Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:24 Trump entzieht Kellogg Rolle des Sondergesandten für Russland +++

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US-Präsident Donald Trump entzieht seinem Vertrauten Keith Kellogg die Rolle des US-Sondergesandten für Russland. Kelloggs Rolle werde von der des Sondergesandten für die Ukraine und Russland auf die des Sondergesandten für die Ukraine eingegrenzt, schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social. Vertreter Russlands hatten Insidern zufolge der US-Seite mitgeteilt, dass sie Kellogg nicht an hochrangigen Gesprächen zur Beendigung des Ukraine-Krieges beteiligen wollten. Einige hochrangige ehemalige russische Vertreter hatten erklärt, Kellogg sympathisiere aus ihrer Sicht zu sehr mit der Ukraine.

+++ 20:49 Premierminister: Australien wird Beitrag zum Frieden in der Ukraine leisten +++
Nach der gemeinsamen Schalte von westlichen Unterstützern der Ukraine kündigt Australiens Premierminister Anthony Albanese an, dem angegriffenen Land weiterhin beizustehen. "Ich habe Australiens starke und unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine bekräftigt und erklärt, dass Australien so lange wie nötig an der Seite der Ukraine stehen wird", sagt Albanese laut einer Erklärung nach dem Gipfel. Australien sei bereit, einen Beitrag zu künftigen friedenserhaltenden Maßnahmen zu leisten. "Das Regime von Präsident Putin verfolgt imperialistische Pläne, in der Ukraine und darüber hinaus", so Albanese. "Wir müssen sicherstellen, dass Russlands illegale und unmoralische Handlungen nicht durch einen Friedensprozess belohnt werden."

+++ 20:20 Ukrainischer Außenminister dankt Kanzleramtschef Schmidt +++
Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt hat den ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha in Kiew getroffen. "Die Parteien erörterten den Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine", teilt das ukrainische Außenministerium mit. Die Ukraine sei wie kein anderes Land an einer Beendigung des von Russland angezettelten, unprovozierten und zerstörerischen Krieges interessiert, betont Sybiha laut Mitteilung. Er habe sich bei Schmidt "für seine persönliche Rolle bei der Sicherstellung der milliardenschweren deutschen Hilfe für die Ukraine" bedankt.

+++ 19:56 Macron: Russland verstärkt die Kämpfe +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht deutlich, dass der "Druck" auf Russland zusammen mit den USA für das Erreichen einer Waffenruhe "klar" bestehen müsse. Macron erhebt den Vorwurf, dass Russland "die Kämpfe verstärkt" und dass Kremlchef Wladimir Putin "alles erreichen, dann verhandeln will". Russland "antwortet nicht auf den Vorschlag der USA und der Ukraine", kritisiert er in einer Mitteilung. In die Bemühungen um eine Waffenruhe ist zuletzt Bewegung gekommen, nachdem die Ukraine bei Gesprächen mit den USA in Saudi-Arabien einem US-Vorschlag für eine 30-tägige Feuerpause zugestimmt hat.

+++ 19:28 Ukraine meldet eine Tote und Verletzte nach russischem Angriff +++
Bei russischen Angriffen auf die Stadt Nikopol ist ukrainischen Angaben zufolge eine 70-jährige Frau getötet worden. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, darunter zwei Mädchen im Alter von elf und drei Jahren, berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhii Lysak. Die verletzten Kinder werden Lysak zufolge in einer medizinischen Einrichtung in Dnipro behandelt. Russland habe Nikopol und die umliegenden Gemeinden mit Artillerie und Drohnen angegriffen, so Lysak weiter. Bei den Angriffen seien eine religiöse Einrichtung, fünf Häuser, zwei Nebengebäude, 15 Solaranlagen, ein Auto und eine Stromleitung beschädigt worden.

+++ 18:54 Selenskyj: Russland spielt auf Zeit +++
Im Ringen um eine Waffenruhe für die Ukraine wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der russischen Seite vor, sie wolle vor möglichen Verhandlungen eine "stärkere Position" auf dem Schlachtfeld erreichen. "Sie wollen die Lage für sich auf dem Schlachtfeld verbessern", sagt Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kiew mit Blick auf Russland. Dies sei der Grund für die Verzögerungen beim Gesprächsprozess.

+++ 18:31 Kanada sucht nach Alternativen zum US-Kampfjet F-35 +++
Die kanadische Regierung sucht einem Medienbericht zufolge nach möglichen Alternativen zu dem in den USA gebauten Kampfjet F-35 von Loockheed Martin und will dafür Gespräche mit anderen Flugzeugherstellern führen. Das meldet der Sender CBC News unter Berufung auf den neuen kanadischen Verteidigungsminister Bill Blair. "Unsere Luftwaffe hat den Kampfjet als die benötigte Plattform identifiziert, aber wir prüfen auch andere Alternativen – etwa, ob alle dieser Kampfjets vom Typ F-35 sein müssen", sagt Blair dem Sender. Kanadas Vorgängerregierung unter Premier Justin Trudeau hat 2023 insgesamt 88 Exemplare des Tarnkappenjets F-35 im Wert von 19 Milliarden US-Dollar bestellt.

+++ 18:04 Baerbock: "Wir leben in einer Zeit der Ruchlosigkeit" +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert mehr Selbstbewusstsein der Europäer beim Eintreten für ihre Interessen und für eine regelbasierte Ordnung. "Wir leben in einer Zeit der Ruchlosigkeit" sagt Baerbock dem Deutschlandfunk mit Blick auf die internationale Lage. Dabei hätten sich die USA nach ihrem Eindruck "noch nicht ganz entschieden, auf welcher Seite sie da eigentlich selber stehen". Die Grünen-Politikerin begrüßt die Beschlüsse der G7-Staaten zur Ukraine bei ihrem Außenministertreffen im kanadischen Charlevoix. Diese haben sich unter Beteiligung von US-Außenminister Marco Rubio einmütig zur "unerschütterlichen Unterstützung" und zur territorialen Integrität des von Russland überfallenen Landes bekannt.

+++ 17:26 EVP-Chef Weber fordert Umstellung der EU "auf Kriegswirtschaft" +++
Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber spricht sich angesichts der aktuellen Bedrohungen für eine Umstellung "auf Kriegswirtschaft" in der EU aus. Zudem fordert Weber in der "Welt am Sonntag" die Benennung eines europäischen Generalstabschefs. Mit Mehrheiten im EU-Parlament auch mit Hilfe von Abgeordneten extremistischer Parteien hat der CSU-Politiker laut eigener Aussage keine Probleme. Mit Blick auf die von ihm geforderte "Kriegswirtschaft" sagt Weber, dies bedeute zum Beispiel beschleunigte Genehmigungsverfahren bei Rüstungsgütern und mehr Zusammenarbeit zwischen den europäischen Rüstungsherstellern. "Aber das kann auch bedeuten, dass die Rüstungshersteller künftig am Wochenende im Schichtsystem arbeiten und Unternehmen, die bisher Industriegüter für zivile Zwecke hergestellt haben, künftig Waffen produzieren werden", sagt er.

+++ 17:00 Ukraine meldet erfolgreichen Einsatz neuer Langstreckenrakete +++
Die Ukraine hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj eine neue Langstreckenrakete mit dem Namen "langer Neptun" erfolgreich getestet und im Kampf eingesetzt. "Es ist eine neue ukrainische Rakete, ein präziser Schlag", schreibt Selenskyj auf Telegram. "Die Reichweite beträgt 1000 Kilometer." Er sei den ukrainischen Entwicklern, Herstellern und Militärs für ihre Arbeit dankbar. Medienberichten zufolge handelt es sich bei der "langen Neptun" um eine Modifikation des ukrainischen Seezielflugkörpers Neptun mit größerer Reichweite. Die Rakete wurde ursprünglich zur Bekämpfung von Schiffen entwickelt.

