Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:56 Bericht: USA setzen einige Waffenlieferungen an Ukraine aus +++
Die USA stoppen einem Medienbericht zufolge einige Lieferungen von Luftabwehrraketen und anderen Präzisionsgeschossen an die Ukraine. Grund seien Bedenken, dass die US-Bestände zu niedrig seien, berichtet das Magazin "Politico" unter Berufung auf Insider. Die Entscheidung sei bereits Anfang Juni getroffen worden und trete jetzt in Kraft. Es handele sich um Hilfen, die noch von der Vorgängerregierung unter Präsident Joe Biden zugesagt worden seien.
+++ 22:22 Ehemaliger russischer Vize-Verteidigungsminister zu Haftstrafe verurteilt +++
In Russland verurteilt ein Gericht den ehemaligen Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow wegen Korruption zu 13 Jahren Haft. Iwanow hat laut dem Gericht umgerechnet etwa 34,6 Millionen Euro von der Moskauer Bank Interkommerz sowie 2,2 Millionen Euro bei der Beschaffung zweier Fähren für die Halbinsel Krim veruntreut. Neben der Haftstrafe muss Iwanow eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet etwa einer Million Euro zahlen. Der 49-jährige Iwanow war im April 2024 festgenommen worden. Zuvor hatte er Bauprojekte für die russische Armee überwacht. Er ist ein enger Vertrauter des im Mai 2024 entlassenen russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu.
+++ 21:38 Merz schließt Taurus-Lieferung nicht aus +++
Bundeskanzler Friedrich Merz schließt die Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine nicht aus. "Es ist und bleibt eine Option", sagt Merz in der ARD. Allerdings sei das Taurus-System "extrem kompliziert", die Ausbildung daran nehme mindestens sechs Monate in Anspruch. Begonnen habe man damit aber noch nicht, sagt Merz mit Blick auf ukrainische Soldaten. Er betont, eins sei sicher: "Deutschland wird nicht Kriegspartei."
+++ 20:57 Merkel wirbt für Aufrüstung: "Friedenstüchtig werden" +++
Altkanzlerin Angela Merkel bezeichnet die Einigung der Nato-Staaten auf höhere Rüstungsausgaben als folgerichtig und notwendig. Nach dem Überfall von Kremlchef Wladimir Putin habe sich die Bedrohungslage für die Länder der Europäischen Union erhöht. Zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung seien längst nicht mehr ausreichend. "Wir müssen friedenstüchtig werden durch militärische Stärke", sagt Merkel in Schwerin beim Bühnentalk "RND vor Ort" vom RedaktionsNetzwerk Deutschland und der "Ostsee-Zeitung". Angriffe ließen sich am besten verhindern, indem man eine Abschreckungswirkung entwickle und parallel versuche, diplomatische Kontakte zu pflegen, so die Altkanzlerin.
+++ 20:17 Deutschland ergreift weitere Maßnahme gegen russische Schattenflotte +++
Deutschland ergreift weitere Maßnahmen gegen die russische "Schattenflotte" in der Ostsee. Seit dem 1. Juli befragen deutsche Behörden passierende Tanker wegen ihres Versicherungsschutzes gegen Ölverschmutzungsschäden, teilen das Verkehrsministerium und das Auswärtige Amt mit. Der Versicherungsschutz sei häufig unbekannt, da die Schiffe renommierte Versicherer und europäische Häfen mieden. "Wir müssen in puncto Schattenflotte unsere Wachsamkeit in der Ostsee erhöhen", erklärt Verkehrsminister Patrick Schnieder. "Mit der Abfrage des Versicherungsstatus durch die Verkehrszentralen fügen wir unserem Lagebild ein weiteres Puzzlestück hinzu." Außenminister Johann Wadephul zufolge tragen die neuen Abfragen dazu bei, die Abstimmung mit den Partnern in der Region zu intensivieren. "Unser Ziel ist ganz klar: Wir erhöhen den Druck auf die russische Schattenflotte und schützen den Lebensraum Ostsee."
