Israel-Krieg im Liveticker +++ 23:41 Ministerin schlägt "freiwillige Umsiedlung" der Menschen aus Gaza vor +++
Die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, anstelle eines Wiederaufbaus des Gazastreifens eine "freiwillige Umsiedlung" der Palästinenser aus dem Küstengebiet in andere Länder zu fördern. Anstatt Geld für den Wiederaufbau des Gazastreifens oder das "gescheiterte" UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) bereitzustellen, "kann sich die internationale Gemeinschaft an den Kosten für die Umsiedlung beteiligen" und den Bewohnern des Gazastreifens helfen, "sich ein neues Leben in ihren neuen Gastländern aufzubauen", schreibt Gamliel in der Zeitung "Jerusalem Post".
+++ 22:25 Israel: Hamas tötete entführte Wehrpflichtige +++
Israel wirft der Hamas vor, eine als Geisel genommene israelische Wehrpflichtige getötet zu haben. Die 19-Jährige sei mit nicht lebensbedrohlichen Verletzungen von Hamas-Mitgliedern ins Al-Schifa-Krankenhaus gebracht und dort von einem Hamas-Mitglied getötet worden, sagt ein israelischer Militärsprecher. Er beruft sich auf eine forensische Untersuchung und Geheimdienstinformationen. Nachdem der Leichnam in der vergangenen Woche in der Nähe des Krankenhauses geborgen worden war, hatte die Hamas erklärt, die Frau sei bei einem israelischen Luftangriff gestorben.
+++ 22:05 Macron ruft Netanjahu zum Schutz von Zivilisten auf +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ruft in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf. Macron habe Netanjahu an die absolute Notwendigkeit erinnert, zwischen Terroristen und der Bevölkerung zu unterscheiden, teilt der Élyséepalast in Paris mit. Es habe zu viele zivile Verluste im Zusammenhang mit den laufenden militärischen Operationen im Gazastreifen gegeben. Nach Élysée-Angaben weist Macron zudem auf die Notwendigkeit hin, eine sofortige Feuerpause einzurichten, die zu einem Waffenstillstand führen sollte. Auch habe Macron seine Besorgnis angesichts steigender Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im Westjordanland zum Ausdruck gebracht.
+++ 21:00 Überwachungsvideos sollen Ankunft von Hamas-Geiseln in Al-Schifa-Klinik zeigen +++
Die israelischen Streitkräfte veröffentlichen Aufnahmen von Überwachungskameras aus dem Al-Schifa-Krankenhaus, die offenbar zeigen, wie Hamas-Terroristen aus Israel entführte Menschen am 7. Oktober in die Klinik bringen. In dem Video ist zu sehen, wie eine mutmaßliche Geisel am Arm verletzt auf einem Krankenbett liegt, eine zweite mutmaßliche Geisel wird mit Waffengewalt in das Gebäude gezerrt. "Diese Aufnahmen beweisen, dass die Hamas-Terrororganisation das Schifa-Krankenhaus am Tag des Massakers selbst als Terrorinfrastruktur nutzte", teilt die Armee mit.
+++ 20:00 UN-Generalsekretär "geschockt" nach Angriffen auf UN-Schulen +++
UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich zutiefst geschockt über Angriffe auf zwei UN-Schulen in Gaza. "Dutzende Menschen - viele Frauen und Kinder - wurden getötet und verletzt, als sie Schutz auf Gelände der Vereinten Nationen suchten", teilt Guterres in New York mit. "Ich betone erneut, dass UN-Gelände unverletzbar ist", sagt er weiter. "Dieser Krieg hat jeden Tag eine niederschmetternde und inakzeptable Zahl an zivilen Opfern, darunter Frauen und Kinder", so Guterres. "Das muss aufhören." Bei dem Einschlag eines Geschosses in einer der beiden getroffenen UN-Schulen soll es am Samstag im Flüchtlingsviertel Dschabalia im nördlichen Gazastreifen zahlreiche Tote gegeben haben.