+++ 16:38 Ukrainisches Verhandlungsteam für Friedensgespräche steht +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Leiter seines Präsidentenbüros, Andrij Jermak, offiziell zum Chefunterhändler für mögliche Friedensgespräche ernannt. Weiter gehören Außenminister Andrij Sybiha, Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Jermaks Stellvertreter Pawlo Palisso zur Delegation. Das Präsidialamt in Kiew veröffentlichte die entsprechende Verfügung Selenskyjs. Jermak und Sybiha könnten weitere Experten hinzuziehen, hieß es. Jermak gilt als die einflussreichste Kraft in der ukrainischen Politik nach seinem Chef, dem Präsidenten. Die vier Unterhändler hatten bereits vergangene Woche in Saudi-Arabien Gespräche mit den USA geführt.

+++ 16:08 Ukraine: Angriffswelle mit russischen Drohnen größtenteils abgewehrt +++
Die ukrainische Armee hat in der Nacht nach eigenen Angaben 130 von 178 russischen Drohnen abgefangen. Die Kampfdrohnen seien über 14 ukrainischen Regionen abgeschossen worden, berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf die Streitkräfte. Ziel der Attacken sei unter anderem die Energieinfrastruktur des angegriffenen Landes gewesen.

+++ 15:38 Scholz betont "Führungsrolle" Trumps +++
Bundeskanzler Scholz ruft die Führung in Russland zum Einlenken auf. "Es ist nun an Russland, seine täglichen Angriffe auf ukrainische Städte und zivile Infrastruktur zu beenden und endlich den Pfad zu einem dauerhaften und gerechten Frieden zu beschreiten", erklärt Scholz nach Angaben eines Sprechers. Scholz begrüßt dabei die Bereitschaft der Ukraine zu einer 30-tägigen Waffenruhe, wie sie die USA vorgeschlagen hat. Der Bundeskanzler betont die "Führungsrolle" von US-Präsident Trump auch mit Blick darauf, "einen möglichen Waffenstillstand und dauerhaften Frieden für die Ukraine zu erreichen". Zugleich bekräftigt er, dass Deutschland weiterhin "unverbrüchlich" an der Seite der Ukraine stehe.

+++ 15:11 Koalition um Starmer will Druck auf Russland erhöhen +++
Die vom britischen Premier Starmer einberufene Koalition westlicher Ukraine-Unterstützer droht Russland mit schärferen Sanktionen und mehr Militärhilfe für Kiew, wenn Moskau eine "sofortige und bedingungslose" Waffenruhe ablehnt. Kremlchef Putin müsse mit großem Druck an den Verhandlungstisch gebracht werden, sagt Starmer nach der Videokonferenz mit rund 25 westlichen Staats- und Regierungschefs sowie den Spitzen von Nato und EU. Die Waffen müssten schweigen und die "barbarischen Angriffe" auf die Ukraine enden, so Starmer. Der Premier kündigt an, dass die Pläne für eine Friedenstruppe in der Ukraine zur Sicherung einer möglichen Vereinbarung in eine "operative Phase" übergehen würden. Am kommenden Donnerstag soll dazu in Großbritannien beraten werden.

+++ 14:46 "Union ohne Ukraine": Orban legt Brüssel Forderungskatalog vor +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat Brüssel eine Forderungsliste vorgelegt, in der er unter anderem eine Europäische Union ohne die Ukraine fordert. Die unter der Überschrift "Was die ungarische Nation von Brüssel will" veröffentlichten zwölf Punkte enthalten zudem Forderungen nach einem "Europa der Nationen", einem starken Vetorecht für nationale Regierungen und den Ausschluss angeblich "korrupter Lobbyisten aus dem Parlament".

+++ 14:20 Truppen in Kursk eingekesselt? Selenskyj dementiert +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj weist Aussagen über die Einkesselung von Streitkräften im russischen Gebiet Kursk zurück. "Es gibt keine Einkreisung unserer Truppen", schreibt er auf X. Der Kiewer Generalstab hat das bereits am Freitag dementiert. US-Präsident Trump hatte Kremlchef Putin um Milde für angeblich eingekesselte ukrainische Soldaten in der Region Kursk gebeten. Putin willigte ein, verlangte aber, dass Kiew den Soldaten im Gebiet Kursk befehlen solle, die Waffen niederzulegen und sich in Gefangenschaft zu begeben.

