Dutzende Zivilisten getötet Boko Haram brennt Dörfer nieder
15.05.2015, 16:19 Uhr
Nigerianische Soldaten sollen die Bevölkerung beschützen.
(Foto: REUTERS)
Der Terror von Boko Haram geht weiter. Augenzeugen berichten von neuen Greueltaten der Islamisten. Unter dem Eindruck der Gewalt ergreift Frankreich eine diplomatische Initiative.
Bei Angriffen der Islamistengruppe Boko Haram auf zwei Dörfer im Nordosten Nigerias sind nach Angaben von Anwohnern in den vergangenen Tagen mindestens 55 Zivilisten getötet worden. Die Islamisten überfielen nahe der Stadt Maiduguri im Bundesstaat Borno die Dörfer Bale und Kayamla, wie Bewohner und ein Mitglied der Bürgerwehr berichteten.
Sie plünderten demnach Häuser und brannten sie nieder, bevor sie in Richtung Maiduguri flohen. Dort überwältigte sie das Militär, wie das Mitglied der Bürgerwehr weiter berichtete. Nach dessen Angaben töteten die Angreifer 30 Menschen in Kayamla und 25 in Bale.
Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe bei Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen nach UN-Angaben mehr als 15.000 Menschen. Weitere 1,5 Millionen Menschen wurden infolge des Konflikts obdachlos. Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt.
Frankreich hat nach Angaben des tschadischen Präsidenten Idriss Déby ein neues Treffen der Länder angeregt, die von Gewalttaten der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram betroffen sind. Dies habe der französische Staatschef François Hollande ihm vorgeschlagen, sagte Déby in Paris. Der Élysée-Palast erklärte nach dem Treffen der beiden Staatschefs lediglich, Hollande habe die Länder der Region ermutigt, ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen die Islamisten fortzusetzen.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP