Politik

20 Minuten Fluglärm Aktivisten beschallen Roland Koch

Als Ministerpräsident genehmigte Roland Koch den Ausbau des Flughafens, als Privatmann wohnt er weit genug vom Flughafen entfernt. Fluglärm-Gegner demonstierem ihm, wie laut es bei ihnen zuhause ist.

Johannes Faupel mit seiner "Lärmwehr" vor dem Haus von Roland Koch.

Johannes Faupel mit seiner "Lärmwehr" vor dem Haus von Roland Koch.

(Foto: dpa)

Fluglärm-Gegner haben das Wohnhaus des früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) in Eschborn mit dem Dröhnen von Flugzeugen beschallt. Dazu parkten sie vor dem Grundstück einen Lautsprecherwagen, der 20 Minuten live Fluglärm aus dem Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen übertrug.

"Wir wollen Druck weitergeben an den Verursacher", sagte der Initiator der in einem alten Feuerwehrauto angerückten "Lärmwehr Frankfurt", Johannes Faupel. Er wohnt selbst in Sachsenhausen. In Kochs Regierungszeit war der Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Frankfurter Flughafens unterzeichnet worden. Koch hatte die Aktion vor seinem Haus gebilligt, zeigte sich aber nicht. Der ehemalige hessische Ministerpräsident ist mittlerweile Vorstandsvorsitzender des Mannheimer Baukonzerns Bilfinger Berger. Bilfinger Berger profitierte mit einem Auftrag in Höhe von 80 Millionen Euro vom Ausbau des Frankfurter Flughafens.

Faupel will die Aktion in den nächsten Wochen vor der Haustür des amtierenden Ministerpräsidenten Volker Bouffier, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (beide CDU) und Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte wiederholen. "Wir werden 20 Minuten einen Höllenlärm machen, so wie wir ihn Zuhause auch haben", sagte Faupel, der Koch auch eine Fluglärm-CD in den Briefkasten warf. Als Ziel der Aktion nannte er die Schließung der neuen Landebahn am Frankfurter Airport.

Quelle: ntv.de

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