Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:54 Bericht: USA untersagen Ukraine Angriffe mit US-Langstreckenraketen +++
Die USA untersagen der Ukraine laut einem Bericht des "Wall Street Journal", die von ihnen gelieferten Langstreckenraketen vom Typ ATACMS für Angriffe auf Ziele in Russland zu nutzen. Die Zeitung beruft sich auf US-Regierungsvertreter. Stellungnahmen der Regierungen in Washington und Kiew liegen zunächst nicht vor.
+++ 22:40 Ukraine meldet mehr als 1400 Drohnen-Angriffe und 134 Gefechte an der Front +++
Im Laufe des Tages ist es an der Front zu 134 Gefechten zwischen ukrainischen und russischen Truppen und mehr als 1400 Angriffen mit Kamikaze-Drohnen gekommen. Das teilt die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Demnach unternahmen die russischen Truppen im Bereich um die Stadt Pokrowsk 40 Durchbruchsversuche. "Seit Beginn des Tages gab es 134 Gefechte. Der Feind führte 45 Luftangriffe durch und warf 81 gelenkte Fliegerbomben ab. Darüber hinaus startete er 1439 Kamikaze-Drohnen und beschoss 3169 bewohnte Gebiete und unsere Truppenstellungen", heißt es in der Mitteilung. Nach Angaben des Generalstabs schlugen ukrainische Truppen in den Sektoren Nord-Sloboschanschtschyna und Kursk zwei russische Angriffe zurück.
+++ 22:02 Ukraine verhängt neue Sanktionen gegen Russland und weitere Staaten +++
Die Ukraine verhängt neue Sanktionen gegen Einzelpersonen und Unternehmen, die Russland im Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf für zwei Sanktionspakete unterzeichnet, wie der Staatschef in den sozialen Medien mitteilt. "Bei dem ersten Paket werden die Sanktionen der Ukraine auf die der Partner, insbesondere Kanadas, abgestimmt. Die Sanktionen richten sich gegen 139 Einzelpersonen und Einrichtungen in Russland, die den Krieg gegen die Ukraine unterstützen. All diejenigen, die Russland dabei helfen, das Töten fortzusetzen und dessen Kriegsmaschine für weitere Aggression auszubauen, müssen den realen Druck der Welt zu spüren bekommen", so Selenskyj. Der Mitteilung zufolge stehen 74 Einzelpersonen und 65 Unternehmen auf der Sanktionsliste. Das zweite Sanktionspaket betreffe 28 Bürger anderer Staaten, die den Russen helfen, das Besatzungsregime auf unserem Territorium aufrechtzuerhalten und faktisch den russischen Staat sponsern, heißt es in der Mitteilung.
+++ 21:17 Drohne auf dem Weg nach Moskau abgeschossen - Flughäfen stellen Betrieb ein +++
Die russische Luftabwehr hat eine Drohne auf dem Weg nach Moskau abgeschossen. Das berichtet Reuters unter Berufung auf den Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin. Mehrere Flughäfen in Zentralrussland hätten daraufhin ihren Betrieb wegen Sicherheitsbedenken eingestellt. Laut mehrerer Mitteilungen der russischen Luftfahrtbehörde Rosawjatsia wurde der Betrieb an den Flughäfen in Ischewsk, Nischni Nolwgorod, Samara, Pensa, Tambow und Uljanowsk östlich und südöstlich von Moskau eingestellt.
+++ 20:38 Lubinets: 83 verschleppte Kinder kehren mit Katars Hilfe in die Ukraine zurück +++
Unter der Vermittlung Katars sind 83 aus der Ukraine verschleppte Kinder zu ihren Familien zurückgekehrt. Das teilt der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets mit. "Dank der Vermittlung von Katar ist es gelungen, 83 nach Russland verschleppte ukrainische Kinder zurückzuholen", schreibt Lubinets bei Telegram. "Heute habe ich den Botschafter von Katar in der Ukraine Hadi Nasser Al-Hajri- unseren zuverlässigen und ständigen Partner in Fragen der Rückholung verschleppter Kinder getroffen. Dank der Vermittlung von Katar ist es gelungen, 83 nach Russland verschleppte ukrainische Kinder zurückzuholen."
