Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:30 Ukraine-Unterstützer protestieren in Bratislava gegen Fico +++

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Rund 4000 Menschen sind dem Aufruf der Bürgerinitiative "Mier Ukrajine" (Friede der Ukraine) gefolgt und haben in der slowakischen Hauptstadt Bratislava gegen den slowakischen Regierungschef Robert Fico protestiert. Die Kundgebung stand unter dem Motto "Die Slowakei ist Europa! - Wir haben genug von Russland!". Die Organisatoren werfen dem Linkspopulisten vor, die Slowakei auf einen prorussischen Kurs zu führen. Fico war zuletzt mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Streit geraten, weil die Ukraine den Gastransit aus Russland in die Slowakei und andere Länder Europas stoppte. Das EU-Mitglied ist vom russischen Gas so abhängig wie kaum ein anderes Land Europas.

+++ 22:14 Russen erobern drei weitere Dörfer bei Pokrowsk +++
Russische Truppen haben nach Erkenntnissen ukrainischer Militärblogger drei weitere Dörfer nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk in der Ostukraine erobert. Der Blog DeepState nennt die Orte Datschenske, Nowyj Trud und Wowkowe wenige Kilometer südlich von Pokrowsk. Ein ähnliches Bild zeichnet der Blog Liveuamap, während der offizielle Lagebericht des Generalstabs für Freitagnachmittag Nowyj Trud noch als umkämpft darstellt. Die russische Armee hat sich in den vergangenen Wochen darauf verlegt, die Bergbau- und Industriestadt Pokrowsk nicht mehr frontal anzugreifen, sondern im Süden zu umgehen. Dadurch gerät die wichtige Verbindungsstraße von Pokrowsk in die Großstadt Dnipro in Gefahr. Die Russen stehen auch kurz davor, die Grenze des ukrainischen Verwaltungsgebietes Dnipropetrowsk zu erreichen. Dieses ist seit Kriegsbeginn 2022 von Bodengefechten verschont geblieben.

+++ 21:36 Moskaus "Verrat und Isolation": Moldau sieht Zukunft Transnistriens in Gefahr +++
Die Republik Moldau bezeichnet das Ende russischer Erdgaslieferungen an die separatistische Region Transnistrien als Sicherheitskrise. Moldau könne zwar die eigene Energieversorgung über die einheimische Produktion und Importe decken, erklärt Ministerpräsident Dorin Recean. Transnistrien habe dagegen trotz der Verbindungen zur Regierung in Moskau einen schweren Schlag einstecken müssen. Russland offenbare mit der Gefährdung der Zukunft seines Protektorats, dass "Verrat und Isolation" die unvermeidlichen Folgen für alle Verbündeten seien. "Wir betrachten dies als eine Sicherheitskrise, die darauf abzielt, die Rückkehr prorussischer Kräfte an die Macht in Moldau zu ermöglichen." Transnistrien spaltete sich in den 1990er Jahren ab, dort sind russische Soldaten stationiert.

+++ 20:53 Ein Toter und vier Verletzte nach Raketenangriff auf Tschernihiw +++
Nach dem russischen Raketenanagriff auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw (Siehe Liveticker-Eintrag von 19:32 Uhr) teilt Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Tschaus mit, dass dabei ein Zivilist getötet und vier verletzt wurden. Bürgermeister Dmytro Bryschynskyj sprach von drei Einschlägen am Stadtrand. Zwei Wohnhäuser seien beschädigt worden. Die ukrainische Luftwaffe warnte kurz vor den Einschlägen vor anfliegenden ballistischen Raketen. Nach einer späteren Mitteilung handelte es sich um drei Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M. Wegen der anfliegenden Raketen wurde bis in die Westukraine in die Transkarpaten Luftalarm ausgerufen. Außerdem flogen am Nachmittag russische Kampfdrohnen im ukrainischen Luftraum. 3 Lenkraketen und 19 von 32 Drohnen seien abgefangen worden, teilte die Luftwaffe mit.