+++ 19:22 Tanklaster mit fast 50.000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen +++
Im Gazastreifen sind drei weitere Tankwagen mit insgesamt etwa 50.000 Litern Diesel eingetroffen. Das sagt der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser. Mit den vorigen Lieferungen hätten damit bisher acht Tankwagen insgesamt 210.000 Treibstoff mit in das abgeriegelte Küstengebiet geliefert. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung im Gazastreifen täglich rund 200.000 Liter Treibstoff nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke genehmigt.
+++ 18:59 Washington: Näher an Einigung für Geisel-Freilassung als jemals zuvor +++
Eine Vereinbarung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen könnte der US-Regierung zufolge kurz bevorstehen. Man sei zum jetzigen Zeitpunkt näher an einer Einigung, "als wir es vielleicht jemals waren, seit diese Verhandlungen vor Wochen begonnen haben", sagt der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, im US-Fernsehen. "Es gibt Bereiche, in denen die Meinungsverschiedenheiten verringert, wenn nicht sogar ganz ausgeräumt wurden." Finer macht jedoch deutlich, dass man noch nicht am Ziel sei: "Es gibt derzeit keine Einigung, wir werden in den kommenden Stunden und Tagen intensiv weiterverhandeln."
+++ 18:31 IDF: 55 Meter langer Tunnel unter Al-Schifa-Klinik entdeckt +++
Die israelische Armee entdeckt nach eigenen Angaben einen 55 Meter langen Tunnel unter dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza. Dieser befinde sich zehn Meter unter der Klinik. Demnach verfügt der Tunneleingang über verschiedene Abwehrmechanismen wie eine explosionssichere Tür und eine Schießscharte. Die israelische Armee vermutet, dass sich in der Klinik eine Kommandozentrale und Waffenverstecke der Hamas befinden. Die Terrororganisation bestreitet das.
+++ 18:09 Frankreich will kranke Kinder aus Gazastreifen aufnehmen +++
Frankreich will kranke und verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen, die dringende medizinische Hilfe benötigen. Man werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um zu helfen, die Kinder aus dem Küstengebiet in französische Krankenhäuser zu bringen, teilt der Élyséepalast in Paris mit. Ein Helikopterträger der französischen Marine zur medizinischen Unterstützung soll zudem in einigen Tagen in Ägypten eintreffen. Ein weiterer französischer Hilfsflug mit medizinischem Material soll Anfang der Woche ebenfalls abheben.
+++ 17:49 ntv-Reporterin besucht geheimen Trainingsort der israelischen Armee +++
Israel ist eines von nur einer Handvoll Ländern weltweit, in dem Frauen wehrpflichtig sind. Eine von ihnen ist die erst 18-jährige Raschel, die extra aus Frankreich eingewandert und direkt aus dem Flugzeug zum Militär gegangen ist. ntv-Reporterin Raschel Blufarb trifft die junge Frau an einem geheimen Trainingsort der Armee.
+++ 17:05 Huthi-Rebellen kapern Tanker im Roten Meer +++
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Rebellen hätten an Bord des Autotransporters "Galaxy Leader" die Kontrolle übernommen, berichtet der Nachrichtensender Al-Hadath. Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Ein Sprecher der israelischen Armee spricht von einem "sehr schwerwiegendem Vorfall mit globaler Reichweite". Die Huthis teilen mit, sie hätten bei einem "Militäreinsatz" im Roten Meer ein israelisches Schiff gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht.
+++ 16:31 Experte: Nach Feuerpause würde Israel Angriffe ausweiten +++
Ein möglicher Geiseldeal mit der Hamas ist ein Hoffnungsschimmer für viele Familien in Israel. Sollte es tatsächlich zu einem Abkommen kommen, würde es aber kein Ende des Kriegs bedeutet, vermutet Kristof Kleemann von der Friedrich-Naumann-Stiftung in Jerusalem. Nach der Feuerpause würde Israel die militärischen Aktionen möglicherweise sogar ausweiten.
