Politik

"Viel zu früh" für Entscheidung Biden lässt erneute Kandidatur für 2024 offen

Joe Biden ist sich laut eigener Aussage nicht sicher, ob er 2024 erneut als Präsident kandidieren will.

Joe Biden ist sich laut eigener Aussage nicht sicher, ob er 2024 erneut als Präsident kandidieren will.

(Foto: picture alliance / Newscom)

Trump lässt keinen Zweifel an einer erneuten Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2024. Auch sein Konkurrent und jetziger Amtsinhaber Biden werde antreten, betont das Weiße Haus immer wieder. Daran lässt Biden nun selbst Zweifel aufkommen.

US-Präsident Joe Biden hat in einem Interview entgegen früherer Aussagen offengelassen, ob er bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 erneut kandidiert. In einem am Sonntag (Ortszeit) im US-Sender CBS übertragenen Interview sagte der 79-Jährige, es sei zwar seine "Absicht", wiedergewählt zu werden - ergänzte aber: "Das ist nur die Absicht. Ob ich fest entschlossen bin, wieder anzutreten? Das muss sich noch zeigen."

Zuvor hatte das Weiße Haus mehrfach erklärt, Biden werde 2024 wieder antreten. Nun sagte der Präsident selbst, für eine entsprechende Entscheidung sei es "viel zu früh". Er habe "großen Respekt" vor dem Schicksal. Auf die Bemerkung, er sei bereits jetzt der älteste Mensch aller Zeiten im Amt des Präsidenten, konterte Biden: "Ziemlich gut in Form, was?" Auf seine niedrigen Zustimmungswerte angesprochen, sagte er, diese wiesen darauf hin, dass die USA eine "wirklich schwierige Zeit" erlebten.

Biden äußerte sich zudem zu den Ermittlungen von Amtsvorgänger Donald Trump. Die Lagerung diverser streng geheimer Dokumente im Anwesen Trumps im US-Bundesstaat Florida bezeichnete er als "unverantwortlich". Er habe sich gefragt, welche Informationen in den Dokumenten enthalten seien, die Quellen kompromittieren könnten, sagte Biden. Was in den beschlagnahmten Unterlagen stehe, wisse er nicht genau. "Ich habe nicht nach den Einzelheiten dieser Dokumente gefragt, weil ich mich nicht in die Diskussion darüber einmischen möchte, ob das Justizministerium bestimmte Maßnahmen ergreifen sollte oder nicht."

Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa in Florida durchsucht. Das FBI beschlagnahmte diverse Verschlusssachen, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. Dieses Material hätte dem Gesetz nach eigentlich an das Nationalarchiv gegeben werden müssen. Da Trump nach seiner Amtszeit die Unterlagen in seinem privaten Anwesen aufbewahrte, könnte er gegen das Gesetz verstoßen haben. Dies wird nun untersucht. Die Frage ist, ob das Justizministerium Anklage gegen den Ex-Präsidenten erhebt. Trump behauptet immer wieder, die Ermittlungen seien politisch motiviert und spricht von einer Hexenjagd.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP/dpa

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