+++ 19:26 Macron und Putin telefonieren erstmals seit 2022 miteinander +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kremlchef Wladimir Putin haben erstmals seit mehr als zweieinhalb Jahren miteinander telefoniert. Wie der Élysée-Palast nach dem gut zweistündigen Gespräch der beiden mitteilte, sei es um das iranische Atomprogramm und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gegangen. Mit Blick auf die Ukraine forderte Macron demnach eine rasche Waffenruhe und den Start von Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew. Das letzte Telefonat der beiden war im September 2022.
+++ 18:47 Pistorius befördert Ukraine-Chefkoordinator Freuding +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius macht den Chefkoordinator der militärischen Ukraine-Hilfe, Generalmajor Christian Freuding, zum neuen Inspekteur des Heeres. Er löse Generalleutnant Alfons Mais im September ab, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Generalleutnant Mais hat sich in den vergangenen Jahren mit viel Engagement und Herzblut dieser Aufgabe gewidmet", heißt es in der Mitteilung. Freuding werde diesen Weg weiter verfolgen und mit seiner militärischen, administrativen sowie politischen Expertise zusätzlichen Schwung und Veränderung in die Projekte des Heeres bringen. Er leitet derzeit den Planungs- und Führungsstab des Ministeriums und ist zudem Leiter des Sonderstabs Ukraine. Freuding habe sich bei Deutschlands Partnern und Alliierten "höchste Anerkennung als Ukraine-Experte erworben".
+++ 17:57 Wadephul: Ukraine benötigt bessere Luftabwehr +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul hat sich bei einem Besuch in der ukrainischen Hafenstadt Odessa für die Lieferung von zusätzlichen Waffensystemen an die Ukraine starkgemacht. Damit sollen die anhaltenden russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen abgewehrt werden. "Hier wird noch einmal deutlich, dass die entscheidende Bedrohung diejenige aus der Luft ist", sagt der CDU-Politiker nach einem Besuch des Hafens der Stadt. "Das heißt, wir müssen weiter darüber nachdenken, welche Luftverteidigungssysteme wir zur Verfügung stellen können."
+++ 17:22 Russisches Kampfflugzeug in Region Nischni Nowgorod abgestürzt +++
In der russischen Wolgaregion Nischni Nowgorod ist ein Kampfflugzeug abgestürzt. Die Maschine vom Typ Su-34 sei bei einem Trainingsflug verunglückt, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Demnach ist es der Crew beim Landeanflug nicht gelungen, das Fahrwerk auszufahren. Daraufhin habe die Mannschaft den Kampfjet in unbebautes Gebiet geflogen und sich herauskatapultiert. Beide Piloten seien am Leben. Schäden am Boden gibt es laut Ministerium nicht. Die Suchoi Su-34 ist ein moderner zweisitziger Jagdbomber. Die russischen Streitkräfte haben ihn vor etwas mehr als zehn Jahren in Dienst gestellt. Die Maschine kann Marschflugkörper und Raketen verschießen und Gleitbomben abwerfen. Damit ist sie ein wichtiges Element der russischen Kriegsführung gegen die Ukraine.
+++ 16:39 Aufnahmen zeigen Angriff auf russische Rüstungsfabrik in Ischewsk +++
Videos sollen einen ukrainischen Angriff auf eine russische Rüstungsfabrik zeigen. Auf den Aufnahmen ist eine Explosion zu sehen und Personen, die in Panik fliehen. Mindestens drei Menschen kommen ums Leben. In der Anlage sollen unter anderem Luftverteidigungssysteme hergestellt worden sein.
+++ 16:07 Kreml dementiert Verzögerungstaktik bei Gesprächen +++
Der Kreml weist den Vorwurf einer Verzögerungstaktik bei den Gesprächen über eine Beendigung des Krieges. Russland sei daran interessiert, seine Ziele auf diplomatischem Wege zu erreichen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Darum sind wir nicht daran interessiert, irgendetwas herauszuzögern." Derzeit werde gerade ein Termin für die dritte Runde der direkten Gespräche mit der Ukraine abgestimmt. Peskows Aussage ist Teil einer rhetorischen Auseinandersetzung mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg. Nachdem Peskow kürzlich die Ukraine und die USA für die seit Monaten stagnierenden Verhandlungen verantwortlich gemacht hatte, bezeichnete Kellogg die Vorwürfe auf der Plattform X als "Orwell-mäßig".
