Politik

Im Verbund mit den Niederlanden Berlin will Ukraine weitere Panzerhaubitzen liefern

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Deutschland und die Niederlande hatten der Ukraine vor kurzem zwölf Panzerhaubitzen geliefert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Ukraine könnte nach eigenen Angaben mit sechs weiteren Panzerhaubitzen ein komplettes Bataillon ausrüsten. Laut einem Bericht will die Bundesregierung diese zusammen mit den Niederlanden und einem weiteren Partner liefern.

Die Bundesregierung will der Ukraine weitere Panzerhaubitzen zur Abwehr des russischen Angriffs überlassen. Dazu laufen Gespräche mit den Niederlanden sowie einem weiteren europäischen Partner, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Berlin erfuhr. Die Ukraine hat bisher sieben Stück der Panzerhaubitze 2000 aus Deutschland erhalten sowie fünf der Waffensysteme aus den Niederlanden. Aus Kiew war erklärt worden, dass man mit insgesamt 18 Haubitzen - also sechs weiteren Modellen - ein komplettes ukrainisches Artilleriebataillon ausrüsten könne. In Berlin gibt es demnach den festen Willen, die Bitte zu erfüllen, wenn auch Partner liefern. Deutschland würde dann nur drei oder nur zwei weitere Waffensysteme liefern.

Die ukrainische Armee gerät besonders im Osten des Landes zunehmend in Bedrängnis, vor allem wegen der materiellen Überlegenheit der Angreifer. Nach wochenlangen Gefechten mussten sich die ukrainischen Soldaten aus der strategisch wichtigen Großstadt Sjewjerodonezk zurückziehen.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte vergangene Woche im Bundestag bereits angekündigt, dass nach der Lieferung der zwölf deutsch-niederländischen Panzerhaubitzen weitere Systeme folgen sollen. Die SPD-Politikerin nannte den Mehrfachraketenwerfer MARS II, von dem Deutschland und Großbritannien je drei Systeme liefern wollten sowie die USA vier. Die Ausbildung von Ukrainern an dem Raketenwerfer solle noch im Juni beginnen.

Die ukrainische Regierung forderte zeitgleich mit dem Bekanntwerden der zusätzlichen Haubitzen-Lieferung eine schnellere Bereitstellung schwerer Waffen. "Ich fordere Deutschland und andere Partner dringend auf, die Lieferungen schwerer Waffen zu beschleunigen", sagte Außenminister Dimitri Kuleba der "Bild": "Sie machen einen echten Unterschied. Jedes Stück stärkt uns und ermöglicht es uns, dem Tag näherzukommen, an dem wir den Frieden für uns und ganz Europa gewinnen werden."

Am dringendsten benötige sein Land MLRS- und 155-mm-Artilleriesysteme. "Es stimmt, dass die Munition des sowjetischen Kalibers zur Neige geht, aber unsere Bestände an Munition des NATO-Kalibers nehmen schnell zu. Wir brauchen mehr Systeme, um sie einsetzen zu können", sagte er.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa

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