+++ 20:12 Estlands Premier: Krieg endet, wenn Russland auf dem Schlachtfeld nicht vorankommt +++
Estlands Regierungschef Kristen Michal plädiert für eine europäische Politik der Stärke gegenüber Russland im Ukraine-Krieg. "Die Logik der Russen ist recht simpel: Wenn sie auf jemanden treffen, der stärker ist als sie, dann geben sie nach", sagt Michal dem "Spiegel". "Dieser Krieg wird nur dann enden, wenn Russland erkennt, dass es auf dem Schlachtfeld nicht vorankommt." Kremlchef Wladimir Putin sei kein Meisterstratege: Weder habe er die ukrainische Hauptstadt Kiew in drei Tagen erobern können, noch die NATO geschwächt. "Die Ukraine hat sich erfolgreich verteidigt. Schweden und Finnland sind der NATO beigetreten", sagt Michal. Er ist seit Juli 2024 Ministerpräsident in Tallinn als Nachfolger von Kaja Kallas, die zur EU-Außenkommissarin berufen wurde.

+++ 19:29 Nördlich von Kiew: Russische Raketenangriffe auf Tschernihiw +++
Russische Streitkräfte haben die Großstadt Tschernihiw im Norden der Ukraine mit ballistischen Raketen angegriffen. Die Stadt liegt nördlich von Kiew, weit entfernt von der Front. Dmytro Bryschynski, der Leiter der Militärverwaltung der Oblast Tschernihiw, bestätigte, dass die erste Explosion durch einen Raketenangriff auf den Stadtrand verursacht wurde. Wenig später folgte ein weiterer Angriff, bei dem mehrere Raketen auf die Umgebung der Stadt abgefeuert wurden. Laut dem ukrainischen Nachrichtensender Suspilne wurden insgesamt drei Explosionen in der Region registriert. Berichte über Opfer liegen bislang nicht vor

+++ 18:47 Trotz Ficos Drohung: Slowakei liefert weiter Strom an die Ukraine +++
Ungeachtet eines Streits zwischen den Regierungen der Ukraine und der Slowakei will der staatliche slowakische Netzbetreiber SEPS weiterhin Strom an das Nachbarland liefern. Für die Lieferungen von Strom an die Ukraine als Ausgleich für dortige Versorgungsengpässe infolge russischer Bombardierungen gebe es gültige Verträge mit der ukrainischen Partnergesellschaft Ukrenergo. An diese Verträge werde man sich halten und weiterhin Strom liefern, antwortet SEPS auf eine Anfrage der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Der linkspopulistische Ministerpräsident Robert Fico hatte der Ukraine zum Jahresende mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht, wenn sie wie angekündigt russische Gaslieferungen an die Slowakei und andere Länder Europas durch ihr Territorium stoppe. Die Ukraine, die sich seit fast drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt, stellte mit Jahresbeginn den Transit von russischem Gas ein.

+++ 18:09 Raketenangriff auf Saporischschja – Rentner getötet, Frau in Klinik +++
In der südukrainischen Region Saporischschja ist nach Angaben von Gouverneur Iwan Fedorow ein Rentner bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. Dessen Frau sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zuvor wurde bekannt, dass bei Kiew ein LKW-Fahrer durch herabfallende Trümmer einer Drohne getötet wurde. Vier Menschen wurden zudem durch Trümmerteile von Drohnen verletzt worden, unter ihnen ein 16-Jähriger. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland die Ukraine in der Nacht zum Freitag mit insgesamt 93 Drohnen an. 86 von ihnen konnten demnach abgeschossen werden oder "verschwanden".

+++ 17:35 Russen rücken in Torezk vor +++
Die russische Offensive im Donbass setzt die ukrainischen Streitkräfte zunehmend unter Druck, besonders in der umkämpften Stadt Torezk. Seit dem Jahreswechsel verstärken russische Truppen ihre Angriffe auf das Stadtgebiet, das durch brutale Kämpfe und Artilleriebeschuss stark zerstört wurde. Die Ukrainer mussten bereits Teile der Stadt und strategisch wichtige Industrieanlagen aufgeben. Mehr als die Hälfte von Torezk steht mittlerweile unter russischer Kontrolle. Ein russischer Erfolg in der Stadt könnte die Verteidigung der umliegenden Gebiete, darunter Pokrowsk und Tschassiw Jar, weiter erschweren.

+++ 17:01 Selenskyj: Alle besetzten Gebiete werden zurückgeholt +++
Selenskyj verspricht in dem im ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview, dass alle von Russland seit 2014 besetzten Gebiete zurückkehren werden. Er bestand auch auf harten Sicherheitsgarantien für sein Land und erteilte einer von Moskau für einen Friedensschluss geforderten Verkleinerung der ukrainischen Armee eine Absage. "Wir verstehen, dass er (Putin) uns mit so einer Armee von 40.000 bis 50.000 vernichtet, besetzt, dass es keine unabhängige Ukraine mehr geben wird", betont Selenskyj. Das kontinuierliche russische Vorrücken vor allem in der Ostukraine räumt Selenskyj ein und führt es vor allem auf fehlende Reserven zurück. "Wir tun alles dafür, dass es im Januar eine Frontstabilisierung gibt", verspricht er.

