Politik

Buchverkäufe manipuliert? "Bestseller" von Trump Jr. sorgt für Wirbel

Durch Masseneinkäufe soll das Buch von Trump Junior an die Spitze vieler Bestsellerlisten geklettert sein.

Durch Masseneinkäufe soll das Buch von Trump Junior an die Spitze vieler Bestsellerlisten geklettert sein.

(Foto: AP)

Vor 30 Jahren soll Donald Trump die Verkaufszahlen seiner Autobiografie künstlich in die Höhe getrieben haben. Nun gibt es ähnliche Vorwürfe gegen seinen Sohn. Das Erstlingswerk des 41-Jährigen steht derzeit an der Spitze vieler Bestsellerlisten.

Donald Trump Junior sieht sich nach der Veröffentlichung seines ersten Buches mit Manipulationsvorwürfen konfrontiert. Das Werk mit dem Titel "Triggered" soll mithilfe von Masseneinkäufen an die Spitze vieler Bestsellerlisten geklettert sein. Auch in der "New York Times" stand das Buch am Donnerstag auf dem ersten Platz. Allerdings markierte die Zeitung das Werk in ihrer Auflistung mit einem Dolch-Symbol. Damit machte das liberale Blatt deutlich, dass die Absatzzahlen offenbar manipuliert wurden. 

Eine E-Mail im Namen von Trump Junior, die ein Reporter des Weißen Hauses auf Twitter verbreitete, scheint den Verdacht zu bestätigen. Demnach verspricht der Präsidentensohn, Anhängern der Republikaner sein Buch zu schenken, falls diese mindestens 50 Dollar für den Wahlkampf seines Vaters spenden.

Ein Sprecher des Republikanischen Nationalkommitees bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass das Buch im Rahmen einer Spendenaktion angeboten wurde. Er fügte allerdings an, dass Exemplare gekauft wurden, "um mit der Nachfrage Schritt zu halten". Die Buchkäufe seien nicht "in großen Mengen" getätigt worden.

"Triggered: How the left thrives on hate and wants to silence us" ("Getriggert: Wie die Linke mit Hass Erfolg hat und uns zum Schweigen bringen will") richtet sich an streng-konservative Kreise. In dem Buch, das Anfang November erschien, attackiert Trump insbesondere die ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.

Trumps Verlag erklärte auf Anfrage, dass man keine Kenntnisse über Masseneinkäufe habe. Trump Jr. habe das Buch auf fast 20 Veranstaltungen in neun Bundesstaaten beworben. "Die Nachfrage sei überwältigend" gewesen, gibt der Verlag als Erklärung an. Der Autor selber reagierte gereizt auf die Anschuldigungen. Auf Twitter machte Trump Junior Schauspielerin Whoopi Goldberg für seinen Erfolg verantwortlich. Die 64-Jährige habe durch ihre öffentliche Kritik in ihrer Talkshow das Werk bekannt gemacht. "Danke, das du mich hasst", schrieb der 41-Jährige in einem Tweet. "Das hat mich auf Platz eins der 'New York Times'-Bestsellerliste gebracht."

Möglicherweise hat Trump Junior aber auch einfach nur von seinem Vater gelernt. Laut dem "Guardian" soll der heutige US-Präsident vor 30 Jahren seinen Hotel-Mitarbeitern befohlen haben, Tausende Exemplare seiner Autobiografie zu kaufen, um es populärer zu machen.

Quelle: ntv.de, jpe

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