+++ 16:02 Irans geistliches Oberhaupt sieht "Niederlage" Israels +++
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei sieht eine "Niederlage" Israels im Krieg gegen die vom Iran unterstützte Hamas als eine "Tatsache" an. In einer Rede in der iranischen Hauptstadt Teheran sagt Chamenei, die Niederlage "des zionistischen Regimes (Israel) in Gaza" sei eine Tatsache. "Vorzurücken und in Krankenhäuser oder Häuser der Menschen einzudringen, ist kein Sieg, weil Sieg bedeutet, die andere Seite zu besiegen", fährt er fort. Israel sei bei seinem Versuch, die islamistische Hamas zu zerstören, "trotz der massiven Bombardierungen" des Gazastreifens "bislang gescheitert".
+++ 15:21 Jäger erklärt Deal: Warum sollte die Hamas die Geiseln freilassen? +++
Welches Interesse Israel an einem möglichen Geiseln-Deal hat, ist klar. Doch warum sollte die Hamas die Menschen freilassen und auf das einzige Druckmittel verzichten? Die Terrororganisation brauche eine Feuerpause und sei dafür bereit, ein Teil der Geiseln freizulassen, erklärt Politologe Thomas Jäger.
+++ 14:36 Israels Präsident warnt vor weltweitem Anstieg von Antisemitismus +++
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sieht seit dem 7. Oktober einen "erschreckenden Anstieg von Antisemitismus auf der ganzen Welt". Er nennt in einer speziellen Botschaft an jüdische Gemeinden in aller Welt Vorfälle in Frankreich, Großbritannien und den USA. Diese zeigten "eine enge Verbindung zwischen Antisemitismus und antiisraelischen Ansichten", sagt er. "Das Hamas-Massaker im Süden Israels hat uns gezwungen, uns einer Art von Bösem entgegenzustellen, das in der modernen Welt nicht mehr existieren sollte", sagt Herzog. "Wir müssen sehr klar sein: Dies ist nicht nur ein Krieg zwischen Israel und der Hamas." Es sei vielmehr "der Kampf der gesamten zivilisierten Welt".
+++ 13:59 Weiterer Beschuss an der Grenze zwischen Libanon und Israel +++
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es am Sonntag erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe mehrere Ziele in der Grenzregion beschossen und den Kibbuz Hanita auf israelischer Seite "direkt getroffen". Israels Armee teilte mit, sie habe mehrere "verdächtige Luftziele" angegriffen, die aus dem Libanon in Richtung Israel geflogen seien. Eines der Flugobjekte sei erfolgreich abgefangen worden. Zudem habe es weitere Angriffe aus dem Libanon gegeben, auf die Israel mit Beschuss reagiert habe. Berichte über Verletzte gab es nicht.
+++ 13:26 Frühchen aus Al-Schifa-Klinik evakuiert +++
31 Frühchen sind heute aus dem umkämpften Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert worden. Der Rettungsdienst Roter Halbmond teilte mit, sie seien in Krankenwagen in den Süden des Gazastreifens verlegt worden. Ziel sei ihre Verlegung in ein Krankenhaus in Rafah, nahe der ägyptischen Grenze. Die Zustände im Al-Schifa-Krankenhaus werden als verheerend beschrieben. Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen nach einem Besuch am Samstag von einer "Todeszone".
+++ 12:39 So könnte der Israel-Hamas-Deal aussehen +++
Im Gegenzug für eine fünftägige Feuerpause soll die Hamas etwa 50 Geiseln freilassen: Die "Washington Post" berichtet über einen möglichen Deal Israels mit der Terrororganisation. Laut Aussage der katarischen Regierung hat sich die Option zunehmend konkretisiert.