+++ 16:23 Selenskyj setzt auf Trumps Unberechenbarkeit +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, die Unberechenbarkeit des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu seinen Gunsten nutzen zu können. "Ich halte ihn für stark und unberechenbar. Ich wünschte mir sehr, dass die Unberechenbarkeit von Präsident Trump vor allem die Seite der Russischen Föderation betrifft", sagt das Staatsoberhaupt in einem vom ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview. Selenskyj geht davon aus, dass Trump an einem Friedensschluss real interessiert ist und der russische Präsident Wladimir Putin den künftigen US-Präsidenten fürchtet.

+++ 15:46 Umfrage: Immer mehr Ukrainer offen für territoriale Zugeständnisse +++
Laut einer Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) wären 38 Prozent der Ukrainer in nicht besetzten Gebieten bereit, Teile ihres Landes aufzugeben, um den Krieg mit Russland möglichst schnell zu beenden. Die Erhebung, durchgeführt vom 2. bis 17. Dezember 2024, zeigt einen Anstieg gegenüber Oktober, als 32 Prozent diese Position vertraten. Im Dezember 2023 stimmten 19 Prozent und im Dezember 2022 8 Prozent der Aussage zu. Damit sind die aktuellen Zahlen die höchsten seit Beginn der Messungen des KIIS im Mai 2022. 51 Prozent der Befragten lehnen territoriale Zugeständnisse strikt ab, auch wenn dies den Krieg verlängern könnte – ein Rückgang gegenüber 58 % im Oktober. Die Umfrage spezifizierte nicht, welche Gebiete aufgegeben werden könnten oder ob diese offiziell als russisches Territorium anerkannt oder nur vorübergehend unter russischer Besatzung bleiben sollten. Befragt wurden 2.000 Personen in von der Ukraine kontrollierten Gebieten per Telefon.

+++ 15:09 Moskau schließt UN-Sicherheitsratssitz für Deutschland aus +++
Moskau hat das Ansinnen Deutschlands nach einem ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kategorisch zurückgewiesen. Bei einer Reform des UN-Sicherheitsrats gebe es Länder, die niemals ständige Mitglieder sein würden, auch wenn sie danach strebten, sagt Russlands UN-Vertreter Wassilij Nebensja im russischen Staatsfernsehen. "Speziell ist hier die Rede von Deutschland und Japan." In den Vereinten Nationen laufen seit Jahren Diskussionen um eine Reform des Sicherheitsrats. Vor allem Indien und die Länder Afrikas hoffen auf einen ständigen Sitz in dem Gremium. Aber auch die Bundesregierung bemüht sich seit langem darum. Galt Russland eine Weile sogar als möglicher Befürworter einer solchen Regelung, waren die Spannungen zwischen Moskau und dem Westen in den vergangenen Jahren speziell nach Ausbruch des Angriffskriegs gegen die Ukraine dramatisch gestiegen. Die Chancen galten daher zuletzt bereits als schlecht. Jedes der fünf ständigen Mitglieder China, Frankreich, Großbritannien, Russland und USA, kann mit seinem Vetorecht eine Erweiterung blockieren.

+++ 14:33 Munz: "Russland schottet sich deutlicher vom Westen ab" +++
Das russische Parlament plant ein Gesetz gegen Anglizismen in Behörden und Verwaltungen, englische Begriffe sollen durch entsprechende russische ersetzt werden. Aus Moskau berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz über die jüngsten Entwicklungen im Land.

+++ 13:50 Russische Suchmaschine muss Ölraffinerie aus Karten streichen +++
Ein Moskauer Gericht hat den russischen Suchmaschinen-Betreiber Yandex angewiesen, wegen der Bedrohung durch ukrainische Drohnenangriffe Fotos einer Ölraffinerie aus Karten zu entfernen. Das berichtet laut dem Kyiv Independent die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Es handelt sich demnach um das erste Urteil, das den russischen Tech-Giganten verpflichtet, Fotos und Karten einer strategisch wichtigen Anlage zu entfernen.