+++ 13:57 Kinder in Saporischschja lernen unter Tage +++
Am helllichten Tag schlägt im Dezember eine russische Rakete im ukrainischen Saporischschja in ein Krankenhaus im Hochbetrieb ein. Auf der anderen Straßenseite liegt eine Schule - unterrichtet wird hier heute aber zehn Meter unter der Erde.

+++ 13:41 Selenskyj warnt vor russischem Angriff auf Sumy +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einem russischen Angriff auf die Region Sumy. An der Ostgrenze der Ukraine, nahe der Region konzentriere die russische Armee Truppen und signalisiere damit einen Angriff auf das ukrainische Gebiet. "Dies beweist, dass Moskau plant, die Diplomatie zu ignorieren und den Krieg zu verlängern. Wir verstehen das und werden dem entgegenwirken", erklärt Selenskyj in seiner jüngsten Videobotschaft. Die Partner müssten Putins Absichten erkennen und sich entsprechend vorbereiten. "Die Ukraine ist bereit."

+++ 13:03 Regierungschefs schalten sich zusammen, um Ukraine-Strategie zu entwickeln +++
Zur Stunde läuft auf Initiative des britischen Premiers Keir Starmer eine Videokonferenz mit 25 europäischen Staats- und Regierungschefs, Nato- und EU-Spitzen. Ziel ist es, eine gemeinsame Linie für die Unterstützung der angegriffenen Ukraine zu finden. Starmer rief die Verbündeten auf, den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin für Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine aufrechtzuerhalten. "Ich denke, wir haben gemeinsam eine Reihe von Möglichkeiten, dies zu tun", sagte Starmer zum Auftakt der Schalte. Der Brite will eine "Koalition der Willigen" etablieren, die im Fall einer Einigung den Frieden in der Ukraine auch mit eigenen Truppen sichern könnte.

Der britische Premier Keir Starmer während seiner Videoschalte im Regierungssitz

Der britische Premier Keir Starmer während seiner Videoschalte im Regierungssitz

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

+++ 12:39 Musk schafft Taskforce für entführte ukrainische Kinder ab +++
Eine Taskforce der amerikanischen Yale University, die bei der Suche nach Hunderten nach Russland entführter ukrainischer Kinder half, ist von US-Milliardär Elon Musk abgeschafft worden. Das berichtet der britische "Telegraph". Das Humanitarian Research Lab (HRL) fällt dem Kahlschlag des Trump-Vertrauten im Bundeshaushalt zum Opfer. Das Yale-Team untersucht humanitäre Krisen weltweit und hat in Zusammenarbeit mit der Ukraine in den letzten drei Jahren Hunderte von Kindern ausfindig gemacht, die nach Russland verschleppt worden waren. Die Gesamtzahl entführter Kinder wird auf mehr als 20.000 geschätzt. Etwa 1240 konnten in ihre Heimat zurückgebracht werden. Die Finanzierung der Task Force wurde nun vom Weißen Haus eingestellt.

+++ 12:22 Baerbock: USA müssen zu Friedenssicherung in der Ukraine beitragen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock dringt auf einen Beitrag der USA zur Friedenssicherung in der Ukraine, sollte es dort zu einem Waffenstillstand kommen. "Die USA sind als größte Militärmacht der Welt die beste Rückversicherung für Frieden in Europa", sagte Baerbock dem Portal web.de. Zugleich müssten aber auch die Europäer stark und selbstbewusst auftreten. Für Frieden in der Ukraine seien auch europäische Sicherheitsgarantien erforderlich, betonte Baerbock. "Diese Garantien sind aber umso stärker, je mehr Länder mitmachen", fügte sie hinzu. "Deswegen brauchen wir die Amerikaner."

Außenministerin Annalena Baerbock beim G7-Treffen vergangene Woche

Außenministerin Annalena Baerbock beim G7-Treffen vergangene Woche

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 11:43 ISW: Putin versucht ein Ablenkungsmanöver +++
Der US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) hält die Zusage des russischen Machthabers Wladimir Putin, ukrainische Soldaten in Kursk am Leben und in guter Verfassung zu lassen, für ein Ablenkungsmanöver. "Putin versucht, sich als vernünftiger und barmherziger Anführer darzustellen, mit dem Präsident Trump verhandeln kann", so die ISW-Analysten. Er entwerfe eine neue Geschichte, um von seiner Entscheidung abzulenken, den Waffenstillstandsvorschlag der USA und der Ukraine abzulehnen. Das ISW sieht weiterhin keine Geodaten, die eine Einkesslung ukrainischer Soldaten im Raum Kursk beweisen würden. Einige russische Militärblogger hätten sogar eingeräumt, dass die Ukrainer noch nutzbare Rückzugsrouten aus dem russischen Territorium haben.

