Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:57 Polen spenden Millionen für Kampfdrohne +++
In Polen haben Menschen 4,7 Millionen Euro gespendet, um den Kauf einer türkischen Kampfdrohne für die Ukraine zu ermöglichen. "22,5 Millionen Zloty! Made in Poland", freut sich der Initiator der Spendenaktion, der Journalist Slawomir Sierakowski, auf der Internetseite der von ihm gegründeten Zeitschrift "Krytyka Polityczna". Mehr als 200.000 Menschen beteiligten sich demnach an der Sammlung, um die Drohne Bayraktar TB2 zu kaufen und sie der Ukraine zu schenken.
+++ 22:28 Kiew: Mindestens 18 medizinische Kräfte im Krieg getötet +++
Seit Kriegsbeginn sind in der Ukraine nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens 18 medizinische Kräfte getötet worden. Zudem seien knapp 900 medizinische Einrichtungen beschädigt oder zerstört worden, teilt die ukrainische Behörde auf Facebook mit. Mehr als 50 medizinische Kräfte seien durch russische Angriffe verletzt worden.
+++ 21:37 Staatssekretärin: Lage in Frankreich soll bei Atomlaufzeiten Rolle spielen +++
Bei der Prüfung, ob die Laufzeit der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland verlängert werden soll, will Deutschland die Lage in Frankreich mitberücksichtigen. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner von den Grünen, sagt in der "Tagesschau": "Wir werden bei dem jetzt ja stattfindenden Stresstest auch natürlich berücksichtigen, in welcher schwierigen Lage Frankreich gerade ist, weil eben dort sehr, sehr viele Atomkraftwerke nicht laufen. Das werden wir bei uns mit einbeziehen, damit wir im Zweifel auch solidarisch sein können." Die drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke Neckarwestheim 2, Emsland und Isar 2 müssen nach geltendem Recht spätestens am 31. Dezember abgeschaltet werden. An der Nettostromerzeugung in Deutschland haben sie im laufenden Jahr einen Anteil von rund sechs Prozent. Mit Erdgas wurden bisher etwa zehn Prozent des Stroms erzeugt. Der Stresstest soll klären, ob die Stromversorgung in Deutschland auch unter verschärften Bedingungen gesichert ist.
+++ 21:17 Bericht: Österreich will für Bayern wichtigen Gasspeicher anzapfen +++
Österreichs Regierung will einen ans deutsche Netz angeschlossenen Gasspeicher noch in diesem Jahr anzapfen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, geht es um den Gasspeicher in Haidach bei Salzburg, der bislang vor allem Bayerns Haushalte und Industrieunternehmen mit Gas versorgt. "Wir haben beschlossen, dass alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet an unser Netz angeschlossen werden müssen", zitiert die Zeitung die österreichische Klimaschutz- und Energieministerin Gewessler. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 20:32 Lawrow spricht doch über Regimewechsel +++
Russlands Außenminister Lawrow erklärt im Gegensatz zu früheren Äußerungen, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebt. "Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien", sagt Lawrow in Kairo. Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben. Im April hatte Lawrow dem Sender India Today noch gesagt: "Wir haben nicht vor, das Regime in der Ukraine zu wechseln." Diesen Mittwoch drohte er, angesichts der westlichen Waffenlieferungen und deren höherer Reichweite sei es nötig, die Kiewer Truppen weiter abzudrängen von den Gebieten Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine. Bundesaußenministerin Baerbock warf Russland im Interview mit der Deutschen Welle Propaganda vor: "Russland benutzt jedes Mal ein anderes Argument. Diesmal sagen sie, es sei wegen der militärischen Unterstützung." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 19:59 Steinmeier: Für Werte einstehen, heißt auch Nachteile in Kauf nehmen +++
Bundespräsident Steinmeier fordert angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine eine geschlossene Haltung Europas. Der Krieg, den Russlands Präsident Putin gegen die Ukraine führe, sei auch "ein Krieg gegen die Einheit Europas", sagt er laut vorab verbreitetem Redetext beim sogenannten Libori-Mahl in Paderborn. "Es geht um den im doppelten Sinne gemeinsamen Grund unserer Werte und unserer Friedensordnung." Diese Werte zu verteidigen und für sie einzustehen, bedeute auch, "empfindliche Nachteile in Kauf zu nehmen", betont der Bundespräsident. "Sind wir dazu bereit? Vor dieser Frage stehen wir alle - heute und in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten."