+++ 13:12 Habeck will 3,5 Prozent für Verteidigung ausgeben +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht sich für eine deutliche Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben aus. "Nach Berechnungen von Experten sind in den nächsten Jahren etwa dreieinhalb Prozent unserer Wirtschaftsleistung für Verteidigung nötig. Das teile ich", sagte der grüne Kanzlerkandidat dem "Spiegel". "Wir müssen fast doppelt so viel für unsere Verteidigung ausgeben, damit Putin nicht wagt, uns anzugreifen. Wir müssen den Frieden sichern und weiteren Krieg verhindern." Zuletzt erreichte Deutschland erstmals das NATO-Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung auszugeben.

+++ 12:31 Uran-Importe aus Russland steigen um fast 70 Prozent +++
Trotz des Ukraine-Kriegs sind 2024 mindestens 68,6 Tonnen Uran aus Russland nach Deutschland importiert worden - fast 70 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das berichtet der "Spiegel" mit Verweis auf Daten des niedersächsischen Umweltministeriums. Geliefert wurde das Material an die Brennelementefabrik der Firma Advanced Nuclear Fuels (ANF) in Lingen. Bislang ist Uran aus Russland nicht Teil der EU-Sanktionen. ANF ist eine Tochter des französischen Unternehmens Framatome. Die Erhöhung der Uranimporte aus Russland ist auch deshalb pikant, weil die Firma derzeit ein Joint Venture mit dem russischen Atomkonzern Rosatom anstrebt.

+++ 11:45 Ukrainer in Polen erhalten gefälschte Einberufungsbescheide +++
In Polen haben Ukrainer vermeintliche Einberufungsbescheide erhalten, wie das Portal Ukrainska Pravda unter Berufung auf ein polnisches Medium berichtet. Die polnische Ausländerbehörde stellte demnach klar, dass es sich bei den Briefen um Fälschungen handelt.

+++ 11:16 Hunderte Deserteure? Strafverfolger untersuchen französisch ausgebildete Brigade +++
Nach Berichten über 1700 Deserteure in einer Prestige-Brigade der Ukraine ermitteln die Strafverfolgungsbehörden. Das State Bureau of Investigation hat eine Untersuchung wegen des Verdachts der Desertion und des Amtsmissbrauchs in der französisch ausgebildeten 155. mechanisierten Brigade eingeleitet, wie der Kyiv Independent berichtet. Die Einheit mit nominell 5800 Mann erlitt in der Ostukraine bei der Stadt Pokrowsk hohe Verluste.

+++ 10:30 Selenskyj: "Die Jungs sind müde" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj räumt ein, dass die Armee wegen der anhaltenden russischen Angriffe unter Erschöpfung leidet. "Sie machen Druck und die Jungs sind müde", sagte er in einem Interview mit dem ukrainischen Fernsehen. Russland ist im vergangenen Jahr in der Ukraine um fast 4000 Quadratkilometer vorgerückt, wie aus einer Analyse der Daten des Institute for the Study of War (ISW) hervorgeht. Die ukrainische Armee hatte mit chronischem Personal- und Ausrüstungsmangel zu kämpfen.

+++ 09:35 Hangar von Unternehmen in Cherson steht in Flammen +++
Ein russischer Angriff auf die Region Cherson hat am Morgen nach ukrainischen Angaben einen Brand in einem Unternehmen ausgelöst. Die örtliche Verwaltung berichtet laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform, der Hangar eines zivilen Unternehmens stehe in Flammen. Daneben wurden demnach unter anderem fünf Privathaushalte und Stromleitungen beschädigt.

+++ 08:47 Saporischschja zählt mehr als 300 Angriffe innerhalb von 24 Stunden +++
Allein gestern ist die Region Saporischschja nach ukrainischen Angaben 302 Mal attackiert worden. Russische Truppen hätten fünf Luftangriffe durchgeführt, zitiert die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform den Gouverneur. Hinzu kamen demnach 202 Drohnen sowie sechs Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern.