+++ 11:21 Experte: "Russland braucht Waffenruhe in absehbarer Zeit" +++
Nach der Kreml-Replik auf das Waffenruhe-Angebot von Kiew und Washington sieht Klemens Fischer, Professor für Internationale Politik, Präsident Wladimir Putin in einer guten Warte-Position, dass "die Amerikaner wieder auf ihn zugehen". Er rechnet mit intensiven Gesprächen in der kommenden Woche zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml. Aus Sicht des Experten braucht allerdings Putin durchaus eine Waffenruhe in absehbarer Zeit, da die russische Zivilindustrie so stark unter der jetzigen Situation leide.

+++ 11:03 Moskau: 126 ukrainische Drohnen nahe der Grenze abgewehrt +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag 126 ukrainische Drohnen abgewehrt. 64 der Drohnen wurden über den westrussischen Regionen Wolgograd und Woronesch abgewehrt, wie das Verteidigungsministerium am Samstag mitteilte. Die übrigen Drohnen seien in weiteren grenznahen Regionen abgeschossen worden.

+++ 10:44 Belgrad erwartet Massenprotest gegen kremltreuen Präsidenten Vučić +++
Serbiens Hauptstadt Belgrad erwartet heute bis zu 100.000 Protestler gegen die Herrschaft von Staatspräsident Aleksandar Vučić. Der Präsident unterhält partnerschaftliche Beziehungen zum russischen Kreml, Serbiens Ölindustrie ist Eigentum Russlands. Vučić erklärte erst vor einer Woche, er habe ein "ausgezeichnetes" Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin geführt. Seit Monaten stellen sich vor allem junge Serben gegen Vučić, nachdem im vergangenen November ein Bahnhofsvordach in der Großstadt Novi Sad eingestürzt war und 15 Menschen das Leben gekostet hatte. Die Protestler werfen Vučić vor, Serbien auszunehmen und den Rechtsstaat und Behördenapparat auszuhöhlen. Die serbische Bahn stellte den Fernverkehr im Vorfeld der heutigen Demonstration ein, doch viele junge Leute haben sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg Richtung Hauptstadt gemacht. Schon gestern Abend versammelten sich Protestierende in Belgrad. Viele befürchten, der Protest heute könnte mit Gewalt bekämpft werden.

+++ 10:15 Russland: Haben zwei Ortschaften in Region Kursk zurückerobert +++
Russland hat nach eigenen Angaben die Dörfer Rubanschtschina und Saoleschenka im Westen der umkämpften Region Kursk zurückerobert. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit. Russland hat seine Bemühungen verstärkt, die ukrainische Armee aus der russischen Region Kursk zu vertreiben, wo sie im vergangenen August bei einem überraschenden Angriff etwa 100 Siedlungen eingenommen hatte.

+++ 09:31 Ukraine: Knapp 150 Gefechte wurden gestern gekämpft +++
Seit gestern waren die ukrainischen Verteidigungskräfte in 149 Gefechte mit russischen Truppen verwickelt, das meldet der Generalstab der ukrainischen Truppen. 43 Angriffe konnte man abwehren. Die russischen Streitkräfte feuerten eine Rakete und 93 Luftangriffe ab, setzten zwei Raketen ein und warfen 145 Gleitbomben ab. Vor allem Gleitbomben sind für die ukrainische Armee schwer abzuwehren, da sie von russischen Kampfjets noch über von Russland kontrolliertem Gebiet abgeworfen werden können und dann präzise Ziele in mehreren Kilometern Entfernung anfliegen. Die meisten Angriffe ereigneten sich im Sektor Pokrowsk. Ein Video über die Zustände in der seit Monaten umkämpften Stadt kursiert derzeit in den sozialen Medien.