+++ 19:58 Ukrainisches Militär: Russischen Vormarsch auf Siedlung in Donezk gestoppt +++
In der Region Donezk haben ukrainische Soldaten einen Vormarsch der russischen Truppen gestoppt und die Siedlung Zelenyi Hai wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Das schreibt die Operative Strategische Truppengruppe Dnipro in einer Mitteilung bei Telegram. "Bis heute, am 23. August, versucht der Feind weiterhin aktiv, diese Siedlung zurückzuerobern und weitere Dörfer in der Region Donezk entlang dieser Front zu besetzen. Doch unsere Soldaten bleiben standhaft, und am Tag der ukrainischen Nationalflagge bleibt Zelenyi Hai unter der blau-gelben Flagge", heißt es in der Erklärung.
+++ 19:11 Berichte: Russische Ölraffinerie brennt seit drei Tagen nach ukrainischem Angriff +++
Infolge eines ukrainischen Drohnenangriffs brennt in Russland laut Berichten seit drei Tagen eine der größten Ölraffinerien des Landes. Das meldet unter anderem der Telegram-Kanal Astra und beruft sich auf Satellitenbilder. Zudem gibt es ähnlich lautende Berichte lokaler Medien, dass die Raffinerie Nowoschachtinsk in der Oblast Rostow weiterhin brennt, wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet. Bewohner beklagen laut dem Telegram-Kanal, dass es aufgrund des Feuers eine starke Rauchentwicklung gebe und Raffineriearbeiter trotz des Notfalls ihre Arbeitsplätze nicht verlassen dürften.
+++ 18:27 Russischer Soldat gesteht in Interview Mithilfe an Hinrichtung von fünf ukrainischen Gefangenen +++
Ein 31-jähriger russischer Soldat gibt in einem Interview an, an der Tötung von fünf gefangenen ukrainischen Soldaten beteiligt gewesen zu sein. Wie das Medienprojekt "Vot Tak" berichtet, wurden die fünf ukrainischen Soldaten angeblich am 5. Mai 2024 im Dorf Karlovka nahe Awdijiwka gefangen genommen. Man habe ihnen ihre Handys und Schutzwesten abgenommen, sie in einen Garten gebracht, hinknien lassen und ihnen in den Hinterkopf geschossen, wie aus einer veröffentlichten Audioaufnahme des Interviews hervorgeht. "Vot Tak" betont in dem Bericht, dass man die Behauptungen des Soldaten über die Hinrichtungen nicht unabhängig überprüfen könne. Eine Anfrage an den Generalstaatsanwalt der Ukraine um Informationen über die in Karlovka getöteten ukrainischen Soldaten blieb bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet. Das russischsprachige Medium wurde gegründet von Journalistinnen und Journalisten aus Belarus, Russland und der Ukraine, um der russischen und belarussischen Propaganda etwas entgegenzusetzen.
+++ 17:39 Estland will sich mit Soldaten an Friedensmission in der Ukraine beteiligen +++
Estland ist bereit zu einer Beteiligung an einer möglichen Friedensmission in der Ukraine. Das sagte Premierministerin Kristen Michal bei einer Pressekonferenz mit dem finnischen Premierminister Petteri Orpo in Tallinn, wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet. Michal gibt jedoch nicht an, wie viele Soldaten er meint. Der estnische Staatschef betont, dass sich die Ziele von Kremlchef Wladimir Putin nicht geändert hätten: "Er will die gesamte Ukraine und eine Revision des bestehenden Sicherheitssystems in Europa." Estland werde "niemals Grenzänderungen mit Waffengewalt anerkennen", so Michal
+++ 17:14 Sicherheitsgarantien für Ukraine: Selenskyj verspricht Entwicklungen in "kommenden Tagen" +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist "in den kommenden Tagen" mit neuen Entwicklungen bei den Sicherheitsgarantien zu rechnen. In einem Beitrag bei X über sein Gespräch mit dem niederländischen Premierminister Dick Schoof schreibt Selenskyj, die beiden hätten über Sicherheitsgarantien gesprochen, und fügte hinzu: "Derzeit arbeiten die Teams der Ukraine, der USA und der europäischen Partner an ihrer Architektur. Alle Entwicklungen werden in den kommenden Tagen abgeschlossen sein." Die USA und Europa stellen der Ukraine Sicherheitsgarantien in Aussicht - nach einem möglichen Friedensschluss mit Russland. Doch wie sie genau aussehen können - etwa Waffenlieferungen oder auch den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine - darüber herrscht noch Unklarheit.