+++ 12:09 Ärzte ohne Grenzen meldet einen Toten bei Angriff auf eigenen Konvoi +++
Beim Angriff auf einen Konvoi der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ist im nördlichen Gazastreifen eine Person ums Leben gekommen. Die Organisation verurteilt den Angriff "auf das Schärfste". Die fünf Fahrzeuge seien rundum und auf dem Dach als Konvoi von Ärzte ohne Grenzen markiert gewesen, teilt sie heute mit. Ziel sei gewesen, Mitarbeiter und deren Familien in Sicherheit bringen. Sie harrten unter prekären Bedingungen seit einer Woche auf dem Gelände der Organisation in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza aus. Die Gruppe sei am Samstag mit fünf Fahrzeugen auf der von Israel markierten Fluchtroute sieben Kilometer Richtung Süden gefahren. Weil an dem letzten stark überfüllten Kontrollpunkt stundenlang kein Vorankommen war und dort Schüsse fielen, beschloss man, auf das Gelände von Ärzte ohne Grenzen zurückzukehren, heißt es. Der Konvoi sei am Nachmittag kurz vor der Ankunft dort angegriffen worden.
+++ 11:43 Katar: Nur noch "geringfügige" Hindernisse vor Abkommen zu Geisel-Freilassung +++
Bei den Verhandlungen über die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln stehen nach Angaben der katarischen Regierung nur noch "geringfügige" Hindernisse einem Abkommen im Weg. Die jetzt noch verbliebenen Fragen seien eher "logistischer und praktischer" Natur, sagte Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Doha. Einen Zeitplan nannte Al Thani nicht.
+++ 11:28 Kaim: "Ohne Freilassung von Geiseln wird es keine Feuerpause geben" +++
Laut einem Bericht der "Washington Post" erklärt sich die Hamas bereit, in den kommenden Tagen Frauen und Kinder freizulassen, die sie in ihrer Gewalt hat. Ob der Deal mit Israel gelingt und es zu einer Feuerpause kommt, hängt letztlich von der Terrororganisation ab, erklärt Sicherheitsexperte Markus Kaim.
+++ 10:54 Tausende fliehen vom Norden in den Süden des Gazastreifens +++
Nach UN-Angaben sind gestern etwa 10.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern, berichtet das UN-Nothilfebüro OCHA. Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die seit Wochen verlangen, dass Zivilisten den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas im Norden in und unter Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen. Nach Angaben von OCHA berichteten Geflüchtete von israelischen Checkpoints mit Maschinen zur Gesichtserkennung. Israel fürchtet offenbar, dass sich bekannte Terroristen unter den Flüchtenden befinden. Einige Menschen wurden nach unbestätigten Berichten festgenommen.

Das israelische Militär rief die Menschen im Norden zuletzt täglich zur Evakuierung in den Süden entlang einer bestimmten Route auf.
(Foto: IMAGO/APAimages)
+++ 10:17 Israel: 59 Soldaten seit Kriegsbeginn in Gaza getötet +++
Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 59 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 380 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher heute. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen. Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 wurden auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet. Auf palästinensischer Seite gab es während des damaligen Konflikts nach UN-Angaben 2251 Tote.
+++ 09:56 Jäger: Befreiung der Geiseln ist nicht Israels Priorität +++
Laut einem Bericht der "Washington Post" steht möglicherweise ein Deal zwischen Israel und der Hamas kurz bevor. Die beiden Kriegsparteien erwägen demnach eine fünftägige Feuerpause, in der Dutzende Geiseln freigelassen werden könnten. Doch die Befreiung der Geiseln ist nicht das zentrale Interesse der israelischen Regierung, sagt Politologe Thomas Jäger bei ntv.
+++ 09:28 Israelisches Fernsehen berichtet über Details möglicher Geisel-Deals +++
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der Hamas-Behörde auf mehr als 12.300 seit Kriegsbeginn gestiegen. Rund 30.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Pressestelle der Hamas-Regierung in Gaza mit. Unter den Toten seien mehr als 5000 Kinder und Jugendliche. Es gebe auch Tausende von Vermissten. Die Terrororganisation Hamas kontrolliert den Gazastreifen und führt die Regierungsgeschäfte. Von ihrer Behörde unabhängige Opferzahlen stehen nicht zur Verfügung.

