Nach "Faschismus-Outing" AfD wirft Pressesprecher raus
26.04.2020, 14:52 Uhr
Lüth soll sich selbst als "Faschist" bezeichnet und mit Bezug auf seinen Großvater von seiner "arischen" Abstammung gesprochen haben.
(Foto: picture alliance / dpa)
Lange hat die AfD sich über eine Entscheidung beraten. Doch jetzt muss Pressesprecher Christian Lüth die Partei verlassen. Sein aktuelles Bekenntnis ist selbst den Rechtspopulisten zu extrem.
Die AfD hat ihren langjährigen Partei- und Fraktionspressesprecher Christian Lüth einem Bericht zufolge gefeuert, nachdem er sich selbst als "Faschist" bezeichnet habe. Lüth sei am Freitag mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, berichtet "Zeit Online" unter Berufung auf Parteikreise. Von Partei und Fraktion war keine Stellungnahme zu erhalten.
Die AfD hatte dem Bericht zufolge über Wochen eine "arbeitsrechtliche Prüfung" vorgenommen, die nun zum Rauswurf von Lüth führte. Die Entscheidung habe der Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland getroffen und danach den Fraktionsvorstand informiert. Parteichef Tino Chrupalla bestätigte "Zeit Online" die Entlassung. Der 43-jährige Lüth arbeitete den Angaben zufolge seit 2013 für die AfD. Nach dem Einzug der Partei in den Bundestag 2017 wurde er dann Pressesprecher der Fraktion.
Dem Bericht zufolge soll sich Lüth mehrmals selbst als "Faschist" bezeichnet und mit Bezug auf seinen Großvater von seiner "arischen" Abstammung gesprochen haben. Wolfgang Lüth war Korvettenkapitän und hatte im Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Kommandant der Kriegsmarine gekämpft. Er hatte dafür laut "Zeit Online" von Adolf Hitler persönlich das "Eiserne Kreuz" erhalten.
Quelle: ntv.de, can/AFP