+++ 16:41 Bericht: Ukraine attackiert zwei Eisenbahnknotenpunkte in Russland mit Drohnen +++
Zwei Eisenbahnknotenpunkte in Russland sind mit Drohnen angegriffen worden. Wie die unabhängige Zeitung "The Moscow Times" unter Berufung auf das staatliche Eisenbahnunternehmen berichtet, wurden zwei Knotenpunkte in den südrussischen Regionen Rostow und Wolgograd angegriffen. Durch den ukrainischen Angriff verspäten sich demnach fast 40 Züge. Es soll bereits der zweite Angriff in dieser Woche auf die Bahnstrecke sein. Nach Angaben des Gouverneurs von Rostow, Juri Sljussar, habe der Abschuss mehrerer ukrainischer Drohnen Brände durch herabfallende Trümmerteile verursacht. Verletzt wurde demnach niemand. Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen eine russische Invasion und attackiert immer wieder strategisch wichtige Ziele in Russland, um beispielsweise Nachschub-Lieferungen an das russische Militär zu unterbinden.
+++ 16:02 Nord Stream: Festgenommener Ukrainer soll Chef des Sabotage-Teams gewesen sein +++
Nachdem in Italien ein Ukrainer festgenommen wurde, der 2022 an den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen sein soll, werden nun weitere Details bekannt. Serhii K. soll der Kopf der Gruppe sein, die die Pipelines in der Ostsee beschädigt haben sollen. Das enthüllt ein Rechercheteam von ARD, "Süddeutscher Zeitung und "Zeit", dem laut einem Bericht der Haftbefehl gegen den 49-Jährigen vorliegt. Aus dem Dokument geht demnach hervor, dass die deutschen Ermittler davon ausgehen, dass Serhii K. das Sabotageteam geleitet hat und auch zur Besatzung der Segeljacht "Andromeda" gehörte, die bei dem Anschlag verwendet worden sein soll. Der Ukrainer war am späten Mittwochabend in einer Ferienanlage im italienischen Rimini festgenommen worden. Italienischen Medien zufolge soll sein Anwalt die Vorwürfe zurückgewiesen haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
+++ 15:14 Selenskyj: Globaler Süden soll Putin an Verhandlungstisch bringen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die Länder des Globalen Südens auf, Russland zu Friedensverhandlungen zu drängen. Es sei wichtig, dass der Globale Süden entsprechende Signale sende und dabei helfe, den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu bringen, schreibt Selenskyj nach einem Gespräch mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa. Selenskyj fügt in seinem Beitrag auf der Plattform X hinzu, er selbst habe seine Bereitschaft für ein Treffen mit Putin in jedem Format bekräftigt. Russland versuche jedoch erneut, alles weiter in die Länge zu ziehen. Am Montag hatte Ramaphosa mit Putin telefoniert. Dabei wurde dem russischen Präsidialamt zufolge über die Ergebnisse des US-russischen Gipfeltreffens beraten.