Bewohner des Gazastreifens suchen nach einem Luftangriff im Schutt nach Opfern.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
+++ 08:49 Israelisches Fernsehen berichtet über Details möglicher Geisel-Deals +++
Das israelische Fernsehen hat in der Nacht zu Sonntag Details einer möglichen Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen veröffentlicht. Demnach soll die islamistische Terrororganisation Hamas grundsätzliche Bereitschaft zur Freilassung von 87 Geiseln signalisiert haben, berichtete der Sender N12. Darunter seien 53 Frauen, Kinder und Jugendliche sowie 34 Ausländer. Im Gegenzug müsse Israel sich zu fünf Tagen Kampfpause im Gazastreifen sowie zur Freilassung von weiblichen palästinensischen Häftlingen, Minderjährigen in israelischen Gefängnissen und sogenannten Sicherheitshäftlingen verpflichten. Außerdem verlange die Hamas die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Küstenstreifen. Der Sender berichtete gleichzeitig, es sei noch unklar, ob der Deal vorangehen werde. Ein Problem sei, dass es zuletzt kaum noch Kontakt mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gegeben habe.
+++ 08:21 Ein Palästinenser im Westjordanland wird von israelischen Streitkräften getötet +++
Laut Meldung des Palästinensische Roten Halbmond ist bei Zusammenstößen mit den israelischen Streitkräften (IDF) in Dschenin im Westjordanland eine Person getötet und eine weitere verletzt worden. Nach Angaben von Einwohnern der Stadt wurde der 45-jährige Mann mit Behinderungen von den IDF erschossen. Die Partnerorganisation des Roten Kreuzes meldete außerdem, dass in der Gegend von Nablus vier Menschen verletzt wurden, davon zwei Jugendliche. Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober haben die Spannungen zwischen palästinensischer Bevölkerung und israelischen Siedlern sich weiter verschärft. Nach UN-Angaben gibt es 291 israelische Siedlungen im Westjordanland. Dem israelischen Militär wird häufig unangemessene Gewalt gegenüber den Palästinensern in der Westbank vorgeworfen.
+++ 07:03 Experte bezeichnen Al-Shifa-Klinik als "Todeszone" +++
Ein humanitäres Expertenteam bezeichnet das Al-Shifa-Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen als "Todeszone". Dies teilt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. "Anzeichen von Granatenbeschuss und Gewehrfeuer sind offensichtlich. Das Team sah ein Massengrab am Eingang des Krankenhauses und erfuhr, dass dort mehr als 80 Menschen begraben sind", heißt es in der WHO-Erklärung. Das von der WHO geleitete Team konnte eine Stunde das Krankenhaus inspizieren. Flure und Krankenhausgelände seien mit medizinischen und sonstigen Abfällen übersät. Im Al-Shifa-Krankenhaus seien noch 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 291 Kranke, darunter 32 Babys in kritischem Zustand, so die WHO. Eine Evakuierung ist demnach in Planung.
+++ 06:20 Feuerpause im Gaza-Krieg in Aussicht +++
Der "Washington Post" zufolge könnte eine Freilassung von Geiseln aus Hamas-Gefangenschaft bereits in den nächsten Tagen beginnen, sofern es bei der Einigung keine Probleme in letzter Minute gebe. Die mehrtägige Einstellung der Kampfhandlungen, zu der Israel im Gegenzug bereit wäre, soll demnach auch ermöglichen, dass deutlich mehr humanitäre Hilfe, einschließlich Treibstoff, von Ägypten in den Gazastreifen gelangen kann. Der Entwurf des Abkommens sei in wochenlangen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha zwischen Israel, den USA und der Hamas ausgearbeitet worden.

Ende Oktober erinnerte ein Mahnmal in Jerusalem daran, dass die Geiseln größtenteils aus ihren Betten heraus von den Terroristen gekidnappt worden waren.
(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)
+++ 03:56 Weißes Haus spricht von keiner Einigung zwischen Israel und Hamas +++
Israel und die Hamas haben sich noch nicht auf einen vorübergehenden Waffenstillstand geeinigt, sagt ein Sprecher des Weißen Hauses am Samstagabend. Die USA bemühten sich weiterhin um eine Einigung zwischen beiden Seiten.