+++ 08:02 Kiesewetter pocht auf Bundeswehrsoldaten in Ukraine nach Kriegsende +++
Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter hält einen Einsatz von Bundeswehrsoldaten in der Ukraine nach einem Ende des Krieges für unabdingbar. "Als wirtschaftsstärkstes Land in Europa muss Deutschland bereit sein, einen großen Beitrag zur Friedenssicherung und zur europäischen Sicherheitsarchitektur zu leisten", sagte Kiesewetter der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Deutschland sei daher verpflichtet, sich "zu gegebener Zeit mit robust ausgestatteten Truppen" in der Ukraine zu engagieren. Dies auszuschließen, wäre aus Kiesewetters Sicht fahrlässig. Das deutsche Engagement müsse im Rahmen von EU und NATO stattfinden.

+++ 07:44 Bei Angriff auf Kiew offenbar LKW-Fahrer getötet +++
Bei dem nächtlichen Angriff auf Kiew hat es mehrere Opfer gegeben, wie die ukrainische staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Verweis auf die regionale Militärverwaltung meldet. Ein LKW-Fahrer wurde demnach von Splittern eines abgeschossenen "Ziels" getötet. Bei dem Brand eines Hauses seien ein 16-Jähriger und sein Vater sowie eine weitere Bewohnerin verletzt worden. In einer anderen Siedlung verwundeten demnach Drohnensplitter eine Frau.

+++ 07:01 Russische Soldaten müssen sich selbst Waffen und Essen kaufen +++
Angesichts mangelnder Grundausrüstung sind russische Soldaten gezwungen, sich Kleinwaffen zu kaufen, wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer aktuellen Analyse unter Berufung auf Militärblogger schreibt. Auch Lebensmittel müssen sie sich demnach regelmäßig selbst besorgen.

+++ 06:18 Herabfallende Trümmerteile setzen Haus in Kiew in Brand +++
Im Kiewer Stadtteil Darnyzja hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht ein russischer Drohnen-Angriff einen Brand ausgelöst. Bürgermeister Vitali Klitschko und die örtliche Militärverwaltung berichten laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform, herabfallende Trümmer hätten das Feuer verursacht. Über Opfer ist bisher nichts bekannt. Auch im Bezirk Holossijiw gingen demnach Trümmer nieder.

+++ 05:35 Selenskyj: Kursk ist "erhebliche Trumpf-Karte" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die ukrainische Operation in Kursk als "erhebliche Trumpf-Karte" bezeichnet - "bei allen Verhandlungen", so der Staatschef in einem Interview im ukrainischen Fernsehen. "Besonders mit Ländern, die für uns sehr wichtig sind. Vor allem mit den Ländern des Globalen Südens. Ich hätte nie gedacht, dass es einen so großen Einfluss auf sie haben würde. Aber das hat es." Die Länder des Globalen Südens seien beeindruckt, dass die ukrainischen Kräfte auf russischem Territorium Gebiete halten können, so Selenskyj.

+++ 04:55 Video zeigt ukrainische Angriffe mit "Hammer"-Präzisionsbomben +++
In einem Video aus der Ukraine ist erstmals der Einsatz von "Hammer"-Präzisionsmunition an einem Su-25-"Frogfoot"-Kampfjet zu sehen. Das berichtet das Militärportal "The War Zone". In dem Video sind mehrere Einsätze und Abwürfe der durch Frankreich zur Verfügung gestellten Bomben zu sehen. Paris hatte Anfang vergangenen Jahres angekündigt, der Ukraine jeden Monat rund 50 Sprengkörper zur Verfügung zu stellen. Die Gleitbomben haben einen eigenen Antrieb, ähnlich den US-Bomben vom Typ JDAM. Dadurch können die Bomben nach dem Ausklinken noch Ziele in bis zu 70 Kilometern Entfernung erreichen, heißt es in dem Bericht.

+++ 03:09 Russland meldet Abschuss ukrainischer Drohnen +++
Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, seine Luftabwehr habe am späten Donnerstag eine Reihe von ukrainischen Drohnen abgeschossen, die Ziele in den russischen Grenzregionen Belgorod, Brjansk und Kursk angegriffen hätten. Das ukrainische Militär hatte zuvor erklärt, es habe einen "Präzisionsangriff" gegen einen russischen Kommandoposten in Maryino in der Region Kursk ausgeführt. Nach Angaben des Gouverneurs der russischen Region sind bei den Angriffen ein mehrstöckiges Wohnhaus und andere Gebäude in einem angrenzenden Dorf beschädigt worden.