+++ 14:33 Merz mahnt bei Bemühungen für Frieden in der Ukraine Geduld an +++
Bundeskanzler Friedrich Merz sieht die diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs noch vor großen Herausforderungen. Der CDU-Politiker sagte beim Landesparteitag der niedersächsischen CDU in Osnabrück, "größere diplomatische Anstrengungen als in den letzten drei Wochen" habe es im Ukraine-Krieg von Deutschland und der EU noch nicht gegeben. "Es soll bitte heute niemand mehr sagen, wir würden nur über Waffenlieferungen diskutieren." Merz mahnt aber auch, für einen möglichen Frieden in der Ukraine sei ein langer Atem nötig. Angesichts der Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin müsse "jedem klar" werden, wie "schwierig" diese Aufgabe über Wochen oder gar Monate bleiben werde. "Wir haben die ersten Schritte gemacht", sagte der Bundeskanzler. "Aber ich sage mal in einem Bild: Wir sind auf einer zehn Kilometer langen Strecke und haben vielleicht die ersten 200 Meter zurückgelegt."
+++ 13:36 Selenskyj: "Wenn sie die ukrainischen Farben sehen, wissen sie: Das Böse ist vorbei" +++
Die von Russland mit Krieg überzogene Ukraine begeht den Tag ihrer Nationalfahne. "Diese Flagge verkörpert das Gefühl der Erlösung für die, die wir aus russischer Gefangenschaft zurückholen. Wenn sie die ukrainischen Farben sehen, wissen sie: Das Böse ist vorbei", sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Zeremonie. Die blau-gelbe Fahne sei auch ein Symbol der Hoffnung der Ukrainer in den russisch besetzten Gebieten des Landes.
+++ 13:01 Wegen Helm-Kommentar - Frankreich bestellt Italiens Botschafter ein +++
Frankreich bestellt den italienischen Botschafter wegen Äußerungen von Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini in der Debatte um europäische Friedenstruppen in der Ukraine ein. Salvini hatte den französischen Präsidenten Emmanuel Macron wegen dessen Vorschlag, nach einem Friedensschluss europäische Soldaten in der Ukraine zu stationieren, scharf angegriffen. An die Adresse Macrons gerichtet sagte der Parteichef der rechtspopulistischen Lega: "Gehen Sie doch dorthin, wenn Sie wollen. Setzen Sie Ihren Helm auf, Ihre Jacke, Ihr Gewehr und gehen Sie in die Ukraine."
+++ 12:24 Umfrage in Polen: Mehrheit gegen Teilnahme an Friedenstruppe +++
Eine große Mehrheit der Polen ist einer neuen Umfrage zufolge gegen eine Beteiligung ihres Landes an einer möglichen Ukraine-Friedenstruppe. Für eine Entsendung polnischer Soldaten sprechen sich nur 17,3 Prozent der Befragten aus, 61,1 Prozent sind dagegen. Die restlichen 21,6 Prozent können sich nicht entscheiden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Meinungsforschungsagentur SW Research im Auftrag der Zeitung "Rzeczpospolita".
+++ 11:56 Russland: Weitere Dörfer in der Ostukraine erobert +++
Russland meldet einen weiteren Vormarsch seiner Invasionstruppen in der Ostukraine. Russische Soldaten hätten die Ortschaften Seredne und Kleban-Byk in der Region Donezk unter ihre Kontrolle gebracht, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
+++ 11:27 Indien beklagt ungleiche Behandlung bei drohenden Zöllen wegen russischem Öl +++
Indien setzt wenige Tage vor Ablauf einer Frist für zusätzliche US-Strafzölle wegen des Kaufs von russischem Öl weiter auf Dialog. Die Handelsgespräche mit der Regierung in Washington würden fortgesetzt, sagt der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar in Neu-Delhi. Indien habe aber in den Verhandlungen rote Linien, die es wahren und verteidigen müsse. Dabei nannte Jaishankar insbesondere die Interessen der Bauern und Kleinproduzenten des Landes. Der Minister bemängelt, dass die USA ihre Kritik an Käufen von russischem Öl nicht auf andere große Abnehmer wie China und die Europäische Union anwenden würden. "Es ist unser Recht, Entscheidungen in unserem 'nationalen Interesse' zu treffen", sagt er.