+++ 15:30 Geheimbesuch von Wadephul in Odessa +++
Außenminister Johann Wadephul hat in einer Geheimaktion die ukrainische Hafenstadt Odessa besucht. Wegen anhaltend schwerer Raketen- und Drohnenangriffe auch im Süden des Landes fuhr der CDU-Politiker aus Sicherheitsgründen nur mit einem kleinen Teil seiner Delegation in einem Autokonvoi gut fünf Stunden lang aus Kiew kommend in die Stadt am Schwarzen Meer. Wadephul wurde bei seinem Solidaritätsbesuch in Odessa wie am Vortag in der Hauptstadt von seinem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha begleitet. Aus Sorge vor gezielten russischen Attacken war der Besuch des Ministers geheim gehalten worden, bis er die Ukraine verlassen hatte und ins Nachbarland Moldau eingereist war.
+++ 15:07 Bericht: Deutschland finanziert der Ukraine Langstreckendrohnen +++
Deutschland hat mit der Finanzierung weitreichender Waffensysteme für die Verteidigung der Ukraine begonnen. Nach einem Bericht der "Welt" wurde ein erster Vertrag unterzeichnet, um den Bau von mehr als 500 Langstreckendrohnen vom Typ Antonow-196 zu bezahlen. Diese Kamikazedrohnen haben demnach eine Reichweite von 1.200 Kilometern und tragen eine Sprengladung von 50 Kilogramm. Sie sind damit geeignet, auch über weitere Distanzen sogenannte weichere Ziele anzugreifen, die nicht besonders geschützt sind - darunter Lagerstätten und Treibstofftanks.
+++ 14:35 Rheinmetall-Chef: Wenn Freiwilligkeit nicht funktioniert, gibt es in zwei Jahren Wehrpflicht +++
Rheinmetall-Chef Armin Papperger hält eine Rückkehr zur Wehrpflicht für wahrscheinlich. "Ich glaube, wenn die Freiwilligkeit nicht funktioniert, dass es in zwei Jahren eine Wehrpflicht gibt", sagt er im Gespräch mit RTL/ntv. Zuvor lobt er den Ansatz von Verteidigungsminister Boris Pistorius, auf freiwillige Dienste zu setzen. Rheinmetall sieht sich als starker Arbeitgeber mit großen Wachstumsplänen. "Wir haben im Augenblick 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir werden wahrscheinlich auf eine Größenordnung bis zu 70.000 aufwachsen in den nächsten zwei bis drei Jahren", sagt Papperger. Die Rüstungsindustrie sei damit ein bedeutender Jobmotor. "Ich gehe heute davon aus, dass wir in Deutschland etwa 500.000 Menschen beschäftigen können in der Sicherheitsindustrie."
+++ 14:00 Viele Deutsche zweifeln an der Bündnistreue von Donald Trump bei russischem Angriff +++
Eine knappe Mehrheit der Deutschen glaubt nicht, dass US-Präsident Donald Trump europäischen Nato-Partnern bei einem russischen Angriff militärisch zur Hilfe kommen würde. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins "stern". 45 Prozent bezweifeln, dass sich die USA unter Trump an die Beistandsverpflichtung der Nato halten. 41 Prozent vertrauen auf amerikanische Bündnistreue, 14 Prozent äußern sich nicht. Trump hatte sich beim Nato-Gipfel zur Beistandsverpflichtung bekannt, nachdem die Mitgliedsstaaten die Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2035 zugesagt hatten.
+++ 13:30 Bericht über möglichen Treffer auf wichtiges russisches Flugabwehrsystem +++
Laut dem Telegram-Kanal Crimean Wind, einer Art Partisanengruppe, die geheime Informationen von der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel teilt, könnte die Ukraine ein russisches S-300 oder S-400-Flugabwehrsystem bei Angriffen getroffen haben. Südlich des Dorfes Kurortnoje hätten NASA-Satelliten in der Nacht ein starkes Feuer aufgezeichnet. Der Kanal habe ein Foto eines Abonnenten erhalten, dass sich dort eine Position eines S-300 oder S-400 befinde. Letzteres gehört zu den besten Flugabwehrsystemen der russischen Streitkräfte. In der Nacht habe es mehrere Explosionen auf der Krim gegeben, schreibt Crimean Wind. Die ukrainischen Truppen hatten zuletzt verstärkt russisches Ziele in mehreren Regionen ins Visier genommen.
