Politik

Berichte über Ungereimtheiten AfD nimmt Lebensläufe ihrer EU-Kandidaten unter die Lupe

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Der auf Platz zehn der Europaliste gesetzte AfD-Kandidat Arno Bausemer machte wohl viele falsche Angaben.

Der auf Platz zehn der Europaliste gesetzte AfD-Kandidat Arno Bausemer machte wohl viele falsche Angaben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Arno Bausemer will nach der Wahl 2024 als AfD-Abgeordneter in das Europaparlament einziehen. Laut einem Medienbericht stellt er in seiner Bewerbung falsche Behauptungen über seinen Karriereweg auf - wie auch eine weitere Kandidatin. Der Parteivorstand lässt nun alle Angaben prüfen.

Der AfD-Vorstand lässt nach Berichten über Ungereimtheiten die Lebensläufe der Kandidaten für die bevorstehende Europawahl überprüfen. Dies beschloss der AfD-Bundesvorstand. Anlass sind Zweifel an den Angaben, die einige jüngst benannte AfD-Kandidaten für die Europawahl zu ihren Lebensläufen gemacht haben.

Recherchen von t-online hatten ergeben, dass der auf Platz zehn der Europaliste gesetzte Kandidat Arno Bausemer aus Sachsen-Anhalt zahlreiche falsche Angaben in seiner Bewerbung um die Kandidatur gemacht haben soll. Weitere Zweifel hegen Parteimitglieder auch am Studienabschluss der Kandidatin Mary Khan-Hohloch, die auf Platz 14 gesetzt wurde.

Der Bundesvorstand beschloss nach AFP-Informationen nun, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten für die Europawahl 2024 Nachweise über ihre akademischen und beruflichen Qualifikationen sowie über alle weiteren Lebenslaufangaben vorlegen sollen.

Bausemers Landesverband Sachsen-Anhalt stellt sich hinter ihn

Für die Europawahl hatte die AfD in einem aufwändigen Parteitagsverfahren insgesamt 35 Kandidatinnen und Kandidaten nominiert. Unklar bleibt bislang, was mit Kandidierenden geschieht, bei denen die Überprüfung Ungereimtheiten im Lebenslauf bestätigt.

Beim Kandidaten Bausemer ergaben die Recherchen von t-online, dass seine Behauptung, über viele Jahre als "Geschäftsführer" eines landwirtschaftlichen Betriebs gearbeitet zu haben, falsch ist. Zudem habe Bausemer - anders als von ihm selbst behauptet - keine abgeschlossene journalistische Ausbildung vorzuweisen. Bausemers Landesverband Sachsen-Anhalt stellte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe hinter den Kandidaten. Anhaltende Zweifel gibt es auch an den Angaben der Europakandidatin Khan-Hohloch, ein Studium absolviert zu haben.

An Teilen der Basis sorgen diese Ungereimtheiten für Unruhe - es besteht die Sorge, die Partei könnte bei der Kandidatenaufstellung auf Hochstapler hereingefallen sein. Die Pressestelle der AfD-Bundespartei ließ zwei AFP-Anfragen mit Bitte um Stellungnahme zunächst unbeantwortet.

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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