+++ 10:58 Kiew: Angriff von 49 russische Kampfdrohnen - Treffer an sieben Orten +++
Nach Mitteilung der ukrainischen Luftwaffe greift Russland über Nacht mit 49 Kampfdrohnen an, von denen 36 ausgeschaltet werden. Es habe Treffer an sieben Orten gegeben. Am Vormittag gab es in der Hauptstadt Kiew erneut Luftalarm wegen russischer Drohnen. Die Luftabwehr war im Einsatz, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilt. Eine Drohne sei auf eine Straße gestürzt.
+++ 10:35 Ukraine meldet Absturz eines Kampfjets - Pilot stirbt +++
Die Ukraine verliert nach Militärangaben eins ihrer Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29. Der Pilot sei getötet worden, teilt der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die Rede war von einem Unfall beim Landeanflug nach einem Kampfeinsatz. Die Unfallursache werde untersucht. Der noch zu sowjetischen Zeiten konstruierte Mehrzweckjäger MiG-29 ist mit wenigen Dutzend Exemplaren das am häufigsten vertretene Flugzeug in der kleinen ukrainischen Luftwaffe. Wegen des russischen Angriffskrieges hat die Ukraine auch Maschinen dieses Typs aus anderen Ländern bekommen, so aus Polen und der Slowakei.
+++ 09:42 Militärexperte über europäische Truppen in Ukraine: "Im Ernstfall in den Nahkampf gehen" +++
Der Militärexperte Franz-Stefan Gady betont, dass der Einsatz europäischer Truppen zum Schutz der Ukraine eine hohe Glaubwürdigkeit haben müsse: "Wir müssen gewillt sein, im Ernstfall den Nahkampf zu führen", sagte Gady im Interview mit der "Zeit". Alles andere würde auf den Kreml wie ein Bluff wirken. Abschreckung geschehe im Kopf des Gegners, wenn Europa unentschlossen wirke oder keine klaren Ziele formuliere, schwäche das die europäische Position, mahnt Gady. Bisher gibt es noch keine Entscheidung darüber, ob und in welcher Form europäische Truppen in der Ukraine eingesetzt werden und welche Rolle die Bundeswehr dabei spielen könnte.
+++ 08:14 ISW: Ukraine gelingen kleine Geländegewinne - Russland ebenfalls +++
Ukrainische und russische Truppen verzeichnen nach einer Analyse des Institute for the Study of War (ISW) jeweils kleinere Geländegewinne an verschiedenen Abschnitten der Front. So sei mindestens eine Siedlung im nordöstlichen Kampfgebiet nahe der Stadt Sumy von ukrainischen Truppen zurückerobert worden, heißt es in der Analyse. Nicht weit davon entfernt habe es jedoch russische Geländegewinne gegeben. Von einem ähnlichen Bild berichtet das ISW in der umkämpften Oblast Donezk: Ukrainische Truppen seien nahe der fast eingeschlossenen Stadt Pokrowsk vorgerückt und hätten noch weiter südlich vermutlich das Dorf Zelenyi Hai zurückerobert. Auf russischer Seite habe es nicht unweit davon ebenfalls Geländegewinne gegeben.
+++ 07:39 Propaganda im Staats-TV - Kim Jong Un empfängt Särge gefallener Nordkoreaner +++
Etwa 15.000 nordkoreanische Soldaten sollen seit Herbst vergangenen Jahres aufseiten von Russland im Ukraine-Krieg im Einsatz gewesen sein. Bei einer Zeremonie in Pjöngjang würdigt Diktator Kim Jong Un nun Dutzende Gefallene - und ringt dabei offenbar mit den Tränen.
+++ 06:48 Prigoschin ahnte nach gescheiterter Meuterei gegen Moskau wohl, dass er sterben muss +++
Die Mutter des verstorbenen russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin verrät in einem Interview mit der russischen Online-Nachrichtenseite Fontanka, dass ihr Sohn nach seiner gescheiterten Meuterei "verloren" schien und bereits in den Tagen vor dem Absturz seines Privatflugzeugs mit seinem Tode gerechnet habe. Prigoschin, der Gründer der berüchtigten Wagner-Söldnertruppe, starb, als sein Geschäftsflugzeug im Sommer 2023 abstürzte. Zwei Monate zuvor hatten seine Kämpfer kurzzeitig die Kontrolle über die russische Stadt Rostow am Don übernommen und waren in einer kurzlebigen Rebellion in Richtung Moskau vorgerückt. "Als ich ihn das letzte Mal sah, sah er verloren aus", sagte die 85-jährige Violetta Prigoschina. Auf die Frage, ob er seinen Tod vorausgesehen habe, antwortete sie: "Natürlich."