+++ 12:59 Britischer Geheimdienst: Mindestens zwei russische SU-34-Jagdbomber zerstört +++
Laut britischem Geheimdienst wurden bei einer ukrainischen Attacke auf den russischen Militärflugplatz Marinowka in der vergangenen Woche mindestens zwei Su-34-Jagdbomber zerstört. Zwei weitere Verluste seien unbestätigt. Russland habe im Verlauf des Ukraine-Konflikts inzwischen mehr als 30 Su-34 verloren, teilt London mit. "Die Flotte führt täglich eine große Anzahl von Einsätzen durch, bei denen sie Gleitbomben über die Grenzlinien abwirft. Insgesamt hat Russland bei Einsätzen in der Ukraine nun mehr als 135 Flugzeuge verloren."
+++ 12:25 Ukrainischer Geheimdienst: Fabrik für Flugabwehrsysteme und Drohnen angegriffen +++
Die Ukraine hat nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes SBU bei einem Drohnenangriff eine Militärfabrik in der zentralrussischen Stadt Ischewsk getroffen. Mindestens zwei Langstreckendrohnen seien in der Anlage eingeschlagen, teilt ein SBU-Vertreter mit. In der Fabrik, in der Flugabwehrsysteme und Drohnen produziert würden, sei ein Feuer ausgebrochen (siehe Eintrag von 11:39 Uhr). Der SBU hatte zuletzt größere Bekanntheit wegen der Attacken auf mehrere russische Militärbasen erlangt, bei denen laut eigenen Angaben 41 Flugzeuge zerstört oder beschädigt worden sein sollen. Nicht alle Treffer konnten unabhängig verifiziert werden.
+++ 11:39 Weitere heftige Explosionen in russischer Rüstungshochburg? Berichte über Tote +++
In sozialen Netzwerken werden derzeit Videos geteilt, die weitere heftige Explosionen in der Stadt Ischewsk zeigen. Dort greift die Ukraine einen Rüstungskomplex an. In dem Aufnahmen sind Menschen zu sehen, die in Panik fliehen. Nach Behördenangaben gibt es Tote und Verletzte. Unter den Verletzten seien auch schwere Fälle, sagt der Gouverneur der russischen Teilrepublik Udmurtien, Alexander Bretschalow. Die genaue Anzahl der Opfer nennt er nicht. Lokale Medien schreiben von drei Toten und etwa 20 Verletzten. Bretschalow macht auch keine genauen Angaben zum Ziel der ukrainischen Attacke und spricht nur von einem Industriebetrieb. Auf Videos ist zu sehen, dass das Ziel der Attacken ein Rüstungskomplex ist, der unter anderem in die Herstellung von Flugabwehrsystemen involviert ist (siehe Eintrag von 10:25 Uhr).
+++ 11:04 Deutlich mehr Chancen gegen angreifende Kamikaze-Drohnen? Ukraine präsentiert Neuentwicklung +++
Das Eliminieren von Drohnen ist für Infanteristen äußerst schwierig. Die Ukraine meldet eine Neuentwickklung, welche die Wahrscheinlichkeit, die Ziele zu treffen, deutlich erhöhen soll. "Sie sehen aus wie gewöhnliche Sturmgewehrpatronen, aber in ihrem Inneren befindet sich ein spezieller Sprengkopf, der die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöht, FPV-Drohnen oder Mavics abzuschießen, bevor sie zuschlagen können. Diese wichtige Innovation von Brave1 wurde bereits nach NATO-Standards kodifiziert und wird dazu beitragen, das ukrainische Militärpersonal zu schützen", teilt der Minister für digitale Transformation, Mychajlo Fedorow, mit.