+++ 19:08 Ukraine sieht Wendepunkt im Kampf um Cherson +++
Die Ukraine verkündet erste Erfolge bei der geplanten Rückeroberung der von Russland besetzten Region Cherson. "Wir können sagen, dass ein Wendepunkt auf dem Schlachtfeld erreicht wurde", sagt Serhij Chlan von der Kiew-treuen Militärverwaltung Chersons in einem Fernsehinterview. Die ukrainischen Truppen würden von der Defensive in die Gegenoffensive wechseln. Chlan sagt, dass Cherson "definitiv bis September befreit" sein werde. Die ukrainische Armee hat, unterstützt von Artillerielieferungen aus dem Westen, in den vergangenen Wochen Boden in der südukrainischen Region gutgemacht. Russische Truppen hatten die Hauptstadt Chersons am 3. März erobert.
+++ 18:10 Moskau verspricht Ägypten Getreidelieferungen +++
Der russische Außenminister Lawrow sichert Ägypten zu, dass sein Land sich an seine Lieferzusagen halten werde. Moskau habe "den Einsatz der russischen Exporteure von Getreideprodukten" bestätigt, "all ihre Verpflichtungen zu erfüllen", sagt Lawrow in Kairo nach Gesprächen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Schukri. Ägypten ist einer der größten Getreide-Importeure der Welt. 80 Prozent der Einfuhren kamen in der Vergangenheit aus Russland und der Ukraine. Der Krieg hat Ägypten daher allein wegen der rasant gestiegenen Getreide-Preise hart getroffen.
+++ 17:00 Viele Industriefirmen wollen Produktion drosseln +++
Fast jedes sechste Industrie-Unternehmen will einer Umfrage zufolge wegen der rasant gestiegenen Energiekosten weniger herstellen. 16 Prozent der Industriebetriebe fahren ihre Produktion zurück, zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 3500 Unternehmen, über die das "Handelsblatt" berichtet. Knapp ein Viertel davon hat das nach eigenen Angaben bereits umgesetzt, ein weiteres Viertel ist gerade dabei. Etwa die Hälfte der Unternehmen gibt an, entsprechende Schritte noch zu planen. Besonders stark betroffen ist demnach die energieintensive Wirtschaft mit den Branchen Stahl, Glas und Papier. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 16:37 Özdemir ist für Reduzierung der Tierbestände +++
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir kritisiert die Ankündigung der EU-Kommission, Umweltauflagen für Landwirte zu lockern, um die Getreideproduktion zu steigern. "Anstatt selber die Verantwortung für eine nachhaltige Agrarpolitik zu übernehmen, schiebt die EU-Kommission die Mitgliedstaaten vors Loch", sagt der Grünen-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er schlägt stattdessen unter anderem eine maßvolle Reduzierung der Tierbestände in Deutschland vor, damit "wir nicht mehr auf 60 Prozent der Anbaufläche für Getreide Futtermittel anbauen" müssten. Brüssel will Landwirten auch im kommenden Jahr ermöglichen, auf eigentlich brachliegenden Flächen "Kulturpflanzen zu Ernährungszwecken" anzubauen. Das soll den durch den Krieg verursachten Getreidemangel reduzieren. Normalerweise müssen in der EU rund 1,5 Millionen Hektar Ackerland brachliegen, um die Fruchtbarkeit des Bodes zu schützen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 15:50 Behörde: Schiffskarawane soll Getreide exportieren +++
Nach der Einigung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide haben die unter internationaler Vermittlung festgelegten drei Häfen am Schwarzen Meer mit der Vorbereitung der Transporte begonnen. Die Arbeiten für die Wiederinbetriebnahme der Häfen in Odessa, Tschornomorsk und Juschnyj seien im Gange, teilt die für die Seehäfen zuständige Behörde bei Facebook mit. Die Schiffsverbände würden für den Getreideexport über den Seeweg vorbereitet, heißt es. Gebildet werde eine Karawane, die von einem Leitschiff angeführt werden solle. Die Behörde fordert Reedereien auf, ihre Schiffe dafür anzumelden. Die Vorbereitungen laufen ungeachtet der russischen Raketenangriffe vom Samstag auf den Hafen in Odessa.