+++ 06:33 Litauischer Geheimdienst: Manöver von Russland und Belarus deutlich reduziert +++
Der litauische Geheimdienst rechnet mit bis zu 30.000 Soldaten bei der gemeinsamen Militärübung Sapad-2025 zwischen Russland und Belarus, wie die Zeitung "Kyiv Independent" berichtet. Belarus hatte bereits Ende Mai eine Verkleinerung des Manövers angekündigt, ohne genaue Zahlen zu nennen. "In diesem Jahr werden bis zu 30.000 Soldaten erwartet, deutlich weniger als bei früheren Übungen. Etwa 6000 bis 8000 werden in Belarus stationiert sein, mehrere Tausend in der russischen Exklave Kaliningrad", zitiert die Zeitung den litauischen Geheimdienst. Bei Sapad-2021 hatten Russland und Belarus noch 200.000 Soldaten eingesetzt.
+++ 05:58 Ex-Außenminister Gabriel: "Deutschland muss zur Wehrpflicht zurückkehren" +++
Der frühere SPD-Chef und Außenminister Sigmar Gabriel spricht sich angesichts der mit dem Ukraine-Krieg verschärften Sicherheitslage für eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus. "Deutschland muss zur Wehrpflicht zurückkehren. Anders wird es uns nicht gelingen, die Bundeswehr wieder zu einer Territorialarmee zu machen, die auch über ausreichend Reservisten verfügt", sagt Gabriel dem "Tagesspiegel". Auch der frühere Wehrbeauftragte und SPD-Politiker Hans-Peter Bartels ist für eine Wiedereinführung: "Egal, in welche Richtung sich Russlands Ukraine-Krieg entwickelt, Waffenstillstand oder ewiger Kampf: Für die Bundeswehr bedeutet beides, dass sie schnell zu ihrer geplanten neuen Stärke aufwachsen muss", sagt er der Zeitung.
+++ 05:16 China erwägt Beteiligung an Friedenstruppen - Skepsis in Brüssel +++
China ist EU-Diplomaten zufolge offenbar zu einer Beteiligung an möglichen Friedenstruppen in der Ukraine bereit. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Diplomatenkreise, die Kontakte zu chinesischen Regierungskreisen unterhalten. Die Regierung in Peking sei dazu allerdings nur bereit, wenn die Friedenstruppen auf der Grundlage eines Mandats der Vereinten Nationen (UN) eingesetzt würden. In Brüssel stößt der Plan aus Peking auf ein geteiltes Echo. Einerseits könnte die Einbeziehung von Ländern des Globalen Südens wie China die Akzeptanz für eine Stationierung ausländischer Truppen zur Überwachung eines Friedens befördern. "Es besteht aber auch die Gefahr, dass China in der Ukraine vor allem spionieren will und im Konfliktfall anstatt einer neutralen Position eine klar prorussische Position einnimmt", sagt ein hoher EU-Diplomat, der mit den aktuellen Beratungen in Brüssel vertraut ist.
+++ 03:47 Russland: Trump will in zwei Wochen über Sanktionen entscheiden +++
US-Präsident Donald Trump dämpft die Hoffnungen auf ein Treffen zwischen Russlands Präsidenten Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Selensky und bringt erneut Sanktionen ins Spiel. Er werde in zwei Wochen eine wichtige Entscheidung zu seinen Bemühungen um einen Frieden in der Ukraine treffen, so Trump. Es könne massive Sanktionen gegen Moskau geben - oder aber er werde "nichts unternehmen", betont Trump. "In zwei Wochen werden wir wissen, welchen Weg ich einschlagen werde. Denn ich werde mich für einen Weg entscheiden, und ich werde herausfinden, welcher das ist", so der US-Präsident. "Das heißt, ob es massive Sanktionen oder massive Zölle oder beides geben wird. Oder ob wir nichts tun und sagen, es ist euer Kampf."