+++ 01:15 Neue iranische Waffen für Russland? +++
Russland könnte neue Raketensystem aus dem Iran für seinen Krieg gegen die Ukraine erhalten. Das berichtet das proukrainische Portal "Defense Express" unter Berufung auf iranische Quellen. In den sozialen Medien kursieren Bilder, die unter anderem ein Raketensystem vom Typ Fath-360 zeigen. Dabei handelt es sich um eine Kurzstreckenrakete. Darüber hinaus sind auch Flugabwehrsysteme vom Typ Arman zu sehen, heißt es in dem Bericht. Diese seien in einem Hafen am kaspischen Meer gesichtet worden, was auf eine Verschiffung nach Russland hindeute. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 23:27 EU-Ratspräsidentschaft: Versorgungslage nach Ende von russischem Gas-Transit "stabil" +++
Nach dem Ende der Durchleitung von russischem Erdgas durch die Ukraine ist die Versorgungslage in der Europäischen Union laut der polnischen EU-Ratspräsidentschaft "stabil". Alle EU-Mitgliedstaaten nutzten einen Mischung aus "für den Winter eingelagertem Gas und Importen aus Drittstaaten, um ihre Verbraucher stabil zu versorgen", erklärte die Ratspräsidentschaft. Es sei "keine bemerkenswerte Erhöhung der Gaspreise" festgestellt worden. Am Dienstag hatte der Gaspreis in Europa für den als Referenzwert betrachteten niederländischen TTF-Gaskontrakt erstmals seit Oktober 2023 die Marke von 50 Euro überschritten und sich auch am Donnerstag auf diesem Niveau gehalten.

+++ 22:16 Selenskyj: "Gerechter Frieden" bedingt EU- und NATO-Beitritt +++
Ein gerechter Frieden für die Ukraine setzt nach Auffassung von Präsident Selenskyj eine starke Nation, die Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der NATO sowie eine starke Armee voraus. "Für uns bedeutet ein Sieg, dass niemand unser Land oder unsere Unabhängigkeit aufgeben wird", sagt Selenskyj in einem TV-Interview. Zu einer starken Ukraine gehörten "ernsthafte Sicherheitsgarantien, die Putin daran hindern, mit einer Aggression zurückzukehren" sowie eine starke Armee. Die Ukraine habe die historische Chance, ihre Unabhängigkeit ein für alle Mal zu sichern. "Ein gerechter Frieden ist für uns die Gewissheit, dass wir Teil der EU sind und dass wir solide Sicherheitsgarantien haben. Die NATO ist die beste Option für uns", so Selenskyj.

+++ 21:36 Selenskyj: "Trump kann Putin wirklich stoppen" +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigt sich zuversichtlich, dass der designierte US-Präsident Trump der Ukraine helfen kann, die russische Aggression zu beenden. "Trump ist in der Lage, in diesem Krieg entscheidend zu sein. Er kann Putin wirklich stoppen oder uns helfen, Putin zu stoppen", sagt er in einem Interview im ukrainischen Fernsehen. Selenskyj hat nach eigener Aussage bereits mehrere Gespräche mit Trump geführt. "Er ist stark und unberechenbar. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich die Unberechenbarkeit von Präsident Trump vor allem auf die Russische Föderation konzentrieren würde. Ich glaube, dass er den Krieg wirklich beenden will", so Selenskyj.

+++ 21:02 Selenskyj will Exporte in den Libanon verdoppeln +++
Die Ukraine will ihre Agrarexporte in den Libanon deutlich erhöhen. Den Umfang von derzeit rund 400 Millionen Euro hofft Präsident Selenskyj mindestens zu verdoppeln, erklärt er in einer Videoansprache. Vertreter des Außen- und Landwirtschaftsministeriums sind demnach kürzlich im Libanon gewesen. Die Ukraine sei zudem bestrebt, auch diplomatischen Beziehungen zu Syrien wieder aufzunehmen.

+++ 20:36 Ukrainischer Geheimdienst: Bis zu 180.000 Häftlinge kämpfen für Russland +++
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge ab November vergangenen Jahres zwischen 140.000 und 180.000 Gefangene für den Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Das berichtet der ukrainische Auslandsgeheimdienst der Nachrichtenagentur Ukrinform. Demnach waren im Jahr 2024 etwa 300.000 bis 350.000 Personen in russischen Strafkolonien und Gefängnissen inhaftiert. "Diese Zahl ist nur noch halb so hoch wie im Jahr 2014. Der Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit dem russisch-ukrainischen Krieg", so der Geheimdienst.

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Quelle: ntv.de, chl/lme/mdi/dpa/AP/rts/AFP

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