+++ 08:59 ISW: Russische Geheimdokumente sollen zeigen, dass Putin nicht vor 2026 verhandeln will +++
Die Aussagen des Kremls nach Wladimir Putins Treffen mit dem US-Sonderbeauftragten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, unterstreichen nach Analyse des US-Instituts for the Study of War (ISW) Putins Ablehnung des Waffenstillstandsvorschlags der USA und der Ukraine. Demnach zeigen sie stattdessen seine "anhaltende Weigerung, in gutem Glauben Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine aufzunehmen". Aus einem Thinktank, der dem russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) nahesteht, sollen laut ISW Dokumente durchgesickert sein, aus denen hervorgeht, dass der Kreml nicht vor 2026 einen Waffenstillstand in der Ukraine akzeptieren will. Nach Einschätzung der Militär-Analysten könnten diese Quellenlecks auch beabsichtigt sein, um die USA zu erneuten Verhandlungen mit weiteren Zugeständnissen zu drängen.

+++ 08:38 Trump nennt sein 24 Stunden-Versprechen "sarkastisch" +++
US-Präsident Donald Trump nennt sein eigenes Wahlkampfversprechen, den Ukrainekrieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden, sarkastisch. "Ich war ein bisschen sarkastisch, als ich das gesagt habe", räumt Trump in einem Interview im US-Sender ABC zum Krieg ein. "Was ich wirklich meine: Ich würde ihn gerne beenden." Mit Blick auf die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine schätzt der Präsident ein, es laufe "ganz gut". Am Montag werde man "etwas mehr" wissen.

+++ 08:14 Britischer Premier: Müssen bereit sein, eine Waffenruhe zu überwachen +++
Der britische Premierminister Keir Starmer hat angesichts einer Videokonferenz mit den Verbündeten Kiews am Samstag dazu aufgerufen, für die Absicherung einer möglichen Waffenruhe in der Ukraine zu sorgen. "Sollte sich Russland endlich an den Verhandlungstisch setzen, müssen wir bereit sein, eine Waffenruhe zu überwachen, um sicherzustellen, dass es einen ernsthaften und andauernden Frieden gibt", erklärte Starmer nach Angaben von Downing Street.

+++ 07:30 Ukraine meldet 1180 russische Verluste seit gestern +++
Der ukrainische Generalstab bilanziert für die vergangenen 24 Stunden 1180 tote oder verletzte Soldaten auf der gegnerischen Seite. Die Zahl der gesamten Verluste der russischen Armee seit Beginn der Vollinvasion steigt laut Ukraine damit auf 892.840. Zudem melden die Ukrainer die Zerstörung von zwei Panzern, 15 Mannschaftstransportfahrzeugen, 28 Artilleriesystemen, einem MLRS-Raketensystem und 97 Drohnen.

+++ 07:09 Selenskyj deutet Rückzug aus Kursk an +++
Nach den schweren Verlusten der ukrainischen Streitkräfte und einem Rückzug von Truppenteilen ist die Lage der Soldaten im Raum Kursk unklar. Fest steht, dass sie schwer unter Druck sind. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesteht indirekt ein, dass die Armee sich aus der Region zurückziehen muss. "Die Situation ist sehr schwer. Ich kann nur unseren Kämpfern für diese Operation danken, die ihre Aufgabe erfüllt hat", sagte der Staatschef zu Journalisten. Der ukrainische Generalstab hat Behauptungen zurückgewiesen, in Kursk seien Tausende Soldaten eingekesselt - so hat es neben der russischen Seite auch US-Präsident Donald Trump zuletzt dargestellt. Auch der Militäranalyst Michael Kofman vom US-Thinktank CNA widerspricht Trumps Äußerungen auf X, die Darstellungen des Präsidenten seien "einfach unwahr".

+++ 06:16 Zahl der Verletzten in Krywyj Rih steigt auf zwölf +++
Aus der Ukraine werden in der Nacht schwere Luftangriffe von russischer Seite mit Drohnen und Raketen gemeldet. Nach den Angriffen auf ein Wohnviertel in der südukrainischen Industriestadt Krywyj Rih steigt die Zahl der Verletzten auf mindestens zwölf, darunter zwei Kinder. Im südlichen Gebiet Cherson wurde demnach ein 43 Jahre alter Mann bei einem russischen Angriff mit Gleitbomben getötet, vier Menschen seien verletzt worden.