+++ 15:05 Charkiw rät Bürgern wegen Raketeneinschlägen zur U-Bahn +++
Angesichts wiederholter russischer Raketeneinschläge fordert die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw ihre Einwohner zur Nutzung der U-Bahn anstelle des Straßenverkehrs auf. "Nutzen Sie öfter das Metro-Netz, denn es ist die sicherste Möglichkeit, von A nach B zu kommen", schreibt Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. "Die vergangene Woche hat gezeigt, dass der Aggressor nicht einmal mehr vorgibt, auf militärische Ziele zu schießen."
+++ 14:00 Merz ist sich sicher: Laufzeitverlängerung für AKWs wird kommen +++
Die Laufzeit der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke wird nach Einschätzung von Oppositionsführer Friedrich Merz verlängert. Zwar lehne die Bundesregierung grundsätzlich Vorschläge der Union ab, sagt der CDU-Chef im vorab veröffentlichten ZDF-Sommerinterview. Mehrfach habe sie kurz darauf aber genau diese umgesetzt. "Ich sage Ihnen auch voraus, wir werden am Ende des Jahres sehen, dass die Laufzeit der Kernkraftwerke verlängert wird." Bislang hatte die Regierung dies strikt abgelehnt. Vor kurzem beschloss sie aber einen erneuten Test der Stromversorgung unter extremen Bedingungen. Wenn das Ergebnis in einigen Wochen vorliegt, will sie sich erneut zum Thema Laufzeit-Verlängerung über das Jahresende hinaus äußern.
+++ 13:20 "Einfrieren des Krieges": CDU sieht es mehrheitlich anders als Kretschmer +++
CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat die Forderung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer nach Verhandlungen mit Russland und einem Einfrieren des Ukraine-Kriegs zurückgewiesen. "Michael Kretschmers Äußerungen geben nicht die mehrheitliche Position der CDU wieder", sagt Czaja dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir haben nicht den Eindruck, dass Wladimir Putin derzeit verhandeln will."
+++ 12:30 Moskau: Angriff auf Odessa galt US-Raketen +++
Einen Tag nach den russischen Raketeneinschlägen im Hafen der ukrainischen Schwarzmeer-Metropole Odessa hat Moskau den international kritisierten Angriff mit der Zerstörung von US-Waffen begründet. Die Raketen seien auf ein Schiffsreparaturwerk abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. In dem Dock seien ein ukrainisches Kriegsschiff und ein Lager mit von den USA gelieferten "Harpoon"-Raketen zerstört worden, hieß es. Zudem seien durch die Angriffe Anlagen zur Reparatur und zur Modernisierung des Schiffsbestandes der ukrainischen Seestreitkräfte außer Betrieb genommen worden, hieß es in der Mitteilung der russischen Verteidigungsministeriums. Zuvor hatte das russische Außenministerium die Angriffe auf Odessa eingeräumt. Der Angriff am Samstagmorgen hatte international Entsetzen ausgelöst, weil Russland erst am Vortag in Istanbul eine Vereinbarung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide auch aus diesem Hafen in Odessa unterzeichnet hatte. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:51 Selenskyjs Berater: Getreide-Export wird nach Odessa-Angriff schwierig +++
Der Wirtschaftsberater von Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet nach dem russischen Angriff auf Odessa mit Problemen beim geplanten Getreide-Export. Das werde schwierig, erklärt Oleh Ustenko im Fernsehen. Die Ukraine könnte 60 Millionen Tonnen Getreide im Lauf von acht bis neun Monaten ausführen, sollte die Blockade der Schwarzmeerhäfen tatsächlich aufgehoben werden. Sollte Russland das Abkommen über die Freigabe der Exporte aber nicht einhalten, werde Transport des Getreides 20 bis 24 Monate in Anspruch nehmen.