+++ 03:00 Israel, USA und Hamas angeblich kurz vor Einigung über Freilassung von Geiseln und Kampfpause +++
Israel, die USA und Hamas stehen laut einem Zeitungsbericht kurz vor einer Einigung über die Freilassung von Dutzenden von Frauen und Kindern, die im Gazastreifen als Geiseln festgehalten werden. Im Gegenzug soll eine fünftägige Kampfpause eingelegt werden, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf mit den Bestimmungen vertraute Personen.
+++ 01:05 WHO plant Rettung der verbliebenen Patienten in Al-Shifa-Klinik +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitet mit Hochdruck an einem Plan zur Rettung der verbliebenen Patientinnen und Patienten aus dem Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen. Das schreibt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf dem Kurznachrichtenportal X. Mitarbeiter hätten das Krankenhaus aufgesucht und eine desolate Lage vorgefunden. Es gebe dort kein Wasser, keinen Strom und keine Nahrungsmittel mehr und kaum noch medizinischen Bedarf. "Angesichts dieser erbärmlichen Situation und des Zustands vieler Patienten, darunter Babys, bat das Personal um Unterstützung bei der Evakuierung von todkranken Patienten, die dort nicht mehr versorgt werden können", schreibt er. Die WHO arbeite mit Partnern daran und verlange Unterstützung für diesen Plan. Tedros nennt weder Israel, dessen Militär das Krankenhaus eingenommen hat, noch die im Gazastreifen regierende extremistische Palästinenserorganisation Hamas beim Namen.

Die Al-Shifa-Klinik ist das größte Krankenhaus in Gaza. Die Streitkräfte vermuten darunter eine Kommandozentrale der Hamas.
(Foto: IMAGO/APAimages)
+++ 00:18 Marsch der Angehörigen von Hamas-Geiseln erreicht Jerusalem +++
Hunderte Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln haben nach einem langen Marsch Jerusalem erreicht und die Regierung in dringenden Appellen zum Handeln aufgefordert. Bei ihrer Ankunft am Nachmittag schwenken sie israelische Flaggen und halten Plakate mit den Fotos der Geiseln in die Höhe. Der Demonstrationszug ist am Dienstag in Tel Aviv zu dem rund 60 Kilometer langen Marsch nach Jerusalem gestartet. Dort angekommen haben sich tausende Unterstützer angeschlossen und sind zum Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu marschiert. Die Angehörigen der Geiseln werfen der Regierung vor, sie nicht über die Bemühungen zur Befreiung der Verschleppten zu informieren. "Bringt sie nach Hause, jetzt", skandiert die Menge. Auf einem Plakat ist zu lesen: "Mama, wir warten auf dich, komm' zurück."

Viele Israelis begleiten den Marsch der Angehörigen der Geiseln, um ihre Forderungen zu unterstreichen.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
+++ 23:34 Demonstration in Tel Aviv gegen Gaza-Krieg +++
Mehrere Hundert Menschen haben in Tel Aviv gegen den Gaza-Krieg demonstriert. Die Demonstration auf der Strandpromenade fand auf Initiative der linksorientierten Chadasch-Partei statt, wie israelische Medien berichten. Jüdische und arabische Israelis protestierten dabei gemeinsam gegen eine Fortsetzung des Militäreinsatzes im Gazastreifen. "Auge um Auge und wir sind alle blind", stand auf einem der Schilder. Der TV-Sender Kan berichtet, die Demonstranten hätten dazu aufgerufen, "die schlechteste Regierung in der Geschichte Israels" abzulösen. Die Nachrichtenseite ynet berichtet, es habe eine Gegendemonstration mit mehreren Dutzend Teilnehmern gegeben. Es sei zu verbalen und physischen Konfrontationen beider Seiten gekommen. Die Demonstranten gegen den Krieg seien dabei mit Wasserflaschen beworfen worden.
