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Letzter Flug absolviert Bundeswehr beendet Sudan-Einsatz

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Seit Sonntag bringt die Bundeswehr Menschen aus dem Sudan. Am Abend landete ein sechster Flug in Jordanien. Damit endet der Einsatz. Deutschland hat damit mehr als 600 Menschen ausgeflogen. Rund 1000 Soldaten waren im Einsatz.

Die Bundeswehr hat ihren Evakuierungseinsatz im Sudan abgeschlossen. Wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr bei Berlin twitterte, landete eine Maschine des Typs A400M mit rund 120 Menschen an Bord in Jordanien. Die anschließende Weiterreise nach Deutschland werde vorbereitet. Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium hatten zuvor mitgeteilt, dass ein letzter Evakuierungsflug am Dienstagabend stattfinden werde. Die Luftwaffe hat damit in den vergangenen Tagen insgesamt mehr als 600 Menschen evakuiert. Bei dem Evakuierungseinsatz sind etwa 1000 Soldaten im Einsatz. Die Bundesregierung rechnet mit Kosten von 22,4 Millionen Euro.

Deutschland hatte den Ministerien zufolge am Montag die multinatioale Flugkoordinierung am Flughafen in der Nähe von Khartum übernommen. Generalinspekteur Carsten Breuer sei nun im Austausch mit Partnerländern, wer die Flugkoordinierung ab Mittwoch übernehme, teilten die Ministerien mit. Diejenigen Deutschen, die noch im Sudan verblieben seien, sollten in den kommenden Tagen mithilfe von Partnerländern außer Landes gebracht werden.

Wegen der akuten Gefahrensituation war die Bundeswehr-Mission am Sonntag zunächst ohne die eigentlich erforderliche parlamentarische Zustimmung gestartet worden. Die Bundesregierung will sich die Möglichkeit offenhalten, die Mission im Sudan bis Ende Mai fortzuführen: Über ein entsprechendes Mandat soll der Bundestag am Mittwoch abstimmen und damit auch nachträglich die Mission genehmigen.

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Im Sudan kämpfen seit mehr als einer Woche Armeeeinheiten gegen die paramilitärische RSF-Miliz. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, will mithilfe des Militärs seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo entmachten, den Anführer der einflussreichen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Die beiden hatten die Führung des Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern durch zwei gemeinsame Militärcoups 2019 und 2021 übernommen.

Bei den Kämpfen sind nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens rund 460 Menschen umgekommen und fast 4100 verletzt worden. Die wahre Zahl dürfte aber deutlich höher liegen.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa/rts

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