+++ 10:25 Ukrainische Drohnen schlagen in großer russischer Rüstungsfabrik ein +++
Es gibt weitere Meldungen über Treffer bei ukrainischen Drohnenangriffen. Eine Fabrik zur Herstellung von Flugabwehrsystemen in der Stadt Ischewsk soll beschädigt worden sein. Diese liegt über 1000 Kilometer von der Ukraine entfernt. Auf einem Video ist ein Einschlag zu sehen, vermutlich von einer der bekannten ukrainischen Ljutyj-Drohnen, die des Öfteren für Angriffe über weitere Distanzen verwendet werden. Die Verifizierung von ntv.de stuft die Aufnahmen als authentisch ein und konnte den genauen Ort bestimmen. In einem früheren russischen Bericht über das Werk sind unter anderem Tor-Flugabwehrsysteme zu sehen. Den kursierenden Videos zufolge gibt es wohl mehrere Drohneneinschläge in der Einrichtung.
+++ 09:46 Norwegen schickt F-35-Kampfflugzeuge nach Polen +++
Norwegen entsendet laut einer Mitteilung des dortigen Verteidigungsministeriums in diesem Herbst F-35-Kampfflugzeuge nach Polen zum Flughafen Rzeszów. "Die Mission dient dem Schutz des polnischen Luftraums und eines wichtigen logistischen Knotenpunkts für die Hilfe an die Ukraine", heißt es. Man trage einen wichtigen Teil dazu bei, dass die Ukraine ihre Ziele erreichen und ihren Freiheitskampf fortsetzen könne, sagt Verteidigungsminister Tore O. Sandvik. Über Polen wird viel militärische Ausrüstung aus dem Westen und andere Unterstützung in die Ukraine transferiert. In dem Land sind an Knotenpunkten deswegen unter anderem Patriot-Flugabwehrsysteme stationiert.
+++ 09:12 Ukraine: Russische Drohnen-Fabrik und Öldepot bei nächtlichen Angriffen getroffen +++
Laut United24 Media, einer Medienplattform der ukrainischen Regierung, wurden bei den nächtlichen Drohnenangriffen auf die von Russland besetzten Städte Donezk und Luhansk eine Anlage zur Herstellung von Drohnen und elektronischer Kriegsführung sowie ein Öldepot getroffen beziehungsweise ins Visier genommen.
+++ 08:30 Kellogg: Aussagen von Kreml-Sprecher Peskow sind "orwellsch" +++
Der US-Sondergesandte Keith Kellogg reagiert auf X auf Behauptungen von Dmitri Peskow. Der Kreml-Sprecher, der regelmäßig mit Falschaussagen auffällt, hatte gesagt, die USA und die Ukraine würden Friedensgespräche verzögern. "Die jüngsten Äußerungen Peskows zum Stand der Verhandlungen sind orwellsch. Die russischen Behauptungen, dass die USA und die Ukraine die Friedensgespräche verzögern, sind unbegründet", schreibt Kellogg. "Präsident Trump hat sich konsequent und unnachgiebig für Fortschritte bei der Beendigung des Krieges eingesetzt. Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und die Aufnahme von trilateralen Gesprächen zur Beendigung des Krieges. Russland kann nicht weiter auf Zeit spielen, während es zivile Ziele in der Ukraine bombardiert."
+++ 07:58 Nordkorea ehrt gefallene Soldaten - Tränen im Publikum +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nimmt die Leichen von im Ukraine-Krieg getöteten Soldaten seines Landes in Empfang. Das Staatsfernsehen zeigt Aufnahmen von Kim, der in Pjöngjang die nordkoreanische Flagge auf den Sarg eines Soldaten legt. Begleitet wird er bei der Zeremonie von Russlands Kulturministerin Olga Ljubimowa. Anlass der gestrigen Gedenkfeier war der Jahrestag der Unterzeichnung eines Militärabkommens zwischen Nordkorea und Russland. Die Vereinbarung über eine "umfassende strategische Partnerschaft" der beiden Länder enthält auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung. Nordkorea hat Tausende Soldaten zur Unterstützung Russlands in die Region Kursk geschickt. Viele sollen gefallen sein.
+++ 07:30 Dutzende ukrainische Drohnen sollen Russland und besetzte Regionen angegriffen haben +++
Die russische Luftwaffe hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht 60 ukrainische Drohnen zerstört. Die meisten von ihnen seien über südwestlichen Regionen Russlands, über der ukrainischen Halbinsel Krim, über dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer zerstört worden, teilt das Ministerium mit. Zur Gesamtzahl der von der Ukraine gestarteten Drohnen macht das Ministerium keine Angaben. Moskau berichtet oft nur über abgeschossene Drohnen. Es gibt jedoch auch ukrainische Berichte über Treffer, zum Beispiel in einem Logistikzentrum in der Region Luhansk (siehe Eintrag von 06:22 Uhr).