Schon vor einigen Tagen wurde Krywyj Rih, Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Ziel eines russischen Angriffs.

Schon vor einigen Tagen wurde Krywyj Rih, Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Ziel eines russischen Angriffs.

(Foto: picture alliance/dpa/Dnipropetrovsk Oblast Governor/AP)

+++ 05:44 Britischer Premier: Putin spielt Spiele mit Waffenruhe-Vorschlag +++
Der britische Premierminister Keir Starmer ruft die internationalen Verbündeten dazu auf, Russland mit wirtschaftlichem Druck in Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine zu zwingen. Sie könnten nicht erlauben, dass der russische Präsident Wladimir Putin "Spiele spielt" mit dem Vorschlag der US-Regierung von Präsident Donald Trump, sagt Starmer vor einer digitalen Konferenz mit mehreren Staats- und Regierungschefs am heutigen Samstag. Die bisherige Ablehnung einer Waffenruhe zeige nur, dass Putin es mit Frieden nicht ernst meine, sagte Starmer. Der russische Präsident versuche nur, Zeit zu gewinnen. Doch die Welt brauche Taten, keine "leeren Worte" oder "sinnlosen Bedingungen".

+++ 04:46 UN-Bericht: Russland hat in der Ukraine Verbrechen gegen Menschlichkeit begangen +++
Russland hat im Ukraine-Krieg nach UN-Angaben die Verbrechen gegen die Menschlichkeit des Verschwindenlassens und der Folter begangen. Die Verbrechen seien im Zuge "eines großangelegten und systematischen Angriffs auf die Zivilbevölkerung" in der Ukraine verübt worden, heißt es in dem in dieser Woche veröffentlichten Bericht der Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats zum Ukraine-Krieg. Die Verbrechen der Folter und des Verschwindenlassens seien "im Rahmen einer vom Staat koordinierten Politik (...) in allen Provinzen der Ukraine verübt worden, wo Gebiete unter russische Kontrolle gebracht wurden", heißt es in dem Bericht weiter. Die russischen Behörden hätten mit diesen Verbrechen gezielt Menschen ins Visier genommen, die sie als Bedrohung empfanden oder die sich weigerten, mit ihnen zu kooperieren.

+++ 03:31 Rechtsextremer in Odessa auf offener Straße erschossen +++
Der ukrainische nationalistische Aktivist Demian Hanul ist am Freitag in Odessa im Süden der Ukraine auf offener Straße erschossen worden. Die Polizei habe einen Verdächtigen festgenommen, erklärt der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko. Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU sind ein Auftragsmord oder eine "Spur nach Russland" nicht auszuschließen. Der Angreifer floh laut der Polizei nach seiner Tat. Später konnte jedoch ein 46-jähriger Armeedeserteur festgenommen werden, erklärt der SBU. "Die mutmaßliche Tatwaffe wurde in der Wohnung gefunden, in der er sich versteckte", erklärt Innenminister Klymenko. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky bestätigt in Onlinediensten, dass es sich bei dem Todesopfer um Hanul handelte. Der 31-jährige Hanul war ein rechtsnationalistischer Aktivist und unterstützte die pro-europäische Revolution in der Ukraine in den Jahren 2013 und 2014. Im Mai 2014 war Hanul beteiligt, als pro-ukrainische Demonstranten das Gewerkschaftshaus Odessas anzündeten und mehr als 40 Menschen getötet wurden. Das Ereignis wird von russischer Seite häufig als Rechtfertigung für Aggressionen gegenüber der Ukraine vorgebracht.

