Politik

Auch weiterer Abgeordneter geht AfD-Fraktionschef in Bayern verlässt Partei

Klingen begründete seinen Austritt mit "gewissen Tendenzen" in der Partei.

Klingen begründete seinen Austritt mit "gewissen Tendenzen" in der Partei.

(Foto: picture alliance/dpa)

Einst hatte die AfD-Landtagsfraktion in Bayern 22 Abgeordnete, nach dem Abgang zweier weiterer sind es mittlerweile nur noch 16. Diesmal geht unter anderem der Co-Vorsitzende der Fraktion Klingen. Er wolle bestimmte Entwicklungen nicht mehr mittragen.

Die AfD-Fraktion im bayerischen Landtag schrumpft weiter. Der Co-Vorsitzende der Landtagsfraktion, Christian Klingen, und der Landtagsabgeordnete Markus Bayerbach haben ihren Austritt aus Fraktion und Partei erklärt. Das bestätigten beide. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk berichtet.

Klingen war erst im Oktober 2021 neben Ulrich Singer zum Chef der tief zerstrittenen Landtagsfraktion gewählt worden. Die beiden folgten damals auf Ingo Hahn und Katrin Ebner-Steiner. Ebner-Steiner wurde dem aufgelösten rechtsnationalen Flügel der AfD zugerechnet und gilt als Vertraute des AfD-Rechtsaußens Björn Höcke. Markus Bayerbach wurde damals zum stellvertretenden parlamentarischen Geschäftsführer gewählt.

Klingen begründete seinen Austritt mit "gewissen Tendenzen" in der Partei. Es gebe Entwicklungen, die er nicht mehr mittragen wolle. Bayerbach wollte zu den Gründen für seinen Austritt am Sonntag zunächst nichts sagen.

AfD-Landtagsfraktion um mehr als ein Viertel geschrumpft

Schon seit ihrem Einzug in den Landtag hatte die AfD quasi durchgängig mit internem Streit für Schlagzeilen gesorgt. Vor Klingen und Bayerbach hatten schon vier Abgeordnete die Fraktion verlassen, zudem gab es lange erbitterte Machtkämpfe und Intrigen. Mit den beiden weiteren Austritten ist die AfD-Landtagsfraktion von ehemals 22 Abgeordneten auf nur noch 16 geschrumpft.

Der bayerische AfD-Landeschef Stephan Protschka bezeichnete die Rücktritte einem Bericht des Bayerischen Rundfunk zufolge als "schade". Er vermutet demnach, Klingen und Bayerbach hätten als Beamte nach dem Beschluss des Verwaltungsgerichts Köln "unbegründete Ängste" in Bezug auf ihr Berufsleben gehabt. Das Gericht hatte Mitte März einen Eilantrag der Partei gegen die Einstufung als Verdachtsfall durch den Verfassungsschutz abgelehnt.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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