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Verbund der Schwellenländer BRICS-Gruppe bekommt sechs neue Mitglieder

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Die BRICS-Gruppe will das Machtzentrum des globalen Südens werden.

Die BRICS-Gruppe will das Machtzentrum des globalen Südens werden.

(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Der Zusammenschluss großer Schwellenländer wird erweitert. In Südafrika beschließen die BRICS-Staaten die Aufnahme sechs neuer Mitglieder. Der Kreis der Interessenten soll noch deutlich größer sein.

Die Gruppe wichtiger Schwellenländer wird um sechs Länder erweitert. Saudi-Arabien, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien werden zum 1. Januar 2024 aufgenommen, wie der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa beim Gipfel der Allianz in Johannesburg ankündigte. Bislang firmierte die Gruppe unter dem Namen BRICS für die Mitgliedsstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.

Die Erweiterung werde der Kooperation der Gruppe neue Impulse verleihen, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping in Johannesburg. Die BRICS-Staaten hätten einen wichtigen globalen Einfluss und eine große Verantwortung. Russlands Präsident Wladimir Putin, der wegen eines internationalen Haftbefehlsgegen ihn nicht zum Gipfel gereist war, dankte Ramaphosa für dessen Einsatz für eine Erweiterung.

Mit der Erweiterung will BRICS als Machtzentrum des globalen Südens ein Gegengewicht zu anderen Foren wirtschaftlich starker Länder wie den G7 bilden. Auch ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung wollen die Länder reduzieren. Schon jetzt macht BRICS nach eigenen Angaben 42 Prozent der Weltbevölkerung und etwa ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung aus. Die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor hatte erklärt, dass etwa 40 Staaten mehr oder weniger verbindlich Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet hätten, 23 davon konkret.

Am Vortag der nun verkündeten Einladung an sechs weitere Staaten hatte Südafrikas Präsident Ramaphosa gesagt, angesichts einer sich verändernden Welt sei eine "grundlegende Reform" der Weltordnungspolitik nötig. "Neue Realitäten erfordern eine grundlegende Reform der Institutionen der Weltordnungspolitik, damit sie repräsentativer werden und besser auf die Herausforderungen reagieren können, vor denen die Menschheit steht", sagte er. Die bisher fünf BRICS-Staaten sind jedoch in vielen Fragen unterschiedlicher Auffassung.

Den nächsten Gipfel der BRICS-Staaten will Russlands Präsident Wladimir Putin ausrichten. In seiner Rede am Mittwoch lud er die Vertreter der anderen Länder für Oktober 2024 in die russische Stadt Kasan ein. Das konkrete Datum solle über diplomatische Kanäle abgesprochen werden.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts/AFP

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