+++ 02:26 Selenskyj: US-Satelliten könnten Waffenruhe überwachen +++
Eine Waffenruhe mit Russland könnte nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Hilfe der USA via Satellit und durch Geheimdienste überwacht werden. Die Lage in der russischen Oblast Kursk, in die im August ukrainische Soldaten eingerückt waren, nennt Selenskyj "sehr schwierig". Der Einsatz habe aber seine Ziele erreicht. Die Regierung in Kiew erklärte seinerzeit, das Vorrücken auf russisches Territorium sei ein Versuch, sich ein Druckmittel für künftige Verhandlungen zu sichern. Zudem sollte Russland gezwungen werden, seine Truppen aus der Ostukraine abzuziehen. Dort habe sich die Lage an der Front bei Pokrowsk stabilisiert, fügt Selenskyj hinzu.

+++ 01:21 Trump: Bekomme gute Nachrichten aus Russland +++
US-Präsident Donald Trump glaubt, dass Russland einen Deal im Ukraine-Krieg machen wird. "Die Signale aus Russland sind ziemlich gut", sagt er.

+++ 00:42 Vier Verletzte bei russischem Angriff auf Krywyj Rih +++
In der Stadt Krywyj Rih im Zentrum der Ukraine sind bei einem russischen Angriff nach Angaben des Gouverneurs vier Menschen verletzt worden. Eine Rakete habe ein Wohngebiet getroffen, teilt Serhij Lyssak auf Telegram mit. Er veröffentlicht ein Foto, das Schäden an einem Gebäude zeigt, in dem offenbar mehrere Geschäfte untergebracht waren. Olexander Wilkul, der Chef der Militärverwaltung der Stadt, fordert die Menschen auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Es bestehe die Gefahr eines erneuten Angriffs auf den Ort, wie dies häufig russisches Vorgehen sei.

+++ 00:10 Baerbock wirft Putin Hinhalte-Taktik vor +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kritisiert Russland für das Aufstellen von Bedingungen für eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine. "Statt einem klaren Bekenntnis zu Frieden gibt es weiter Raketen, Bedingungen und Hinhalten", sagt die Grünen-Politikerin nach dem Treffen der Außenminister der G7-Staaten im kanadischen Charlevoix. Sie betont, die G7-Staaten stünden hinter der Ukraine. Baerbock warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, sich bewusst nicht auf Friedensverhandlungen einzulassen.

+++ 23:17 Britischer Premier lädt Ukraine-Unterstützer zu virtuellem Treffen ein +++
Der britische Premierminister Keir Starmer lädt die Verbündeten der Ukraine für Samstag zu einem weiteren, virtuellen Treffen ein. Bei der Video-Konferenz soll es nach Angaben seines Büros um die Unterstützung einer möglichen Waffenruhe gehen. Das Treffen von Staats- und Regierungschefs soll demnach auf der Anfang März in London abgehaltenen Ukraine-Konferenz aufbauen. Wie ein Regierungssprecher in Berlin mitteilt, wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz an dem virtuellen Gipfel teilnehmen.

+++ 22:17 Medwedew pöbelt hemmungslos gegen Waffenruhe-Vorschlag und Großbritannien +++
Der russische Ex-Präsident und Vizechef des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, verliert auf der Plattform X mal wieder die Kontrolle und beleidigt Großbritannien, anstatt die vorgeschlagene Waffenruhe zu akzeptieren. Medwedew missfällt anscheinend, dass London dazu aufgerufen hat, einen Waffenstillstand ohne Bedingungen zu akzeptieren. "Großbritannien und sein Minister können sich ihre Idee diplomatisch gesehen wieder in das Sch*loch schieben, aus dem sie gekommen ist." Moskau hat gestern den von der Ukraine und den USA vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstand abgelehnt und stattdessen für die Ukraine unannehmbare Bedingungen formuliert.

+++ 21:53 Macron: Russland muss Waffenruhe-Vorschlag von Ukraine und USA annehmen +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron fordert Russland auf, die von der Ukraine und den USA vorgeschlagene Waffenruhe von 30 Tagen anzunehmen. Er habe über die Lage mit dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beraten, teilt Macron mit. Selenskyj erklärt in seiner abendlichen Videobotschaft, er und Macron hätten den "Stand der Diplomatie, die bestehenden Möglichkeiten und die ... technischen Aspekte der Überwachung einer Waffenruhe" besprochen. Die Ukraine habe in all diesen Belangen die "klare Unterstützung Frankreichs".

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Quelle: ntv.de, mdi/mau/dpa/rts/AP/AFP

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