+++ 02:42 Klingbeil zu Sicherheitsgarantien: "Deutschland wird Verantwortung tragen" +++
Vizekanzler Lars Klingbeil ruft die internationalen Partner zu einer engen Abstimmung über Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf. "Deutschland wird Verantwortung tragen, um eine Friedenslösung abzusichern", sagt der SPD-Vorsitzende den Funke-Zeitungen. Daran arbeite man intensiv, "damit wir auf jedes Szenario vorbereitet sind." Für konkrete Entscheidungen sei es zu früh. Für Deutschland gehe es weiter darum, die Ukraine und ihre Armee zu stärken. "Putins Krieg zielt nicht nur auf die Ukraine. Wir müssen die Freiheit und Selbstbestimmung der Staaten in Europa verteidigen", sagt Klingbeil. "Das darf nicht am Haushalt scheitern."
+++ 01:36 EU leitet Ukraine 10 Milliarden Euro aus eingefrorenen russischen Geldern weiter +++
Die EU hat der Ukraine in der ersten Hälfte dieses Jahres 10,1 Milliarden Euro an Erlösen aus eingefrorenen Geldern der russischen Zentralbank überwiesen. Das zeigen Zahlen der EU-Kommission, die der "Welt am Sonntag" vorliegen. Brüssel unterstützt mit dem Geld militärische und zivile Projekte in der Ukraine. Im März, Mai, Juni und Juli erhielt die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj den Zahlen zufolge jeweils eine Milliarde Euro an Zinserträgen, im Januar waren es drei Milliarden, im April 3,1 Milliarden. Das russische Vermögen selbst liegt bei dem belgischen Unternehmen Euroclear, das Wertpapiere verwahrt und Aktiengeschäfte abwickelt. Im Jahr 2022 hatte die EU insgesamt 210 Milliarden Euro aus Russland festgesetzt.
+++ 00:54 US-Sondergesandter Kellogg reist offenbar nach Kiew +++
Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, wird angeblich im Laufe des Tages nach Kiew reisen. Das schreibt der Reuters-Reporter Gram Slattery auf X. Kellogg werde an den Feierlichkeiten zum ukrainischen Unabhängigkeitstag teilnehmen. Dabei werde er mit anderen Staats- und Regierungschefs auch die diplomatischen Entwicklungen dieser Woche diskutieren. Kellogg war ursprünglich Sondergesandter für die Ukraine und Russland und sollte zwischen beiden Seiten vermitteln. Schon im März wurde ihm aber die Zuständigkeit für Russland entzogen, Medienberichten zufolge, weil er im Kreml als pro-ukrainisch galt.
+++ 23:08 Putin sieht "Licht am Ende des Tunnels" bei Beziehungen zu USA +++
Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump sieht Kremlchef Putin nach eigenen Worten "Licht am Ende des Tunnels" in den Beziehungen zu den USA. Beide Länder diskutierten gemeinsame Projekte in der Arktis und in Alaska, sagt Putin bei einem Besuch in einer Atomforschungsanlage. Einzelheiten zu den möglichen Vorhaben nennt er nicht. Er sei zuversichtlich, dass die Führungsqualitäten Trumps helfen würden, die Beziehungen wiederherzustellen. Die nächsten Schritte hängen dabei nach Putins Darstellung von der Regierung in Washington ab.
+++ 22:14 Selenskyj: Russisch nicht unsere zweite Amtssprache +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj weist die Behauptungen des Kreml zurück, dass russischsprachige Ukrainer diskriminiert würden, und deutet an, dass Moskau möglicherweise Zeit schindet, um Friedensgespräche zu vermeiden. Laut Ukrinform erklärt Selenskyj gegenüber Journalisten, dass die Ukrainer "bereits eine Staatssprache haben - Ukrainisch" - und Russisch nicht als zweite Amtssprache einführen würden. "Russland kann sagen, was es will ... Ich glaube, diese Forderungen dienen lediglich dazu, Ultimaten zu stellen und den Verhandlungsprozess zu erschweren."