+++ 11:17 Fünf Monate nach Kriegsbeginn: Selenskyj zeigt sich siegessicher +++
Genau fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew siegessicher gezeigt. "Dieser Krieg hat die Ukraine nicht gebrochen und wird sie nicht brechen", teilt der Staatschef im Nachrichtenkanal Telegram mit. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar befohlen - unter anderem unter dem Vorwand, dass sich die Atommacht von dem in die NATO strebenden Nachbarland bedroht sieht. Selenskyj betont: "Wir werden nicht aufgeben. Wir werden schützen, was uns gehört. Wir werden gewinnen!"
+++ 10:40 Experte: "Hunger und Unruhen sind Teil russischen Kalküls" +++
Putins Angriffskrieg in der Ukraine hat sich längst auch zu einem Krieg um Rohstoffe wie Gas oder Getreide ausgeweitet. Joachim Weber, Sicherheitsexperte der Universität Bonn, sieht darin die Gefahr des Ausbruchs "großer politischer Unruhen", wie er im Gespräch mit ntv erläutert.
+++ 09:54 Kehrtwende: Russland bestätigt Angriff auf Odessa +++
Nach einem gestrigen Dementi zum Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa hat Russland nun bestätigt, einen Angriff in oder zumindest vor der Küste der für die Getreidelieferungen so wichtigen Stadt durchgeführt zu haben. Nach den russischen Angaben soll "militärische Infrastruktur" zerstört worden sein. Aus dem russischen Außenministerium heißt es, ein Kriegsschiff sei getroffen worden. "Hochpräzise" Kalibr-Raketen seien eingesetzt worden, teilt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram mit. Nach Darstellung der Ukraine wurden Hafenanlagen getroffen. Die Regierung in Kiew sieht damit den Vertrag über die Wiederaufnahme von Getreidelieferungen in Gefahr. Mit dem Getreide-Export soll der weltweite Anstieg von Lebensmittelpreisen eingedämmt werden.
+++ 09:40 Ukraine: Russisches Militär bereitet Angriff auf Bachmut im Donbass vor +++
Das ukrainische Militär teilt mit, dass der Beschuss vieler Orte an den Fronten im Norden, Süden und Osten am Sonntag fortgesetzt wurde. Im Donbass bereiten demnach die russischen Kräfte einen Angriff auf die Stadt Bachmut vor.
+++ 08:58 Ukrainischer Geheimdienst fordert Mithilfe der Bürger: Stützpunkte, Adressen, Informationen +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium fordert Bürger in der Region um die Stadt Enerhodar im Süden des Landes zur Hilfe im Kampf gegen russische Truppen und Kollaborateure auf. "Es ist von hoher Dringlichkeit, dass sie uns bitte die genaue Lage der Stützpunkte der Besatzungstruppen und die Wohnadressen der Truppen (...) sowie die Wohnorte der Kommandanten mitteilen", heißt es in einem auf Telegram veröffentlichten Aufruf der Geheimdienstabteilung des Ministeriums. Gebeten wird auch um Informationen über Kollaborateure und ihrer Wohn- und Arbeitsorte. Zudem will der Geheimdienst wissen, wer mit den Besatzern "sympathisiert".
+++ 08:15 Britische Geheimdienste widersprechen Lawrows Expansions-Äußerung +++
Die britischen Geheimdienste widersprechen der kürzlichen Darstellung des russischen Außenministers Sergej Lawrow, nach der Russland seine Ziele in der Ukraine ausgeweitet habe. Lawrow hatte Mitte der Woche verlautbart, es gehe bei dem Einsatz nicht mehr nur um die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk, sondern auch um die Regionen Cherson und Saporischschja sowie "eine Reihe anderer Gebiete". Als Grund der Anpassung der Ziele nannte Lawrow westliche Waffenlieferungen in die Ukraine. "Das ist nahezu sicher nicht richtig", schreiben die britischen Geheimdienste in ihrem jüngsten "Intelligence Update", einer Art Lagebericht. Russland habe seinen Krieg nicht ausgeweitet. "Die Übernahme der langfristigen Kontrolle über diese Gebiete war nahezu sicher bereits zu Beginn der Invasion ein Ziel."