+++ 22:48 Abbas fordert sofortiges Ende des Gaza-Krieges +++
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas ruft zu einem sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen auf. In einer Fernsehansprache fordert Abbas den US-Präsidenten Joe Biden dazu auf, "zu intervenieren und diese Aggression sofort zu stoppen". Er fragt: "Worauf warten die USA angesichts des fortwährenden Völkermords an unserem Volk in Gaza?" Abbas fordert Biden außerdem dazu auf, sich für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den blockierten Küstenstreifen einzusetzen.
+++ 22:06 Minimale Notfallmenge: Netanjahu rechtfertigt Treibstoff-Lieferungen für Gaza +++
Israel hat nach Angaben des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu der Einfuhr eingeschränkter Mengen von Treibstoff in den Gazastreifen zugestimmt, um internationale Unterstützung für den Kampf gegen die Hamas zu gewährleisten. "Die humanitäre Hilfe ist essenziell wichtig für die Fortsetzung der internationalen Unterstützung", sagt Netanjahu am Abend vor Journalisten in Tel Aviv. Deswegen habe man auf Bitte der USA die Einfuhr von zwei Tanklastern am Tag in den Küstenstreifen erlaubt. Netanjahu sprach von einer "minimalen Notfallmenge".
+++ 21:30 Biden: Autonomiebehörde soll Gaza regieren +++
Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden soll nach dem Krieg Israels und der Hamas die Palästinensische Autonomiebehörde sowohl den Gazastreifen als auch das Westjordanland regieren. In einem Beitrag für die "Washington Post" erklärt Biden zudem, die USA seien bereit zu Visasperren für "Extremisten", die im Westjordanland Zivilisten angriffen.
+++ 20:49 "Kreuzfahrerstrukturen": Erdogan tritt gegen Scholz und Steinmeier nach +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nennt Israel nach seinem Deutschland-Besuch erneut einen "Terrorstaat". "Der Verantwortliche dieses Terrorstaates derzeit hat das israelische Volk zum Aufschrei und zum Aufstand gegen sich selbst gebracht. Deshalb steht sein Ende nah", sagt Erdogan mit Bezug auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Den Westen und Deutschland bringt er in Verbindung mit den Kreuzfahrern, ohne zu erläutern, was er damit genau meint. Westliche Regierungen und die "imperialistische Kreuzfahrerstruktur" unterschieden sich nicht voneinander. "Dies habe ich leider bei meinem Besuch gestern Abend gesehen. Das habe ich beim Präsidenten gesehen und auch bei dem Anderen", sagt Erdogan. Er hatte am Freitag Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sowie Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin getroffen.
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+++ 20:09 Hamas-Chefs sollen nach Süd-Gaza geflohen sein +++
Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist nach israelischen Informationen aus der Stadt Gaza in den Süden des Gazastreifens geflohen. Der israelische TV-Sender Kan berichtet, Israel gehe davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif während des Kriegs in den Süden entkommen seien. Sie würden dort im Bereich der Stadt Chan Junis vermutet, wo Sinwar geboren ist. Der Sender nannte allerdings keine Quelle für diese Information. Sinwar ist der Chef der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Deif Kommandeur des bewaffneten Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden. Beide stehen seit dem Massaker am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet ganz oben auf der Abschussliste Israels.
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+++ 19:30 Scholz telefoniert mit Netanjahu +++
Kanzler Olaf Scholz hat sich nach Angaben der Bundesregierung in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für Feuerpausen im Gaza-Krieg eingesetzt. "Der Bundeskanzler betonte die dringende Notwendigkeit, die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen zu verbessern", teilt die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin mit. "Humanitäre Feuerpausen könnten zu einer wesentlichen Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung beitragen." Das Gespräch fand den Angaben zufolge heute statt. Scholz habe die volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel erneuert und unterstrichen, dass Deutschland unverbrüchlich an der Seite Israels stehe, so Hoffmann. Netanjahu habe die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen erläutert, die weiterhin von der Hamas konterkariert würden.
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Quelle: ntv.de, jpe/rog/fni/dpa/AFP/rts