+++ 21:47 Ukraine zieht nach russischem Drohnenangriff Bilanz +++
In der Nacht setzen die russischen Streitkräfte 55 Shahed-Angriffs- und Täuschungsdrohnen gegen die Ukraine ein. 46 davon seien neutralisiert worden, teilt die ukrainische Luftwaffe laut "Ukrainska Pravda" mit. Es seien aber auch vier Einschläge registriert worden. Angaben über Tote und Verletzte gibt es bisher nicht.
+++ 20:54 Ukraine kann 65 gestrandete Landsleute zurückbringen +++
Die Ukraine hat 65 ihrer Bürger, die in der Pufferzone am Grenzübergang Dariali zwischen Russland und Georgien gestrandet waren, zurückgeführt, wie Außenminister Andrii Sybiha mitteilt. Unter ihnen befinden sich zehn Frauen und acht Schwerkranke. Außerdem wurde eine große Gruppe von Ukrainern aus Georgien über Moldawien zurückgeführt. "Wir danken den offiziellen Vertretern der georgischen und der moldawischen Regierung für ihre Hilfe bei der Organisation der Transitroute und der Bewältigung logistischer Herausforderungen", schreibt Sybiha in sozialen Medien. In den vorangegangenen Monaten hatte das ukrainische Außenministerium die Rückführung von 44 Bürgern veranlasst. Damit steigt die Gesamtzahl der vom Grenzübergang Dariali aus zurückgeführten Personen auf 109. Das Ministerium bemüht sich weiterhin darum, die übrigen Bürger, die in die Ukraine zurückkehren möchten, in ihre Heimat zu bringen. Die Krise an der russisch-georgischen Grenze entstand in der zweiten Junihälfte, als der Kreml begann, die Zahl der abgeschobenen Ukrainer drastisch zu. Kiew forderte Moskau öffentlich auf, ukrainische Bürger direkt an die ukrainische Grenze zu schicken, anstatt sie nach Georgien umzuleiten, das die Einreise aus "Sicherheitsgründen" verweigerte.
+++ 20:15 Russland gewinnt langsam, aber stetig Boden in Donezk-Region +++
Die russischen Streitkräfte erobern nach Angaben aus Moskau drei Dörfer in der ostukrainischen Region Donezk. Betroffen seien die Siedlungen Kateryniwka, Wolodymyriwka und Rusyn Jar, erklärt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. Die russischen Truppen haben zuletzt langsam, aber kontinuierlich an Boden gewonnen. Die jüngsten Geländegewinne Russlands erfolgen inmitten von gegenseitigen Vorwürfen Kiews und Moskaus, die jeweils andere Seite sei nicht an einem dauerhaften Frieden interessiert.
+++ 19:37 Machtdemonstration? Putin besucht Atomforschungszentrum +++
Der russische Präsident Wladimir Putin besucht die Stadt Sarow, in der sich das föderale Atomforschungszentrum Russlands befindet, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet. Der Besuch erfolgt einen Tag, nachdem US-Präsident Donald Trump in einem Social-Media-Beitrag geschrieben hatte, dass die Ukraine "keine Chance auf einen Sieg" habe, wenn sie Russland nicht angreifen dürfe. Putins Besuch umfasst ein Treffen mit Mitarbeitern der Atomindustrie und das Niederlegen von Blumen an einem Denkmal für den Chefkonstrukteur der ersten sowjetischen Atombombe. In Sarow befindet sich das zudem das Atomwaffenmuseum. Der Zugang zur Stadt ist selbst für Russen stark eingeschränkt. Die Stadt ist von Zäunen umgeben und wird vom russischen Militär bewacht.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.
Quelle: ntv.de, joh/kst/ino/dpa/rts/AFP