+++ 06:51 Militärexperte: Wenn wir diese Drohnen nicht aufhalten, werden wir es selbst damit zu tun bekommen +++
Die Angriffe mit teilweise Hunderten Shahed-Drohnen pro Nacht sind für die Ukraine ein großes Problem. Die Flugabwehr ist überlastet, viele können ihre Ziele treffen. Der Militärexperte Nico Lange schreibt auf X, es müsse schnell etwas gegen die neuen Massen unternommen werden. "Abwehrdrohnen, billige Flugabwehr, elektronischer Kampf, Handel mit Komponenten und blockieren, Fabriken zerstören." Russland produzierte bereits Tausende Shahed-Drohnen pro Monat und steigere die Produktion stetig weiter. "Wenn wir diese Drohnen in der Ukraine nicht aufhalten, die Fabriken, Lieferketten und Komponenten nicht stören, werden wir es selbst damit zu tun bekommen", so Lange.
+++ 06:22 Russisches Logistikzentrum in Luhansk brennt +++
Ein russisches Logistikzentrum in der besetzten Region Luhansk steht nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Flammen. "Die russische Logistik im vorübergehend besetzten Luhansk brennt", erklärt der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, auf Telegram. Lokale Medien berichten über den Drohnenangriff und veröffentlichten offenbar Videos des brennenden Logistikzentrums und des Drohnengeräuschs. Russische Staatsmedien berichten, dass über 20 Drohnen über der Region Luhansk flogen.
+++ 05:42 Russen wollen erstes Dorf in der Region Dnipropetrowsk eingenommen haben - Ukraine dementiert +++
Russische Streitkräfte haben die Kontrolle über das erste Dorf in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk übernommen, berichtet Reuters mit Verweis auf russische Staatsmedien und Kriegsblogger. Russland hat innerhalb von zwei Monaten 950 Quadratkilometer Territorium eingenommen. Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, schrieb auf Telegram: "Bis heute sind die Russen noch nicht in die Region Dnipropetrowsk vorgedrungen. Die Kämpfe finden in der Nähe der Verwaltungsgrenze statt, und die Russen fliegen auch Drohnen in die Region. Es gibt jedoch keinen Durchbruch, und die Kämpfe sind schwierig."
+++ 04:45 Generalstab: Ukrainische Streitkräfte drängen russische Armee aus Sumy +++
Ukrainische Streitkräfte haben die Lage in der Oblast Sumy stabilisiert und die russische Armee weiter von Sumy, der Hauptstadt der Region, zurückgedrängt, berichtet der ukrainische Generalstab auf Telegram. Ukrainische Truppen seien in die Nähe des Dorfes Oleksiivka vorgerückt, das weniger als 30 Kilometer von der Stadt Sumy entfernt liegt, und hätten das Dorf Andriivka befreit, das Anfang Juni von Russland eingenommen worden war, heißt es in der Erklärung.
+++ 03:44 UN-Generalsekretär verspricht Ukraine Wiederaufbau-Hilfe +++
UN-Generalsekretär António Guterres hat der von Russland angegriffenen Ukraine Unterstützung bei einem möglichen Wiederaufbau zugesagt. Guterres habe bei einem Gespräch mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal auf die Verpflichtung der Vereinten Nationen hingewiesen, die Bemühungen der ukrainischen Regierung zur Bewältigung der humanitären, Wiederaufbau- und Sanierungsbedürfnisse zu unterstützen, teilt sein Sprecher mit. Beide hatten sich bei der vierten UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung im südspanischen Sevilla getroffen. Guterres habe zudem betont, wie wichtig es sei, eine vollständige, sofortige und bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine zu erreichen.