+++ 07:38 Ramelow verlangt Nothilfe für kommunale Energieversorger +++
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow fordert den Bund auf, einen Schutzschirm über kommunale Energieversorger zu spannen. Die finanzielle Lage vieler Stadtwerke und anderer Energieversorger im kommunalen Besitz sei angesichts der hohen Einkaufspreise für Energie extrem angespannt, sagt Ramelow in Erfurt. Sie seien schließlich gesetzlich verpflichtet, jeden Haushalt in die Grundversorgung mit Strom und Gas aufzunehmen. "Es reicht nicht, wenn der Bund mit einem milliardenschweren Rettungspakets beim angeschlagenen Energiekonzern Uniper einsteigt."
+++ 07:00 US-Abgeordneter sagt Selenskyj bis zu 30 Mehrfachraketenwerfer zu +++
Die USA und ihre westlichen Verbündeten wollen der Ukraine bis zu 30 Mehrfachraketenwerfer liefern. Das kündigte der US-Politiker Adam Smith nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew an. Das aktuelle Ziel sei, der Ukraine 25 bis 30 der Raketensysteme bereitzustellen, sagt der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses (Armed Services Committee) im US-Repräsentantenhaus dem amerikanischen Rundfunkveranstalter Radio Free Europe/Radio Liberty. Die USA haben der Ukraine bisher zwölf Raketensysteme des Typs HIMARS geliefert und die Lieferung vier weitere Systeme angekündigt. Auch verfügt die Ukraine bereits über das Mehrfachraketenwerfer-System vom Typ M270 - ebenfalls nach Lieferung aus dem Westen. Mithilfe der hochpräzisen Raketenwerfer konnte die Ukraine in den vergangenen Tagen wiederholt erfolgreich russische Munitionslager und Nachschublinien zerstören.
+++ 06:26 Summit of First Ladies and Gentlemen: Millionen für Rettungsfahrzeuge gesammelt +++
Beim zweiten von der ukrainischen Präsidentengattin Olena Selenska abgehaltenen Summit for First Ladies and First Gentlemen sind ukrainischen Angaben zufolge mehr als 3,2 Millionen US-Dollar für den Kauf von Rettungsfahrzeugen eingesammelt worden, wie es auf einer Regierungsseite der Ukraine heißt. Das Event hielt Selenska bereits zum zweiten Mal nach 2021 ab, Spenden für medizinisches Gerät sind weiterhin möglich.
+++ 05:43 Netzagentur: LNG aus Vorpommern auch für Süddeutschland wichtig +++
Die Bundesnetzagentur hat auf die Bedeutung der geplanten LNG-Terminals in Vorpommern für die Versorgung Süddeutschlands hingewiesen. In Ländern wie Bayern und Baden-Württemberg gibt es große Sorgen, bei einem Gasmangel besonders betroffen zu sein, weil beide Länder fernab der geplanten Terminals und der großen Speicher im Nordwesten liegen. Es würde viel helfen, die zugesagten Mengen nach Lubmin geliefert zu bekommen, sagt Behördenchef Klaus Müller. Der Standort sei als Endpunkt der Ostseepipeline Nord Stream 1 bereits gut an das Hinterland angebunden. "Über einen kleinen Schlenker in Tschechien kommt das Gas in Bayern an."
+++ 05:20 Vize-Ministerin: 5000 Soldatinnen kämpfen an der Front +++
In der ukrainischen Armee dienen laut Vizeverteidigungsministerin Hanna Maliar mehr als 50.000 Frauen, mehr als 5000 von ihnen seien derzeit an der Front. Das sagte die Politikerin nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform bei einem internationalen Gipfel der First Ladies und Gentlemen in Kiew. Von den 50.000 Frauen im ukrainischen Militär dienten insgesamt 38.000 als Soldatinnen, die übrigen gingen zivilen Aufgaben nach. Gastgeberin des Gipfels, der am 150. Tag des russischen Angriffskriegs gegen ihr Land stattfand, war die First Lady der Ukraine, Olena Selenska.
