener Kampfdrohnen zu erhöhen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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