Politik

Kanzlei mit Augustus-Bezug Amthor lässt weiteren Nebenjob ruhen

Philipp Amthor

Philipp Amthor

(Foto: picture alliance/dpa)

Der CDU-Politiker Philipp Amthor hatte Berichten zufolge noch einen weiteren Nebenjob - bei einer Wirtschaftskanzlei in New York. An sich kein Problem. Was die Sache brisant macht: Das Unternehmen stand wohl in Verbindung zu Augustus.

Philipp Amthor steht wegen seines Engagements für das New Yorker Startup Augustus Intelligence in der Kritik. Laut eines "Spiegel"-Berichts war es jedoch nicht der einzige Nebenjob des 27-Jährigen. Demzufolge war er auch für die Wirtschaftskanzlei White & Case als Berater tätig. Als "freier Mitarbeiter" habe er dort Honorare in der Höhe von 1000 bis 3500 Euro monatlich erhalten, schreibt das Blatt. Die Tätigkeit hatte er bei der Bundestagsverwaltung angezeigt - so wie es das Abgeordnetengesetz verlangt. Um sich aber "politisch nicht noch angreifbarer zu machen", lasse er den Job derzeit ruhen, so der "Spiegel".

Besonders brisant ist diese neue Information, weil die Kanzlei offenbar in Verbindung mit Augustus Intelligence steht. Das geht offenbar aus Unterlagen hervor, die dem Magazin vorliegen. Den Vorwurf, er habe über die Kanzlei Honorare für seine Lobbytätigkeit für Augustus bezogen, weise er als "infam" und "schlicht falsch" zurück. Die Frage, ob er der Sozietät bei Akquisen von Augustus geholfen habe, ließ er aber demzufolge unbeantwortet. Unklar ist auch die Frage, ob White & Case eine Rolle in dem Rechtsstreit spielt, in dem sich Augustus mit zwei ehemaligen Managern befindet.

Über Amthors problematischen Nebenjob bei Augustus will der CDU-Landesvorstand diskutieren. Bisher erhält der 27-Jährige Unterstützung aus seinem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern. "Die bisherigen Vorwürfe reichen nicht aus, um in Sack und Asche zu gehen", sagte Landesparteivorstandsmitglied Marc Reinhardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag. "Wenn Philipp Amthor die Geschichte übersteht, wird er eine breite Mehrheit kriegen, wenn er sich auch für die Spitzenkandidatur entschließt", sagte Reinhardt. Mit dem jungen Politiker könne die Landespartei "ganz neue Zielgruppen" ansprechen: "Junge Leute, die sich bisher nicht für die CDU interessiert haben, nehmen uns plötzlich wahr, weil er auf ihren Kanälen präsent ist." Mit Blick auf die Vorwürfe gegen Amthor sagte Reinhardt: "Kein Politiker ist ohne Fehler - aus so einem Vorgang kann man auch gestärkt hervorgehen."

Quelle: ntv.de, bdk

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