+++ 04:20 Hochrangige US Delegation sagt weitere Unterstützung in Kiew zu +++
Eine hochrangige Delegation des US-Kongresses hat bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj versprochen, sich um eine weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland zu bemühen. "Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, Präsident Selenskyj und das ukrainische Volk bei ihrem mutigen Widerstand so wirksam wie möglich zu unterstützen", heißt es in einer Erklärung. Die Delegation, zu der auch der Vorsitzende des Ausschusses für Streitkräfte des Repräsentantenhauses, Adam Smith, gehört, ist die jüngste in einer Reihe von hochrangigen amerikanischen Besuchern in der Ukraine.
+++ 03:23 Selenskyj: Ukrainische Streitkräfte rücken in besetzte Cherson-Region ein +++
Ukrainische Streitkräfte rücken nach Worten von Präsident Wolodymyr Selensky nach und nach in die östliche Region Cherson ein, die Anfang des Kriegs von russischen Soldaten eingenommen wurde. "Die Besetzer haben versucht, dort Fuß zu fassen...aber was hat hat es ihnen geholfen? Das ukrainische Militär rückt etappenweise in die Region ein", sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft.
+++ 02:20 Göring-Eckardt fordert Alternativen für Panzer-Ringtausch +++
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt fordert Alternativen für den mit Polen vorgesehene Waffen-Ringtausch für die Ukraine. "Der Ringtausch funktioniert nicht wie geplant", sagte Göring-Eckardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Alternativen gehören auf den Tisch. Etwa, direkt Waffen zu liefern, wenn wir das können." Die Kritik aus Warschau "mag undiplomatisch gewesen sein, sie ist aber ein Weckruf", sagte Göring-Eckardt.
+++ 01:14 Selenskyj: Raketen auf Odessa sind "russische Barbarei" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Raketenangriffe auf den Hafen von Odessa als einen Akt "offensichtlicher russischer Barbarei" verurteilt. Die Schläge seien ein weiterer Grund dafür, der Ukraine solche Waffen zu geben, "die für unseren Sieg notwendig sind", sagte der Staatschef in einer Videobotschaft. "Wenn irgendjemand auf der Welt früher gesagt hat, dass es notwendig ist, mit Russland in Dialog zu treten, Vereinbarungen zu treffen über eine Waffenruhe, ohne unser Gebiet von den Besatzern zu befreien, dann haben die heutigen Raketen die Möglichkeit solcher Aussagen zerstört", fügte er hinzu.
+++ 00:29 Blinken verurteilt russischen Raketenangriff auf Odessa +++
US-Außenminister Antony Blinken verurteilt den russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa scharf. Russland sei dafür verantwortlich, dass sich die weltweite Lebensmittelkrise verschlimmere, sagt Blinken. Der Angriff untergrabe die Bemühungen der UN, der Türkei und der Ukraine, wichtige Lebensmittel zu den Weltmärkten zu bringen. Am Vortag hatten Russland, die Ukraine und die Türkei ein Abkommen unterzeichnet, nach dem die Getreideausfuhr aus ukrainischen Schwarzmeer-Häfen wieder aufgenommen werden soll.
+++ 23:30 Zwei Amerikaner laut CNN in Donbass-Region gestorben +++
Zwei US-Bürger sind einem Medienbericht zufolge vor kurzem in der Donbass-Region in der Ostukraine gestorben. Das berichtet der Sender "CNN" unter Berufung auf einen Sprecher des US-Außenamts. Die US-Regierung stehe in Kontakt mit den Familien der Opfer. Details zu den zwei Personen oder den Umständen ihres Todes wurden zunächst nicht bekannt. Etliche Amerikaner kämpfen trotz Warnungen der US-Regierung freiwillig an der Seite der ukrainischen Streitkräfte. Ein US-Bürger war im Mai bei Kämpfen ums Leben gekommen.