+++ 02:46 Aufrüstung gegen Russland: Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz +++
Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig die Nachfolge von Polen an, das den Ratsvorsitz in der ersten Jahreshälfte innehatte. Dänische Regierungsvertreter werden damit bis zum Jahresende zahlreiche Ministertreffen leiten und als Vermittler bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den 27 EU-Staaten auftreten. Dabei geht es vor allem darum, einen möglichst reibungslosen Ablauf der EU-Gesetzgebungsverfahren zu garantieren. Thematisch wollen sich die Dänen unter dem Motto "Ein starkes Europa in einer sich verändernden Welt" insbesondere für die gemeinsame Aufrüstung gegen Russland und für mehr Wettbewerbsfähigkeit in der EU einsetzen.
+++ 01:46 Union warnt SPD vor Abkehr von Pistorius' Wehrdienstmodell +++
Die Union hat die SPD von Verteidigungsminister Boris Pistorius davor gewarnt, das im Koalitionsvertrag beschriebene künftige Wehrdienstmodell mit Pflichtoption bei einem Mangel an Freiwilligen infrage zu stellen. "Es ist uns allen klar: wenn der Aufwuchs auf Basis von Freiwilligkeit nicht erreicht werden kann, müssen automatisch verpflichtende Maßnahmen greifen", sagt der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Erndl, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Mit Blick auf den Kompromiss von Pistorius und den Jusos auf dem SPD-Parteitag am Wochenende mahnt er: "Es geht hier nicht um parteitaktische oder ideologische Fragestellungen, sondern um die Sicherheit Deutschlands und seiner Verbündeten."
+++ 00:34 Russische Behörden: Eine Tote und zwei Verletzte nach Raketenschlag in Donezk +++
In der von russischen Truppen besetzten ostukrainischen Großstadt Donezk ist nach Behördenangaben eine Frau durch einen Raketenschlag ums Leben gekommen. Zwei weitere Personen, darunter ein Minderjähriger, seien bei dem ukrainischen Angriff verletzt worden, sagt der Moskauer Statthalter der Region, Denis Puschilin, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Die Besatzungsbehörden meldeten, der Angriff sei mit Raketen des Typs Storm Shadow erfolgt. Eine Bestätigung aus Kiew gibt es dafür nicht.
+++ 22:58 Moskaus Statthalter meldet vollständige Einnahme von Luhansk +++
Russland hat nach Angaben der Besatzungsbehörden die ostukrainische Region Luhansk vollständig erobert. Der Bericht über die vollständige Eroberung sei vor zwei Tagen gekommen, sagt der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Leonid Passetschnik, im russischen Staatsfernsehen. Bislang gibt es dafür keine Bestätigung aus Kiew. Auch das Verteidigungsministerium in Moskau hat die vollständige Besetzung des Gebiets Luhansk bislang nicht gemeldet. In der Vergangenheit kam die offizielle Bestätigung aus Moskau aber meist kurz nach den Erfolgsmeldungen der örtlichen Besatzungsbehörden.
+++ 21:58 Selenskyj dankt Deutschland für Hilfe bei Flugabwehr +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für die Hilfe speziell bei der Stärkung der eigenen Flugabwehr gedankt. Wichtig sei es nun, bei der gemeinsamen Waffenproduktion voranzukommen, sagt er in seiner abendlichen Videobotschaft. "Eins der Ziele besteht darin, in die Systemproduktion von Flugabwehrkomplexen einzusteigen - dies ist eine strategische Aufgabe", führt er weiter aus. Selenskyj erinnert angesichts des Besuchs von Außenminister Johann Wadephul in Kiew auch an die politische Unterstützung aus Berlin. Deutschland betrachte den Weg der Ukraine in die Nato als unumkehrbar, sagt er. Kiew sieht die Militärallianz als wichtige Garantie seiner eigenen Sicherheit, während Moskau die Invasion des Nachbarlands auch mit dessen Nato-Beitrittswunsch begründet hatte. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump den Nato-Beitritt der Ukraine als irreal abgetan.
+++ 21:27 Ausbildung von Ukraine-Soldaten: Bundeswehr erhält "euphorische Rückmeldungen" +++
Deutschland unterstützt die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion mit Waffen, Hilfsgütern und eigenem Know-how. Generalleutnant Andreas Marlow erklärt, wie die Ausbildung der ukrainischen Einsatztruppen lief - und auf welchem Gebiet Deutschland mehr von der Ukraine lernen kann, als andersherum.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.
Quelle: ntv.de, rog/mau/dpa/rts/AFP