+++ 22:11 Deutsche sparen laut Netzagentur in diesem Jahr bereits 14 Prozent Gas - aber das reicht nicht +++
Die Bundesnetzagentur hat die Verbraucher zu mehr Anstrengungen beim Energiesparen aufgefordert, damit Deutschland auch bei einer Gasknappheit durch den Winter kommt. Im bisherigen Jahresverlauf liege der Gasverbrauch 14 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum, sagt Behördenpräsident Klaus Müller. "Ich muss aber in Richtung 20 Prozent kommen. Es muss noch eine Schippe draufgepackt werden." Er weißt darauf hin, dass der größte Teil der Einsparungen am relativ milden Wetter in diesem Jahr gelegen habe - vor allem dadurch liefen die Heizungen nicht so stark wie im Vorjahr. Wäre das Wetter hingegen wie 2021 gewesen, wären es nur 5 Prozent gewesen.
+++ 21:24 Insider: Türkei bestellt schwedischen Geschäftsträger nach Protesten ein +++
Das türkische Außenministerium bestellt diplomatischen Kreisen zufolge den schwedischen Geschäftsträger in Ankara ein. Dem Gesandten aus Stockholm sei eine "starke Reaktion" nach Protesten von einer kurdischen Gruppe übermittelt worden, verlautet es aus den Kreisen. Die Türkei sieht in den Protesten "terroristische Propaganda". Die Türkei behält sich vor, einen Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO noch zu blockieren, sollten die von den Nordländern gemachten Zusagen im Kampf gegen den Terrorismus nicht eingehalten werden. Finnland und Schweden streben angesichts der russischen Invasion der Ukraine einen NATO-Beitritt an.
+++ 20:39 Wissler fordert 365-Euro-Ticket statt Privilegien für Dienstwagen +++
Die Parteichefin der Linken, Janine Wissler, spricht sich dafür aus, das in rund fünf Wochen auslaufende 9-Euro-Ticket für den ÖPNV durch ein 365-Euro-Jahresticket zu ersetzen und dieses durch eine Streichung des sogenannten Dienstwagenprivilegs zu finanzieren. "Es wäre fatal, wenn das 9-Euro-Ticket Ende August ersatzlos auslaufen würde", sagt Wissler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und warnt vor einer "Rückkehr in den Tarifdschungel hoher Ticketpreise". Zur Finanzierung des 365-Euro-Tickets schlägt Wissler die Abschaffung steuerlicher Begünstigungen von Dienstwagen vor und nimmt dabei Bezug auf die aktuelle Studie "Klimaticket" der Umweltorganisation Greenpeace, in der verschiedene Anschlussvarianten zum 9-Euro-Ticket erörtert werden.
+++ 19:59 Lindner will trotz Erhöhung des Wohngelds die Schuldenbremse einhalten +++
Trotz der von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten Ausweitung des Wohngelds will Bundesfinanzminister Christian Lindner nach Angaben des "Spiegel" im nächsten Jahr die Schuldenbremse einhalten. "Die Schuldenbremse ist gesetzt", heißt es dazu in Lindners Ressort. Ein Ergänzungshaushalt für den Bundesetat 2023, der Anfang Juli vom Kabinett beschlossen wurde und Anfang September in den Bundestag eingebracht werden soll, sei nicht erforderlich, ist im BMF zu hören. Im Falle einer Reform des Wohngelds werde das Finanzministerium die entsprechenden Haushaltsansätze im parlamentarischen Verfahren anpassen. Die Belastungen für den Bundeshaushalt hielten sich zudem in Grenzen, weil die Länder die Hälfte der Kosten tragen müssten.
+++ 19:16 Netzagentur sieht ab Oktober Auktionen für Gaseinsparung durch Industrie vor +++
Das geplante Auktionsmodell für die Einsparung von Gas durch die deutsche Industrie soll der Bundesnetzagentur zufolge im Herbst zu Verfügung stehen. "Am 15. September ist die Angebotseröffnung geplant. Ab dem 1. Oktober soll es funktionieren", sagt Behördenpräsident Klaus Müller. Das Modell soll industriellen Verbrauchern Anreize bieten, Gas einzusparen. Im Kern geht es darum, dass Industriekunden, die auf Gas verzichten können, ihren Verbrauch gegen ein Entgelt verringern, das über den Markt finanziert wird - und sie das Gas zur Verfügung stellen, damit es eingespeichert werden kann. Deutschland versucht, trotz geringerer russischer Gaslieferungen seine Speicher vor der Heizperiode schnell zu füllen.
+++ 18:41 Ukraine beschießt Brücke in Cherson mit Raketen vom System HIMARS +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine für den russischen Nachschub wichtige Brücke in der Region Cherson mit Raketen beschossen. Ein Vertreter der ukrainischen Regionalverwaltung erklärt, es handle sich um einen wichtigen Schritt zur Rückeroberung von Cherson. Die von Russland eingesetzte Gegenverwaltung erklärt, die Darjiwskyj-Brücke über den Fluss Inhulez sei von sieben Raketen des westlichen Systems HIMARS getroffen worden, aber noch immer intakt.
+++ 18:08 EU wirbt in Nigeria um Gas +++
Die Europäische Union sucht auch in Nigeria Ersatz für russisches Gas. Das sagt der stellvertretende Generaldirektor für Energie, Matthew Baldwin, bei einem Besuch in dem afrikanischen Staat. Die EU will ihr Engagement in dem Land verstärken, um beim Gas unabhängig von Russland zu werden. Die EU importiert bereits 14 Prozent ihrer Flüssigerdgas-Lieferungen aus Nigeria. Es sei möglich, diese Lieferungen zu verdoppeln, sagt Baldwin. Ende August könne Nigeria möglicherweise Fortschritte bei diesen Plänen vorweisen. Das Land ist der zweitgrößte Gasexporteur Afrikas.
+++ 17:33 Zwei US-Amerikaner kommen im Osten der Ukraine ums Leben +++
Zwei US-Bürger sind im umkämpften Osten der Ukraine ums Leben gekommen. "Wir können den Tod von zwei US-Bürgern kürzlich in der Donbass-Region bestätigen", teilt das Außenministerium in Washington mit. Weitere Details würden aus Respekt vor den Hinterbliebenen nicht bekanntgegeben. Die US-Regierung stehe in Verbindung mit den Angehörigen, um "konsularische Hilfe" zu leisten. Moskaus Militäroffensive konzentriert sich derzeit auf den Osten der Ukraine. Die Ukraine hat wegen der russischen Invasion eine Freiwilligen-Legion aufgebaut. Darin sind Militärs mit verschiedenen Graden von Vorerfahrung zusammengeschlossen.
+++ 17:05 Getreideverarbeitungsanlage ist doch nicht Ziel russischer Raketen +++
Berichtigung des Eintrags von 15.13 Uhr: Die Nachrichtenagentur AFP hat berichtet, dass bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa nach ukrainischen Angaben gezielt Getreideverarbeitungsanlagen unter Beschuss genommen worden wären. Der Militärsprecher sprach jedoch nicht ausdrücklich von einer Getreideverarbeitungsanlage, die getroffen worden sei, sondern sagte, in dem angegriffenen Gebiet gebe es "offensichtlich" Getreide.
+++ 16:37 Russland bestreitet laut Türkei Angriff auf Odessa +++
Türkischen Angaben zufolge hat Russland der Türkei gegenüber einen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa bestritten. "Die Russen haben uns mitgeteilt, dass sie absolut nichts mit diesem Angriff zu tun hätten, und dass sie diese Angelegenheit sehr genau und im Detail untersuchen", teilt der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar mit. Der Angriff sei sehr bedauerlich. Die Türkei, die an der Vermittlung des Abkommens über Getreideexporte aus der Ukraine beteiligt war, rufe alle Beteiligten auf, ihre vereinbarte Zusammenarbeit fortzusetzen.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts/AFP